In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren!
In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren!
In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren!
Reisebericht
Anreise:
Gestartet habe ich meine Reise im Juni am Bahnhof Köln Deutz wo ich auf den angekündigten Bus gewartet habe. Mein Gepäck war gepackt und die Aufregung groß, wie auch die Unsicherheit wie ich die nächsten 14 Tage ganz auf mich gestellt und ohne großartige Outdoor-Erfahrung überstehen werde. Die Unsicherheit war das eine jedoch würde ich sagen das die Vorfreude noch um einiges größer war und ich mich sehr darauf freute, den Alltag endlich hinter mir lassen zu können.
Leider startete die Reise mit einer Verspätung von über 2 Stunden die aus Versehen an keinen dort bereit Stehenden weiter gegeben wurde.
Die Busreise war angenehmer als erwartet! Die beiden sich abwechselnden Fahrer waren sehr freundlich und regten sich selten und nur über die unfähigsten Führerscheinbesitzer auf, was häufig zur Belustigung des ganzen Busses führte. Mich als Raucher hat es auch sehr gefreut das wirklich oft eine kurze Pause eingelegt worden ist, so wars gleich noch angenehmer.
Klar! Schlafen war nicht so viel, obwohl ich keinen Sitznachbarn hatte und mich daher besonders weit “ausbreiten“ konnte. Dementsprechend fertig bin ich am nächsten Tag beim Kajakverleih in Bengtsfors angekommen.
1. Tag
Am Ankunftstag wurde ich mit ein paar wenigen meines Busses beim Kajakverleih „Bootshaus“ in Bengtsfors raus gelassen. Die anderen und gegen meiner Größten Sorge auch die aller meisten sind danach noch zwei Stunden weiter nach Lennartsfors gefahren. Das brachte mir schon etwas Erleichterung, da ich mit deutlich mehr Gästen gerechnet habe, jedoch war diese Angst sehr unbegründet. Wir wurden von einem netten Jungen Mann des Scandtrackteams begrüßt und eingewiesen. Die Mitarbeiter des Bootshauses waren ebenfalls super freundlich und halfen wo es ging. Ich empfing meine Ausrüstung, sortierte die Sachen aus die ich nicht brauchte und konnte endlich mein Kajak in Empfang nehmen und beladen. Das war mal ne Herausforderung!! Ohne jegliche Erfahrung, außer Tretbootfahren als Kind, dass Kajak so zu beladen das man an die wichtigsten Sachen aus dem Sitz zugreifen kann und die anderen Luken so zu packen dass man nicht immer nach allem rumwühlen muss.
Jetzt war es soweit und es ging endlich aufs Wasser!
An die Steuerung des Kajaks und an die Paddelbewegungen gwöhnt man sich echt schnell, sodass das Fahren an sich keine große Hürde mehr war.
Da ich mich mit Routenplanung auf dem Wasser ebenso wenig auskannte wie mit dem Kajakfahren, hatte ich mich für die von Scandtrack vorgeschlagene 10-tägige Tour entschieden.
Also ging es los durch die erste Schleuse in Bengtsfors Richtung Billingsfors.
Die Natur war unbeschreiblich schön und ruig, Menschen? Fehlanzeige! Bis auf die Schleusenwärter und ein paar wenige andere Boote mit denen man geschleust wurde.
Südlich von Billingsfors habe ich nach geschafften 15 km meine erste Bleibe für die Nacht gesucht und gefunden. Etwas Steinig aber mit einer wunderschönen Aussicht!
2. Tag
Pünktlich um 6 aufgeweckt worden von ca. 30 Gänsen die fröhlich um meinen Schlafplatz watschelten startete ich mit meiner Tagesration Porrige. Das habe ich mir für alle Tage in kleine Tüten verpackt mitgenommen, hält auf jeden Fall lange satt und liefert genug Energie für den Tag.
Das Lager wurde aufgeräumt und der Tag geplant. Durch stöbern im Internet habe ich die Schleuse von Haverud im Vorfeld schon entdeckt und als Ziel der nächsten zwei Tage gesetzt. Los ging es durch die Schleusen in Dals Langed über Zeitweise spiegelglatte Wasseroberfläche zum See Ravarp wo ich mir ein Dano zum Übernachten raus gesucht hatte, das letzte bis Haverud.
Eine Halbinsel mit schönem Blick auf den kompletten See, was mir jedoch den Arsch gerettet hatte.
Am Horizont konnte ich ein Kajak mit zwei Paddelschlägen entdecken und dachte mir noch das es ja ganz nett wäre noch jemanden auf der Insel zu haben. Leider lag ich falsch und um so näher es kam desto lauter wurden die Kleinkinderschreie. Ich wollte einen ruigen und entspannten Abend haben ohne viele Menschen, am besten gar keine. Ich hatte mich dann dazu entschieden noch weiter zu fahren, um kurze Zeit später einen anderen Ort zu finden. Doch mich packte der Ehrgeiz, so bin ich um 22 Uhr ganze 7 km und zwei Stunden später an der Schleuse von Haverud angekommen (20km insgesamt). Belohnt durch einen Bildschönen Sonnenuntergang konnte ich die Schleuse betrachten und mich dann in die Hängematte legen.
3. Tag
Kühe auf einer Insel? In Schweden normal und da standen sie plötzlich.
Nach der Schleuse Upperud ging es zwischen dem Naturschutzgebiet im Östebosian auf den Animmen. Die erste und einzige beinahe Kenterung in zwei Wochen! Der Animmen ist ein breiter Fluss mit gutem Wellengang bedingt durch den aufgezogenen Wind. Um mein Tagesziel, das Dano 98 auf dem Fluss Ärr zu erreichen, musste ich an zwei Punkten höheren Wellengang in Kauf nehmen.
Da ich sehr gut schwimmen kann hatte ich nie wirklich Angst vor einer Kenterung besonders aber weil ich mich trotzdem dazu entschied bei so großen Gewässern immer so dicht an der Küste wie möglich zu paddeln. Nun kam es wie es kommen musste und es trafen zwei Wellen, von rechts und von links kommend, direkt unter mir zusammen. Ich konnte mich in letzter Sekunde noch irgendwie fangen. Ich bin nicht nass geworden aber Respekt vor der Natur hat es mir wieder eingebrannt.
Durch die Schleuse in Vingna gelang es mir das Ziel nach 25 km zu erreichen. Ich habe jeden Tag mehr geschafft, was mich stolz machte. Die Sonne kam raus, das Solarpannel hat geladen und das erste Feuer wurde mehr oder weniger gut entfacht. Dem Dano sah man an das hier selten jemand ist, wahrscheinlich weil die nächsten Tage von der Route oft Kilometerweite Umtragestrecken auf mich warteten. Durch mein bisher zurückgelegtes Tempo merkte ich jedoch dass ich zu schnell für die geplante Tour bin und wollte am nächsten Tag eine “entspannte“ Wanderung machen um mal die Ländliche Seite Schwedens kennen zu lernen.
Wieder einmal belohnte mich Schweden mit einem phänomenalen Sonnenuntergang!
4. Tag
Die Wanderung stand an und ich war topp motiviert.
10 km bis zur nächsten Einkaufsmöglichkeit in Fengersfors, meine erste Umtragestelle für den nächsten Tag, und zurück. Die Landschaft und die Art und Weise wie die Häuser und Grundstücke gebaut und eingerichtet wurden war super.
Viel zu erzählen gab es nicht deshalb berichte ich hier mal wie ich mich über die zwei Wochen verpflegt hatte.
Für den Morgen hatte ich mir für alle 14 Tage eine kleine Packung Haferflocken mit Milchpulver in verschiedenen Geschmacksrichtungen eingepackt. Für den Mittag waren Spagetti mit Pesto oder Bolognese aus dem Glas vorgesehen und Abends Proteinbrot mit Rühreipulver. Das Brot mit dem Pulver habe ich tatsächlich nur einmal angerührt, sonst hatte mich das Frühstück in Kombination mit dem Mittagessen und einem geplanten Corny oder Proteinriegel am Tag völlig zufrieden gestimmt. Für mich war am Ende besonders wichtig möglichst Autarkt zu sein und nur einen Zwischenstopp zum Einkauf von neuen Nudeln und Saucen einlegen zu müssen.
Frisches Trinkwasser hat mir meine Grayl Wasserfilter-Flasche geliefert. Das Wasser der Flüsse und Seen ist zwar generell in Trinkwasserqualität, jedoch wollte ich das Risiko minimieren Krank zu werden und vorzeitig abbrechen zu müssen.
5. Tag
Die erste Umtragestrecke von knapp 3 km wird, mit einem kleinen Zwischenstopp für ein Eis und Einkauf in Fengersfors gemeistert.
Ab auf den Knarrbysjön, einer der Seen durch die ich an dem Tag durch musste.
Durch Edsleskog habe ich an dem Tag das 2. Mal auf den Edslan umgetragen und hier fing mein persönliches Drama an. Nach ca. 1 ½ Sunden habe ich die auf der Karte markierte eigentliche Umtragestelle erreicht, doch weit und breit kein Markierungsschild zu sehen! Da ich die letzte halbe Stunde schon sehr genau aufs Ufer geachtet habe, dachte ich das es eigentlich unmöglich hinter mir liegen konnte und entschied mich weiter zu fahren. Mein Ziel Stand fest, das Dano 101 auf dem Limmen. Noch einmal Umtragen dann ist es geschafft! Aber wo?
Am ende des Sees wenn dieser immer enger wird war noch ein Dano mit zwei netten Backpackerinnen die ich fragte ob sie was wissen. Diese konnten mir leider nicht weiter helfen und boten mir an mit Ihnen beim Dano zu bleiben doch das war nicht mein Tagesziel und ich machte mich noch ein letztes mal auf. Ich fuhr den See weiter nach Oben und erblickte plötzlich nur einen halben Kilometer vor dem Ende ein ganz kleines Stück Blau-Weißes Flatterband an einem Baum festgebunden. Da war es! Nach einem sehr steilen Anfang mit vielen Wurzeln die mein Kajak oft zum Umfallen brachten war ich am Ziel angekommen.
Doch an diesem Abend, als das Lagerfeuer entzündet war und die Mücken sich in Scharen über mich her machten, habe ich auch das erste Mal etwas gemerkt, aber so richtig. Allein sein...
Nach 5 Tagen, ohne Sonderlich viel Aussicht auf Besserung und fast ohne jeglichen Menschenkontakt, merkte ich wie mir das zugesetzt hat. Die Vorstellung jetzt am Lagerfeuer mit jemandem über das Geschehene der letzten Tage zu sprechen war besonders schön. Das hatte ich nicht von mir erwartet! Die Tage waren gut gefüllt und aktionreich aber Abends merkte man dann schon wie komisch es sein kann mal kein TikTok, Instagram, Netflix und Co zum Zeitvertreib zu schauen oder sich mal eben mit einem Kollegen zu treffen. Kein Fernsehen, kein PC, keine Konsole. Einfach mal keine Dauerbeschallung der Sinnesorgane. Diese Erkenntnis schätze ich immer noch sehr. (Tagesetappe: 26 km)
6. Tag
Einer der kürzesten Tage der Reise.
Der Wetterbericht sah ab dem frühen Mittag nicht gut aus, sehr viel Regen.
Das Dano 82 inklusive einer Umtragestrecke war 6km entfernt über den Limmen nördlich von Höglund. Schnell gemacht und dann hieß es abwarten. Mein Ego war etwas verletzt da ich mir dachte wie viel ich doch hätte paddeln können, denn der Regen setzte erst um 15 Uhr ein.
Der Tag verging und es wurde sehr viel gelesen, leider kam mit der Langeweile auch der Hunger sodass ich eine Portion mehr gegessen hatte als ich eigentlich wollte. Um die Zeit etwas zu vertreiben habe ich ein Bad im See genommen und meine Wäsche gewaschen und aufgehangen. In der Nacht bin ich dann aufgrund der Kälte aufgewacht. Das dass Wetter in Schweden noch wechselhafter ist als in Deutschland war mir zu dem Zeitpunkt schon klar aber im Juli in der Nacht bei 3 Grad aufzuwachen war auch für mich neu. Danke Sommerschlafsack... :D
7.Tag (Halbzeit)
Mit Anbruch der Halbzeit und dem Wissen dem Lelang näher zu kommen und damit wahrscheinlich mehr Menschen zu Begegnen ging meine Motivation wieder steil Bergauf!
Bis zum späten Mittag regnete es durch und sollte am Abend wieder anfangen. So entschied ich mich dazu das Dano 104 anzupeilen, einmal am O Silen vorbei und bei Gyltenäs in einen kleinen Fluss rein. Die eigentlich geplante Tour hätte mich nun schon wieder zurück nach Bengsfors geführt, weshalb ich mir das nächste Ziel gesetzt habe: Lelang → rechts an Lennartsfors vorbei → Foxen See und durch die Schleuse in Lennartsfors den Lelang herunter bis zum Ausgangspunkt.
Als ich am O Silen ankam wurde ich direkt mit dem ziemlichen Gegenteil meiner letzten Woche konfrontiert. An den 5 Danos an denen ich vorbei fuhr, sah man teilweile 5-11 Kanus rumstehen! Die Inseln waren so voll das ich mich gleich sehr unwohl fühlte und meine Entscheidung bereute. Jedoch hatte ich mir das Richtige Dano rausgesucht an dem nur ein nettes Belgisches Paar campte und ich mein Lager am anderen Ende der Insel aufschlagen konnte.
Der Handy-Empfang in der bisherigen Zeit war phänomenal gut für die Wildnis. Obwohl ich mir gesagt habe das ich das Handy nur zum Foto machen tagsüber und zum telefonieren Abends benutzen darf, habe ich an diesem Abend ein EM-Spiel der Deutschen angesehen. Naja, ich habs versucht. Ich habe mir den einzigen Spot für diesen Abend, aus wahrscheinlich ganz Schweden raus gesucht, bei dem ich keinen einzigen Balken bekommen habe..... Und so ging dieser Abend nach 14km mit einer Runde Schwimmen zu Ende.
8. Tag
Der Tag fing mit Zweifeln an ob ich die neu geplante Strecke in der restlichen Zeit schaffen könnte doch nach kurzem schätzen der Strecke, startete ich in die nächste Etappe Richtung Lelang. Die Umtragestrecke kam bereits nach einem Kilometer und prompt war ich in einem Ast vom Västra Silen, der Bufjorden. Nachdem ich mich durch die kleinen durchfahrbaren Passagen gequetscht hatte befand ich mich auf dem Västra Silen. Nun Stand leider eine direkte Überquerung trotz wieder aufgetretenem stärkerem Wind vor mir. Die Wellen Schaukelten mein Kajak gut auf, jedoch gelang es mir unbeschadet rüber zu kommen und in Richtung Gustavsfors zu kommen. Dort die Schleuse genommen befand ich mich bereits auf dem Lelang den ich nun Richtung Norden hoch gefahren bin. Das Dano 68 wurde von mir auserwählt nach 20 km mein Nachtdomizil zu werden, was ich bis dahin noch nicht ahnte war, dass ich dort mehr Zeit verbringen werde als erwartet.
Da ein Teil meiner Wäsche noch nicht trocken war und die Wetterschutzhütte bereits von einer anderen Familie besetzt war habe ich mein großes Tarp um meine Hängematte gespannt um darunter meine Wäsche regengeschützt aufzuhängen. Ein Fehler...
9. Tag
Um drei Uhr Morgens wurde ich davon aus dem Schlaf gerissen, dass meine Hängematte wild umhergewirbelt wird. Wie ich später bemerkt hatte, hat sich der Wetterbericht von Regen auf Sturm gewandelt. Ich hatte am Abend bzgl. dem Regen extra nochmal nachgeschaut. Blöd gelaufen. Um meine Wäsche trocken zu halten habe ich mir ein großes Segel gebaut was mich nun umher schleuderte. Schnell abgemacht und schon lag ich wieder in der immer noch gut schaukelnden Hängematte. Den Tag über habe ich fast ausschließlich mit lesen verbracht. Noch so ein Tag an dem ich nichts machen konnte, verdammt! Leider kam die Warnung von Scandtrack per SMS erst am Abend bei mir an, als der Wind bereits deutlich nachgelassen hatte. Meine Hängematte habe ich dann etwas weiter in einen Wald reingehängt und dort auch den restlichen Abend verbracht. So viel am Stück gelesen habe ich in meinem ganzen Leben noch nie! Gott sei dank habe ich mir zwei Bücher mitgenommen, das Erste war bereits nach dem verregneten Tag 6 durchgelesen.
10. Tag
Früh ging es los um die versäumte Zeit wieder aufzuholen. Sachen eingepackt und los ging es weiter den Lelang nach oben bis nach Gyltenäs. Der Ergeiz packte mich mal wieder sehr und ich wollte unbedingt die drei Umtragestrecken schaffen. Durch Blomma ging es als erstes bei strahlendem Sonnenschein.
Dann kam der Erste Platzregen der mich fast bis unter die Unterhose Nass machte. Ein wenig mies gelaunt aber stets in dem Wissen das ich eben kein Erholungsurlaub sondern ein Aktionurlaub machen wollte ging es weiter nach Ed und danach nach Bocklerud zum Umtragen.
Die Schweden haben eine fantastischen Humor. Bei einer neu geteerten Straße haben sie die Geschwindigkeit auf 30km/h begrenzt aber als die Straße zu einer Schotterpiste wurde ist plötzlich 70?! :o
Das Dano 38 auf Höhe von Lilla Sundsbyn wurde das Ziel nach 28 km Strecke. Auf der Insel habe ich bei einer kleinen Erkundungstour zwei super nette Jungs kennengelernt die mich für den Abend zu sich ans Feuer und dem Lagerplatz einluden. Ein kleiner Fisch und sehr schöne und lustige Gespräche weiter war es schon dunkel. Es war einfach schön sich über das Erlebte aussprechen und besonders austauschen zu können!
11. Tag
Auf nach Lennartsfors!
Nachdem ich mich von den Beiden verabschiedet habe ging es bei strahlendem Sonnenschein los über den Foxen See Richtung Lennartsfors. Da das Hauptlager von Scandtrack kurz davor lag, wollte ich es mir einmal anschauen, doch merkte schnell das die Jungs und Mädels allerhand zu tun haben wenn kein Anreisetag der Busse ist. So wollte ich sie nicht weiter Stören und habe mich schnell wieder ins Kajak gesetzt und bin durch die Schleuse gefahren.
Eigentlich hatte ich mir selbst eine Halbzeit Belohnung versprochen die ich nun endlich einlösen konnte! In einem Netten Restaurant mit schönem Ausblick habe ich mir einen Elchburger schmecken lassen. Was ein Genuss nach 10 Tagen Nudeln und Porridge!
Direkt südlich von Lennartsfors lag das Dano 72 bei dem ich es mir in der Wetterschutzhütte gemütlich machte, vollgefressen und ausgepowert von grade mal 18 km. Leider gab es bereits eine neue Sturmwarnung für den darauffolgenden Tag weshalb ich alles Sturmsicher machte und Feuerholz für den nächsten Tag trocken legte.
12. Tag
Das Wetter in Schweden:
Am 12. Tag meiner Reise habe ich wieder sehr viel gesessen, gelegen und gelesen.
Hier kann man doch mal gut über das Wetter sprechen, oder?
Das Wetter in Schweden habe ich sehr sehr wechselhaft in Erinnerung.
An einem Tag konntest du Sturm, Regen, Sonne, Wärme und Kälte erleben.
Meine Lehre aus dieser Erfahrung ist auf jeden Fall für mehr gewappnet zu sein.
Mein Sommerschlafsack obwohl es Juli war, war völlig fehl am Platz. So oft bin ich trotz dicker Kleidung Nachts aufgewacht weil wir wieder 3-4 Grad hatten. Meine Hängematte war super entspannend aber an windigen Tagen auch kacke da ich zwar von Oben und seitlich vor Wind geschützt war, aber unten stets der Wind drunter kam. So konnte ich Nachts keine Wärme halten und bin so natürlich selbst runter gekühlt. Das beste an der Landschaft war das man den Wetterumschwung bereits Kilometerweit ankommen sah und sich dementsprechend vorbereiten konnte. Jetzt kommt aber der Hacken, ihr solltet eure Ausrüstung öfters auf Beschädigungen überprüfen um sie Wetterfest zu halten. Mein Poncho hatte leider zwei Löcher an der Halsregion, sprich der Regen konnte an meinem Hals zum restlichem Körper laufen.
Jetzt aber mal weg von dem was diesen Urlaub zum Abenteuer werden lässt.
Ich habe in einem Leben noch nie so unfassbar schöne Sonnenauf- und Untergänge sehen dürfen. Wenn die Sonne raus kommt und es 15 Grad warm ist dann kann sie trotzdem ordentlich knallen, also immer Kopfbedeckung tragen! Das solls auch zum Wetter gewesen sein.
13. Tag
Die Rückfahrt gestaltete sich für mich relativ langwierig da der Lelang sehr lang und sehr breit ist. Bis auf den schönsten Regen den ich erleben durfte und einem Blinden Passagier der plötzlich auf meinem Bein saß und mir etwas unwohlsein bereitet hat, war es bis zum Abend relativ unspektakulär.
Der Blinde Passagier war eine Kröte und er wurde sicher ans Land zurück gebracht, auch weil ich sowieso eine Pause einlegen wollte und ich nicht an ihn ran kam da er vorne an meinen Füßen saß.
Je näher ich Bengtsfors gekommen bin desto voller wurden die Danos wieder weshalb ich mir einen schönen Platz am Ufer gesucht habe. Das hat sich nach 23km gelohnt!
14. Tag
Der Letzte Tag!
Ich konnte es ganz entspannt angehen. Am nächsten Tag musste ich das Kajak erst bis 10 Uhr abgegeben haben und ich hatte nur noch 14 km zu fahren. Da ich mich aber dazu entschlossen hatte so früh wie möglich da sein zu wollen habe ich mir das letzte Dano vor dem Bootshaus rausgesucht und als Ziel gesetzt. Das war dann auch schnell erledigt und ich hatte einen für die Verhältnisse sehr warmen Abend und langen Abend. Zum Schluss wird’s nochmal schön warm und trocken, ist klar...
Mit viel Lesen, sehr vielen und besuchsfreudigen Enten und einem schönen letzten Sonnenuntergang neigte sich meine Reise auch dem Ende zu. Ich freute mich schon sehr wieder nach Hause zu kommen, meine technischen Geräte wieder zu haben und was mit Freunden zu machen. Jedoch war diese Zeit für mich sehr lehrreich, entspannend, aufregend und ruig. Auf jedenfall wieder!
Abreise
Die Rückgabe der geliehenen Sachen erfolgte sehr Problemlos, selbst Sachen wie eine Öse des Tarps die beim Sturm abgerissen worden ist wurde anstandslos angenommen.
Etwas was ich anstandslos gemacht habe aber etwas komisch finde ist dass man das Kajak am Ende der Reise selber reinigen soll. Ein Hotelzimmer wische ich ja auch nicht am Ende meines Urlaubs... Ansonsten konnte man den Tag noch sehr schön ausklingen lassen und man hatte genug Zeit noch in die Stadt zu gehen, was zu Essen und zu bummeln. Die Rückfahrt mit dem Bus war wieder anstrengend aber auch angenehm.