Berichte letzte
Saison

In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren! 

Berichte letzte
Saison

In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren! 

Autor: Lennart H., 15. Oktober 2018
4 Pappenheimer... - Der Reisebericht in Worten
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Ich hoffe alle Leserinnen und Leser hatten einen schönen Urlaub dieses Jahr mit "scandtrack", oder freuen sich zumindest auf das nächste Jahr! :)

 Unsere Reise begann am 27.07.2018 im sonnigen Dresden am Neustädter Bahnhof. Mit uns vier (Anne, Laura, Fredi und Lennart) stiegen auch einige äußerst trinkfreudige Fahrgäste  ein und kauften vermutlich in den 14 Stunden Busfahrt den gesamten Biervorrat des Busfahrers auf. Ihrem Zustand entsprechend haben sie sich auch benommen, was in unserer Gruppe und im restlichen Bus  allgemeines Kopfschütteln verursachte. 

 28.07.: In bester Kondition stiegen wir in „Höglund“ aus dem Bus und machten uns gespannt auf den Weg. Dank Fredis langjähriger Erfahrung mit "scandtrack" konnten wir unsere Sachsen schnell verpacken und waren in relativ kurzer Zeit aufbruchsbereit. So ging es also los, Mädchen & Junge in einem Kanu, den „Foxen“ Richtung Norden. Annes und Lauras untrainierte Arme hielten am ersten Tag nicht allzu lange durch, so dass wir schon relativ zeitig uns unseren Rastplatz aussuchten. Zelt aufgeschlagen, Angel aufgebaut und hingesetzt. Unglücklicherweise hielt meine Angel nicht einmal einen Tag durch. Spitze angeknackt, dann weggebrochen. Ich habe versucht noch etwas zu reparieren, aber erfolglos. Am Abend und in der Nacht wütete ein ziemlich heftiges Gewitter, vermutlich direkt über uns, aber wir sind alle gut durch die Nacht gekommen.

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 29.07.: Ein kurzes Bad zum wach werden, dann gab es zum Frühstück einen kalten Sturzkaffee und Eiweißbrot. Wir hatten sehr viel Eiweißbrot. (Aufgrund des Kochverbotes hatten wir uns im Camp als Tausch gegen Nudeln extra Brot geholt…) Dann ging es weiter Richtung Nordosten. Das Ziel: “Lilla Sundsbyn“. Aber auch an diesem Tag kamen wir nicht weit, das jedoch war der Location geschuldet. Ein eigener Kiesstrand, eine Bucht, zwischen den Bäumen direkt am Wasser versteckt, das Lager und dahinter auf einer Anhöhe die Zelte. Den restlichen Tag haben wir erfolgreich nichts gemacht. Interessant wurde es am Abend…Fredis Plan: in der Hängematte übernachten. Mein Plan: Im Kanu übernachten. Gesagt getan. Lange haben wir es jedoch draußen unter dem klaren Nachthimmel nicht ausgehalten und beendeten die Nacht im Zelt.

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 30.07.: Mein Geburtstag. Ich erwachte durch die Worte einer engelsgleichen Stimme: „Ey du Schwein!“ So war es also um den Schlaf geschehen. Das tägliche Bad des Wachwerdens vollzogen, gab es Eiweißbrot und kalten Kaffee, dazu Glückwünsche. Was ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht erahnte, es würde der längste Paddeltag  im ganzen Urlaub werden. Zurück auf den „Foxen“, an „Höglund“ vorbei nach „Lennartsfors“. Dort warteten wir über eine Stunde, bis wir herausfanden, dass wir die Schleusenwärterin anfunken mussten. Ab dann ging es recht schnell. Mit uns passierten auch zwei junge Hamburger (Menschen, nicht das Essen) die Schleuse. Um den möglichst besten Platz zu ergattern, lieferten wir uns ein Rennen über den „Lelång“. Die ersten Inseln waren schon belegt, also ging es weiter. Aber dann fing das Drama erst wirklich an, eine Vogelschutzinsel nach der anderen und dann: keine Insel mehr. Bevor die Sonne unterging machten wir halt um einen Plan zu schmieden. Die Hamburger fuhren weiter nach Süden um sich schnellstmöglich einen Platz zu suchen. Unsere Anlegestelle machte nichts her, so dass wir nur zum Luftholen und Essen dort blieben. Als die Sonne untergegangen war, starteten wir die Weiterreise. Wir hatten uns auf eine Nachtfahrt geeinigt, also machten wir kein Stress beim paddeln, bis wir Lichtzeichen sahen. Die Hamburger hatten einen Platz gefunden und lotsten uns zu einer guten Anlegestelle. Als quasi neue Nachbarn hielten wir bis in die Nacht ein angenehmes Schwätzchen.

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 31.07.: Der einzige Tag, an dem wir morgens zur Erfrischung nicht ins Wasser gingen, da keine Möglichkeit bestand. Aber zum Sonnenaufgang Angeln war eine unserer besseren Ideen in diesem Urlaub, so wie sich aus Plane und Paddeln ein notdürftiges Segel zu bauen. Das klappte auch erstaunlich gut und so segelten wir gen Norden, genaugenommen zum „Dano-Platz 71 Barholmen“. Dort wartete mein Highlight Nummer 1 des Urlaubes: eine Harke. Ich konnte es mir nicht nehmen auf der ganzen Insel Wege frei zu harken, es fühlte sich an wie eine Mission. Die Mission der Anderen war offensichtlich nichts zu tun. Und so haben wir auch diesen Tag erfolgreich mit wenig Aufwand herumbekommen. Am Abend geangelt und ein nettes Gesellschaftsspiel gespielt, dann geschlafen. 

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 01.08.: Zum Morgen ein Bad und erfrischendes Eiweißbrot, dann ging es ohne Umwege zurück zur Schleuse. Das wir schon so schnell zurück auf den „Foxen“ sind, ist der Ausdauer unserer reizenden Damen geschuldet. (Wegen Rücksicht und so…) An der Mündung zum „Stora Le“ fanden wir dann ein Plätzchen für die Nacht.  Das war es dann auch für den Tag. Alle waren k.o. und es reichte nur noch für ein paar Minuten angeln.

 02.08. Weil wir am Vortag soweit gepaddelt waren, entschieden wir einen entspannten Tag zu machen (dieses Mal bewusst). An diesem Tag betrug unsere Reisestrecke etwa 100 Meter. Die Nachbarinsel erschien uns attraktiver und da sie am Morgen freigeworden war, vollzogen wir einen Wechsel. Auf der anderen Insel ging jeder dann seinem eigenen Kram nach. Ich reparierte mit Angelhaken und Angelschnur meine Messerscheide und unterzog mich einer Fisch-Fußpflege am Ufer. Am Abend wurden wir dann von norwegischen Piraten heimgesucht. Sie nahmen sich was sie wollten dann verschwanden sie wieder. Nachdem wir uns gefangen hatten, machten wir eine Inventur. Die Piraten hatten sich eine Packung passierte Tomaten mitgenommen, zurück ließen sie nur vier Dosen Bier. Die Nacht brach herein und es wurde uns frisch und die Nase.

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 03.08.: Wir erinnerten uns noch sehr gut an den Piratenüberfall. Doch ein kühles Morgenbad und eine Scheibe besonders leckeres Eiweißbrot ließen und wieder nach vorne Sehen. Allerdings wichen wir vom ursprünglichen Plan ab. Auf Grund einiger Unstimmigkeiten innerhalb unserer Gruppe schafften wir es leider dieses Jahr nicht, den „Autofriedhof“ zu erkunden. Dafür überquerten wir den „Foxen“ und schlugen ein zweites Mal den Weg Richtung „Lilla Sundsbyn“ ein. Unweit von unserem zweiten Lagerplatz campierten wir für unsere letzte Nacht in Schweden. Beim Erforschen der Umgebung entdeckten wir eine versteckte Bucht, perfekt um in aller Seelenruhe zu Angeln. Doch es blieb nicht lange bei der Seelenruhe. Ein junger Biber marschierte weniger als 2 Meter von uns entfernt vorbei ins Wasser. (Ich bin mir bis heute unschlüssig über diese Begegnung: Auf der einen Seite hätte ich vom Biber als freilaufendes Tier Scheu vor uns erwartet, auf der anderen Seite wirkte er beinahe so als hätte er uns nicht einmal registriert.)

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 04.08.: Leider haben wir uns an diesem Morgen sehr zerstritten, aufgrund einer Nichtigkeit. Ich gehe davon aus, dass es daran lag, dass wir uns eine Woche lang ununterbrochen auf der Pelle gehockt haben. Die Mädchen sind dann beinahe überstützt aufgebrochen. Fredi und ich hielten Stress an diesem Tag wirklich für überflüssig, also packten wir in Ruhe alles zusammen und machten uns dann auf den Weg. Am Sprungbrett machten wir kurz Halt, schlemmten vom Eiweißbrot und genossen die Sonne. Als wir dann den Strand vom Camp erreichten, sahen wir das Piratenschiff dort vor Anker liegen. Als wir näher kamen erkannten uns die Piraten wieder und nett wie sie waren, teilten sie mit uns ihr Bier! Wir machten uns schnell daran, alle Sachen zurückzugeben um dann mit den Piraten Bürger essen zu gehen…In „Lennartsfors“ in der Kantine trafen wir dann noch andere Urlauber, die sich alle mit dazu setzten. Als es Zeit wurde, brachten uns die tapferen Seeleute zurück zum Camp. Dort gab es noch einen Happen zu essen und dann ging es in den Bus. Und ab nach Hause.

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 Was ich persönlich aus dem Urlaub mitgenommen habe ist die Erkenntnis darüber, dass eine Woche ohne Smartphone, Internet und Verbindung zur Außenwelt mir seit langem wieder innere Ruhe bescherte. Ich hatte es nicht erwartet, doch einmal in Schweden angekommen hatte ich nicht einmal das Bedürfnis auf das Handy zu schauen. Es tat gut, die Natur in ihrer Reinheit zu beobachten und die Stille über dem Wasser zu genießen. 

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Autor: Lennart H., 15. Oktober 2018