Berichte letzte
Saison

In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren! 

Berichte letzte
Saison

In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren! 

Autor: Bernd K., 23. September 2013
7 Tage Allein Allein

Meetings, Telefonkonferenzen, Termine, Produktvorstellungen und ewige Telefonate im Auto. So sieht mein Tag aus. Oft kommen noch Übernachtungen in irgendwelchen Businesshotels dazu. 

 Manchmal muss ich morgens Google fragen wo ich gerade aufwache. 

 So war schnell klar dass der diesjährige Urlaub, der Erste seit vielen Jahren, etwas komplett anderes sein muss. 

 Raus aus dem Stress, keine Termine, keine Kompromisse, kein anderes Bier Land. 

 Über die Online Recherche kam ich schnell auf Scandtrack. 

 Als dann noch unabhängig davon ein Freund mir zum gleichen Veranstalter geraten hatte, war das Ding klar. 

 Eine Woche Kanu Tour Schweden auf eigene Faust. 

 Gebucht, bestätigt, bezahlt und das lange Warten auf den Reisetermin. 

 Es sollte der letzte Termin in dieser Saison sein da meiner Meinung nach Schweden im Herbst noch am Schönsten ist. 

 Leider werden keine späteren Termine angeboten. 

 Da ich die Eigenanreise gewählt habe, durch den Firmenwagen ist das für mich die günstigste Reiseart, fuhr ich bereits in der Nacht von Donnerstag auf Freitag im Süden Hessens los. 

 Ein kleiner Zwischenstop in Hamburg mit Frühstück, und es ging weiter über die Brücken des Belts nach Schweden. 

 Hinter Göteborg verbrachte ich noch die Nacht auf Samstag im Auto und kam gegen 9 Uhr am nächsten Morgen in Lennartsfors an. 

 Direkt vor dem ersten Reisebus der mir die Vorfahrt gewährt hatte an der Einfahrt. 

 Nach einer kurzen Orientierung und dem Einholen der nötigen Informationen war ich auch der Erste bei der Materialausgabe und am Kanu Steg. 

 Kurz noch meine eigene Ausrüstung aus dem Auto eingeladen, doppelte Ausrüstung vom Verleiher im Auto gelagert und schon konnte es, noch vor der Busmeute, losgehen. 

 Der erste Stop war ein DANO Lager relativ nah am Startpunkt. Durch die lange Fahrt und die kurze Nacht auf dem Fahrersitz wollte ich zunächst mein Camp aufbauen und die Ausrüstung in Ruhe durchgehen. Schlaf nachholen. Ankommen. 

 Scheinbar habe ich eine Lebensmitteltonne für 2 Personen bekommen obwohl ich alleine reise. Die Menge hätte für 2 Wochen gereicht. Aber so kam zu keinem Zeitpunkt eine Lebensmittelnot auf und ich konnte immer aus mehreren Gerichten wählen. 

 Da ich das Scandtrack Zelt nur im äußersten Notfall aufbauen wollte, wie z.B. lang anhaltender Regen oder Kälte, wurde zuerst die DD Frontline Hängematte aufgespannt. 

 Darüber dann das passende DD Tarp als Regenschutz. 

 Die DANO Hütte wurde als Unterstand für die Taschen und die Technik verwendet, als Sitzgelegenheit und Arbeitsfläche fürs Kochen. 

 Die erste Nacht war herrlich. 

 Der Körper nahm sich den Schlaf den er brauchte und die bequeme Hängematte gab ihm diesen. 

 Aufwachen mit dem Blick auf den See und die wunderschöne Landschaft der Nordmarken ist unbeschreiblich. 

 Man will garnicht aufstehen und den Anblick genießen. 

 Trotzdem ging es am zweiten Tag gegen Mittag dann weiter. Geplant war ein Besuch beim Autofriedhof in der Nähe des Sees bei Bastnäs. 

 In Foren für Fotografie fand ich die ersten Bilder und wenn ich schon in der Nähe bin, war ein Besuch dort ein Muss. 

 Zwar war ein geeigneter Platz zum Anlegen schwierig, da der erste Steg deutlich als Privat gekennzeichnet war und auch beim zweiten Anlegeplatz zwar kein Schild stand, aber der gepflegte Rasen darauf hindeutete. 

 Die 2km zum alten Schrottplatz mit den eisernen Zeugen von fast 100 Jahren Automobilgeschichte waren schnell zurück gelegt. 

 Das Kanu mit der gesamten Ausrüstung zurück zu lassen war zwar nicht ideal, aber ich hatte das Wichtigste dabei. Ausweis, Geld, Gopro. 

 Nach vielen vielen Bildern und Panoaufnahmen, einem netten Gespräch mit dem Eigentümer des gemähten Rasens, ging es weiter auf dem Foxen. 

 Nächstes Ziel, eine Bunkeranlage bei Grunnerud. 

 Aus der Zeit des WW2 ist hier ein kleiner Beobachtungsbunker mit mehreren Geschützbettungen direkt am See zu entdecken. 

 Da es für eine Tagestour zu weit war, fand ich nach längerem Suchen eine DANO Lagerplatz, der nicht auf der Karte verzeichnet war. 

 DANO 9, in der Nähe des Grenzpunktes R22. Aufgefallen nur durch das typische Feuerholz am Ufer. Um so größer war die Freude dann doch noch ein Lager für die Nacht gefunden zu haben. 

 Oft waren die DANO Lager fast schon überfüllt. Aber als Alleinreisender konnte ich mich zur Not aufs Jedermannsrecht berufen und an geeigneter Stelle entsprechend den Vorgaben lagern. 

 DANO 9 war nun auf keiner Karte verzeichnet. Ich hatte es für mich alleine. 

 Nachdem auch hier die Hängematte und das Tarp aufgebaut war, wurde die Umgebung erkundet. 

 Eine bewohnte Hütte war relativ nah was evtl. auch ein Grund gewesen sein könnte, warum DANO 9 von der Karte verschwand. 

 Die Grenze zu Norwegen war keine 200m entfernt. Witzigerweise musste ich nur dem Schild Toilette folgen. Ob das die Meinung der Schweden von den Norwegen darstellt? 

 An diesem Abend verdarb ich mir durch irgendwas derart den Magen, dass ich hier einen weiteren Tag blieb. Kanu fahren sollte man nur wenn es einem gut geht. 

 Und wenn es manchmal sehr schnell gehen muss mit dem Spaten... dann eher an Land bleiben. 

 Tag 4 war wieder ein Reisetag. Grunnerud und die kleine Bunkeranlage war Ziel des Tages. 

 Alles Andere zweitrangig. 

 Der Wind war sehr stark und die Wellen südlich der Grenzinsel Trollöd auf dem Stora Le derart hoch, dass ich froh um die Rettungsweste war. Das beruhigte zumindest wenn das Wasser seitlich ins Boot spritzte und  man gegen den Wind ankämpfte. 

 Am östlichen Ufer des Stora Le beruhigte sich die Lage aber und man kam relativ trocken voran. 

 Die Bunkeranlage war dank GPS Koordinaten schnell entdeckt und die Bilder gemacht. 

 Manch vorbeiziehender Kanufahrer dachte sich bestimmt, was der Typ da wohl fotografiert. 

 Denn vom See aus war nichts zu erkennen. 

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 Den Abend wollte ich auf Guppsiksön verbringen und legte ein ordentliches Tempo vor. 

 Die Insel war schon durch das Fernglas in Sicht, da konnte ich die ersten Kanus entdecken. 

 Damn, da war ich wohl zu spät dran. Aber das war auch gut so. 

 Denn dadurch suchte ich nach Alternativen und entdeckte "The Beach". 

 Ein Lagerplatz wie aus dem Bilderbuch. Eine felsige Erhöhung, umgeben von zwei herrlichen Stränden die flach ins Wasser reichen. 

 Ideal zum Anlanden, zum Baden und zum Lagern. 

 Vor Allem da kurz nach dem Aufbau des Tarps es anfing zu regnen. Der Regentropfen vertrieben die Waldameisen und hatten etwas meditatives. Der See war danach spiegelglatt, es war unbeschreiblich ruhig. 

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 Tag 5 sollte in die Kopperviken Fjorde gehen. 

 In den Namen interpretierte ich Kupfer und dessen Abbau um die Jahrhundertwende. Ich erhoffte mir schöne Fotomotive. Jedoch unterschätzte ich den Wind und die Entfernung. 

 So hielt ich schon am Nachmittag aktiv Ausschau nach einem passenden Lagerplatz. 

 Der letzte DANO Platz Nr. 6 auf der Karte war leider schon mehr als belegt und so musste ich nach einem "wilden" Lagerplatz suchen. 

 Die Topografie bis vor der Fähre bei Sund/Nössemark brachte leider kein geeigneten Lagerplatz hervor und ich fand keine 200m vor der Fähre einen Uferabschnitt der sich zwar nicht für ein Zelt geeignet hätte, aber durch die Bäume dort ideal für eine Hängematte war. 

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 Das angespülte Treibholz bot sich als perfekte Brennstoff für die Firebox an und auch dieser Abend war mit dem letzten Schluck des mitgebrachten Rotweines, gerettet. 

 Die untergehende Sonne im Westen schenkte mir an dem Abend ein so wundervolles Licht zum Fotografieren, dass die anstrengende Suche nach diesem Platz schnell vergessen war. 

 Vergessen hätte man auch den darauf folgenden Morgen können. 

 Eine Szene wie aus dem Film "The Fog, Nebel des Grauens" von John Carpenter. 

 Der Neben schob sich langsam und dicht über das westliche Ufer. Die Anlegestelle der Fähre war nicht mehr zu sehen. 

 Nach kurzer Zeit nur noch eine Sicht bis zu Seemitte. 

 Egal, ich musste los. 

 Tag 6 bedeutete Strecke machen.Denn nach Tag 6 kommt Tag 7. Der Tag der Rückgabe des Materials. 

 Und ich war weit weg von Lennartsfors. 

 Meine Ausrüstung war durch die unmittelbare Nähe zum Ufer schnell und wieder ausgewogen im Kanu verstaut. 

 Durch das GPS konnte ich meine Position bestimmen und einen gesetzten Wegpunkt auch im dichten Nebel sicher ansteuern. 

 Ziel des Tages, DANO 9 oder einen anderen Lagerplatz in der Nähe. 

 Durch den Start um 9 Uhr Morgens war die Hälfte der Strecke bis zum Mittagessen bei Brätarna schnell erreicht. 

 Auch zeigte sich die Sonne gegen Mittag und es sollte noch ein schöner Tag werden. 

 Wobei ich auch den Nebel schön fand. 

 Diese Ruhe und die aus dem Nebel von einem auftauschenden Küstenlinien. 

 Sicherlich hat die ein oder andere Gruppe den Start an dem Tag auf Mittags verschoben. 

 Gegen Abend erreichte ich mein Ziel und war froh darüber wieder ein Lager für mich allein zu haben. 

 Der Aufbau war hier fast schon Routine und ich schlief an diesem Tag hervorragend. 

 Der letzte Tag führte mich wieder durch die Verbindung zum Foxen. 

 Auf dem Hinweg habe ich im Bereich Hästön ein paar rostige Reste einer Holzverarbeitungsanlage im Wasser entdeckt, die jetzt mit der Unterwasserkamera am langen Stativ genauer untersucht wurde. 

 Weiter ging es in die Nähe von Lennartsfors. 

 Meine Idee war, das letzte Lager so nah wie möglich am Scandtrack Stützpunkt einzurichten, um es am nächsten  Tag nicht zu weit zu haben. 

 Es stand ja für mich als Eigenanreisender noch eine längere Autofahrt an. 

 Nur war ich mit dieser Idee wohl nicht alleine. Ich konnte schon von Weitem die Plätze 17/13/12 erkennen. Die auf dem Bauch liegenden Silberlinge verrieten mir, Besetzt. Was ja zu erwarten war. Als Gruppe ist man ja nicht so flexibel bei der Wahl des Lagerplatzes. Auch das Jedermannsrecht hat seine Grenzen. 

 Aber auch die anderen "wilden" Plätze waren schon besetzt. 

 Ich fand aber noch eine Stelle, die zwar nicht so ideal war zum Anlanden, aber durch Neopren Schuhe war das Ausladen dann kein Problem. 

 Das letzte mal Hängematte aufbauen, Tarp drüber, Feuerholz hatte ich von DANO 9 mitgebracht (was sich später als Weise erwies), Trangia an, Essen kochen, Firebox befeuern und mit dem Katadyn das Wasser filtern. 

 Ein herrlicher Sonnenuntergang zeichnete sich ab und ich ging nochmal im Wald hinter mir nach Feuerholz suchen. 

 Hmmm ok, ich habe von Schlangen keine Ahnung. 

 Die Schlange dachte sich, ok ich habe von Menschen keine Ahnung. So standen wir ein paar Sekunden voreinander und jeder dreht sich um und verschwand. 

 Ich zurück zum Lager und googelte nach der schwarzen Schlange, die Schlange machte das was sie halt so tut. 

 Die männliche Kreuzotter, so stellte es sich später heraus, färbt sich schwarz in der Paarungszeit. Nicht dass da zwei Männer oder zwei... lassen wir das. 

 Sie ist nicht tödlich und ein Biss so angenehm wie der einer Hornisse. 

 Nur geschwächte Menschen und Kleinkinder könnten... so der Wikipedia Text. 

 Weder war ich schwach noch ein Kleinkind. Wobei das Kind in mir immer noch raus kommt. Manchmal. Aber heute blieb ich mal besser an meinem Feuer und war sowas von froh, einen Schlafplatz weg vom Boden zu haben. 

 In der Hängematte kann einem keine Schlange und keine Ameise was. 

 Der letzte Tag. 

 Nochmal ordentlich Waschen. Man will ja nicht wie ein Puma riechen. 

 Frischen Schlüpper an, Socken neu, Deo suchen. 

 Frisches T-Shirt gabs auch noch irgendwo im Packsack von Globetrotter. 

 Beim Packen gleich trennen zwischen eigenem Material und das von Scandtrack. 

 Macht die Rückgabe leichter. 

 Kurz nach 9 Uhr, Nebel, 15 Grad, die Frisur sitzt, die erste Gruppe paddelt plappernd an mir vorbei. 

 Na zum Glück bin ich angezogen. 

 Denen erst einen Vorsprung gelassen, startete ich gegen halb 11. 

 Uhrzeiten spielen wieder eine Rolle. Termine. Verpflichtungen. 

 So langsam kommt man wieder in die Zivilistation zurück. 

 Oder in das, was sich so nennt. 

 Die Rückgabe war relativ schnell erledigt. 

 Ich hatte außer dem Kanu und dem umfangreichen Inhalt der Lebensmitteltonne, nicht viel von Scandtrack benutzt. 

 So konnte dem netten Menschen an der Rückgabe viel Material so übergeben, wie ich es vor einer Woche erhalten habe. 

 Umgeben von vielen jungen Menschen (so lange ist das bei mir aber auch nicht her als ich so alt war) die ihre Ausrüstung wuschen, Tarps und Zelte reinigten und sich mit anderen Teilnehmern unterhielten. 

 Die 3 Stunden nach Göteborg, wo ein Hotelzimmer mit Dusche auf dem Hotelschiff Barken Viking auf mich wartete, unterbrach ich durch einen Besuch im Flygmuseum bei Göteborg. 

 Ein unterirdischer Flugzeughangar aus dem Kalten Krieg der als Museum hergerichtet und mit vielen interessanten Exponaten ausgestattet wurde. 

 Wollte ich schon so oft besuchen bei den letzten Schweden Urlauben. 

 Dieses mal hats geklappt. Eine halbe Stunde vor Kassenschluss. 

 Duschen. Das war das erste was ich im Hotelzimmer tat. 

 Ok, das erste war, die Tür schließen. Aber dann, Klamotten aus, Wasser an, HEISS, und Duschen. Lange und oft. 

 Das war ein Urlaub genau nach meinem Geschmack. 

 Individuell gestaltbar, in der Natur, perfekt ausgerüstet von Scandtrack und Globetrotter. 

 Leider nur eine Woche und leider nicht weiter im Herbst. 

 Aber mit Sicherheit war es nicht der letzte Urlaub in Schweden mit Scandtrack. 

 Und das schreibe ich nicht nur weil ich den Reisegutschein gewinnen will. 

 Das schreibe ich aus tiefstem Herzen. 

 Weils ein geiler Urlaub war. Perfekt nach meinem Geschmack. 

 Danke! 

 Ich habe mit der Gopro ein paar Videos gemacht und zusammen mit Bildern und Musik hinterlegt. 

 Wer möchte kann sich das in HD auf Vimeo anschauen. 

 Youtube unterstützt leider keine HD Videos in dieser Größe. 

 http://vimeo.com/74862904

 Oder bestehend aus fast nur Bildern: 

 http://vimeo.com/75168811

 Wenn der Veranstalter Videomaterial haben möchte, darf er sich gerne melden. 

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Autor: Bernd K., 23. September 2013