Berichte letzte
Saison

In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren! 

Berichte letzte
Saison

In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren! 

Autor: Jana W., 20. September 2017
7 Tage Auszeit in der schönen Landschaft Schwedens

Mein Freund Tim und ich, Jana, hatten uns überlegt, wo wir denn im September 2017 noch einmal hinreisen könnten. Relativ schnell sind wir auf der Seite von Urlaubspiraten auf die schönen Landschaftsbilder Schwedens gestoßen mit einer etwas außergewöhnlichen Überschrift "Kanutour auf eigene Faust". Sofort hatten wir Interesse daran entwickelt, da es sich scheinbar mal um eine etwas andere Art Spätsommerurlaub handelt und wir Skandinavien so oder so gerbe einmal bereisen wollten. Ruck zuck ging die Sache vom Tisch und der Urlaub war gebucht. Ursprünglich buchten wir aus den zahlreichen Angeboten von Scandtrack die Kanutour auf eigene Faust in Dalsland Nordmarken. Kurzfristig entschieden wir uns aber aufgrund der Wetterlage um, auf eine unvergessliche Reise mit Unterkunft im Ferienhäuschen am See Foxen. Diese Entscheidung haben wir nicht ein einziges Mal bereut.

Nun aber Schluss mit dem langweiligen Teil des Berichts und auf zur tatsächlichen abenteuerlichen Reise:

Nach einer etwas verspäteten Anreise in einem vollen Bus und nach zwei Überfahrten mit der Fähre kamen wir morgens am nächsten Tag im Basiscamp Höglund an. Umso größer war natürlich unsere Freude darüber, dass wir unser Ziel endlich erreicht hatten und dann war es noch so ein sonniger Tag - besser hätte es nicht sein können. Bei unserer Ankunft gab es gleich etwas Leckeres zu essen, wir sollten ja nicht hungrig lospaddeln. Schnell wurden wir dann von einem Teammitglied zu unserem Ferienhäuschen am See geführt, bevor wir weiter ins Camp gezogen sind, wo wir gleich unser Proviantpaket und unsere Ausrüstung inkl. Kanu erhalten haben. Mit diesem sind wir direkt weiter zum nächsten Strand in der Nähe unserer Hütte gepaddelt. Gleich auf dem Weg dorthin haben wir nette Leute kennengelernt, mit denen wir die nächsten Tage noch das ein oder andere 'Wörtchen' gewechselt haben. Der Einzug ins Hüttchen verlief problemlos. Eine wunderschöne kleine Holzhütte von Bäumen umgeben mit Blick auf den See Foxen. Sogar mit sehr schöner Einrichtung und eigener Terrasse. Diese verließen wir übrigens den ganzen Mittag nicht, da wir uns dort so wohlgefühlt und die Ruhe nach der langen Reise einfach nur genossen haben. Wir hatten sogar den Luxus, dass es nicht weit von unserer Hütte entfernt ein Toiletten- und Duschhäuschen vom Campingplatz nebenan zur Mitbenutzung gab. Abends erforschten wir dann aber doch noch unser ganzes Proviantpaket und sind Dank des Handbuchs auf die Idee gekommen Pizza zu backen. Diese sind uns sogar perfekt gelungen. Die Voraussetzungen für die nächsten Urlaubstage waren also perfekt.

Voller Euphorie sind wir am nächsten Morgen bei strahlendem Sonnenschein ausgeschlafen und nach einem ausgewogenen Frühstück auf der Terrasse mit der Angelausrüstung Richtung Norden losgepaddelt. Auf dem Wasser wurde uns klar, dass das Paddeln hier doch eine andere Angelegenheit wie Paddeln auf einem vergleichsweise kleinen See ist. Es war relativ lustig uns erst einmal einig zu werden wer wie auf welcher Seite paddeln muss. Nach kurzer Zeit haben wir uns aber daran gewöhnt und sind in gutem Tempo vorangekommen. Nach etwa 7 Kilometern haben wir einen Stopp auf einer Insel gemacht, von der uns keiner mehr so schnell wegbekommen hat. Eine steinerne relativ große Insel mit Sandstrand und einer Holzhütte nur für uns alleine für die nächsten paar Stunden. Es dauerte bestimmt 2 Stunden bis wir einmal um die ganze Insel geklettert sind, da es so viel zu sehen gab. Diese Landschaft bei strahlender Sonne – einfach unvergesslich. Da wir bis zu dieser Insel nicht einmal auf die Wasserkarte geschaut haben, wagten wir einen kleinen Versuch uns selber auf der Karte wiederzufinden. Anschließend hielten wir noch für einige Zeit die Angel ins Wasser – leider erfolglos. Da wir langsam sehr kaputt waren, machten wir uns auf den Rückweg zu unserer eigenen Hütte. Das Kanu wieder ins Wasser zu bekommen war jedes Mal aufs Neue sehr witzig. Wir blieben nicht einmal trocken. 

 Am Montag hatten wir etwas Pech mit dem Wetter. Über Nacht wurde es richtig kalt und irgendwie auch nicht mehr richtig warm. Dazu kam Regen und kalter Wind. Dies alles hielt uns aber nicht davon ab etwas zu unternehmen und raubte uns auch nicht die gute Laune. Wir besuchten die Teammitglieder im Basiscamp, um uns über Ausflugsmöglichkeiten zu informieren. Anschließend gingen wir auf langen Feldwegen spazieren und schauten uns an wie die Schweden leben. Noch dazu erforschten wir vor unserer erfolglosen Angeltour gruselige Höhlen in irgendwelchen Wäldern und da mein Freund Tim ein kleiner Schisser ist war das auch echt mega lustig. 

 Am Dienstag blieb das Wetter unverändert und der Tag viel wortwörtlich ins Wasser. Da ich etwas kränkelte blieben wir fast den ganzen Tag ins unserer gemütlichen Hütte. Nach unserer täglichen Morgenroutine die aus lecker frühstücken und Wasser holen bestand beschlossen wir einen Spieletag zu machen. Da wir viele Brett- und Kartenspiele eingepackt hatten, wurde uns auch nicht langweilig, da wir beide so oder so viel zu lachen haben. 

 Am darauffolgenden Tag hatten wir leider immer noch nicht viel mehr Glück mit dem Wetter, wir entschieden uns aber dazu wandern zu gehen. Erst haben wir uns das kleine Dorf Lennartsfors angeschaut und gingen dann weiter zur Schleuse Richtung Süden. Ab da sind wir die Straßen Kilometer weit in Richtung Årjänggelaufen und haben viele interessante Dinge entdeckt. Zum Beispiel eine kleine Insel aus aufeinandergestapelten Felsen oder einen alten Spielautomat mitten auf einem großen Gebäudeplatz.Später sind wir dann zurück zum Camp gelaufen und von da aus durch den Wald gewandert zu einer Hütte, in der in den 40er Jahren eine Familie gewohnt hatte, die aber aus irgendwelchen Gründen nicht wiedergekehrt war. Wir nennen es das gruselige Hexenhäuschen. Dort führt kein normaler Weg hin, sondern erst ein Schotterweg und anschließend für ein längeres Stück ein Trampelpfad mitten durch den Wald Schwedens bis man nach einem etwas unscheinbaren Weg an einer kleinen Lichtung das dunkle Haus entdeckt. Ich habe mir das Haus ausgiebig von innen angeschaut, wo noch ganz viele Sachen von damals erhalten waren während Tim die Tür bewachte. Aber eigentlich hatte er nur zu viel Angst sich die Hütte von innen anzuschauen. Auf dem Heimweg hörten wir dann noch einen Wolf durch den Wald heulen wodurch sich der Heimweg in der Zeit etwas verkürzte. 

 Am Donnerstag sind wir morgens durch die Sonnenstrahlen, die sich durch die Wolken gekämpft haben, aufgewacht. Heute stand Årjäng auf dem Programm. Diese Stadt erreichten wir mit dem Bus, den wir vorher anrufen und uns Plätze bestellen mussten, da uns der Weg zu Fuß doch etwas weit erschien. Auf dem Hin- und Heimweg haben wir zwei Mitreisende von Scandtrack kennengelernt, die die Stadt ebenfalls besuchen wollten. Dort angekommen haben wir uns die Supermärkte näher angeschaut und ein paar Mitbringsel geshoppt. Um die Ecke des einen Marktes gab es einen kleinen Thailänder, bei dem wir für umgerechnet gerade mal 8 Euro Buffet essen durften. Dieses war unbeschreiblich lecker und da wir den Urlaub auf das Essen achten mussten, da wir ein festgelegtes Proviantpaket zur Verfügung hatten, auch eine echte Genugtuung. Wieder Zuhause angekommen machten wir uns ausgerüstet auf den Weg zu unserem Kanu. Gerade losgepaddelt wurde es windig und mit dem starken Wellengang eine echte Herausforderung nicht zu kentern. Dennoch machten wir uns mit dem Kanu weiter Richtung Norwegen bis wir dann tatsächlich auf einen Felsen aufsetzten und beinahe kenterten. Trotzdem paddelten wir weiter, da uns der Weg noch nicht genug war. Bis zu einer kleineren Insel, die komplett aus Felsen bestand, wo wir dann gefühlte Stunden auf einen Fisch warteten, der Lust hatte den selbstgemachten Teig von der Angel zu essen. Wirklich hatte der Fisch den Teig rund um den Haken gefressen, aber den Haken leider verfehlt. Trotzdem haben wir an dem Tag viele schöne Bilder gemacht. Von der Insel wieder wegzukommen war wie immer eine Herausforderung, da wir bei dem kalten Wind trocken bleiben wollten. Beim Abstoßen mit dem Paddel, ist uns dieses dann auch noch zur Hälfte weggebrochen, wodurch sich die Heimfahrt etwas verzögerte. Eben ein echtes Abenteuer. 

 Den Freitag ließen wir entspannt angehen und sind an diesem Tag einfach nur gemütlich angeln gegangen. Das gemeinsame Kochen jeden Abend war irgendwie unser kleines Highlight zum perfekten Abschluss. Es war irgendwie (ent)spannend. Zum einen musste man sich das Essen wirklich gut auf die Tage einteilen, wodurch wir am Tag zuvor schon immer planten was wir essen und zum anderen hatte man in dem schönen Ferienhäuschen nur zwei kleine Herdplatten. Es war einfach etwas anderes wie Zuhause und hatte irgendwie was Beruhigendes.  

 Samstag war der Urlaub leider fast schon wieder vorbei. Wir machten noch die Hütte sauber und gaben all unsere Ausrüstung wieder im Basiscamp ab. Da wir bis abends noch Zeit hatten, da der Bus erst spät abgefahren ist, verbrangen wir unsere Zeit auf der Terrasse von der Scandtrack-Küche und spielten Karten. Bevor es dann wieder auf den Heimweg nach Deutschland ging gab es noch Essen. Lecker schwedisch Köttbullar und noch ein Lunchpaket für unterwegs. 

 Der Heimweg kam einem schneller vor wie die Anreise und die Fahrten mit der Fähre waren auch ganz interessant. Zuhause wieder angekommen merkten wir direkt wie uns die Ruhe jetzt schon fehlt. Der Urlaub war sehr entspannend, man war wirklich auf sich alleine gestellt, hatte seine Ruhe, musste an nichts denken und konnte die freie Zeit einfach nur genießen. Zudem konnte man viel (Geschick) unter Beweis stellen. Die Luft und die Landschaft taten einfach gut und bei strahlendem Sonnenschein – atemberaubend. Es war ein echtes Abenteuer und sicherlich nicht der letzte Besuch in Skandinavien.

Autor: Jana W., 20. September 2017