In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren!
In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren!
In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren!
A Weng Schweden
Ein wenig Schweden
Wenn Hummeln Elche verschleppen, Reime über einen Wasserkocher geschrieben werden und
halbnackte Guides glühende Steine aus dem Lagerfeuer fischen, dann hat man eventuell zu viel
Wasser aus dem Foxen getrunken oder ist einfach Teil des Outdoor Test Teams von scandtrack und
Globetrotter.
Angefangen hatte alles mit vielen ansprechenden Reiseberichten. Doch es konnte nur zehn geben,
zehn glückliche Abenteurer die zum Testen von Outdoor-Equipment nach Schweden eingeladen
wurden. Einer von ihnen war ich, der eines Nachts mit vielen anderen Scandtrackern am
Omnibusbahnhof von Hamburg stand und in den Reisebus nach Schweden stieg. Mit Diesem wurden
wir über Puttgarden, Rødby, Helsingborg, Göteborg und Uddevalla tief in die schwedische
Seenlandschaft gefahren. Noch müde von der langen Fahrt, überraschte uns bei der Ankunft im
scandtrack-Camp ein Foto-Team, von dem wir hofften, dass es nicht wegen uns da war. Aber alles
hoffen half nicht, die Kameras zielten nur auf uns, eine Tatsache die noch viele Tage anhalten sollte.
Während uns die Kameras verfolgten, drehten wir zur Ermunterung unserer von der Bustour
eingerosteten Knochen gleich eine Runde über den See Foxen. Unsere Guides für die Woche waren
David und Hilkia, sie sollten uns zeigen wie man paddelt, ein Lager errichtet und sich am Abend
anschließend ein schönes Mahl über dem Lagerfeuer zaubert. Überrascht wurden wir im Anschluss
des ersten Ausfluges von Jens dem Geschäftsführer des Unternehmens, er wartete im Camp mit
einem großen Überraschungspaket auf uns. Jedes Teammitglied bekam einen Packsack voll
praktischer Ausrüstung, ein Geschenk von Globetrotter und scandtrack. Neugierig und an
Weihnachten erinnert, durchwühlte ich, wie alle anderen, das große Outdoorpaket. Von Schlafsack
und Isomatte, über Mütze und Fleecejacke, bis hin zu Besteckset, Trinkflasche und Thermoschüsselöl,
waren viele tolle Sachen dabei. Und es war noch nicht vorbei, zwar nicht geschenkt aber zum Test
bereitgestellt, wurden eine Vielzahl Zelte namenhafter Hersteller wie Hilleberg, Kaikkialla oder
Wechsel. Zum wirklich gemütlichen Teil kamen wir dann nach dem Aufbau aller Zelt, in denen wir
während der Tour abwechselnd schlafen sollten. Nun, zum Abendbrot, legten auch die
Kameramänner mal ihr Werkzeug zur Seite und wir genossen gemeinsam Leckeres vom Grill und
auch Salate und frisches Brot. Zum Abschluss des Abends waren wir dann mit David allein und bevor
alle müde in die Schafsäcke stiegen, saßen wir noch einige Zeit am Lagerfeuer und erzählten uns
Geschichten aus unserem Alltag.
Der blaue Himmel und die noch tief stehende Sonne versprachen einen tollen Start für unsere Tour
durchs Dalsland Nordmarken. Im Übrigen hatten wir während unseres ganzen Ausfluges
wundervolles spätsommerliches Wetter mit dichtem morgendlichem Nebel, viel Sonne und nur
wenig Regen. Nachdem wir die Zelte wieder verpackt und unsere Packsäcke für die Abfahrt
vorbereitet hatten, fanden wir uns gemeinsam am Tisch ein um das typische scandtrack
Outdoorfrühstück zu verputzen und Hilkia, unseren zweiten Guide, in der Gruppe zu begrüßen. Jeden
Morgen gab es Müsli und Cornflakes mit verflüssigter Trockenmilch, dazu schmierten wir uns
energiereiches Schwarzbrot mit Marmelade, Nutella, Käse, Salami oder Leberwurst. Später, unten am
See, brachte David uns die Kanus noch einmal näher, zeigte uns einige Paddeltechniken und wie man
ein Kanu sicher belädt. Da wir durch die reichlichen Testartikel viel Ausrüstung zu transportieren
hatten türmte sich das Gepäck in unseren Booten und es war umso spannender in See zu stechen.
Doch auf dem Wasser lag das Kanu überraschend gut und so paddelten wir gemütlich unsere ersten
Kilometer durch die herrliche Seenlandschaft Schwedens. Im Großen und Ganzen war die Landschaft
schnell erklärt. Die Gewässer waren fast ausnahmslos von Nadelbäumen umringt, die soweit man sah
den Horizont säumten, hin und wieder lag eine kleine süße Schwedenhütte idyllisch am Rand des
Sees, es gab unzählige kleine und große Inseln, die Ufer waren oft felsig und Sandstrände waren eine
Seltenheit. Wunderbar war auch das Wasser. Entfernt vom Land wirkte es tiefschwarz und spiegelte
im ruhigen Zustand die Umgebung fast eins zu eins wieder, war man aber in Ufernähe konnte man
sehen wie klar das Wasser wirklich war und wie bei gutem Wetter die Sonnenstrahlen zauberhafte
Lichtreflexionen auf den Grund des Sees zauberte. Die Fahrt zum ersten Platz auf dem wir mehrere
Nächte bleiben sollten, dauerte nur eine Stunde und so waren wir bald wieder an Land um unser
neues Camp zu errichten. Während einige begannen gute Plätze für die Zelte auszumachen und auch
die Ersten aufbauten, kümmerten sich andere um die Ordnung des Gepäcks und spannten Tarps für
den Fall der Fälle. Auch musste das Mittag vorbereitet und ein Feuer entfacht werden. Nachdem das
Nötigste getan war und alle etwas im Magen hatten, begann der Testmarathon. Denn neben den
Zelten hatten wir noch einiges mehr geliehen bekommen, verschiedene Kocher, Stühle, Messer,
Taschenlampen, Äxte und vieles mehr waren vorhanden und wir neugierig alles einzuweihen. Ganz
besonders viel Spaß machten uns dabei eine Slackline und Kelly Kettle. Kelly war ein Wasserkocher
der sein Wasser mit nur ein paar Ästen zum kochen brachte. Hierzu entzündete man in einer kleiner
Schale, die als Standfuß diente, ein wenig Holz und stellte den Wasserkessel drauf. Der Kessel war
doppelwandig, innen hohl und oben geöffnet. Durch den Kamineffekt zog immer Luft von einer
Öffnung im Standfuß durch den Kessel hinauf, so dass das Feuer ordentlich angefacht und das
Wasser in der doppelten Wand schnell zum kochen gebracht wurde. Es machte einfach Spaß mit
Kelly Wasser zu erhitzen und so war es unsere Nummer 1 in der Heißwasserbeschaffung. Unsere
große Zuneigung brachte auch viele Reime über den Kocher hervor, wie zum Beispiel: "The only
reason to stop and settle, is boiling water with Kelly Kettle." Wie man sieht hatten wir immer viel
Spaß und es kamen viele komische Sachen heraus wenn wir abends ums Feuer saßen.
Unsere Tagesabläufe waren im Grunde immer gleich und doch unterschiedlich. Je nach Wetter und
Lust schliefen einige von uns nachts nicht im Zelt, sondern unter freiem Himmel. Auch wenn meine
erste Nacht im Freien nicht sehr entspannend war und die Mücken in der Morgendämmerung
nervten, versuchte ich es dennoch ein zweites Mal. Diese zweite Nacht verbrachte ich in einer
Felsmulde liegend mit freiem Blick auf den Sternenhimmel. Und hier in Schweden, weit ab von den
störenden Lichtern der Städte, war es ein atemberaubend schöner Sternenhimmel. Es war so
beeindruckend, dass ich einfach nicht einschlafen konnte, Sternschnuppen zählte und diese Nacht zu
meinem schönsten Erlebnis der Reise wurde. Am Morgen schlüpften wir wetterabhäng mal früher
und mal später aus den Schlafsäcken. Die noch tief stehende Sonne oder der dichte Nebel über dem
See, ließ viele von uns an der warmen Kaffee- oder Teetasse hängen, während wir beim
gemeinsamen Frühstück wach wurden. Wer dann immer noch fror, kümmerte sich einfach ums
Feuerholz. Es mussten Baumstämme zersägt und deren Stücke gespalten werden, eine Arbeit die
nicht nur warm, sondern auch hellwach machte. Für die Holzbeschaffung fuhren wir am ersten
Morgen auch gleich mit zwei Kanus hinaus, um von einer nahen Insel einige Baumstämme zu holen.
Die schwedischen Ranger sorgten an vielen Orten für Holznachschub, sodass die Touristen nicht
übermütig die Natur beschädigten. David zeigte uns in diesem Zusammenhang gleich wie man aus
zwei Kanus einen Katamaran baute. Mit zwei Stämmen verschnürte er die Kanus vorn und hinten fest
miteinander und der Zwischenraum wurde dann mit weiteren Stämmen aufgefüllt. Über den Tag war
jeder im Grunde frei und konnte machen was er wollte. Wir fuhren gar nicht so viel Kanu wie wir es
erwartet und vorgehabt hatten, was an den vielen Testobjekten und den Kameraleuten lag, die
immer wieder einige Einstellungen mit uns drehen wollten. So fuhren meine Kanupartnerin und ich
eines Tages hinaus um für ein paar Aufnahmen herum zu paddeln, auf einer Insel zu landen und dort
verträumt in die Ferne Schwedens zu blicken. Neben solchen Aufnahmen und vielen Testobjekten,
die wir auf Herz und Nieren prüften, erzählten wir viel in der Gruppe, machten Spaß, genossen die
Sonne, gingen baden im kühlen Foxen, fotografierten oder bauten eine Schwitzhütte. Diese
sogenannte Schwitzhütte war eigentlich nur eine kleine Höhle aus Planen, gespannt zwischen dicht
aneinander stehenden Bäumen. Man musste hierzu Steine im Lagerfeuer erhitzen und einen Sud aus
Tannennadeln, Kräutern oder Tee für den Aufguss vorbereiten. Um die Schwitzhütte haben sich bei
uns immer David und Hilkia gekümmert. Die glühenden Steine wurden mit einem Topf in die Hütte
geschafft, diese dicht verschlossen und dann der Sud auf die Steine gegossen. In unserer Hütte, groß
wie ein Drei-Personen-Zelt, saßen um die acht Personen, die sich im Anschluss in das kühle Foxen-
Wasser stürzten. Eine weitere wichtige Beschäftigung war das Zubereiteten von Mahlzeiten. Oft
dachten wir nach dem Mittag schon ans Abendbrot, denn die Proviantboxen waren prall gefüllt.
Nudeln, Reis und Kartoffeln; Speck und Salami; frische Äpfel, Tomaten und Gurken; einige
Fertiggerichte wie Linseneintopf und Milchreis; aber auch Kekse und Schokolade, um nur einen Teil
zu nennen. Aber wir blieben natürlich nicht nur an Land, einige Ausflüge durch die Insellandschaft
des Foxen brachten uns herum, wie zum Beispiel an die norwegische Grenze oder an einen schönen
Platz zum Baden, mit Strand und Felsen für Sprünge ins Wasser. Egal ob bei Regen oder
Sonnenschein, diese Ausflüge waren immer schön und zeigten uns die Region in ihrer Vielfalt.
Fühlte es sich anfangs noch so an als würde die Zeit langsam vergehen, beschleunigte Diese zum
Ende der Reise nochmals richtig und wir waren fast am Ende. Wir wechselten nochmals die Insel und
somit das Camp. Es machte irgendwie Spaß sich auf einem neuen Platz einzufinden und ein neues
Lager in gemeinsamer Arbeit zu kreieren. Auf den Freiflächen wuchsen die Zelte in die Höhe, in den
Bäumen hingen Handtücher und Schlafsäcke zum trocknen auf den Leinen, die Leute kramten in
ihren Zelten herum und halfen sich gegenseitig. Eine tolle Atmosphäre! Alles ging in der kurzen Zeit
schon Hand in Hand und um so trauriger war es als wir uns viel zu schnell im Bus wiederfanden, auf
der Heimreise. Die warme Dusche nach der Tour war natürlich toll und die Erfahrungen uns nicht
mehr zu nehmen, aber es war trotzdem schade wieder nach Hause zu müssen und so unterhielten
wir uns noch lange im Bus über die tolle Zeit. Es war ein riesiger Spaß gewesen mit ihnen unterwegs
zu sein, Unsinn zu machen und einfach nur ums Feuer zu sitzen. Selbst den Rauch der oft in den
Augen brannte und dessen Geruch uns in unserer Kleidung viele Tage begleitete, werde ich
vermissen. Es war so toll in der warmen Spätsommersonne auf dem Foxen zu treiben, unter dem
überwältigend weiten Sternenhimmel einzuschlafen und am Morgen den kühlen Nebel im Gesicht zu
spüren, während der Rest von mir wohlig warm im Schlafsack eingepackt war. Aber der Alltag schlug
schneller zu als er sollte. In Hamburg angekommen brachte es die Stadt gleich wieder auf den Punkt.
Es war Sonntag Morgen, Betrunkene an jeder Ecke, der Hauptbahnhof nicht wirklich voll, aber
unangenehm. Als sich die Türen der S-Bahn öffneten, umhüllte mich sofort der schweißige Gestank
der feiernden Gesellschaft. Ich versteckte meine Nase unter meiner nach Lagerfeuer duftenden
Fleecejacke, schloss die Augen und verschwand für einen Moment wieder in Schweden.
Schweden, Foxen, David, Hilkia und ihr anderen lieben Leute, ich werde euch vermissen und wünsche
euch noch viele verrückte Abenteuer! Sebastian