In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren!
In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren!
In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren!
Stille, absolute Stille. Wir saßen am ersten Abend gegen Mitternacht am Ufer des Sees, ließen den ereignisreichen Tag ausklingen und lauschten in die Nacht hinein. Absolut nichts war zu hören, nicht einmal Tiergeräusche, obwohl es noch erstaunlich hell war. So einen außergewöhnlichen Eindruck erleben wir auf jeden Fall nicht in unserer Heimat, dachten wir uns. Es stand fest, allein für diesen Moment hat sich die Anfahrt in die tiefe Wildnis des Nordens schon gelohnt! Doch es kamen noch viele weitere Ereignisse dazu, die unsere einwöchige Kanutour in Schweden für uns unvergesslich machte.
Das große Abenteuer begann für uns drei, Tom, Matze und Malte, am 14. Juli. Die Klausurenphase stand bevor und was gibt es Besseres, als den Kopf nochmal frei zu bekommen, bevor der ganze Stress wieder losgeht. Eine Woche ab in die Wildnis, weg vom Alltag und weg von Zivilisation soll ja anscheinend das beste Mittel dafür sein - ob das so stimmt, haben wir in den nächsten Tagen testen können. Als wir die lange Busfahrt endlich hinter uns hatten und am frühen Morgen im Scandtrack-Camp in Lennartsfors ankamen hörten wir uns erstmal um, wohin die anderen Abenteuerer die nächsten Tage paddeln wollten. Einen genauen Plan hatten wir uns ehrlich gesagt vorher nicht gemacht, was sich im Nachhinein als klug herausstellte, denn je weniger im Voraus feststeht, desto mehr unerwartete Ereignisse warten auf einen. Die meisten wollten wohl vom Startpunkt aus den nördlichen Teil der Seen erkunden. Für uns hieß das, wir stechen in Richtung Süden, dann haben wir dort unsere Ruhe. Doch schon innerhalb des ersten Kilometers schien es die falsche Entscheidung gewesen zu sein. Zuerst erwartete uns eine Schleuse. Eine Schulklasse ist gerade dabei, die Schleuse zu durchqueren, kann noch über eine Stunde dauern, sagte man uns. Also legten wir an, luden unser Gepäck aus dem Kanu, das wir fünf Minuten zuvor sorgfältig verstaut hatten und trugen alles, samt Kanu und Paddel, auf die andere Seite. Der Weg zum Umtragen war deutlich länger als gedacht und es verging eine Stunde, bis wir auf der anderen Seite schweißgebadet in der Mittagssonne in unser Kanu stiegen und endlich die großen Weiten des Seengebiets vor uns hatten. Trotz des ersten Hindernisses und der körperlichen Erschöpfung vom Umtragen kam neue Motivation auf, dem ersten Übernachtungsplatz entgegen zu paddeln. Doch schon nach wenigen Metern auf dem Wasser kam erneut der Gedanke ‘Verdammt, hätten wir mal lieber auf die Anderen gehört’. Denn es kam die nächste Überraschung: Gegenwind! Als wäre es nicht schon genug für drei Kanu-Neulinge mit vollem Gepäck, samt Verpflegung und Zelte sich in den ersten Stunden erfolgreich vorwärts zu bewegen. Doch auch der Gegenwind konnte unserer Motivation nichts anhaben und wir paddelten tapfer weiter bis zur völligen Erschöpfung. Als auch die Sonne sich langsam dem Horizont näherte, schauten wir uns nach der nächsten Lagermöglichkeit um. Ein Blick auf die Karte brachte uns kurz ins Stocken. Von den am ersten Tag geplanten 15 Kilometern waren wir nur drei vom Startpunkt entfernt, das war ja gerade mal ein Finger breit auf der Karte! Unser Hauptziel der Woche war eine kleine einsame Insel, die wir auf der Karte in einem verlassenem Gebiet entdeckten. Von nun an mit dem Namen „Paradies“ bezeichnet, waren die Erwartungen sehr hoch an die kleine Insel.
Doch um diese rechtzeitig zu erreichen, mussten wir uns erstmal von den ersten Hindernissen erholen und ordentlich zu Abend essen. Als die Zelte standen, die Nudeln über dem offenen Lagerfeuer kochten und uns die Abendsonne ins Gesicht schien waren der Gegenwind und die Erschöpfung vom Kanu Tragen und Paddeln auch schon längst vergessen. Die Aussicht auf den See war atemberaubend als wir unser erstes Gericht unter freiem Himmel mitten in der schwedischen Wildnis aßen. Der Wind ließ nach, aber gerade noch stark genug, sodass keine einzelne Mücke, von denen uns jeder vor dem Urlaub gewarnt hatte, zu hören war - das Glück war nun auf unserer Seite.
Der nächste Morgen begann mit einer kurzen Schwimmeinheit im frischen Seewasser, um wach zu werden. Nach dem Frühstück, bei dem heißer Kaffee und Nutellatoast natürlich nicht fehlen durften, packten wir unsere Sachen ins Kanu und starteten sofort unsere nächste Etappe in Richtung Paradies. Wir kamen schon deutlich schneller voran als am Vortag, diesmal gab es keinen Gegenwind. Die Wolken vom Vormittag zogen auch bald weg und die strahlende Sonne kam zum Vorschein und so blieb das Wetter die nächsten Tage. Auf einer Insel in Ufernähe machten wir mittags Rast und aßen unser vorbereitetes Lunchpaket. Inzwischen hatten wir die Paddeltechniken raus und machten große Fortschritte auf unserer Route. Soweit das Auge reichte spiegelten sich der blaue Himmel und der Wald auf dem glatten Wasser, keine Menschenseele in Sicht. Und wir saßen in unserem Kanu mitten in dem Naturschauspiel. Genau in solchen Momenten, kam das Gefühl der Freiheit auf, das man sonst im Alltag nie erleben kann. Wir waren komplett unabhängig, denn wir hatten ja alles dabei, was man zum Wildcampen brauchte und genau das machte ja dieses Erlebnis so besonders.
Nach einigen Stunden auf dem Wasser erreichten wir unser nächstes Tagesziel: eine kleine Landzunge, die von Bäumen umgeben war und genug Platz für unsere Zelte hatte. Nach der Ankunft packte jeder seine Aufgabe an, um das Lager aufzubauen. Einer sammelte Feuerholz und die anderen bauten die Zelte auf. Während Matze versuchte, einen Fisch auf unseren Teller zu zaubern, sorgten Tom und Malte dafür, dass es auch wirklich etwas zu Abendessen gab. In den von Scandtrack bereitgestellten Essenstonnen gab es jedenfalls genug Auswahl an leckeren Gerichten. Es gab leider keinen Fisch als Beilage und so zog sich das durch die komplette Woche. Zu unserem eigenem Trost erfuhren wir bei der Ankunft im Camp, dass es vielen anderen ähnlich erging. Das war aber auch das einzige über das wir uns ab nun beklagen konnten. Ansonsten hätte es uns nicht besser gehen können. Nach dem Essen wurde die Hängematte neben dem Lagerfeuer aufgehängt, der Sonnenuntergang angeschaut und als wäre das nicht schon genug, backte Matze uns noch einen Apfelkuchen über dem offenen Feuer. So langsam wurde uns klar, eigentlich sind wir doch schon längst im Paradies, besser kann es uns nicht gehen.
Doch unser Ziel der Woche, die kleine verlassene Insel, die noch eine gute Tagesetappe entfernt war, konnten wir jetzt nicht aufgeben. Am nächsten Morgen wurden wir vom starken Wind geweckt, der über die Landzunge hinweg fegte. Eine weitere Lektion, aus der wir die nächsten Tage lernten: Das Lager in windgeschützte Buchten aufbauen, damit einem das Müsli nicht aus der Schüssel fliegt. Zu unserem Glück wehte an diesem Tag der Wind in unsere Fahrtrichtung und somit waren wir in kurzer Zeit in einem kleinen Dorf, in dem eine weitere Schleuse auf uns wartete. Diesmal sparten wir uns das mühselige Umtragen und erreichten nach ein paar Minuten in der Schleuse das nächste Gewässer. Nun standen uns nur noch wenige Kilometer Strecke unserem „Paradies“ im Weg. Als wir auch diese problemlos meisterten und um die letzte Bucht paddelten, konnten wir es kaum glauben. Plötzlich tauchte die kleine Insel vor uns auf und sie sah noch viel idyllischer und einsamer aus, als sie es auf der Karte den Anschein machte. Hier blieben wir die nächsten zwei Nächte und ließen es uns gut gehen. Mit einer Runde Yoga auf den flachen Felsen, die neben der Insel aus dem Wasser ragten, wurde der darauf folgende Tag gestartet. Nachdem wir in der Mittagssonne in der Hängematte entspannten, machten wir eine kleine Erkundungstour durch den Wald am Festland. Wir sammelten Beeren, die wir abends in unserem Kuchen verwerteten und spannten die Slackline auf, um unsere Balance zu trainieren.
In den nächsten Tagen, in denen der lange Rückweg zum Camp anstand, blieb das Wetter perfekt. Wir schlugen zwei weitere Camps an wunderschönen Orten auf und
es war jedes Mal aufs Neue aufregend, die Umgebung zu erkunden.
Als schließlich eine Woche vergangen war und wir das Scandtrack-Camp erreichten, mussten wir uns erstmal daran gewöhnen, wieder unter so vielen Menschen zu sein. Auf unserer Tour waren wir fast keinem begegnet, was eine wirklich außergewöhnliche Erfahrung war.
Abschließend lässt sich sagen, dass jeder, der Abenteuer erleben, eine Woche allein oder mit Freunden in der Wildnis kampieren und ein neues Gefühl der Freiheit kennenlernen will, in Schweden genau richtig ist. Für uns drei war es auf alle Fälle eine der schönsten Erfahrungen in der Natur, die wir bisher erlebt hatten und es wird uns bestimmt bald wieder in den Norden treiben.