Berichte letzte
Saison

In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren! 

Berichte letzte
Saison

In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren! 

Autor: Sarah P., 05. September 2013
BärenElch?!

„Ach, ihr seid das mit dem Bären?!“, hieß die Begrüßung nachdem wir nach 5 Tagen aus der Wildnis in unserem ersten Camp ankamen. In diesem Moment lachten wir darüber.

 3 Tage zuvor war uns allerdings noch ganz anders zumute. Zwischenzeitlich dachten wir nicht, dass wir die Sonne des nächsten Tags noch mit all unseren Gliedmaßen aufgehen sehen würden. Dabei begann doch Alles so friedlich und perfekt. Aber zurück zum Anfang der Tour.

 Gleich am ersten Tag legten wir, zwei junge Studentinnen aus NRW, an einem perfekten Strand an. Stellen das Zelt direkt am Wasser auf und machten es uns gemütlich. Sonnten uns ausgiebig, aßen am Strand und genossen unseren mitgebrachten Wein. Alles war idyllisch. Weit und breit war keine Menschenseele zu sehen.

 Am zweiten Tag  starteten wir ebenso gemütlich in den Tag, wie wir den vergangenen ausklingen ließen. Bepackten dann das Kanu und machten uns auf gen Norden. Die nächsten beiden Tage verliefen nach demselben Schema. Wir paddelten in Ruhe bis zum nächsten tollen Standplatz. Die Sonne war unsere einzige Uhr. Legten uns schlafen, sobald es dämmerte und wachten auf, sobald die Sonne wieder aufging. Unsere Uhren waren bewusst ganz weit unten im Packsack und auch die Handys blieben aus. Wir genossen die Ruhe, die Weite, die Natur, die Freiheit und das Alleinsein…bis zur vierten Nacht.

 Wieder einmal lobten wir uns gegenseitig für unser gutes Händchen bei der Auswahl unseres Nachtquartiers. Mitten in der Nacht wurden wir plötzlich von schweren Schritten um unser Zelt herum geweckt. Unser erster Gedanke: „Gibt es in Schweden Bären?“. Wir konnten uns die Frage mitten in der Nacht nicht beantworten… Wir blieben zusammengekauert in der Mitte des Zeltes sitzen und lauschten dem Tier. Scheinbar total fasziniert von unserem Zelt untersuchte es dieses genau. Machte sich am Reisverschluss des Eingangs zu schaffen und ließ sich nicht durch unser Klatschen und Rufen aus der Ruhe bringen. Im Gegenteil es machte sich es gemütlich….an unserem Kopfende. Panisch spielte unsere Fantasie verrückt. „Es muss ein Bär sein!! So wie der der Boden vibriert!“. „ Der schüttelt uns gleich aus dem Zelt und spielt mit uns“. „Oder ist es ein irrer Inselbewohner“. „Wo sind denn unsere Axt und die Säge….oh, draußen vor dem Zelt…..“. Wir konnten uns nicht beruhigen und harrten die komplette Nacht im Zelt aus. Keine von uns wagte es hinauszuschauen. Wir dachten der Bär würde sonst über uns herfallen. Es blieb uns nichts anderes übrig, als zu warten bis es hell wurde… Wenn doch nur die Blase nicht so unglaublich gedrückt hätte… Im Morgengrauen suchte das Tier dann das Weite und legte einen Sprit in Richtung Wald ein, sodass Feldbrocken ins Rollen kamen. Wir Mädels stürmten aus dem Zelt. Schmießen unser Hab und Gut ins Kanu und steuerten die Zivilisation an.

 Angekommen in Töcksfors nahm uns Gustav, der unglaublich nette Campingplatz-Wart in Empfang, beherbergte uns eine Nacht und versicherte in seinem besten Deutsch: „ Hijer in Schwejden jibts es sijeben Bären. Blau-bären, Him-bären, Erd-bären…“. Er nahm uns die Angst und machte aus unserem Bären einen Elch. Wenn wir das gewusst hätten, wär die Kamera weitaus sinnvoller gewesen, wie unsere improvisierten Waffen… Mit dem Wissen konnten wir den Rest der Woche noch entspannt genießen. Unser Erlebnis mit dem Bären-Elch verbreitete sich jedoch schneller von Camp zu Camp, als wir mit dem Kanu hinterher kamen.

 Diese Nacht bleibt unvergesslich, wie aber auch die komplette Tour. Wir hatten eine unglaublich schöne Zeit und werden eine Wiederholung sicher bald in Angriff nehmen. 

Autor: Sarah P., 05. September 2013