In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren!
In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren!
In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren!
Der Schwedenvirus hat uns schon vor langer Zeit erfasst. Wir haben dieses wunderbare Land bereits mehrfach bereist, auf eigene Faust, im Land Rover und immer in Begleitung unserer Hündin Shira. Uns gefällt die weitläufige, fast menschenleere Landschaft. Das Jedermannsrecht ermöglicht es, sich dort niederzulassen, wo es einem gefällt. Und solche Plätze gibt es reichlich in Schweden.
Schweden vermittelt uns das Gefühl von einem Stück heile Welt. Die Bewohner sind freundlich und es scheint keinerlei Kriminalität zu geben. Sicher, irgendwo müssen auch die Schweden-Krimis ihren Ursprung haben, aber wir mussten uns nie Sorgen wegen Diebstahl oder Überfällen machen. Es ist überall auffallend sauber und ordentlich und zumindest außerhalb größerer Ortschaften scheinen die Menschen nicht einmal ihre Häuser abzuschließen.
Vor 1½ Jahren sind wir in der 4Seasons, dem Kundenmagazin von Globetrotter, auf das Reiseunternehmen Scandtrack aufmerksam geworden. Eine kleine Anzeige warb für Paddelvergnügen auf eigene Faust. Unser Interesse war sofort geweckt, wussten wir doch um die Schönheit der Seenlandschaften Südschwedens. Vor genau 20 Jahren waren wir bereits für wenige Tage in Värmland unterwegs. Da wurden jetzt Erinnerungen wach. Also holten wir uns Vorfreude auf der Internetseite von Scandtrack, organisierten eine liebevolle Urlaubsbetreuung für unseren Hund und buchten die Reise.
Für uns sollte die Tour in Hamburg starten. Wir reisten bereits einen Tag eher an, verlebten einen schönen Abend mit Freunden und erkundeten einen Tag lang die Stadt. Hamburg ist eine sehr interessante Stadt und mit dem super durchorganisierten Nahverkehrssystem gut zu erkunden. Wir waren also bereits mehrere Stunden auf den Beinen, als abends um 22:30 Uhr die Reise ins Abenteuer begann. Wir waren überrascht, wie viele Gleichgesinnte dieselbe Urlaubsidee wie wir hatten. Zumal wir im letzten Durchgang des Jahres unterwegs waren und der Herbst sicher nicht die bevorzugte Reisezeit für eine Paddeltour ist. Insgesamt kamen 4 Reisebusse in Lennartsforts an. Für uns endete die Anreise hier nach ziemlich genau 12 Stunden. K.o. aber voller Vorfreude waren wir gespannt auf das, was uns nun erwartete. Nach einem kleinen Imbiss zuckelten wir mit unserem Trolli über Wurzeln und schmale Pfade durch ein kleines Waldstück zum Basiscamp. Schon auf diesem kurzen Weg fielen uns die vielen Pilze auf, von extremer Größe und größtenteils essbar. Keinen schien es zu interessieren. In Deutschland hätte diese Fülle Völkerscharen in die Wälder gelockt.
Im Basiscamp wurde dann die Ausrüstung ausgegeben. Schlafsäcke, Isomatten und persönliche Dinge hatten wir mitgebracht. Zelt, Campingausrüstung mitsamt Kocher und Bootszubehör wurde gestellt. Dazu noch eine große blaue Tonne mit Lebensmitteln für die ganze Woche. Auf diese „Futtertonne“ inklusive Outdoorkochbuch waren wir besonders gespannt. Sie war sauschwer und unhandlich. Wir beschlossen, möglichst viel zu essen, um deren Gewicht zu reduzieren. Während wir unser Gepäck in die wasserdichten Säcke verstauten, kamen nach und nach die Urlauber des vorangegangenen Durchgangs zurück. Sie sahen meist erschöpft, aber alle glücklich und zufrieden aus. Nach kurzer Zeit wimmelte es auf der Wiese nur so von Leuten, die mehr oder weniger das gleiche Gepäck hatten.
Bis zum Wasser waren es noch einmal etwa 200 Meter. Nach gefühlten 20 Mal Hin- und Herlaufen hatten wir unser Gepäck zum Wasser gebracht, ein Boot zugeteilt bekommen und alles darin verstaut. Endlich konnte es richtig losgehen. Wir wollten einfach erst mal nur weg vom Gewimmel. Auf dem Wasser verteilte sich die Menge recht schnell und bald sah man nur noch ab und zu ein Kanu in der Ferne. Nach einer guten Stunde Paddeln suchten wir uns ein Übernachtungsplätzchen. Wir fanden eine nette Insel, packten unsere Sachen aus und bauten das Zelt auf. Dann sind wir am Strand erst mal eingeschlafen. Nach dem Aufwachen gingen wir eine Runde schwimmen im klaren Wasser und erkundeten dann die Insel. Das ging schnell, groß war sie nicht. Aber voller Pilze! Wir haben noch nie so viele so große essbare Pilze auf einem Haufen gesehen. Uns war klar, wenn wir das nicht fotografieren, glaubt uns das zu Hause kein Mensch.
Das Wetter meinte es gut mit uns. Es war warm, die Mücken hatten sich schon verzogen, so dass wir lange draußen sitzen konnten. Eine Woche lang genossen wir die Leichtigkeit des Seins. Ohne konkretes Ziel, ohne Zeitdruck lebten wir in den Tag hinein, gingen baden, paddelten durch die Seenlandschaft und erfreuten uns an der grandiosen Natur, den vielen kleinen Inselchen mit ihren beschaulichen Buchten und klaren Nächten mit einem wundervollen zunehmenden Mond. Gleich am ersten Abend konnten wir einen Fischadler beobachten. Auf der weiteren Tour sahen wir noch zahlreiche Prachttaucher.
Aus anderen Reiseberichten hatten wir den Hinweis entnommen, dass es sinnvoll ist, einen Bootswagen zu mieten. Im September sind bereits alle Schleusen geschlossen und auch gibt es nicht überall Schleusen zwischen den Seen. Wir haben von unserem Bootswagen mehrfach Gebrauch gemacht. So konnten wir eine kleine Rundfahrt machen. An einer Umtragestelle kam ein Ranger, inspizierte den großen Abfall-Container und sah nach dem Rechten auf der Trockentoilette. Dann kam er auf uns zu. Wir waren überrascht, als er uns im perfekten Deutsch ansprach. Wir plauderten kurz über Land und Leute und das Wetter. Er war vor acht Jahren aus Deutschland nach Dalsland gekommen und lebt seit dem in dieser wunderschönen Gegend. Er wünschte uns noch eine schöne Weiterfahrt und wir waren ein kleines bisschen neidisch, dass er für immer in diesem schönen Land bleiben darf.
Auch in Lennartsforts war die Schleuse schon geschlossen und wir mussten unser Kanu umtragen. Wir nutzten die Zeit, um einen kleinen Rundgang durch den Ort zu machen. Viel los war nicht. Den versprochenen Supermarkt gibt es schon seit längerer Zeit nicht mehr. Dabei hätten wir abends wirklich gern mal ein Bier getrunken. So haben wir im ganzen Urlaub nicht eine zusätzliche Krone ausgegeben. (Den Bootswagen gab es ja für Euro ). Im Schleusenbecken von Lennartsforts lagen viele tote Lemminge. Warum die sich das Leben genommen haben, werden wir nie erfahren. Vielleicht ist doch was dran an der Geschichte, dass sich Lemminge alle Jahre gemeinschaftlich in den Tod stürzen?
Die Umtragewege führen oft an großen Müllcontainern vorbei. Die Schweden sind sehr vorbildlich und trennen ihren Müll. Wir wollten uns auch von unserem Müll trennen, aber wir hatten im Boot unseren Müll nicht sortiert und irgendwie war die Variante „Restmüll“ nicht vorgesehen. Am Müllcontainer in Lennartsforts stand an jedem Einwurf auch in Deutsch dran, für welche Sorte Müll es vorgesehen war. Man konnte sich also nicht mal damit rausreden, man hätte es nicht besser gewusst. Wir waren etwas ratlos und da es keinen Einwurf gab, den wir mit unserem Gewissen vereinbaren konnten, beschlossen wir, unseren Müll mitzunehmen und am letzten Tag im Basiscamp zu entsorgen. Nach unserer Ortsbesichtigung änderte sich unsere Meinung schlagartig. Während wir unterwegs waren, haben Krähen unsere Mülltüte ausführlich inspiziert, in ihre Einzelteile zerlegt und den Inhalt großzügig im Boot verteilt. Mülltrennung hin oder her, wir sammelten alles so gut es ging zusammen und versenkten es im ersten Loch des Containers.
Besonders beliebt zum Übernachten waren natürlich die offiziellen Lagerplätze mit ihren Windsheltern. Da wir uns vorgenommen hatten, morgens auszuschlafen und dafür abends erst ab etwa 18:00 Uhr einen Übernachtungsplatz zu suchen, waren meist alle Shelter bereits mit fröhlichem Stimmengewirr erfüllt, wenn wir abends daran vorbeikamen. Am vorletzten Abend hatten wir überraschender Weise die Auswahl zwischen drei verschiedenen Sheltern. Wir entschieden uns für den, der auf der Insel gegenüber der unseres allerersten Lagerplatzes war und machten ein schönes Feuer. In den ersten Tagen hatten wir noch Probleme damit, da die Säge, die in der Campausrüstung enthalten war, immer klemmte und das Zurechtsägen des Brennholzes sehr mühselig war. Doch einige wenige Zähne an der Säge mit Hilfe der Zange des mitgeführten Multitools mit Gefühl geschränkt sorgte dafür, dass die Säge wie durch Butter durch das bereitliegende Brennholz schnitt. In dieser Nacht bauten wir kein Zelt auf und schliefen direkt im Shelter.
Nach der Morgentoilette, das Kaffeewasser ließ sich noch etwas bitten, kamen bereits die ersten Kanus auf die Insel zugesteuert. Es war gegen 10:00 Uhr, als uns doch tatsächlich die Frage gestellt wurde, ob wir gerade angekommen sind oder beim Zusammenpacken wären. Wir konnten zuerst gar nicht glauben, dass diese Frage ernst gemeint war, aber die Neuankömmlinge hatten sich wirklich bereits am Vormittag ihren Übernachtungsplatz gesichert. Unbeeindruckt dessen haben wir in Ruhe gefrühstückt und gepackt. Nein, wir wurden nicht vertrieben. Wir haben uns nett unterhalten, Lebensmittel und Erlebnisse ausgetauscht. Das Wetter war an diesem Tag etwas durchwachsen und es fielen ein paar Tropfen Regen. Wir paddelten durch kleine Fjorde und machten dabei auch einen kleinen Abstecher nach Norwegen. Zu erkennen war das jedoch nur an den Flaggen an den Häusern.
Am Abend waren natürlich alle Lagerplätze in der Nähe der morgigen Sammelstelle belegt. Wie wir selbst erfahren hatten, zum Teil ja bereits seit dem Morgen. Einen Tipp hatten wir dabei erhalten und da abends tatsächlich noch die Sonne herauskam, fuhren wir bis zu jener Insel. Wir wurden nicht enttäuscht. Zwei schöne Badestrände und eine tolle Aussicht waren jeden Kilometer wert. Es war ein toller Abschluss einer fantastischen Tour.
Die Rückgabe der Ausrüstung verlief deutlich weniger turbulent als die Ausgabe. Da wir der letzte Durchgang waren, mussten wir uns die Wiese nicht mit den Neuankömmlingen teilen. Die Lebensmitteltonne haben wir nicht leer bekommen. Selbst gute Esser haben ausreichend zu Essen und auch wenn man nicht alles mag, ist für jeden ausreichend dabei. Wir haben viele Anregungen für unsere nächsten Touren bekommen. Wir fahren immer campen und meistens gibt es Nudeln mit roter Soße oder rote Soße mit Nudeln in unterschiedlichen Variationen. Jetzt wissen wir, wie man mit wenig Aufwand und nur einer Kocherflamme wirklich leckere Sachen kochen kann. Das Kochbuch wird uns in Zukunft immer begleiten und so an einen rundum gelungenen Urlaub erinnern. Spätestens wenn es einmal verschlissen ist, werden wir wiederkommen und uns ein neues holen.