Berichte letzte
Saison

In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren! 

Berichte letzte
Saison

In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren! 

Autor: Fabian D., 12. Oktober 2013
Der Stadt entflohen

Nach 12 Jahren Freundschaft war es nun endlich mal Zeit für eine anständige Reise. Wir, dass sind Nils (23) und Fabian (22) und typische Stadtkinder, aufgewachsen im Ruhrgebiet. Mit Geologie und Geographie studieren wir zwar nicht unbedingt naturfremde Fächer, hatten jedoch mit Kanutouren ungefähr genau so viel Erfahrung wie mit dem Bau eines Space Shuttles. Was liegt da näher als sich einfach mal, auf eigene Faust, in die Wildnis Schwedens zu begeben und zu schauen ob man denn auch als Stadtkind ohne ein Handy oder angenehme Bahnverbindungen klar kommt. Und da es uns möglich war diesen Text hier zu verfassen, nimmt sich das Ende schon von selbst vorweg. Ja, wir haben überlebt. Aber zunächst stand natürlich erst einmal die Anreise auf dem Plan, mit grob geschätzten 18 Stunden Fahrt von Dortmund aus hatten wir direkt etwas worauf wir uns freuen konnten. Okay, nicht wirklich, jedoch wurde die Hinfahrt durch nette und humorvolle Busfahrer, welche schon beim Einpacken des Gepäcks zu Scherzen aufgelegt waren und durch die Möglichkeit an Bord kleinere, gekühlte, alkoholische Getränke käuflich zu erwerben, doch erheblich versüßt. Und auch eine nächtliche Fahrt mit einer Fähre hat im Halbschlaf einen beruhigenden und zu gleich erfrischenden Charakter und lässt sich nur empfehlen. Kurze Zeit später kamen wir auch schon im Basiscamp an und wurden wieder einmal freundlichst empfangen und mit einem kleinen Snack und Getränken begrüßt. Nach weiterer Organisation hatten wir schließlich unsere Ausrüstung, unser Kanu und den Willen nun auch mal Wasser von nahem zu sehen. Wenig später fanden wir uns auch schon mitten auf dem ersten See wieder, rückblickend eindeutig nicht unsere beste Idee direkt relativ weit vom Ufer entfernt unsere Paddelfähigkeiten auf die Probe zu stellen. Kaum eine halbe Stunde unterwegs steuerten wir direkt in ein ausgewachsenen Gewitter hinein und als die ersten Blitze an Land aufleuchteten und wir innerhalb weniger Augenblicke bis auf die Knochen nass waren, denn kurz vorher war schließlich bestes Wetter und die Regenjacken waren im Rucksack geblieben, wurde uns bewusst, dass wir nun doch schleunigst zum Ufer gelangen sollten. In der Ferne konnten wir ein rotes Scandtrack Zelt entdecken und steuerten geradewegs drauf zu, schließlich wollten wir nur wieder Land unter den Füßen haben. Gestrandet bei einer netten Familie konnten wir unsere Sachen wechseln und natürlich ließ das Gewitter innerhalb weniger Minuten nach und wir konnten zu unserer ersten Insel reisen, auf welcher wir unser Lager aufschlugen.

Es war wieder bestes Wetter und wir konnten während der orangenen Abendsonne schwimmen gehen. An unserem ersten Tag hat uns die Natur also zum einen gezeigt wie schön sie doch immer wieder sein kann, aber auch wer denn hier wirklich der Boss ist. In den nächsten Tagen ging es vor allem darum unsere Kanufähigkeiten zu verbessern und bei teils wechselhaftem, aber auch größtenteils wunderbarem Sommerwetter die riesige Landschaft zu genießen und zu den Abendstunden hin immer wieder aufs Neue eine gute Rastmöglichkeit zu entdecken. An diesen Rhythmus gewöhnt man sich recht schnell und möchte den unnötigen Luxus seines Handys und die regelmäßigen Duschen am liebsten für sehr lange Zeit in Deutschland lassen. Eines Morgens auf einer weiteren kleinen Insel war es so weit, Nils hatte Geburtstag. Die Bäume wurden provisorisch mit Luftballons dekoriert und abends gab es improvisierte Pancakes mit selbst gesammelten Beeren und Nutella, ein wunderbares Outdoor-Essen. Die Zeit verflog nur so. Außer an diesem einen Tag. Wir hatten ein Talent dafür entwickelt während der größten Gewitter gerade mitten auf dem See unterwegs zu sein. Lange Rede kurzer Sinn, fanden wir uns nachmittags in einem Waldstück wieder, nebeneinanderstehend, nur mit einer Plane bedeckt und hofften zum einen, nicht von einem Blitz erwischt zu werden und zum anderen auf das Ende des Regens, damit wir doch endlich unser Zelt aufbauen konnten.

Wie für die gesamte Woche üblich, hielt auch dieses Unwetter nicht sehr lange an und wich dem Sonnenschein. Unser Ausflug nach Schweden war ein voller Erfolg und bot eine Unmenge von Eindrücken. Und ehe man sich versah, saß man auch schon wieder im Bus. Zuletzt sah man in Schweden die Sonne in unglaublichen, rot-orange Tönen untergehen, kurz bevor sie in den gleichen Farben in Hamburg wieder aufging. Wir werden dieses Land mit Sicherheit nicht zum letzten Mal Besucht haben. Aber vorerst soll man schließlich aufhören, wenn es

Autor: Fabian D., 12. Oktober 2013