In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren!
In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren!
In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren!
«Das ist doch nicht dein Ernst!», sage ich ziemlich hilflos. „Du hast doch so lange von dieser Reise geträumt!“
Mein Mann hat eine ganz miese Gewohnheit... Eine Gewohnheit krank zu werden, am Tag vor der Reise!
Aufgewachsen in einer Megastadt Moskau, erfreut er sich nicht immer einer guten Gesundheit. Ich dagegen verbrachte meine Kindheit in einem ländlichen Gebiet in Kasachstan, zwischen dem Hühnerstahl und grasigen Straßenrändern, und bin frei von etlichen Allergien und plötzlichen Erkältungen.
Was nun? Eine Reise absagen? Eine Reise, über die wir seit mindestens fünf Jahren reden?
Als ich noch in Leipzig studierte, bekam ich regelmäßig ein Werbeprospekt von scandtrack. Da war die Rede von der abenteuerlichen Reise mit dem Kajak durch die Seen Skandinaviens. Mein Mann (damals „mein Freund“) wollte gerne dahin. Ich erwiderte ständig, da ich wusste, dass er dafür zu sehr ein Stadtmensch ist. Eine Woche lang ohne normale Dusche? Das Essen nur am Feuer zubereiten zu können?! Die langen Überfahrten, wobei man die Orientierung verlieren kann?
Na gut, ihr habt mich erwischt! Ich hatte viel Schieß…
Aber im Sommer 2015 entschied ich mich. Denn was ist besser, als eigene Ängste überwinden zu können? Und wann, wenn nicht jetzt, wenn wir noch ganz jung sind, aber dennoch erfahren genug (26 und 34)? Schließlich sollen wir auch etwas unseren zukünftigen Kindern beibringen können!
Die Vorbereitung auf diese Reise war besonders aufregend. Die Checkliste, die uns scandtrack sendete, half uns aber sehr gut dabei, auch wie die Erfahrungsberichte von anderen Reisenden. So kauften wir uns unter anderem warme Fleecejacken, Regenjacken und feste Schuhen. Im Sportgeschäft fühlten wir uns wie wahre Helden, die sich auf ein unvergessliches Abenteuer vorbereiten! Und der Schweizer Messer, natürlich!
Alles war also vorbereitet, zusammengepackt und in der Checkliste notiert. Auch die Hotelreservierungen, die Tickets für die Fähre und ein Reiseführer in Südschweden dürfte nicht fehlen. Wir entschieden uns nämlich für eine Reise mit dem Auto.
Nun war ich besorgt, wie mein Mann sich fühlt und ob wir die Reise nun absagen…
Er seufzte tief, ging in die Dusche und dann… begann die Sachen runterzuholen. Er versicherte mir die Reise durchstehen zu können.
Am Abend, dem 16. Juli fuhren wir gen Norden.
Während die meisten Menschen im Sommer nach Süden streben, lockte uns der Norden, der ruhige und geheimnisvolle Ort. Als wir die das belebte Stück der Autobahn in der Nähe von Berlin passierten, erwartete uns autoleere Straße bis an Rostock, wo die Fähre auf uns wartete. Dort angekommen, sahen wir eine große Schlange an Autos, die auch erwarteten, nach Schweden gebracht zu werden. Dort am Hafen gibt es eine Toilette (keine Sorge, Mädels!). Eine riesengroße Fähre fuhr uns später weich durch das Meer. Wir merkten davon nur wenig, denn wir schliefen die ganze Zeit und waren um 5 Uhr morgens zum Aufstehen geweckt.
17.7 Ein Tipp: wenn ihr schnell fertig wird, könnt ihr noch auf einer schönen Terrasse der Fähre gemütlich frühstücken, mit dem Blick auf das Meer und sich nähernden Haffen.
Pünktlich um sechs Uhr waren die Passagiere der Fähre in Ihre Autos gebeten. Raus, in die schöne Schweden, wir waren nämlich angekommen in Trelleborg! Die Sonne schien und erhellte die grünen Felder, die blumigen Wiesen und die kleinen niedlichen schwedischen Holzhäuser, in blau, rot und gelb. Noch war nichts vom großen Wald zu sehen.
Unser erstes Ziel war Göteborg, wo wir auch zwischen übernachten wollten. Wir entschieden uns nämlich, für die Reise etwas Zeit zu nehmen. Göteborg erwies sich als eine gemütliche Stadt, mit einem belebten Hafen. Interessant ist das Maritime Museum im Hafen, in dem man viele verschiedene Boote besichtigen kann, von den alten Segelschiffen bis zu einem Kriegsschiff aus dem 20. Jahrhundert. Gegessen haben wir in einem Stadtcafé natürlich… die schwedischen Frikadellen Köttbullar mit der Preiselbeere-Soße und Kartoffeln. Ein einziger Nachteil: die Übernachtungskosten in den Hotels in Schweden sind sehr hoch. Für einen Hostel bezahlten wir ca. 70 Euro…
18.7. Der nächste Tag war der Tag unserer Anreise. Nun stellten wir fest, dass wir es vergessen hatten, in unserem Navi die Schweden-Karte zu installieren… Aber auch mit dem Handy-Navi fanden wir problemlos das Camp. Es war zudem auch gut beschildert. Auch den Parkplatz für das Auto war schnell gefunden. Nun sahen wir mit den eigenen Augen das, wovon wir so lange träumten: den Stora Bör See.
Der See war groß und wellig durch den Wind, gerahmt von dem wunderschönen Kieferwald. Aber wir waren noch zu sehr aufgeregt, um diese Schönheit im vollen Zuge zu genießen.
„Haben wir wirklich nichts vergessen?“, fragte ich besorgt meinen Mann, als wir die letzten Sachen aus dem Auto rausholten. Nun hieß es wirklich, Abschied von der Zivilisation nehmen!
An einem Ort in der Nähe vom See sahen wir den scandtrack-Mitarbeiter, der das Inventar und das Proviant verteilte. Der Bus mit anderen Touristen war noch unterwegs, und so hatten wir als die Ersten alle Sachen und kurze Anweisung bekommen und durften lospaddeln. Unsere eigene Inselhälfte wurde uns auf der Karte gezeigt und nichts Weiteres wünschten wir nun, als sie endlich zu sehen.
Wow, war das aufregend! Der Wind war ziemlich stark und unser voll beladener Kajak schien in den schlagenden Wellen (und durch unsere noch unsichere Paddelkunst) ziemlich unstabil zu sein. Doch wir gaben unser Bestes und erreichten nach etwa zwanzig Minuten unseren Rastplatz. Er was sehr gemütlich, hoch gelegen, aber etwas windig. Der Platz für das Zelt gab es genug und auch ein Feuerplatz mit Steinen zum Kochen und Sitzen war dort vorbereitet. Und es gab sogar auf einer anderen Seite unserer kleinen gemütlichen Insel eine Trockentoilette. Mit dem Toilettenpapier!
Die Insel war voll mit den Blaubeeren bedeckt! (Ich aß in diesem Urlaub so viele Blaubeeren, dass ich immer noch keine Lust auf sie habe, wenn ich sie in der Supermarkt see).
Nachdem das Zelt angerichtet war und die Sachen ausgepackt wurden, begannen wir eine spannende Diskussion darüber, was wir als Erstes am Feuer zubereiten können. Als ein leichter Einstieg wurde der Bohnen-Speck-Eintopf gewählt.
Ich wurde zur Wassergöttin, denn zu meiner wichtigsten Aufgabe gehörte nun bis zum Abreisetag das Wasser zu filtern. Mein Mann, wie ihr sicherlich vermutet, kümmerte sich ums Feuer. Das Essen schmeckte herrlich! Und überhaupt, den ganzen Vorrat an Essen betrachteten wir mit großer Achtung, die blaue Tonne mit etlichen Leckereien besaß bei uns fast einen sakralen Wert. Und natürlich haben wir dann doch etwas vergessen: die Metalltassen, die ich extra für solche Gelegenheiten kaufte. Nun ja, wir fanden irgendwelche Papierbecher in unseren Utensilien und nutzten sie den ganzen Urlaub als Trinkbecher.
Am gemütlichsten war es aber in unserem Zelt, wo es in den Schlafsäcken so kuschelig warm war. Die geheimnisvollen Nachtgeräusche zuhörend, schliefen wir ein. Und… die Nacht war weiß! Dieses Phänomen im Norden, wenn es auch mitten in der Nacht ganz hell ist, war uns ganz neu. Es war aber irgendwie ein beruhigendes Gefühl, einen Sommertag so scheinbar ewig genießen zu dürfen. Wir schliefen trotzdem sehr gut, bei so einer Menge frischer Luft!
19.7. Am Morgen wurde es also bald sehr hell, die Sonne erstrahlte unser Zelt, die Vögel zwitscherten, den neuen Tag begrüßend. Auch dieser Tag war ziemlich windig. Ein unbeschreiblich tolles Erlebnis ist es, an so einem Morgen durch den Wald zu gehen, den See von verschiedenen Seiten zu erblicken und wahrzunehmen, dass dieser wunderschöner Ort dein Zuhause für die einige nächsten Tage wird!
Während die normalen Bürger und Bürgerinnen in ihren gemütlichen Wohnungen mit nur ein Paar Knopfdrücken Ihr Frühstück genießen, zauberten wir stundenlang an unserem Kochplatz. Holz sammeln, Feuer anmachen, Wasser filtern, noch viele weitere Tricks und Bewegungen, erst dann, meine Damen und Herren, war das Frühstück in der Steinzeit fertig! (Nach diesen Manipulationen erschien mir eine normale Küche wie ein Paradies, dafür habe ich die Zivilisation mehr zu schätzen gelernt!) Ach ja, normalerweise mussten wir doch auch unser Essen selbst pflücken und fangen... Aber wir hatten ja unsere blaue Tonne, unseren Schatz. Dort könnten wir Brot, Wurst, Käse, Marmelade, Kaffee und vieles mehr ergattern. Diese simple Tatsache machte uns glücklich.
Und so verging der Tag: im „nichts Besonderes Tun“, aber in einer erholsamen Ruhe, die uns nur die Natur geben kann. Die Erkältung meines Mannes war verschwunden und die ganze Zeit des Urlaubs verlief für uns beide gesund. Zum Mittag genossen wir die superleckeren Bratkartoffeln mit Speck (wie mein Mann mir später verriet, das beste Gericht unseres Urlaubs!). Am Feuer zubereitet, einfach super lecker! Erst am Abend entscheiden wir uns für den kleinen Ausflug zur Seemitte, um uns frisches Wasser zu holen. Das Wasser, das wir gestern in der Nähe des Ufers auffüllten, schmeckte zu sehr nach Algen. Der Tipp, das Wasser möglichst weit vom Ufer zu holen, fanden wir in dem Handbuch von scandtrack. Danach konnten wir unseren Abendtee genießen und im Zelt gemütlich lesen.
Unser Tipp: nimmt E-Book mit: der Akku hält lange und ihr könnt ihre Bücher beleuchtet genießen. Nimmt am besten die Bücher über Skandinavien. Das besondere Ambiente macht Ihr Leseerlebnis einfach mystisch! Ich las „Die Saga vom Eisvolk“ von der norwegischen Schriftstellerin Margit Sandemo.
20.7. Wohl der wärmste Tag unseres Aufenthaltes am Stora Bör, in der Wetterprognose stand etwas über 19 Grad Celsius, gefüllt war es wie 25 Grad. Wir entscheiden uns für eine längere Reise durch den See.
In Sonnenstrahlen zeigt der See seine wahre Schönheit. Hellblau und funkelnd, ist er nicht zu vergleichen mit dem rauen „Meer“, das uns am unserem Anreisetag begrüßte. Wir sehen zum ersten Mal eine andere Hälfte unserer „einsamen Insel“, wo ein anderes Pärchen sein Abenteuer erlebt. Doch wir stören seine Ruhe nicht und paddeln munter weiter.
Der See ist riesengroß. Er hat Unzahl von kleinen Inseln, manche von denen nur aus ein Paar Steinen bestehen. Auf solchen Steinen machen wir auch unseren Halt. Wir sonnen uns dort und wagen auch ein Paar Mal in das Wasser. Es ist kalt, aber erfrischt total.
Plötzlich sehen wir viele andere scandtracker. Sie sind auch durch das schöne Wetter angelockt und erkunden den See. Auch wir machen uns wieder auf den Weg. Unser Ziel ist es nun, einen Fluss zu finden, den wir auf der Karte entdeckten. Den schnellen an den gerundeten Steinen fließenden Strom finden wir auch bald, er ist herrlich schön! Wir befestigen unseren Kajak und gehen in den schönen Wald spazieren.
Doch das Wetter, das so herrlich und empfing, beginnt zu sich zu verfinstern. Wir befürchten das Schlimmste und paddeln wie verrückt nach Hause.
Eigentlich sollte es ein entspannter Spaziergang werden, doch nun beginnt ein harter Kampf gegen den Wind und Wellen. Die Idee, im Zelt zu chillen gefällt uns viel mehr, als mitten am See das Donnerwetter zu erleben. „Schnell, schnell“, ermuntern wir einander. Die Wellen werden immer größer, doch der Wind weht zu unserem Glück in unsere Richtung. Kaum am Ufer unserer Insel angekommen, spüren wir die ersten Regentropfen am Nacken. Der Regen dauert ein paar Stunden, in dem Zelt ist es aber warm und trocken.
Am Abend machen wir noch die lang erträumten Pizzataschen und genießen unsere während des Waldspaziergangs selbst gepflückte Walderdbeere zum Nachtisch. Herrlich, herrlich!
21.7. Auch das kann im Urlaub passieren: den ganzen Tag regnet es. Was machen? Im Zelt lesen! Nun sind wir auch weiser geworden, was die Aufbewahrung von dem Holz angeht. Möglichst in einem von der Nässe sicheren Ort lagern! Wir machten den Gegenteil und brauchten sehr lange, bis das Feuer endlich brennte.
Erst abends zeigt sich die Sonne und wir entscheiden uns für einen kleinen Ausflug in den gegenüberliegenden Wald. Und der war es uns wert! Das satt grüne Moor ist angenehm weich und dient bestimmt den Waldwesen als Bett… Die Regentropfen auf den uralten Wäldern glänzen wie Kristallen… Die Trolle, Trolle überall! Na gut, die Trolle sahen wir direkt nicht, aber wir spürten ihr Anwesen überall in dem mystischen, in der Abenddämmerung erleuchteten Wald! Und ein Geschenk von den Trollen bekamen wir auch: wir fanden eine Menge von Pfifferlingen. Wobei… Unsere Kenntnisse der Pilze waren zwar gut in der Kindheit, als wir sie mit unseren Großeltern gesammelt hatten. Nun waren wir nicht sicher, es gibt doch so viele giftige Nachahmer…
Wir nahmen ein Paar Pilze zu unserem Rastplatz. Von allen Seiten chekte ich sie ab, probierte, überlegte. Ich kaufte mir sogar Internet, um in die verschiedenen Merkmale des falschen Pfifferlings einzulesen. Am Ende war ich mit sicher: das sind die echten Pfifferlinge! Ich konnte nur schwer einschlafen, zu sehr wünschte ich mir die leckere, am Feuer zubereitete Pilzpfanne!
22.7 Am nächsten Tag wollte ich unbedingt in den „Zauberhaften Wald“, um die Pfifferlinge zu sammeln.
Doch bevor machten wir noch einen Ausflug in eine andere Richtung, um die neuen Entdeckungen zu machen. Wir fanden sogar einen kleinen Sandstrand. Doch in den anderen Waldstücken fanden wir auf die Schnelle kaum Pilze, also ging es zu dem Ort, den wir bevor entdeckten.
Dort fanden wir nach einer Weile die uns bereits bekannte Pilze. Heim angekommen, machte ich daraus eine große Bratpfanne, die ich zum Abendessen und am nächsten Tag noch zum Frühstück genoss. Und… ich habe überlebt!
Fazit: Es ist noch vieles passiert in den nächsten Tagen, was diese Reise zum unvergesslichen Abenteuer machte... Die Zeit verging einfach zu schnell. Unser Fang war also: sehr viele Blaubeeren, etwas Walderdbeeren und Himbeeren. Den Hirsch sahen wir nicht, dafür wunderschön singende Vögel. Wir sind keine Angler, also blieb der Fisch aus. Dafür machten die Gerichte aus dem tollen scandtrack-Reisebuch wie etwa Blaubeerpfannkuchen und Pizzataschen super viel Spaß und waren göttlich lecker. Das Essen, das am Feuer zubereitet wird, in der wunderschönen Naturumgebung, kann dem 5-Sterne-Restaurant-Essen das Wasser riechen!
Eine warme Kleidung wie eine Jacke und eine Fleecejacke ist ein Muss, es ist eben der nördliche Sommer! Mein Mann badete problemlos täglich im See, ich nutzte lieber die übertragbare Dusche mit dem Wasser, die sich bevor in der Sonne erwärmte. Am Tag der Abreise fühlten wir uns wie wahre Helden…
Unsere Rückreise ging übrigens durch die moderne Stadt Malmö. Nur eine halbe Stunde Zugfahrt entfernt von Malmö ist Kopenhagen. Die Kleine Meerjungfrau dort ist ständig von der großen Menge an Touristen umgeben, die Arme kennt keine Ruhe!
Dann ging es wieder mit der Fähre, dieses Mal nach Deutschland. Rostock begrüßte uns schläfrig, doch mit vielen bereits geöffneten Bäckereien. Und dann sagten wir endlich: „Tschüss, Norden! Wir kommen bestimmt wieder!“