In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren!
In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren!
In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren!
Dieses Jahr entschieden wir uns für eine ganz andere Art von Urlaub ohne Bequemlichkeiten, den Alltagsstress und moderne Medien - Outdoorcamping in der Wildnis Südschwedens an der Grenze zu Norwegen. Das Beste an einer abenteuerlichen Reise ist ja bekanntermaßen die Vorfreude. Genügend Zeit dafür bot sich bei aufgeregtem Warten während der zwanzigstündigen Busfahrt zum Scandtrack- Basiscamp in Lennartsfors. Schon der erste Blick auf die Seen kurz vor unserer Ankunft ließ uns ins Schwärmen geraten. Wow, welch eine Weite und Schönheit der Natur. Schon bevor wir unser Ziel erreichten, waren wir total begeistert. Die Ankunft im Basiscamp ließ uns mit Gewissheit feststellen: „Hier sind wir richtig, wir sind angekommen in der Wildnis !!“ Mit uns noch viele andere Abenteuerlustige, darunter auch unsere vier anderen Mitpaddler und unser netter Guide. Vor der Überquerung der Adventure–Road, die zur Ausrüstungsstation führte, freuten wir uns über eine kleine Stärkung. Dann ging es über Wurzeln und durch Matsch mit viel zu viel Gepäck gen Abenteuer. Die nächste anstrengende Aufgabe war das ordentliche Packen der wasserdichten Säcke, begleitet von schweren Entscheidungen: Was war wirklich notwendig zum ' Überleben ' und was entbehrlich?. Wir schnappten uns Paddel und Schwimmwesten und los ging´s zu den Kanus, während unsere bis zum Limit gefüllten Packsäcke und Essenstonnen zum Glück dorthin transportiert wurden.Der Fußmarsch zum See ermöglichte ein erstes Kennenlernen der Gruppe, woraufhin wir schnell merkten, dass wir uns gut verstehen würden. Angekommen am See Lelång, der sich südlich von Lennartsfors 40 Kilometer erstreckte, musste erst mal das Gepäck in den Kanus verstaut werden. Dazu gehörten pro Boot mindestens zwei Packsäcke, eine Tonne, eine Kiste, Kleinigkeiten, Zelte und nicht zu vergessen der Kanuwagen. Nach einer kurzen Einweisung in die Steuerschläge C und J versuchten wir uns nun endlich an unseren ersten zwei Paddelkilometern. Diese noch etwas wackelig aber erfolgreich gemeistert, landeten wir auf einer felsigen, kleinen Insel. Dort begutachteten wir unsere gesamte Ausrüstung und erlangten nach Inspektion der Essenstonnen die Sicherheit, dass wir keinesfalls verhungern würden. Nach dem Aufbau unseres Zeltes blieb bis zum Abendessen noch Zeit zum Testen der Wassertemperatur, Genießen der strahlenden Sonne und Erkunden der wunderschönen Natur. Der Tag endete mit einer lustigen Vorstellungsrunde, bei der sich die gegenseitigen Eindrücke vertieften. Das Vorurteil von einer Überzahl unbesiegbarer Mücken an schwedischen Gewässern, konnten wir schon jetzt nicht bestätigen. Begleitet vom leisen Plätschern des Wassers und sanften Rütteln des Windes am Zelt fiel das Einschlafen nicht schwer.
Am nächsten Morgen, geweckt von den ersten Sonnenstrahlen, konnten die Frühaufsteher das Glück genießen, feine Dampfschwaden über dem See tanzen zu sehen – dieses Schauspiel lässt die kalte Nachtluft, die sich über den durch die letzten Tagen erwärmten See zieht, sichtbar werden. Überrascht von der vielfältigen Outdoorküche (Brötchen) fiel der zeitige Tagesbeginn nicht schwer. Nach dem Frühstück versuchten wir erneut, alles möglichst platzsparend zu verstauen, was nicht so einfach war.Doch wir merkten in den nächsten Tagen, mit der Zeit kommt auch die Routine, ja sogar im Umgang mit der andauernden Unordnung z.B. in den Packsäcken.Zu Beginn unserer ersten etwa neun Kilometer langen Tagestour konzentrierten wir uns noch sehr auf das Paddeln selbst und konnten der Landschaft nur wenige Blicke würdigen. Doch schon nach wenigen Kilometern ging uns das Zeitgefühl verloren, die einzige Orientierung blieb das Tageslicht. So fiel es nicht schwer, abzuschalten,den Alltag hinter sich zulassen und die herrliche Natur zu genießen. Am Ziel dieser Tour, einem langen Steinstrand angekommen, wartete schon Arbeit auf uns. Holzhacken und Blaubeeren suchen, die an kleinen Sträuchern auf dem Waldboden wuchsen und eine leckere Marmelade ergaben. Wie jeder weiß, folgt nach getaner Arbeit das Vergnügen: Kentertraining! Zum Üben natürlich ohne Gepäck, was nicht heißt, dass es einfach war, aber trotzdem riesig Spaß machte und für viele Lacher sorgte.
Am folgenden Morgen steuerten wir aufgeregt das nächste Highlight an, die Schleuse bei Gustavsfors, in der wir zum ersten Mal hautnah die Kraft des Wassers spürten. Das Tor zum Västra Silen ohne Kenterung gemeistert, befanden wir uns nun in einem Labyrinth bestehend aus kleinen Felsinseln, das sich vor und hinter der Schleuse erstreckte. Dort waren wir erst einmal vor dem aufkommenden Wind geschützt bis wir auf den letzten hundert Metern, getrieben von den dicken, schwarzen Wolken mit Gegenwind kämpften, um unbedingt vor den ersten Regenschauern die nächste Insel zu erreichen und unsere Zelte aufzubauen – und wurden trotzdem nass! Wir retteten uns dann bald alle in den einzigen noch trockenen Unterschlupf, die Schutzhütte, die sich auf jedem offiziellen Rastplatz an der meist windgeschützten, von Baumstämmen umgebenen Feuerstelle, befindet. Dort stärkten wir uns mit einer heißen Frühlingssuppe, für dessen Zubereitung noch der Bioethanolkocher ausreichte. Doch ein wärmendes Feuer musste trotzdem her. Also errichteten wir unter Anleitung des Guides einen Wind - und Regenschutz aus mehreren Planen, suchten trockenes Islamoos, in das wir Harz einkneteten, sammelten Baumrinde und kleine Kieferäste und spalteten Holzstückchen. Aber nicht zu vergessen du brauchst genug Holz, um das Feuer am Leben zu erhalten. Also viel Spaß beim Sägen und Hacken! Nun breiteten wir alle Materialien um die Feuerstelle aus und versuchten unser Glück. Das Moos diente als Anzünder und das Harz verlängerte die Brenndauer. Nach und nach das Gestrüpp und kleine Holzstücke, abwechselnd quer und längs gestapelt. Achtung – nicht zu dicht, damit das Feuer nicht erstickt. Zusätzlich fächerten wir dem Feuer permanent Luft zu, damit es wachsen konnte. Endlich geschafft- es kann alleine brennen;) Wir waren echt stolz auf uns, ein so gutes Feuer in Gang gesetzt zu haben und freuten uns riesig über die wärmenden Flammen. Jetzt blieb noch Zeit die letzten Strahlen der am Nachmittag des Tages zurückgekehrten Sonne zu nutzen und die Abendstimmung in Inselbildern festzuhalten, denn die dicken Wolken hatten sich zum Glück verzogen – erst mal.
Wetterbedingt entschieden wir uns dafür den nächsten Tag erholsam auf der Insel zu verbringen und nur einen kleinen Kanuausflug nach Gustavsfors zu unternehmen. Dabei erfüllte uns auf zweierlei Arten ein Leichtigkeitsgefühl, zum einen beim Paddeln ohne Gepäck, was uns einen Geschwindigkeitsrausch erleben ließ und zum anderen die pure Entspannung an Land z.B. beim Rommé spielen.
Am nächsten Morgen wieder voller Taten- und Entdeckerdrang änderten wir völlig unbewusst unsere geplante Route, weil wir die erwartete Abzweigung nicht fanden und plötzlich eine große weiße Kirche auf einer Insel in Sicht kam, die gar nicht in der Karte verzeichnet war. Doch der nächste Rastplatz lag in erreichbarer Nähe und in direkter Nachbarschaft zum Varvik Festplatsen. Nach der Ankunft und dem alltäglichen Aufbau blieb noch Zeit für die Schwitzhütte, einer Outdoorsauna errichtet mit Zelt und Plane. Dazu bedurfte es einiger Vorbereitungen. Möglichst runde Steine wurden vier Stunden im heißen Feuer erhitzt und frische Tannenzapfen und Kiefernharz gesammelt und als natürlicher Aufguss aufgekocht. All diese Zutaten ergaben zusammen ein heißes Erlebnis, wonach die Abkühlung im kalten See ein richtiger Wohlgenuss war. Vollständig gereinigt krabbelten wir nach wohlschmeckenden Folienkartoffeln in unseren Schlafsack. Die Planänderung am Morgen bedeutete für den nächsten Tag Umtragen der Kanus in Kråkviken.
Der Regen des nächsten Tages machte die Morgentoilette fast überflüssig und wir bemühten uns nach dem Frühstück die Zelte einigermaßen trocken zu verstauen. Doch abgesehen vom Wetter spielte sich der morgendliche Ablauf schnell ein und wir wurden rasch ein gutes Team. An diesem Tag paddelten wir tapfer immer weiter durch den andauernden Nieselregen bis wir endlich die Kanuwagen einsetzen konnten. Daraufhin folgte ein ca. 1,5 km langer Spaziergang auf der Landstraße mit den Kanus an der Leine. Und weiter ging die Regenfahrt – bis rechtzeitig zur Ankunft am Rastplatz der Regen versiegte, die Sonne herauskam und Regenbogen mitbrachte. Sicher hatte sich keiner von uns jemals schon so über die Sonne gefreut!!! Die Tatsache, dass die meisten Regenhosen dem Regen irgendwann nicht mehr trotzen konnten, war darüber auch schnell vergessen. Wir belohnten uns für das tapfere Durchhalten mit massenhaft süßem Stockbrot zum Abendessen.
Der Freitag hielt für uns richtig schwere Bedingungen mit hohem Wellengang und Seitenwind bereit. Während wir kämpften, um überhaupt voran zukommen und das Steuern immer schwerer fiel, hielten wir uns durch Dichten neuer Kanulieder und lautstarkem Singen bei guter Laune und Kraft. Wir erreichten gegen Mittag eine rettende, kleine, windgeschützte Insel, auf der wir uns einen kleinen Snack zur Stärkung und ein wohlverdientes Mittagspäuschen gönnten. Der eigentliche Zweck der Pause war jedoch zu warten bis der Wind drehte, so dass wir mit Rückenwind das letzte Drittel der Strecke zurücklegen konnten. Auf der letzten Insel angekommen, machten wir zum ersten Mal Bekanntschaft mit anderen Abenteuern, mit denen wir uns dann die Feuerstelle und unser reichhaltiges Essen teilten. Denn in Schweden gilt das Jedermannsrecht, das heißt jeder darf die Rastplätze, auf denen Holzstämme von den zuständigen Rangern bereitgelegt worden sind, nutzen.
Viel zu schnell nahte der letzte Tag unseres Abenteuers. Ein letztes Mal Aufstehen, ein letztes Mal die Zelte abbauen, ein letztes Mal auf den Steinen sonnen, frisches, kühles Seewasser trinken und schwimmen – pure Entspannung mitnehmen, die hoffentlich lange vorhält. Die Wehmut, dieses ungebundene und sorglose Leben hinter sich zulassen, konnte durch die Freude auf eine warme Dusche nicht getilgt werden. Nach kurzer Paddelstrecke und Fußmarsch, wieder zurück im Camp, genossen wir beim Abendessen noch das Zusammensein bis zur Abfahrt der Busse. Dann mussten wir uns schweren Herzens verabschieden, doch wir waren uns alle einig: Dieses Abenteuer in der Wildnis Schwedens würden wir nie vergessen ! Die einzigartigen Natureindrücke, die Ruhe und die Gelassenheit nehmen wir mit in unseren Alltag. Wir kommen wieder !!!!