In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren!
In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren!
In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren!
Kanutour Nordmarken Schweden
Freitag, 16.08.2013
Morgens noch zur Arbeit. Um 12;00Uhr dann endlich Feierabend. Zu Hause warten das Gepäck und mein Sohn Leander (9 Jahre). Beim Anheben der Packtasche reißt der Reißverschluss aus. Jetzt wird es langsam hektisch, denn wir müssen zur Straßenbahn. In aller Eile wird in einen Koffer umgepackt. Mit der Straßenbahn zum Bahnhof und von dort mit dem Zug nach Frankfurt.
Endlich sitzen wir im Bus und es geht richtig los. Noch ist das Wetter gut.
Samstag, 17.08.2013
Nach der Ankunft in Dänemark empfängt uns Nieselregen, der bis kurz vor Göteborg anhält.
Um 10:00Uhr erreichen wir das Scandrack Camp wo wir freundlich empfangen werden.
Mit gemischten Gefühlen sehen wir die Massen, die auf ihr Material warten. In diversen Foren kommt Scandtrack ja nicht gut weg. Da ist die Rede von Massentourismus und dass man im „Scandtrack Gebiet“ keine ruhige Minute hat. Wie es sich herausstellte sind all diese Aussagen falsch. Wir waren bis auf 2 Nächte allein an den Rastplätzen und die Plätze, an den wir Gesellschaft hatten waren groß genug um sich aus dem Weg gehen zu können, wenn man wollte, wobei einmal unsere Mitcamper nicht mal mit Scandtrack unterwegs waren. Auch tagsüber sahen wir nur wenig Boote, von Massentourismus also keine Spur.
Gegen 12:45Uhr sind wir endlich auf dem Wasser und fahren los zur Schleuse nach Lennartsfors. Bei der Ausfahrt aus der Schleuse empfängt uns starker Gegenwind mit mittleren Wellen und so queren wir nicht, sondern wählen die längere, sicherere Strecke am Ufer entlang. Als wir um die Landzunge gegenüber der Insel mit dem Rastplatz 72 biegen, sind Wind und Wellen doch recht stark. Da uns noch die lange Busfahrt in den Knochen steckt, drehen wir um und legen an um dort zu übernachten.
Zurückgelegte Strecke: ca. 3,5 km
Zeit incl. Schleuse: ca. 2,5 Std
Sonntag, 18.08.2013
Als wir gegen 7:00Uhr das Zelt abbauen setzt Nieselregen ein, der unterbrochen von kurzen, heftigeren Schauern fast den ganzen Tag anhält. Unsere Hoffnung, dass es am Morgen weniger Wind hat erfüllt sich leider nicht, allerdings sind die Wellen im Moment noch recht niedrig und so kämpfen wir uns bei heftigem Gegenwind vorwärts. Als wir den Schutz, den uns anfänglich noch einige Inseln bieten verlassen, werden Wild und Wellen immer stärker. Die Landnase einer kleinen Bucht in der Mitte zwischen Södra Viker und Kallarebunäset gewährt uns einen letzten Schutz. Es gelingt uns nicht diese Landnase zu umfahren. Die Wellen, die uns hier entgegenbranden haben Schaumkronen und überschlagen sich, was Windstärke 3-4 bedeutet. Also legen wir gegen 10:30Uhr an und stoßen auf ein Pärchen das hier die Nacht verbracht hat. Nach einer Stunde legt ein weiteres Pärchen an dass es auch nicht geschafft hat diese Landzunge zu umrunden. Als nach einer weiteren Stunde keine Besserung eingetreten ist, entschließen wir uns das Zelt aufzubauen. Kaum steht das Zelt lässt der Wind plötzlich nach, das Pärchen bricht auf und schafft die Umrundung. Hiervon motiviert wollen wir es auch nochmal probieren. Also Zelt wieder abbauen und los. Es ist wie verhext, kaum sind wir auf dem Wasser geht es wieder los. Wind und Wellen drücken uns an der Zunge gegen das Ufer und ich kann eine Kenterung nur verhindern indem ich aus dem Kanu in Wasser steige, es stabilisiere und um die Zunge zurückziehe.
Mit einem Erwachsenen als Copaddler wäre die Umrundung sicherlich möglich gewesen, aber ein 9-jähriges Kind hat einfach nicht genügend Kraft um mich bei diesen Verhältnissen zu unterstützen.
Wir entscheiden uns hier zu übernachten und es morgen nochmals zu versuchen, obwohl gegen später noch einige Paddler, auch die Beiden, die hier übernachtet haben, die Umrundung schaffen.
Gefahrene Strecke: ca.3 km
Zeit ca. 3 Std
Montag, 19.08.2013
Um 7:00Uhr sind wir wieder unterwegs. Wind und Wellen halten sich anfangs noch in Grenzen. Bevor wir in die geschützte Bucht der Umtragestelle einfahren können, müssen wir jedoch quer zu See und Wellen fahren. Die Wellen sind inzwischen wieder höher geworden und erreichen die 3-4-fache Höhe des Freibords. Dass wir nicht Kentern ist auch der Gutmütigkeit des Lindner Kanus zu verdanken. Manch anderer Kanadiertyp wäre hier chancenlos.
Erschöpft landen wir an der Umtragestelle bei Blomma an.
Nach 800m Portage erreichen wir schließlich den Nedre Blomsjön und glauben wir sind im Paradies. Anfänglich ist der See noch schmal und links und rechts mit Schilf bewachsen. Vor uns quert eine Schlage den See, leider zu schnell für den Fotoapparat, wahrscheinlich eine Blindschleiche oder eine Ringelnatter. Schließlich wird der See breiter und bietet eine wundervolle Aussicht, stellenweise von Felswänden eingerahmt. Gegen 12:00Uhr taucht vor uns eine Insel auf, der Lagerplatz 30, wunderschön gelegen. Wir können der leeren Schutzhütte nicht widerstehen und so sparen wir uns heute den Zeltaufbau.
Jetzt planen wir auch unsere weitere Tour um. Ursprünglich wollten wir nach Erreichen des Foxen weiter Richtung Bärön und später nach Norwegen. Aufgrund der Erfahrungen der vorangegangenen Tage beschließen wir uns viel Zeit zu lassen und auch bei guten Verhältnissen am Foxen wieder Richtung Camp zu fahren. Wir wollen vermeiden, es bei schlechten Verhältnissen nicht rechtzeitig ins Camp zu schaffen. Ich muss allerdings darauf hinweisen, dass wir diese Entscheidung nur aufgrund des Alters meines Sohnes getroffen haben. Es ist eben ein Unterschied, ob zwei Erwachsene paddeln, oder ob man mit einem Kind unterwegs ist.
Im Laufe des Nachmittags trifft eine geführte Scandtrack Gruppe im Lager ein. Später macht diese Gruppe noch Kenterübungen mit Boot über Boot Bergung. Auch hier bin ich wieder von der Stabilität des Lindner Kaus begeistert. Ich habe es noch bei keiner Übung erlebt, dass man nach einer Kenterung nach 2 Minuten wieder im Boot sitzt. Auch sah man bei dieser Übung, wie schwer es ist das Lindner Kanu überhaupt zum Kentern zu bringen.
Später erzählt der Guide noch, dass die Windverhältnisse der letzten Tage sehr extrem und eher selten seien.
Da uns die Gruppe zum Essen einlädt sparen wir uns heute das Kochen. Es gibt Jägerbraten mit Kartoffeln und zum Nachtisch Milchreis. Vielen Dank nochmals für das leckere Essen.
Gefahrene Strecke incl. Umtragen: ca. 11,5 km
Zeit incl. Umtragen ca.5 Std
Dienstag, 20.08.2013
Heute sind wir erst um 8:45Uhr auf dem Wasser. Ganz gemütlich paddeln wir Richtung Umtragestelle in Ed.
Beim Umtragen fühle ich mich fast wie zu Hause. Die Schweden sind anscheinend genau so doof und rücksichtslos wie die Deutschen. Ein Auto parkt mitten auf dem Umtrageweg.
Nach ca. 500m Portage setzen wir in den Övre Blomsjön ein. Kurz hinter der Umtragestelle liegt der Rastplatz 33 wunderschön in der Sonne. Die Hütte ist nicht besetzt und so legen wir an.
Den Nachmittag verbringen wir mit (Sonnen)baden und Kartenspielen. Der Abend klingt gemütlich am Lagerfeuer aus.
Gefahrene Strecke incl. Umtragen ca.5 km
Zeit incl. Umtragen ca. 2,5 Std
Mittwoch, 21.08.2013
Im Morgennebel geht es um 7:15Uhr weiter. Es ist wunderschön bei dieser Stimmung fast lautlos dahinzugleiten. Die leisen Paddelgeräusche werden nur ab und zu von einem Vogelschrei unterbrochen. Eine Verengung des Sees mit Schilfbewuchs zeigt an, dass wir uns der Umtragestelle nähern.
Vor uns liegt die längste Portage unserer Strecke. Ein kurzes anstrengendes Stück geht es auf einem unbefestigten Weg bergauf. An der Straße wird das Schieben des Kanus wesentlich einfacher.
Nach 2,7 km über Land setzen wir in den Stora Le ein, nicht zu verwechseln mit dem großen See gleichen Namens. Mehrere Marinas zeigen an, dass eine Verbindung zum Foxen besteht. Wir bemerken aber keine großen Motorboot- oder Segelbootverkehr, was vielleicht auch daran liegt, dass wir uns mitten in der Woche befinden.
Wir paddeln gemütlich am Ufer entlang und scheuchen eine kleine Gruppe äsender Rehe auf, die wir erst sehen als wir genau neben ihnen sind und sie die Flucht ergreifen. Platsch – hat da jemand einen Stein nach uns geworfen? Nein dieses Geräusch stammt von einem Biber der ins Wasser sprang. In diesem Teil des Sees befinden sich auffällig viele Biberburgen. Nach der Umrundung einer Landspitze fahren wir in die Verbindung zwischen Stora Le und Flötje Fjorden ein. Links befindet sich der Rastplatz 36, wo gerade verhaltene Aufbruchsstimmung herrscht. Wir stellen fest, dass andere Paddler sich gerade mit dem Gedanken an den Aufbruch anzufreunden versuchen, wenn wir langsam daran denken nach einem Lager Ausschau zu halten. Etwas später erreichen wir den Rastplatz 40. Hier befindet sich leider keine Schutzhütte. Es ist aber ein schönes Plätzchen uns so schlagen wir unser Zelt auf um die Nacht hier zu verbringen.
Gefahrene Strecke incl. Umtragen ca. 13 km
Zeit incl. Umtragen ca. 5 Std
Donnerstag, 22.08.2013
Der morgendliche Blick aus dem Zelt zeigt uns die Landschaft in Nebel gehüllt. Als der Wind den Nebel Richtung Foxen treibt fahren wir los und hoffen auf etwas Rückenwind. Leider dreht der Wind recht bald, aber der Gegenwind ist nicht nennenswert.
Höhere Wellen von der Seite zeigen an, dass wir den Foxen erreicht haben. Im Vergleich zu den ersten Tagen können diese Wellen allerdings vernachlässigt werden. Vorbei an mehreren Inseln und dem Scandtrach Camp steuern wir zum zweiten Mal die Schleuse in Lennartsfors an. Der Schleusenwärter sagt uns, dass die Wettervorhersage für die nächsten Tage hervorragend ist und so können wir uns auf einen ruhigen Ausklang unserer Reise freuen.
Bei der Ausfahrt aus der Schleuse liegt der Lelang fast spiegelglatt vor uns. Wir queren und steuern direkt auf die Insel mit dem Rastplatz 72 zu. Wir erreichen die Insel ein paar Minuten zu spät. Die Hütte ist bereits von einer anderen Gruppe besetzt. Kein Problem, wir schlagen unser Zelt am anderen Ende der Insel auf. Beim Aufbauen des Zelts stelle ich mit Schrecken fest, dass ich die Zeltstangen am letzten Rastplatz vergessen habe. Macht nichts, wir haben ja unser eigenes Tipi dabei und hier auf der Insel ist endlich genügend Platz um es auch aufbauen zu können. Die zu kleinen, ebenen Grundflächen und die Höhe der Äste haben bisher den Aufbau dieses Zeltes unmöglich gemacht. Das nächste Mal lassen wir dieses Zelt zu Hause.In aller Ruhe lassen wir den Tag ausklingen.
Gefahrene Strecke ca. 12 km
Zeit incl. Schleuse ca. 4,5 Std
Freitag, 23.08.2013
Wir bleiben heute mal lange liegen und gönnen uns gegen 9:00Uhr ein ausgiebiges Frühstück. Als die Gruppe die Schutzhütte verlässt ziehen wir um. Wir bauen unser Zelt ab und fahren mit dem Kanu zur anderen Spitze der Insel. Hoffentlich haben wir damit der Vorschrift genüge getan, dass man keine zwei Nächte an einem Platz übernachten darf.
Heute ist also unser Inseltag. Zuerst säubern wir Ausrüstung und Boot, dann packen wir schon mal alles so weit wie möglich für die morgige Rückreise zusammen. Mit baden, faulenzen, spielen und Naturbeobachtung verbringen wir unseren Tag.
Am Abend gesellt sich ein Pärchen aus der Schweiz zu uns ans Feuer und lädt uns zu Steckerlbrot ein. Später sitzen wir noch lange am Feuer und es kommt die wehmütige Stimmung auf, die mit dem unausweichlichen Ende unseres schönen Urlaubs verbunden ist.
Gefahrene Strecke: ein paar Meter
Zeit: ein paar Minuten
Samstag, 24.08.2013
Wieder bleiben wir lange liegen. Wir wandern über die Insel und genießen ein letztes Mal die herrlichen Ausblicke.
Gegen 12:00Uhr brechen wir zur Schleuse in Lennarsforts auf. Das Schleusen bergwärts ist doch etwas abenteuerlicher als die Talfahrt.
Egal wie langsam wir die letzten Meter zum Camp paddeln, unsere Tour geht nun einmal zu Ende.
Nach Materialabgabe und gründlicher Dusche verbringen wir den Nachmittag entspannt im Camp und dann gibt es auch schon Abendessen. Anschließend werden die Lunchpakete gerichtet.
Um 20:00Uhr startet der Bus Richtung Heimat. Die vom Busfahrer versprochenen Elche, die man bisher angeblich jeden Samstagabend auf der Rückfahrt auf den Wiesen beim äsen gesehen hat, haben heute wohl keinen Hunger und bleiben im Wald.
Sonntag, 26.08.2013
An der Fähre holen wir die Busse die vor uns gestartet sind und auf die wir etwas neidisch waren wieder ein. Das ist ausgleichende Gerechtigkeit.
Vor Frankfurt fängt es heftig an zu Schütten. So nass wie wir vom Bus zum Bahnhof geworden sind, so nass wurden wir an unserem Regentag in Schweden nicht. Wir haben Glück und können ohne lange Wartezeit in unseren Zug steigen.
Zu Hause ist der erste Schritt den Chip aus der Kamera zu nehmen und die Bilder anzuschauen und so tauchen wir beim Betrachten der Bilder nochmals in unser Abenteuer ein.
Schweden, wir kommen wieder!