Berichte letzte
Saison

In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren! 

Berichte letzte
Saison

In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren! 

Autor: Beate L., 10. Oktober 2024
Eine Woche Schweden

Für uns zwei war es der erste Kanu-Urlaub. Wir hatten keine großen Paddelerfahrungen, haben uns aber für das Abenteuer entschieden, weil es auf uns sehr aufregend wirkte. Und um das schon Mal vorwegzunehmen: unsere Erwartungen wurden voll erfüllt. Insgesamt hatten wir eine wirklich traumhafte Woche.

Aber bevor das Abenteuer beginnen konnte, musste erst die Anreise absolviert werden. Wir hatten uns für die Busanreise im Scandtrack-Express entschieden. Diese Option war relativ entspannt, da niemand fahren musste und wir uns zugleich auch nicht um die Fährfahrten kümmern mussten. Stattdessen konnten wir entweder schlafen oder aus dem Fenster die schwedische Natur bestaunen.

Am Abend stiegen wir in Lübeck zu. Der Bus war auch pünktlich vor Ort. Von dort ging es dann in Kombination mit der Fähre über Dänemark nach Schweden. Gegen Mittag kamen wir im Scandtrack Outdoorcamp an. Dort wurden wir von Kaffee, Keksen und freundlichen Skandys empfangen. 

Nun galt es, die Ausrüstung abzuholen. Das Camp war insgesamt relativ weitläufig. Dafür war aber genug Platz für alle und die verschiedenen „Check-In“-Schritte konnten gut voneinander getrennt werden. Angefangen mit der “Willkommens-Wiese” ging es für uns über den Adventure-Weg zur nächsten Fläche, wo uns im Ausrüstungszelt unser Equipment gegeben wurde. Danach machten wir alle unsere Sachen kanu-bereit. Mit einem kleinen Wagen konnten wir unsere fertig gepackten Sachen zum Ufer bringen. Dort war der Steg mit den Kanus. Wir mussten kurz warten, da relativ reger Betrieb herrschte. Es kamen viele Leute der vorherigen Woche an und zugleich wollten auch einige in die neue Woche starten (so wie wir). Das Warten hatte aber relative zügig ein Ende. Uns wurde ein Kanu, das unmittelbar vorher angekommen war, zugeteilt und wir durften unser Gepäck im Boot verstauen. 

Dann ging es auch schon los. Das Paddeln stellte auch ohne Erfahrung kein Problem dar, sodass wir bereits am ersten Tag diverse Kilometer fuhren. Am Nachmittag ließen wir uns dann auf einer Insel nieder, um unser Zelt für die erste Nacht aufzubauen. Da wir noch von der Busfahrt und auch von der Sonne, die den gesamten Tag schien, etwas müde waren, gingen wir am ersten Abend relativ früh schlafen. 

Am nächsten Tag wachten wir bei strahlendem Sonnenschein auf. Nach dem Frühstück und dem Abbau des Zeltes ging es für uns weiter. 

Wir hatten uns vor der Reise dazu entschieden, dass wir unbedingt nach Norwegen wollten. Wie lange das dauern würde, wussten wir nicht genau. In dem Info-Heft, das vorab versandt wurde, stand zwar eine Kilometerangabe, die man pro Tag schaffen kann. Ob wir damit aber wirklich rechnen konnten, da waren wir uns nicht so sicher. Dementsprechend hatten wir keine konkrete Route geplant, sondern wollten uns einfach spontan auf eine Tour einlassen. 

Das Ziel, nach Norwegen zu fahren, erreichten wir bereits am zweiten Tag. Mit Hilfe der Karte steuerten wir eine kleine Insel an, die in Norwegen liegen sollte. Und auch das Handy stimmte dem zu mit einer Nachricht des Mobilfunkanbieters: “Willkommen in Norwegen”. 

Nachdem wir dieses Ziel erreicht hatten, entschieden wir uns, weiter in Richtung Süden zu fahren. Ganz am Ende des ewig langen Sees lag das Dorf Ed. Ob wir es bis dahin schaffen würden, stand in den Sternen. Erstmal wollten wir aber diese Richtung verfolgen. 

Am frühen Abend erreichten wir einen guten Platz zum Übernachten. Dann hieß es wieder: Boot entladen, Zelt aufbauen, Abendessen kochen. So war dann auch schon der zweite Tag in der Wildnis vorbei.

In der Nacht fing es an, zu regnen. Dieser dauerte auch den gesamten Tag bis zum frühen Abend an. Zum Glück war der Regen nur sehr schwach, sodass wir uns entschieden, auch an diesem Tag zu paddeln. Nachdem wir alles wetterfest verpackt haben, ging es weiter in Richtung Süden. Der Regen war unerwarteterweise wirklich idyllisch beim Paddeln. 

Dieser Tag war auch der erste, an dem wir keinen Gegenwind und keine Strömung gegen uns hatten. Bis dahin war uns das gar nicht so aufgefallen. Als wir aber feststellten, wir schnell wir an diesem Tag waren, wurde uns bewusst, dass wir die letzten Tage ordentlich Widerstand hatten. 

Nach dem dritten Tag waren wir schon relativ weit im Süden. Um Ed zu erreichen, brauchten wir aber auf jeden Fall noch mindestens einen weiteren Tag. Mit etwas Rückenwind wäre es mit hoher Wahrscheinlichkeit in einem Tag möglich gewesen. Allerdings sah das Wetter für den Mittwoch – Tag Nummer fünf – auf der Vorhersage alles andere als gut aus: sehr hohe Regenwahrscheinlichkeit für den gesamten Tag + sehr hohe Regenintensität den gesamten Tag über. Ob wir an einem solchen Tag wirklich viel paddeln wollten, da waren wir uns nicht so sicher. Der leichte Regen war wirklich angenehm. Starker Regen könnte aber etwas anders sein. Da wir nicht riskieren wollten, dass wir am Ende gestresst gen Norden paddeln müssen, entschieden wir uns, bereits am vierten Tag die Rückreise anzutreten. 

Der vierte Tag wurde zu dem Tag mit den meistgefahrenen Kilometern. Über 30 waren es am Ende. Wir hatten guten Rückenwind und die Strömung spielte uns in die Karten. So haben wir die gesamte Strecke der letzten drei Tage „mal eben“ und für uns echt überraschend an einem Tag zurückgelegt. Die vierte Nacht verbrachten wir dann am Rande der Hauptbucht nicht allzu weit vom Scandtrack Outdoorcamp. 

Natürlich war unsere Reise, nur weil wir jetzt wieder in der Nähe unseres Startpunktes waren, aber noch nicht beendet. Laut Wettervorhersage sollte der fünfte Tag der schlechteste sein. Wie besagt, waren wir unsicher, wie viel wir an dem Tag zurücklegen würden. Wir beschlossen, dass wir uns an dem Tag, wenn es das Wetter zuließe, in Richtung Norden aufmachen wollten.

Tatsächlich fing ein starkes Gewitter früh morgens an. Um acht Uhr war von diesem aber nichts mehr zu spüren. Stattdessen startete unser Tag angenehm bewölkt. Und so sollte es auch den gesamten Tag bleiben. Von dem angekündigten Regen bekamen wir nichts mit. So kam es, dass wir an diesem Tag erneut viel Strecke zurücklegten und uns am Nachmittag kurz vor Töcksfors befanden. Dort hatten wir eine schöne Stelle für die Nacht gefunden. 

Ganz in der Nähe war auf der Karte eine Sehenswürdigkeit eingezeichnet. Da wollten wir gerne hin. Nachdem wir unser Zelt aufgebaut hatten, schwangen wir uns erneut ins Boot und machten einen Abstecher zur Sehenswürdigkeit – ein alter Bauernhof. Die verschiedenen Häuschen (hauptsächlich Ställe für Viehzucht) waren um einen zentralen Platz angeordnet und stammten teilweise aus dem 18. Jahrhundert. Insgesamt hat sich der kurze Ausflug auf jeden Fall gelohnt.

Ab dem sechsten Tag kannte das Wetter nur noch eine Option: Sonne.

Nach zwei intensiven Paddel-Tagen entschieden wir uns, den nächsten Tag anders zu gestalten. Wir entschlossen uns, nach Töcksfors zu fahren. Dort angelegt, erkundeten wir das Dorf. Dadurch, dass Töcksfors der erste Ort hinter der norwegischen Grenze ist, ist vergleichsweise viel Infrastruktur vorhanden für die Einwohnerzahl des kleinen Dorfes. Ein Einkaufszentrum, Supermärkte und andere große Geschäfte ebenso wie Restaurants und Cafés hat Töcksfors zu bieten. Auch wenn wir sehr zufrieden mit unserem Speiseplan und dem Kochen in der Wildnis waren, ließen wir uns die Option auf ein Mittagessen im Restaurant nicht entgehen. 

Am Abend ging es dann zurück in die Natur. 

An Tag Nummer sieben verließen wir den Norden, um nicht allzu weit vom Outdoorcamp zu sein. Schließlich mussten wir am Samstag dort wieder ankommen. Zugleich wollten wir aber auch nicht auf eine der Inseln in unmittelbarer Nähe übernachten, da dort relativ viele andere Gruppen bereits ihre Zelte aufgeschlagen hatten. Dementsprechend entschieden wir uns nach einer Tour in Richtung Süden, in einen östlichen Seitenarm zu fahren. Dieser war an einigen Stellen vergleichsweise schmal, war insgesamt aber echt lang. Von anderen Gruppen war hier weit und breit keine Spur. So hatten wir auch in unserer letzten Nacht eine ruhige Stelle für uns zu zweit. 

Am Samstag bauten wir dann unser Zelt ein letztes Mal ab, packten unser Kanu und brachen auf in Richtung Outdoorcamp. Dort angekommen gaben wir unsere geliehene Ausrüstung ab. Danach hieß es nur noch Warten auf den Bus. Dieser fuhr abends um acht Uhr ab. Auf der „Willkommens-Wiese“ verbrachten wir einen ruhigen und entspannten restlichen Tag. Das Wetter war wie erwähnt traumhaft, sodass wir die Sonne auf den bereitgestellten Liegestühlen genießen konnten.

Die Rückfahrt im Bus verlief einwandfrei. Etwas früher als angekündigt waren wir zurück in Lübeck. 

Insgesamt war die Reise wirklich schön und absolut empfehlenswert. Mit dem Wetter hatten wir mit Sicherheit viel Glück. Kein einziger Tag mit starkem Regen oder wirklich rauen Konditionen, zu denen man nicht hätte paddeln können, erwischte uns. Stattdessen durften wir hauptsächlich Sonne und angenehme Temperaturen (wir waren fast immer im T-Shirt tagsüber unterwegs) genießen. Eine tolle Woche zum Abschalten und Entspannen :)

Autor: Beate L., 10. Oktober 2024