Berichte letzte
Saison

In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren! 

Berichte letzte
Saison

In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren! 

Autor: Max S., 04. Oktober 2021
Erholung pur im Glaskogen Revier

Nach einem Jahr 2020, in dem Urlaub nur schlecht möglich war, hatten wir uns für einen Corona-sichere Alternative entschieden, die schon lange auf unsere Liste stand: mit dem Kanu durch Schweden! Um die romantische Vorstellung wahrwerden zu lassen, bot Scandtrack eine überzeugende Lösung. Von Camping-Ausstattung bis Brotaufstrich alles inklusive, und gleichzeitig komplette Freiheit auf den Seen.

Nach einer langen aber angenehmen Busfahrt waren wir schließlich im Glaskogen Naturreservat angekommen und die ersten Blicke waren für uns schon die Reise wert: Natur soweit das Auge reicht. Und nach kurzer Einweisung in das Kanufahren und ein paar Erklärungen zu unsere Ausrüstung waren wir auch schon auf dem Wasser, ohne konkretes Ziel. Ein Traum!

Da das Kanu-Fahren doch recht anstrengend ist, haben wir regelmäßig an kleinen Inseln Halt gemacht, um uns zu stärken oder einfach zu entspannen. Hier der Tipp auf jeden Fall eine Hängematte mitzunehmen. Es gibt doch nichts schöneres als in einer Hängematte mit Blick auf den See den Sonnenuntergang zu genießen.

Wir sind jeden Tag so etwa 3h bis 4h auf dem Kanu gewesen, bevor wir unser Lager aufgeschlagen haben. Um die Seen herum findet man quasi überall kleine Windschutzhütten mit vorgesehenen Feuerstellen. In deren Umgebung kann man sehr gut das Zelt aufbauen, oder bei Regen sogar direkt unter dem Windschutz schlafen. Wenn alles eingerichtet war, haben wir gerne gelesen, Blaubeeren gesammelt, gekocht oder einen Sprung ins Wasser gewagt. Es war einfach schön, keinen Plan zu haben und sich einfach treiben zu lassen. In den lauwarmen Abendstunden schmeckten uns die einfachsten Gerichte, überm Lagerfeuer oder auf dem Campingkocher zubereitet, immer einen Tick besser als zu Hause – von Pfannkuchen bis Linsensuppe, Couscoussalat bis Kartoffeln mit Kohl.

Wir hatten uns entschieden, zwei Wochen in Glaskogen zu verbringen, um uns genügend Zeit zu geben, uns voll auf die Natur einzulassen. Können wir nur jedem empfehlen, da sich zwei Wochen auch super eignen, um eine schöne Rundtour zu machen, ohne sich hetzen zu müssen. Die ersten Tage sind wir also Richtung Süden entlang des Ufers des Övre Gla gefahren. Irgendwann ist der See aber zu Ende, und man muss das Kanu übersetzen, um den Stora Gla zu erkunden.

Als wir nach etwa einer Woche vom Stora Gla auf die kleineren Seen in dessen Süden umgesetzt haben, hatten wir das Glück, dass wir dort komplett alleine waren. Hier haben wir einen wunderschönen Übernachtungsplatz an einem “Privatsee” mit einem kleinen Holzsteg gefunden. Für uns einer der schönsten Abende des gesamten Urlaubs. Von dort aus haben wir uns wieder Richtung Norden treiben lassen.

Leider wurden wir an einem Tag auch von einem heftigen Gewitter erwischt. Glücklicherweise, hatten wir es im Wetterbericht gesehen und unser Zelt frühzeitig auf einer kleinen Insel inmitten des Stora Gla aufgebaut. Bei einem gemütlichen Abendbrot und mit einem Kartenspiel haben wir dann den niederprasselnden Regen ausgesessen. Am nächsten Tag war es wieder sonnig und die meisten Sachen hatten die Nacht trocken überstanden.

Als wir uns wieder unserem Ausgangspunkt näherten, haben wir an den Zeltplätzen immer mehr andere Naturentdecker gefunden, die meist auch mit dem Kanu unterwegs waren. Nach all der Unberührtheit war es ganz schön, nach etwa einer Wochen ein Abendessen mit Gleichgesinnten zu verbringen und sich über schöne Schlafplätze und Erfahrungen auszutauschen. Auf deren Rat haben wir dann auch einen Tag eine Wanderung unternommen, um das den See umgebende Waldgebiet zu erkunden. Immer wieder finden sich in Nähe zu dem See auch Wanderwege, die einem nochmal einen anderen Blickwinkel auf die Landschaft geben. Geheimtipp: immer eine Dose für Blaubeeren und wilde Erdbeeren dabei haben. Die besten Sammelspots tauchen immer unerwartet auf.

Und so ging die Zeit dann viel zu schnell vorbei und ehe wir uns dessen bewusst waren, haben wir schon das letzte Abendessen vorbereitet. Auch wenn gegen Ende der zwei Wochen die Auswahl etwas eingeschränkt war, hat uns die Vielseitigkeit der verschiedenen Gerichte doch gut gefallen. Hier ein Tipp für die Vegetarier wie uns: Bringt euch am besten noch ein paar zusätzliche Brotaufstriche und Gewürze mit, um noch mehr Abwechslung zu haben.

Super entspannt und absolut entschleunigt kamen wir dann am Samstag wieder im Basiscamp an, bereit für die Heimreise. Um die Wartezeit zu überbrücken, sind wir noch zu Gittas Verkstad gelaufen. Gita und ihr Mann sind deutsche Auswanderer, die einen kleinen Handwerksladen mit Webstühlen und diversen Kleinkunst-Gegenständen aufgebaut haben und sich riesig über interessierte Besucher freuen. Da wir die einzigen Besucher an dem Tag waren, haben sie uns netterweise auf einen Tee und eine Zimtschnecke eingeladen. Mit diesem unerwarteten Plausch endete dann unser Schwedenurlaub, der uns nach einer Zeit geprägt von Homeoffice der Natur wieder näher gebracht hat.

Autor: Max S., 04. Oktober 2021