Berichte letzte
Saison

In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren! 

Berichte letzte
Saison

In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren! 

Autor: Rene B., 15. Oktober 2018
erstes Outdoorabenteuer: 8 Tage auf dem Tidan

Tag 1: Sonntag, 12.08.18

 Los geht unsere Kanutour mit der Zugreise von Götheborg nach Sandhem. In Sandhem angekommen, sind wir zunächst verwundert über den „Bahnhof“. Dieser besteht einfach nur aus einem kleinen Parkplatz. Da wir noch all unsere Einkäufe für die Tour machen müssen, laufen wir in den Ort hinein Richtung Supermarkt. Dort kaufen wir alles ein, was wir für die Woche brauchen unter Berücksichtigung des absoluten Feuer- und Kochverbots aufgrund der langen Trockenheit. Wir verlassen den Supermarkt mit zwei großen, vollgepackten Tüten. Wir laufen zurück Richtung Bahnhof. Da wir noch Zeit haben, bis wir abgeholt werden und beide sehr hungrig sind, machen wir einen Zwischenstopp in der Pizzeria und genießen beide eine sehr leckere Pizza. Am Bahnhof werden wir dann eine ¾ Stunde später als geplant abgeholt. Unser Fahrer ist sehr nett und versorgt uns am Basiskamp Kyrkekvarn mit allen nötigen Informationen und Materialien. Auch gibt er uns Empfehlungen bis wo wir heute noch Paddeln können und an welchem Rastplatz wir am besten Übernachten. Während er uns noch alles zusammenpackt (Kanuwagen, Beil, etc.), packen wir schonmal unsere Sachen und unseren Proviant in die wasserdichten Packsäcke und Tonnen. Auch packt er uns einen Spirituskocher und Brennspiritus ein, da er meinte das wir diesen schon wieder vorsichtig benutzen dürften. Dann geht es endlich richtig los! Wir suchen uns ein Kanu aus und laden es mit unserem Gepäck voll.

Dann lassen wir es zu Wasser und steigen nacheinander ein. Zu Beginn fühlt es sich sehr wackelig an im Kanu. Unterwegs kommen uns ein paar Kanufahrer entgegen, die unterwegs zurück zum Camp waren. Der Fluss ist schön breit und unterwegs kommen wir durch einzelne kleinere Seen. Bei der ersten Umtrage an einem Kraftwerk hieß es erstmal schauen, wie das überhaupt funktioniert mit dem Kanuwagen und allem. Der Weg ist einfach zu finden und so ist das Kanu recht schnell umgetragen, jedoch aufgrund des tiefen Weges mit einiger Anstrengung. Aber wir können weiter paddeln. Unterwegs gibt es ein paar Schauern und wir halten unter Bäumen um nicht allzu nass zu werden. Dann kommen wir zur zweiten Umtrage (Hallaströmen). Hier befindet sich auch der Rastplatz, an dem wir übernachten wollen. Wir steigen aus dem Kanu, holen es aus dem Wasser und erkunden erstmal die Umgebung. Die Umtrage befindet sich direkt vor einer sehr kaputten Brücke, auf die wir uns später am Abend noch drauf wagen. Der Rastplatz liegt etwas weiter oben auf einem Hügel. Wir sind die einzigen dort. Wir tragen das Gepäck, das wir am Rastplatz benötigen nach oben, den Rest lassen wir unten beim Kanu. Dann bauen wir das Zelt auf. Das geht sehr schnell. Das Zelt ist sehr klein, sodass wir gerade zu Zweit hineinpassen. Kopf und Füße berühren quasi die Zeltwand. Nachdem das Zelt aufgebaut ist, wollen wir einen Tee trinken und holen den Spirituskocher heraus. Jedoch kriegen wir ihn nicht an. Eine kurze Internetrecherche ergibt, das wir statt Brennspiritus Petroleum mitbekommen haben. Das heißt, warmes Essen und Getränke gibt es erst in ca. 2 Tagen, wenn wir die erste Stadt mit Einkaufsmöglichkeit erreichen. Wir beschließen etwas zu essen und machen uns Brote. Danach laufen wir noch ein Stückchen in den Wald hinein. Unten am Fluss treffen wir zwei Angler. Dann geht es auch schon ins Bett. Unsere erste Nacht in der Natur. Es wird sehr kalt (ca. 5°). Jasmin stört das nicht, da sich sich zuvor extra einen warmen Schlafsack gekauft hat. René der nur den dünnen Schlafsack dabei hat, den seine Mutter vor 30 Jahren bei der Hema gekauft hat, muss in dieser Nacht ganz schön frieren. 

 Tag 2: Montag, 13.08.18

 Als wir wach werden, ist es draußen sonnig. Wir hören Stimmen und als wir aus dem Zelt kriechen, sehen wir eine große Kindergruppe, die am Rastplatz vorbei joggt. Es dauert eine Weile, bis keine Kinder mehr vorbei kommen. Wir machen uns fertig und frühstücken. Dann bauen wir alles wieder ab und schleppen unser Gepäck zurück zum Kanu, das unten am Fluss liegt. Wir tragen zunächst das Kanu zur Einlassstelle und beladen es dort. Dann steigen wir beide ein und weiter gehts. Insgesamt müssen wir an diesem Tag 3x umtragen. Nach der ersten Umtrage ist der Fluss kurz hinter der offiziellen Einlassstelle von einem Baum blockiert, sodass wir eine alternative Einlassstelle finden müssen. Bei der zweiten Umtrage treffen wir einen alten Mann, der vor einer Hütte sitzt und Gießkannen befüllt. Hier müssen wir das Kanu eine längere Strecke umtragen. Bevor wir es wieder zu Wasser lassen, machen wir eine kleine Pause und essen unsere zuvor geschmierten Brote. Dann geht es weiter. Irgendwann kommen wir in einen riesigen, ruhigen See. Beim Einfahren in den See ist nicht zu erkennen, wo der Fluss weiter geht. Der See ist sehr beeindruckend und wir sehen mehrere Gänse. Es dauert ein Weilchen bis wir den Übernachtungsplatz am Seeufer finden. Es ist ein sehr schöner Platz und wir finden es ein bisschen schade, dass es noch nicht Abend ist. So fahren wir weiter. Bei der dritten Umtrage (Bronan) gibt es ein Café und wir freuen uns schon auf eine schöne Kaffeepause. Wir laufen zu dem Kaffee und stellen fest, dass „stängt“ geschlossen heißt. Also geht die Tour ohne Kaffeepause weiter. Kurz darauf beginnen die Stromschnellen. Schon in der ersten Kurve fahren wir ins Ufer, da wir nicht schnell genug waren mit dem lenken. Hier müssen wir uns kräftig herausdrücken bevor es weiter geht. Da der Fluss nur wenig Wasser führt, setzen wir in den Stromschnellen immer wieder auf dem Grund auf und müssen ein Stück laufen.

Das heißt wir laufen ein Stück, dann ist es wieder tief genug zum Fahren, kurz darauf setzen wir wieder auf und müssen wieder aussteigen und laufen. Das geht so weiter bis zum nächsten Rastplatz (Agarden). Ganze schön anstrengend. Somit sind wir froh, als wir den Rastplatz erreichen. Dort treffen wir auf ein deutsches Pärchen, die uns zeigen, an welcher Stelle wir das Kanu am besten aus dem Wasser holen können. Am Rastplatz schlagen wir zunächst unser Zelt auf, wobei wir es schaffen einen Hering zu verlieren. Wir erkunden die Gegend und stellen fest, das es hier keine wirklich schönen Wege durch den Wald gibt. Also beschließen wir unser Abendessen zuzubereiten. Heute probieren wir die Outdoormeals, die wir in den Heatbags, die wir extra gekauft haben, zubereiten. Die Reaktion ist ziemlich heftig, aber wir bekommen ein leckeres, warmes Abendessen (Nudeln mit Bolognese und Chili con carne). Auf dem Weg fährt mehrmals ein Mann mit seinem Auto hin und her, mal mit Anhänger mit einer Baggerschaufel drauf (die Brücke ist für 2t zugelassen), mal ohne. Als wir uns später ins Zelt begeben und lesen wollen, stellt Jasmin fest, dass ihr Tolino kaputt ist. 

 3. Tag: Dienstag, 14.08.18

 Wir beginnen den Tag mit einer 1,5km langen Umtrage entlang einer steinigen Hügellandschaft mit mehreren Kühen und einem alten Bauernhaus. Dort wo wir das Kanu ins Wasser lassen, sind noch ein paar Stromschnellen. Das bedeutet für uns erstmal wieder durchs Wasser laufen aufgrund des niedrigen Wasserstandes. Nach den Stomschnellen kommen wir in einen Wald, den wir später „den Wald der Rätsel“ taufen. Grund dafür ist, dass in diesem Wald viele umgekippte Bäume im Fluss liegen und es eine Herausforderung ist, das Kanu um diese Bäume herum zu bugsieren. Die größte Herausforderung ist ein sehr großer Baumstamm, der quer über dem Fluss liegt. Wir können weder um diesen Stamm herum, noch drüber oder drunter fahren. Auch ist der Fluss an dieser Stelle so tief, dass aussteigen und durch das Wasser laufen keine Option sind. So stehen wir da, mitten im Wald auf dem Fluss und überlegen, wie wir dieses Hindernis passieren können. Zunächst versuchen wir es mit der Säge und dem Beil. Es dauert sehr lange und letztendlich gelingt es uns auch, den Baum ¾ durch zu sägen, aber er will trotzdem noch nicht nachgeben. Letztendlich geben wir es auf und probieren etwas anderes. Jasmin steigt am recht steilen Ufer aus und klettert über Land bis hinter den Baum. René setzt sich vorne ins Kanu, steigt auf dem Baumstamm aus, hievt das Kanu über den Stamm, steigt hinten wieder ein und sammelt Jasmin ein Stück weiter wieder ein. Die Fahrt kann weiter gehen. Das Wetter ist unterdessen nicht ganz so schön, es ist sehr bewölkt und recht kühl. Die nächste Umtrage befindet sich in Baltak, wo es ein großes Lachfisch- und Fliegenfischgebiet gibt, weswegen wir umtragen müssen. Die Umtragestrecke ist etwas undeutlich.  Wir laufen ohne das Kanu ein Stück vor, um zu gucken, ob wir auf dem richtigen Weg sind. Als wir erkennen, dass es der richtige Weg ist, kehren wir zum Kanu zurück.

Jasmin lässt ihre Tasche am Wegrand liegen. Als wir dort mit dem Kanu ankommen, ist auf einmal die Tasche weg. Wir schauen uns um, schauen in den Mülltonnen nach. Dann kommt jemand mit der Tasche aus einem der Häuser heraus. Die Bewohner dachten wohl, dass wir die Tasche verloren hätten und hatten sie deswegen mit hereingenommen. Wir unterhielten uns kurz und dann ging es weiter. Die Strecke, die nun kommt, ist an sich sehr schön, wenn nicht der Regen wäre. Bis wir am Campingplatz in Tidaholm ankommen, regnet es nur noch und wir sind total durchnässt und froh, die nächste Nacht auf einem richtigen Campingplatz mit Dusche zu verbringen. Auf dem Campingplatz können wir zu Zweit für umgerechnet 10€  übernachten. Wir sind die einzigen, die mit Zelt und Kanu anreisen, alle anderen Gäste sind mit dem Wohnwagen da. Es befindet sich dort ein Supermarkt, in dem wir ein paar Sachen einkaufen, unter anderem Brennspiritus. Nachdem das Zelt aufgebaut ist, genießen wir beide eine warme Dusche. Das tut wirklich gut nach so einem Tag. Unsere Isomatten, die seit der letzten Nacht ziemlich feucht waren, legen wir in den Wäscheraum zum trocknen und unsere Nasse Wäsche können wir in den Trockner schmeißen. Wir nutzen die Möglichkeit einer Küche und kochen uns eine leckere, warme Mahlzeit. 

 Tag 4: Mittwoch, 15.08.18

 Heute ist es überwiegend sonnig, nur abends etwas bewölkt. Eine angenehme Abwechslung zum Regen am Vortag. Wir frühstücken in Ruhe und packen dann alles wieder ein. Es geht weiter durch Tidaholm. Auf dem Weg zur 1. Umtrage passieren wir einige Brücken, die teils so niedrig sind, dass wir uns auf den Boden des Kanus setzen müssen, um darunter durch fahren zu können. Wir fragen uns, wir man unter den Brücken entlang kommt, wenn der Tidan seinen normalen Wasserstand hat. Bei der ersten Umtrage geht es zunächst los über eine Wiese, auf der einige Hundescheiße verteilt liegt. Dann geht es mitten durch den Ort zur Einsetzstelle. Das Einsetzen ist etwas kniffelig, da der eigentliche Schwimmsteg aufgrund des niedrigen Wasserstandes auf dem Boden aufliegt. Dadurch ist er sehr steil. Aber es gelingt uns trotzdem das Kanu zu Wasser zu lassen und mit unserem Gepäck aus zu statten. Es geht los, entlang an einer schönen und entspannten Strecke vorbei an Wiesen und Wäldern. Hin und wieder kommen wir an kleine Ministromschnellen, die sich meist ganz gut durchfahren lassen, wenn auch manchmal erst beim zweiten oder dritten Versuch. Aber mit der Zeit bekommen wir immer mehr Übung darin. Einmal müssen wir ungeplant umtragen, da ein dünnerer Baum quer über dem Fluss liegt. Das Ufer ist hier zum Glück sehr flach, sodass wir das Kanu relativ einfach über die Kuhwiese umtragen können. Unterwegs machen wir an einer sehr schönen Übernachtungsstelle rast. Hier befindet sich am Ufer ein Felsen, auf dem wir die Sonne und unser Essen genießen können. Am Rand des Felsens entdecken wir einen halben, toten Flusskrebs. Dann geht es weiter Richtung Fröjered. Dort kommen wir in einen Badesee, an dem sich auch die Aussetzstelle befindet. Wir müssen das Kanu wieder eine längere Strecke umtragen. Kurz vor der Einsetzstelle müssen wir durch eine Kuhwiese.

Am Eingang steht ein Schild mit dem Text „Beware of the Bull“. Wir schauen uns erstmal um, ob irgendwelche Kühe in der Nähe sind. Dann sehen wir uns den Weg durch die Kuhwiese und die Einsetzstelle zunächst ohne Kanu an und gehen dieses erst dann holen. Wir kommen heil wieder aufs Wasser ohne unerwünschte Begegnungen mit dem Bullen. Dann kommen auf einmal wieder Stromschnellen, bei denen wir wieder ein ganzes Stück laufen müssen. Dadurch kommt es zu einer ungeplanten Verzögerung und wir kommen später als geplant am Rastplatz Blikstorp an. Dort stellen wir fest, dass die Radspeichen unseres Kanuwagens, die schon relativ am Anfang der Tour angebrochen waren, nun endgültig gebrochen sind. Zum Glück fährt der Wagen aber noch. Wir schlagen unser Lager auf, nutzen zum ersten Mal den Spirituskocher und verbringen die Nacht auf dem Rastplatz. 

 Tag 5: Donnerstag, 16.08.18 An diesem morgen wacht René mit einer blutverschmierten Lippe auf. Seine Lippen sind wohl so ausgetrocknet mittlerweile, dass sie nachts einfach aufgeplatzt sind. 

 Wir beginnen den Tag mit einer kurzen Umtragestrecke. Dann geht es weiter über den Fluss, entlang an sehr vielen Wiesen. Es gibt kaum Hindernisse. Unterwegs sehen wir sehr viele Gänse. Insgesamt müssen wir heute 4x eine kürzere Strecke umtragen. Eine Teilstrecke ist sehr lang und geht hauptsächlich geradeaus, es kommt uns vor wie ein holländischer Kanal. Der Fluss ist hier teils sehr breit und es ist windig. Etwas weiter vom Fluss entfernt, auf einer ebenen Fläche sichten wir Tiere. René meint, dass es möglicherweise Elche sind. Später stellt sich raus, dass es nur Schafe waren. Doch dann sichten wir wirklich einen Elch. Dieser ist jedoch wieder im Wald verschwunden, bevor wir ein Foto machen können. Auf der letzten Etappe kurz vor Tibro, kommen wir an eine Brücke. Laut der Karte aus dem Büchlein (von 1995), müsste es an der ersten Brücke Stromschnellen geben und müssen wir das Kanu umtragen. Wir sind etwas verwundert, da hier keine Stromschnellen sind, dies aber die erste Brücke ist. Wir fahren erstmal weiter. Später stellen wir fest, das diese Brücke gar nicht auf der Karte verzeichnet war. Wir kommen an die Stelle mit den Stromschnellen und müssen das Kanu wieder aus dem Wasser holen. Da es schon recht spät ist, suchen wir uns in Tibro einen Übernachtungsplatz. Wir finden auch die alte, offizielle Übernachtungsstelle. Dort ist es jedoch nicht besonders schön und die Toilette gibt es sowieso nicht mehr. Also beschließen wir unser Zelt an der Aussetzstelle auf zu schlagen, die sich am Rand des Stadtparks befindet. Wir sehen dort viele Leute die mit Frisbeescheiben so etwas ähnliches wie Golf spielen. Diese Leute tragen alle Rucksäcke voller Frisbees. Nachdem wir das Zelt aufgeschlagen haben, laufen wir zum Supermarkt, um uns Wasser zu kaufen. Diese Nacht schlafen wir im offenen Zelt. 

 Tag 6: Freitag, 17.08.18

 Es ist der erste Morgen, an dem wir in einem trockenem Zelt aufwachen. Das Wetter ist heute abwechselnd sonnig und bewölkt mit kurzen Schauern. Wir beginnen wieder mit dem Umtragen des Kanus. Dann tauschen wir für die erste Strecke die Plätze: René geht nach vorne, Jasmin nach hinten. Dies funktioniert nicht so gut, sodass wir nach der nächsten Umtrage wieder zurück tauschen. Bei dieser Umtrage (Areberg) frühstücken wir auch zunächst. Es ist dort sehr schön, gelegen an einem großem Gutshof. Insgesamt müssen wir heute wieder 4x umtragen. Die Strecke ist sehr schön und Abwechslungsreich. Es geht entlang an Wiesen, Wäldern und hin und wieder gibt es auch kurze Stromschnellen. Unterwegs treffen wir auf ein Reh, das am Ufer steht. Wir bleiben ganz ruhig sitzen und lassen uns treiben. Wir sind schon fast ans Ufer getrieben, als das Reh in den Wald zurück läuft. Wir sehen unterwegs noch mehr Rotwild und auch wieder viele Gänse. Auch halten wir die Augen offen, in der Hoffnung nochmal einen Elch zu sehen, können jedoch leider keinen entdecken. Zwischendurch ist es sehr windig, was das Paddeln anstrengender macht. Bei einer Rast am Rande einer Kuhwiese finden wir einen Kuhschädel.  Wir fahren heute noch bis zum Rastplatz in Lagerfors. Kurz bevor wir dort ankommen, geht es noch durch ein waldiges Stück. Der Fluss ist hier etwas breiter, es steht viel Schilf im Wasser und einige Steine. Beide schweigen wir und genießen die Stille der Natur. 

 In Lagerfors angekommen, gibt es nach 2 Tagen endlich wieder eine Toilette. Als wir abends noch durch den Ort und den Wald laufen, treffen wir auf ein weiteres Reh. 

 Tag7: Samstag, 18.08.18

 Nachdem wir gefrühstückt und alles wieder zusammengepackt haben, fahren wir nur eine kurze Etappe heute. Es ist sehr windig und bewölkt. Insgesamt müssen wir einmal Umtragen und erreichen danach schon unsere Übernachtungsstelle. Unterwegs versuchen wir mehrmals im Basiscamp in Kyrkekvarn an zu rufen, um unsere Abholung am nächsten Tag zu vereinbaren. Die Strecke geht zunächst entlang an einem schönen Wald. Danach kommen wir wieder entlang an Wiesen. Es gibt kaum Hindernisse, die überwunden werden müssen. Wir fahren nur bis zur Übernachtungsstelle kurz vor Moholm, wo wir dann schon gegen 16 Uhr unser Lager aufschlagen. Es ist eine recht schöne Übernachtungsstelle, bestehend aus einer Wiese, umrandet von ein paar Bäumen. Der Fluss liegen hier viele Steine. Wir laufen bis in den Ort, um noch ein paar Kleinigkeiten zu kaufen, unter anderem eine Pinzette, um bei René eine Zecke zu entfernen. Den Rest des Tages machen wir es uns im Zelt bequem und lesen. Abends gibt es nochmal ein leckeres, warmes Essen. 

 Tag 8: Sonntag, 19.08.18

 Wir wachen früh am Morgen auf. Es ist ein sonniger Tag. Draußen treffen wir auf ein paar Angler, die sich mit uns unterhalten und von einem Mord berichten, der vor kurzem in der Nähe der Übernachtungsstelle geschehen ist. Bis zur Abholung haben wir noch viel Zeit. Wir packen alle Sachen ordentlich zusammen und genießen die letzten Augenblicke am Fluss. Wir setzen uns auf ein paar große Steine mitten im Fluss und bewundern den Lauf des Flusses und die Landschaft. So sitzen wir mindestens eine Stunde dort. Gegen 12 Uhr ist es dann so weit, wir werden abgeholt und fahren zurück zum Basiscamp. Auf der ca. 1 stündigen Fahrt unterhalten wir uns mit unserem Fahrer, erzählen von unseren Erlebnissen und reden über Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Deutschland und Schweden. Wir erfahren das wir mehr als 100 km in dieser Woche gepaddelt sind. Im Basiscamp angekommen laden wir zunächst das Kanu vom Wagen. Danach packen wir unsere Sachen zurück in unsere Taschen, verstauen unsere Lebensmittel und genießen eine ausgiebige, warme Dusche. Dann werden wir wieder zurück zum Bahnhof in Sandhem gebracht. Damit Endet unsere Kanutour. Wir sind uns einig, dass es eine unglaublich tolle und erlebnisreiche Woche war, in der wir die Natur und die Ruhe genießen und den Alltagsstress vergessen konnten. Für uns steht fest: Das werden wir auf jeden Fall wiederholen!

Autor: Rene B., 15. Oktober 2018