Berichte letzte
Saison

In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren! 

Berichte letzte
Saison

In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren! 

Autor: Susanne M., 04. Oktober 2017
I all stilhet – in aller Stille

Urlaub heißt Abenteuer, Action und Aufregung. Aber diesmal nicht. Während fast alle in unserem Bus ihrem Kanutrip-Abenteuer in der schwedischen Wildnis entgegen fiebern, werden wir ein Dach über dem Kopf haben und ein weiches Bett. Und noch erahnen wir nur von den Bildern was für ein Haus das wohl ist. 

 Ich wollte eine Woche Ruhe und Entspannung. Aus Neugierde klicken wir durch die Seiten von scandtrack. Kanutour auf eigene Faust klingt für gewöhnlich super für uns, aber ich will Stille und Entspannung. Und da findet sich doch noch das passende Angebot: Ein Ferienhaus. Mit dem ersten Bild verlieben wir uns und buchen. Das sollte unser Urlaub sein in diesem Spätsommer, an genau diesem Ort. Einige Klicks später gehört uns das Schwedenhaus im Nirgendwo für eine Woche lang.

 Wir sind nach gefühlt ewig-langer Reise angekommen in dem schwedischen Örtchen Lennartsfors und lassen den Alltag weit hinter uns. Warten gespannt auf den Transfer zu unserem Ferienhaus. Haben uns die Bilder getäuscht? Wie wird es wirklich aussehen? Noch ist quirliger Trubel um uns herum und die Teilnehmer der Kanutour laufen wild durcheinander im Basiscamp Höglund. Viel zu viele Menschen auf einem Fleck. Es wird das letzte Mal in dieser Woche sein, dass wir so viele Menschen auf einmal sehen.

 Dann sind wir endlich da, endlich angekommen. Das Ferienhaus ist größer, schöner und gemütlicher als gedacht. Hier werden wir die nächste Woche sein und den Kopf freibekommen. Deutschland und der Alltag ist sowas von weit weg. Nach der Übergabe richten wir uns ein. Menschen werden wir jetzt kaum noch sehen für die nächste Woche. Und das ist gut so. Stille kehrt ein.

 Es wird kein Wecker-klingeln am Morgen geben, wir schlafen einfach aus. Manchmal laufen morgens Rehe an unserem Ferienhaus vorbei und laufen in den großen Wald Richtung See der zum Grundstück gehört. Auf der Wiese vor dem Wohnzimmerfenster hüpfen verschiedene Vögel auf und ab, jagen hin und her und kennen kein Morgen. Nach dem Aufstehen frühstücken wir und je nach Lust und Laune und Wetter machen wir uns auf zu kleinen Wanderungen und Kanutouren. Pilze sammeln und Beeren pflücken inklusive. Die gibt es hier ohne Ende. Die Pilze grüßen in allen Größen, Formen und teilweise auch Farben an den Wegesrändern. Blaubeeren gibt es kaum noch, aber das satte rot der Preiselbeeren bedeckt den Waldboden. Schweigend gehen wir durch die unendlichen Wälder und hängen unseren Gedanken nach. Der Wind rauscht durch die Bäume und die Blätter tanzen dabei. An einem anderen Tag gleitet das Kanu gemütlich durchs glitzernde, reine Wasser, die Wellen wiegen uns sanft auf und ab. Wir treiben durch Schweden. Manchen hier und da eine Rast und kommen zur Ruhe. Wir sehen und erkunden einsame Inseln und blicken rüber nach Norwegen und winken. Niemand lenkt uns ab, weil da niemand ist. Wir erkunden die Gegend und sind fasziniert von der Stille, über den Seen und Wäldern. Der Stille nicht nur nachts sondern auch am helllichten Tage. Der Stille in uns.

 Lennartsfors  ist ein Dorf aus Ferienhäusern. Im Winter hat der Ort kaum hundert Einwohner, im Sommer über Tausend, aber davon bekommen wir nichts mit. Alle Einkaufsmöglichkeiten haben schon geschlossen als wir dort sind. Aber dank dem scandtrack-Verpflegungspaket ist das kein Problem, wir haben alles was wir brauchen. Die Uhren ticken langsamer und auch unsere Gemüter beruhigen sich jeden Tag ein bisschen mehr vom sonst so hektischen und lauten Alltag voller Menschen. Die Woche  ist eine friedvolle Ewigkeit und doch viel zu schnell vorbei für uns. Zeit sich zu verabschieden von unserem See, unserem Ferienhaus, das uns eine Woche lang beherbergt hat und uns seinen Frieden geschenkt hat. I all stillhet - in aller Stille.

Autor: Susanne M., 04. Oktober 2017