In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren!
In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren!
In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren!
Auf einer Party habe ich zum ersten Mal von der Möglichkeit gehört, auch als Anfänger eine Kayaktour durch Schweden zu machen. Und wie soll ich sagen, diese Idee ließ mich einfach nicht mehr los. Ich war vom Outdoor Fieber gepackt. Von da an ging auch alles ganz schnell. Ein paar Reiseberichte im Internet gelesen, einen Freund mit der gleichen Abenteuerlust gefunden und nicht mal einen Monat später saßen wir auch schon mit zahlreichen anderen Abenteuerlustigen im Bus auf unserer Reise in den Norden.
Nach einer doch recht schlauchenden 17 stündigen Busfahrt sind wir dann endlich im Scandtrack Basislager im schwedischen Bengtsfors angekommen. Dort hieß es dann erstmal die Sachen aus Reisetasche und Backpack in den wasserdichten Packsäcken und im Kayak verstauen. Wie sollte es auch anders sein, stellt man erstmal fest, dass man eigentlich viel zu viel Zeug dabei hat, als man eigentlich braucht. Das Motto für die Kayakreise lautete also „Weniger ist mehr!“.
Nach dem Umpacken und einer kalten Dusche ging es bei besten Wetter und Sonnenschein direkt los auf den direkt am Basislager gelegenen See Lelang. Es galt sich zunächst erstmal mit dem neuen Sportgerät und Wegbegleiter für die nächsten 7 Tage vertraut zu machen. Anschließend entschieden wir uns, unsere Reise in Richtung Norden auf dem Lelang zu beginnen. Dort erkundeten wir einige Inseln und steuerten für die erste Nacht im Freien eine ruhige Bucht an. Wir bauten unser Zelt auf und machten das erste Lagerfeuer in Schweden. Anschließend gab es Nudeln aus dem gestellten Campingkocher. Von unserem Lagerplatz hatten wir auch einen hervorragenden Blick auf den Sonnenuntergang. Als es dunkel wurde und keine Straßenlaterne weit und breit zu finden war, bot sich ein hervorragender und klarer Blick auf die vielen Sterne. Mitten in der Nacht wurden wir dann jedoch von einem heftigen Gewitter direkt über uns geweckt. Dies war wohl die einzige Situation auf der ganzen Reise, in der ich mir gewünscht hätte, nicht Draußen im Freien zu sein. Glücklicherweise war das Wetter am nächsten Morgen wieder gut, so dass wir unsere Reise auf dem Lelang fortsetzten konnten.
Am darauffolgenden Abend haben wir erstmals eines der vielen und begehrten Danos bekommen. Dies sind kleine, geschützte Holzhütten, in denen gerade genug Platz ist, um seinen Schlafsack und Rucksack zu verstauen. An diesem Lagerplatz haben wir auch zum ersten Mal die Angel ausgeworfen, in der Hoffnung auf ein abwechslungsreicheres Abendessen. Jedoch wollte bei uns leider nichts beißen und wir waren mehr damit beschäftigt, die verhakte Angelschnur wieder aus dem Wasser zu befreien. Am Ende gab es dann also doch wieder Nudeln. Nach einem langen und anstrengenden Tag auf dem Wasser freut man sich jedoch über jede sättigende und warme Mahlzeit, die man kriegen kann.
Das Ziel des nächsten Tages war vom stürmischen und unruhigen Lelang herunterzukommen und die eher ruhigeren Västra Silen zu erreichen. Bei besten Wetter erreichten wir dann die Schleuse in Gustavsfors und trugen dort unsere Kayaks um. Nach einem der schönsten Wasserwege auf unserer Reise waren wir endlich in den Västra Silen angekommen. Dort fanden wir auch gleich unsere eigene Insel, sogar mit Dano. Damit waren wir also bestens auf die Nacht vorbereitet. Am Lagerfeuer gab es Abends noch Stockbrot, nach dem es schon wieder nicht mit dem Angeln geklappt hat.
Am nächsten Morgen ging es dann weiter nach Osten in Richtung der Östra Silen. Als wir mitten auf dem Wasser waren, überraschte uns jedoch ein heftiger Regenguss. Doch so schnell der Regen auch gekommen war, genau so schnell verschwand er auch wieder. 10 Minuten später schien bereits wieder die Sonne und zum ersten Mal konnte ich einen Regenbogen mit samt seiner beiden Enden auf dem Wasser sehen. Für den Rest des Tages blieb das Wetter dann aber konstant schön und wir erreichten die nächste Umtragestelle. In unser jugendlichen Euphorie verzichteten wir anfangs natürlich auf einen Kanuwagen. Eine Entscheidung, die uns nicht nur viel Kraft, sondern vor allen auch Zeit gekostet hat. So begannen wir also immer zu zweit ein Kanu die Strecke von ca. 3 km bis zum nächsten Einstieg zu tragen. Dazu kam, dass uns der Weg vor allen bergauf führte und sogar ca. 500 Meter entlang einer Bundesstraße. Unter großer Anstrengung trugen wir also das erste Kayak bis zur Hälfte der Strecke. Dann gingen wir zurück, um das andere zu holen. Dabei machten wir jedoch eine glückliche Entdeckung. Im Schilf fanden wir einen alten, verkommenen Handwagen. Wir schnitten die Platten Reifen runter und befreiten ihn von der Vegetation und siehe da, unser eigener improvisierter Kanuwagen. Das musste jetzt einfach klappen! Wir hatten Glück, denn der Wagen hielt das Gewicht des Kayaks und somit konnten wir deutlich leichter unsere beiden Boote bis zum nächsten Einstieg transportieren. Ich bezweifle jetzt sogar, dass unsere Kraft ausgereicht hätte um beide Kayaks die komplette Strecke zu tragen. Notfalls hätten wir eventuell auf der Strecke Zelten müssen und die Odyssee am nächsten Morgen fortsetzten müssen. Als wir endlich wieder auf dem Wasser waren, fuhren wir dann jedoch auch das wohl schönste Stück der ganzen Reise. Eine enge Wasserstraße, in der das Wasser spiegelglatt war und einzig die Spitzen unserer Kayak die Oberfläche durchschnitten. Mittlerweile war es aber auch schon Dämmerung geworden und die Landschaft um uns herum wirkte so mystisch wie nie zuvor. Jedoch wird es so auch schwieriger, eine gute Stelle für das Nachtlager zu finden. Letztendlich waren wir also auch froh, als wir dann endlich eine Insel erreichten, auf der wir unser Zelt aufbauen konnten.
Am nächsten Tag ging es dann weiter auf den Östra Silen bis wir schließlich nach kurzen Umtragen erneut die Västra Silen erreichten. Dort fuhren wir weiter in Richtung Süden. Auf dem Wasser wurden wir aber erneut von einem heftigen Regen überrascht. Nur diesmal handelte es sich nicht um einen kurzen Schauer, sondern dank unserer Wetterapp wussten wir, dass es den ganzen restlichen Tag bis in die Nacht hinein durchregnen sollte. Wir entschieden uns also das nächste Dano anzusteuern, welches zum Glück noch frei war. Dort wärmten wir uns erstmal auf und versuchten unsere komplett durchnässten Sachen zu trocken. Den Rest des Tage blieb uns nichts anderes übrig als die Zeit geschützt im Dano zu verbringen. So eine Pause kann aber auch mal gut tun, denn so hatte ich endlich Zeit in meinem Buch „Der Herr Der Ringe“ zu lesen, welches ich extra aus Leipzig mitgenommen hatte. Ich muss jedoch zugeben, dass es mir nicht gelungen ist, Frodo und Sam weit auf ihrer Reise nach Mordor zu bringen. Der besondere Flair der schwedischen Natur verleiht einem beim Lesen des Buches jedoch ein ganz besonderes Gefühl und so verwandelt sich vielleicht auch die ein oder andere Felsformation am Ufer in einen versteinerten Troll aus Onkel Bilbos Erzählungen.
So schlecht das Wetter am Vortag auch war, um so besser war es am Folgetag. Laut Wetterbericht erwartete uns ein ganzer Tag voller Sonnenschein. Die perfekten Voraussetzungen also, um ordentlich Weg in Richtung Süden gutzumachen. Wir waren sogar so gut unterwegs, dass wir am selben Tag noch den Dalsland Kanal und die Schleuse in Billingsfors erreichten. Mittlerweile war es jedoch schon dunkel geworden, so dass wir uns entschieden, die Nacht direkt neben der Schleuse zu zelten. Hier wird auch klar, warum Dalsland oftmals als Miniatur-Schweden bezeichnet wird. Entlang der Schleuse befanden sich die für Skandinavien typischen rot-weiß gestrichenen Häuser und mit den kleinen Straßenlaternen und dem ruhigen See im Hintergrund ergab sich ein idyllischer Anblick, welcher alle Vorstellungen der schwedischen Landschaft widerspiegelte.
Am nächsten Morgen setzten wir unsere Reise Richtung Süden fort und erreichten nach zweimaligen Umtragen endlich Bengstfors, den Ort, wo vor 6 Tagen alles begann. Wir entschieden uns, auf einer Insel nahe des Scandtrack Basislagers zu übernachten, um am nächsten Morgen nur einen kurzen Weg bis zum Basislager zu haben. Das Wetter am Abend blieb überraschend stabil trocken und so konnten wir noch einmal ein letztes Lagerfeuer in der schwedischen Natur genießen.
Der nächste Morgen begann extrem früh. Die Kälte und der mittlerweile eingesetzte Regen machten das Aufstehen und Abbauen des Zeltes auch nicht gerade einfach. Trotzdem haben wir alles rechtzeitig gepackt und sind pünktlich um 9 Uhr zurück im Basislager gewesen. Dort hieß es dann erstmal Kayak putzen und die ganze Ausrüstung aus den Packsäcken wieder zurück in die Reisetaschen zu räumen. So langsam trudelten dann auch alle anderen Boote wieder im Basislager ein und man sah die Gesichter aus dem Bus wieder, die man jetzt 7 Tage lang nicht gesehen hatte. Nachdem wir fertig mit Ausräumen waren, hieß es erstmal unter die heiße Dusche im Basislager zu gehen. Nach einer Woche kalten Seewassers eine willkommene Abwechslung.
Anschließend gab es noch ein paar schwedischen Kekse im warmen Basislager und Geschichten der letzten Woche wurden ausgetauscht. Bis zu unserer Abfahrt hatten wir noch genug Zeit, um uns einmal die Stadt Bengsfors anzuschauen. Eine kleine und ruhige Stadt, die aber auch einige interessante Läden zu bieten hat.
Um 20 Uhr kam auch pünktlich unser Bus zurück nach Deutschland. Nach erneuten 17 Stunden Fahrt waren wir dann wieder am Leipziger Flughafen angekommen, wo vor einer Woche alles begonnen hatte. Nur jetzt haben alle Reisenden ein paar neue Abenteuergeschichten dabei, die sie wohl so schnell nicht wieder vergessen werden.