Berichte letzte
Saison

In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren! 

Berichte letzte
Saison

In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren! 

Autor: Thomas S., 31. Juli 2013
Into the wild, mit glücklichem Ende

Unser Abenteuer beginnt am Freitag: 19.07.2013, 18.08 Uhr, Berlin Ostbahnhof. 

 Dank unseres beherzten Taxifahrers, nahmen wir als letzte zusteigende Passagiere unsere heißersehnten Plätze im komfortablen Reisebus nach Schweden ein.

 Die Freude hielt durchaus eine geraume Weile vor, bis die Horde Jugendlichen die Nacht zum Tag machte und uns jegliche Möglichkeit auf Schlaf raubte. Aber dies ist auch kaum verwunderlich, wenn man nachts halb drei auf der Fähre  Dämmerungsbeleuchtung über Schweden sieht.

 Wie von unseren humorvollen Busfahrern versprochen, trafen wir samstags pünktlich um 10Uhr morgens, zur Freude aller, im Outdoorcamp Höglund ein. Zusammen mit zwei weiteren Reisebussen. (Ich frage mich immer noch, warum wir vergleichsweise wenig Leute unterwegs getroffen haben.)  

 Dort wurden wir aufs herzlichste im Camp empfangen und mit den wichtigsten Informationen zum Tagesablauf, der Lage der Stillen (Trocken-)Örtchen und zu guter Letzt mit Minihotdogs und Kaffee gefüttert. 

 Kaum zu glauben, aber dank der organisatorischen Meisterleistung des Teams Vorort, saßen wir schon drei Stunden später mit wasserfester Ausrüstung, übervoller Provianttonne und allerhand guten Tipps aus dem Outdoorhandbuch auf dem Wasser. 

 Lasst euch gesagt sein: Paddeln ist recht einfach! Vor allem wenn Frau den Dreh mit dem Lenken raus hat, und Mann Rechts und Links unterscheiden kann.

 Wenn man sich dann nicht noch von diesem irrem Panorama des Foxensees im Sonnenschein ablenken lässt, und dabei das Paddeln vergisst, ist man weit vorn.

 Das dauerte bei uns etwa 2 Tage. Obwohl die Problematik mit der Ablenkung immer wieder auftrat.

 So traf es sich ganz gut, dass wir uns einen recht nahen Campground als erstes Ziel auserkoren hatten. 

 Mit der Karte konnten wir uns super orientieren und befanden uns schon nach zwei Stunden Zickzackkurs am Ziel. Die Insel Hästön, DanoCamp 10.

 Es gibt übrigens kaum ein erhebeneres Gefühl, als als Erster eine einsame Insel zu erobern. (Es war nur zwischendurch einer da, um einen Unterstand, eine Feuerstelle  und ein Klo zu bauen. Recht herzlichen Dank. Gute, robuste und saubere Arbeit.) 

 Nachdem wir das Kanu entladen, unser neues Lager begutachtet und das Zelt errichtet hatten, setzten wir uns ans Wasser und kamen endlich richtig in Nordmarken  an.

 Kein Zivilisationsgeräusch! Nur das Zwitschern der Vögelchen, das Rascheln der Birken und Kiefern im Wind und das leise Plätschern des Wassers an den felsigen Ufern. Ruhe. 

 Kurz darauf wurde das Plätschern lauter und zwei weitere Kanus kamen um die Insel  gebogen, die „Dortmunder“ und „Papa mit Sohn“. Im Laufe der Tour begegneten wir uns mehrmals, was definitiv zu unvergesslichen Erlebnissen, lustigen Abenden und uns an wunderschöne, versteckte Orte führte.

 Die Nacht kam schnell (die Dunkelheit übrigens nicht), der nächste Morgen noch schneller. 

 Von der Sonne aus dem Zelt gekitzelt, hinein in kühle, glasklare Nass, Kaffee brühen und ein Törtchen mit Kerze zum Frühstück. Ja, auch an Geburtstage muss gedacht werden. Und er hätte traumhafter kaum sein können. Sachen einpacken und bloß wieder raus aufs Wasser und an der Schönheit der Natur ergötzen. 

 Wir wählten eine Route zum Stora Le im Südwesten vom Basiscamp und kratzten an der Grenze zu Norwegen. Hier wurde mir erst einmal die überwältigende Größe der Seen bewusst, und ganz ehrlich, etwas mulmig war uns schon. 

 Aber auch an diesem Nachmittag fanden wir problemlos unser Ziel. Insel Guppviksön, DanoCamp 7. 

 Wir entwickelte schnell eine Routine fürs Aufbauen und auch die Handhabung des Spirituskochers fiel uns mittlerweile leichter, denn leider durften wir kein Feuer machen.

 Montags schlich ich mich aus dem Zelt und wanderte einmal quer über die Insel. Ich wäre wohl nach 15min zurück gewesen (wegen ihrer Größe), wurde aber durch volle Blaubeerbüsche abgelenkt. 

 Es wehte an diesem Tag eine heftige Brise, was uns bei starkem Wellengang gegen die Strömung immense Kräfte abverlangte. Trotzdem schafften wir die Strecke vom Vortag zurück. In einer kleinen Bucht schlugen wir unser Lager versteckt hinter einem Felsen auf. Hier wollten wir fast gar nicht mehr weg.

 Deswegen waren wir Dienstag richtig faul und sind erst sehr spät aufgebrochen um dann nach einer halben Stunde Fahrt wieder ein Lager auf der 10. aufzubauen.

 Mittwochs wurden wir sogar gänzlich durch ziemlich starke Regenfälle ausgebremst. Aber was ist gemütlicher, als im Regen unter einer Plane mit heißem Tee und netter Gesellschaft zu sitzen? Denn die „Dortmunder“ trafen durch Zufall am Abend von ihrer Tour durch den Norden auch auf der 10 ein. Was zu einigem Gelächter führte.

 Letztendlich planten wir die Touren nach Tagesform und Tipps der anderen und sammelten so bleibende Eindrücke.

 Sogar das obligatorische Angeln wurde täglich, wenn auch recht erfolglos, Bestandteil der Abendgestaltung. (Übrigens steigen Blasen auf, wenn Fische dich auslachen. Da bin ich mir ziemlich sicher.) Trotzdem bekamen wir zum Schluss doch noch unseren Fisch zum Abendessen (und dabei meine ich nicht nur die Konserve aus der Proviantbox). Ein älteres schwedisches Paar hatte unsere glücklosen Versuche gesehen und schenkte uns kurzerhand ihren, vor unseren Augen aus dem Wasser gezogenen Fang. 

 Grandios!

 Unsere Erlebnisse sind so zahlreich und vielseitig und kaum zu beschreiben. 

 Nur eines wissen wir ganz genau. 

 Wir kommen wieder! Danke von Antje und Thommy

 

 

 

Autor: Thomas S., 31. Juli 2013