Berichte letzte
Saison

In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren! 

Berichte letzte
Saison

In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren! 

Autor: Carolin H., 14. Oktober 2014
Irgendwo im nirgendwo - viel schöner als anderswo

Endlich angekommen

 Gegen elf Uhr kamen wir an unserem Ziel an! Am Basiscamp von Scandtrack konnten wir uns erstmal stärken, es gab Wiener im Brötchen und Tee. Eine Stunde später gingen wir im Nieselregen zur nächsten Station, wo wir Paddel, Westen, Proviant und Werkzeugkiste abgeholt haben. Dort mussten wir auch unsere Rucksäcke in wasserfeste Packsäcke umpacken. In dieser Zeit wurde der Regen stärker und unsere Kleidung nasser. Kurz vor 15 Uhr saßen wir bepackt in unserem Boot und der Regen hatte aufgehört. Als wir das Ufer hinter uns gelassen haben konnten wir garnicht aufhören uns über den Start unseres Urlaubes zu freuen. Wohin die Augen reichten sahen wir Wälder, kleine Inseln und einen weiten See mit steinernen Ufern. Nach einer knappen Stunde und 3 km später suchten wir uns ein gemütliches Plätzchen, wo wir den Abend ausklingen lassen konnten. Nachdem wir das Boot sicher auf den Felsen abgelegt und ausgepackt haben, widmeten wir uns zu allererst dem Zeltaufbau. Mal sehen ob wir die Aufbauzeit von 15 Minuten im Urlaub noch toppen können. Nach getaner Arbeit und eintretendem Sonnenschein fiel die Entscheidung nicht schwer was nun zu tun war. Klamotten weg und ab in den See! Die Abkühlung tat richtig gut und jetzt war der Urlaub erst recht eingeläutet. Während dem Abendbrot sahen wir ein Gewitter am Horizont an uns vorbei ziehen und konnten noch freudiger auf unseren trockenen Abend anstoßen.

 Dritter Abend

 Heute morgen wurden wieder vom Regen geweckt. Aber zum Glück war er nicht stark und auch nicht von Dauer. Also konnten wir am Strand frühstücken. Es gab Brot und Müsli mit Milchpulver. Gestärkt haben wir alles zusammen gepackt und gegen Mittag saßen wir im Boot. Heute haben wir uns viel vorgenommen. Wir wollten auf einen Platz mit Holzhütte übernachten. Der nächste lag allerdings 9 km entfernt. Also hieß es Paddeln, Paddeln, Paddeln! Zwischendrin wurde mal die Angel in den See gehalten aber bisher waren die Fischfangversuche erfolglos. Wir kamen an ein paar schönen Häuschen mit Booten und Badestellen vorbei und fuhren unter einer Brücke hindurch. Unser Ziel (Campsite 20) erreichten wir schließlich tatsächlich, nur leider winkten uns schon zwei Burschen vom Ufer. Also weiter zum nächsten Platz. Nach 10 km Tagesetappe entdeckte Caro die Nummer 21: eine Holzhütte ganz versteckt zwischen den Bäumen. Nachdem wir alles aus dem Boot geladen hatten haben gab es ein Sonnenbad am Ufer während in der Hütte schon der Stockbrotteig vorbereitet wurde. Nach einem weiteren traurigen Angelversuch wurde erst einmal Gemüsereis zur Stärkung gekocht. Danach sollte das Feuer entfacht werden. Zu unserem Erstaunen entstand ein Lagerfeuer wie aus dem Bilderbuch. Also konnten wir uns Stockbrot in verschiedensten Variationen zaubern. Auf das Grillrost haben wir noch zwei Folienkartoffeln gelegt. Nach einem Sonnenuntergang und dem mindestens zweistündigen Lagerfeuer bereiteten wir unsere Schlafstätte vor. Nach der, für uns beachtlichen Tagesetappe, sehnten wir uns schon nach den warmen Schlafsäcken und unserer Abendlektüre.

 Abschiedstraurigkeit

 Heute war unser letzter richtiger Tag von morgens bis Abends. Da wir uns für den Abreisetag keinen Stress gewünscht haben sollte unser letztes Lager nicht allzu weit vom Start- und Abgabepunkt entfernt liegen. Wir dachten diesen Plan hätten wohlmöglich alle anderen auch und nahmen uns ausnahmsweise nicht vor auf eine Hütte zu hoffen sondern entschieden uns dazu als Paddelziel eine Region um zwei Plätze herum zu wählen. Gut gelaunt wachten wir gegen 9:39 Uhr auf und fingen ganz gemächlich an zu frühstücken und dann voller Routine das Kanu zu beladen. Als wir ablegten schien das Wetter auf unserer Seite zu sein, doch wie so oft zogen sich schon nach 30 Minuten auf dem Wasser die ersten dunklen Wolken über uns zusammen. Kurz bevor wir über den großen See mussten fing es an zu regnen. Aus Angst mitten im Sturm auch noch mitten auf dem See zu paddeln hangelten wir uns von Insel zu Insel. Kurz bevor wir das ersehnte andere Ufer erreichten dachten wir ein letztes Mal über die Karte und ihre Legende nach und stellten mit Lachen und Entsetzen zugleich fest, dass wir einen Umweg gepaddelt waren und unsere Route nun genau der dunklen Wolkenwand folgte. Schon kurz vor dem Aufgeben sahen wir uns in einer Bucht nach einer Anlegestelle um. Zum Glück, wie sich später herausstellte, waren keine guten Stellen zu finden und wir nahmen noch die nächste Kurve auf uns. Nach einigen Metern erblickten wir dann Hütte Nummer 11, welche auch noch unbewohnt zu sein schien. Unser Tempo stieg augenblicklich in der Hoffnung am letzten Abend doch noch einen Platz zu ergattern: und tatsächlich waren wir zehn Minuten vor einem anderen Boot am Ufer und hatten die Hütte schon mit unseren Schlafplätzen ausgestattet. Ab hier folgte ein wunderschöner letzter Abend am besten Feuer dieser Reise.

Autor: Carolin H., 14. Oktober 2014