Berichte letzte
Saison

In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren! 

Berichte letzte
Saison

In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren! 

Autor: Merlin H., 07. September 2015
Kanutour auf dem See Straken
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Der erste gemeinsame Urlaub sollte etwas ganz besonderes werden. Deshalb entschlossen sich meine Freundin und ich für einen Aktivurlaub. Aus dem Freundeskreis wurde uns zu scandtrack geraten, woraufhin wir uns zu einer Kanureise entschlossen. Da wir vorher noch nie in Schweden gewesen waren, wählten wir bei der Buchung die eigene Anreise. So konnten wir zuerst 5 Tage im Kanu verbringen und anschließend Schweden weiter erkunden. Letztlich landete unsere Wahl auf den Fluss Tidan, da wir die darauf folgendenen Tage in Jönköping verbringen wollten. 

 Scandtrack sandte uns vorab viele hilfreiche Informationen zu unserem Reisegebiet und dem Ablauf zu. Auch dabei war eine Art Survivalhandbuch und eine Empfehlung für den nötigen Proviant und die Ausrüstung. Beides hätte man auch dazu buchen können, jedoch wollten wir etwas flexibler sein und statten uns selbst mit Gaskocher, wasserfesten Seesäcken etc aus. Am Tag vor der Abreise wurde ordentlich zu Essen eingekauft, wobei wir feststellten, dass es gar nicht so einfach war genau für 5 Tage zu planen. Abends bepackten wir schließlich die Seesäcke und waren schon etwas nervös. Fünf Tage in der Wildnis, ganz auf sich alleine gestellt? Zuletzt hatten wir als Jugendliche in einem Freizeitcamp gezeltet, aber alles würde schon gut gehen.  

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 Tag 1 – Die Anreise

 Wir entschieden uns möglichst früh loszufahren, sodass wir mögliche Staus umfahren und den halben Tag bereits auf dem Wasser verbringen konnten. Um 4.00 Uhr (!) morgens bepackten wir also unser Auto und fuhren in Richtung Dänemark. Wir hatten uns gegen die Fähren entschieden und mussten somit knapp 850 km über Dänemark nach Schweden fahren. Hierbei passierten wir unter anderem die mautpflichtigen Brücken Öresund- und Storebaelt, welche schlichtweg majestisch wirkten. Die unter durchfahrenden Schiffe wirkten im Verhältnis winzig und der Ausblick auf die Ostsee war herrlich, besonders bei dem gerade beginnenden Sonnenaufgang.

 Bereits während der Fahrt fiel uns die Weitläufigkeit der Landschaft auf, welche durch dichte Nadelwälder und wenig Bebauung sich von Norddeutschland doch ein wenig unterschied.

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 Nach knapp 10 Stunden waren wir froh das Kyrkekvarn Kanotcenter heil erreicht zu haben und in keinen Blitzer gefahren zu sein. Nach so langer Autofahrt und fehlendem Tempomat kann es schon mal schwierig werden den Fuß +/- 0 auf dem Gaspedal zu halten.

 Empfangen wurden wir durch einem freundlichen, älteren Herrn, welcher sich mit uns in bestem Englisch und sogar gebrochenem Deutsch verständigte. Er gab uns zu verstehen, dass wir zunächst auf dem See Straken fahren, um unsere Fähigkeiten zu testen und anschließend auf den Fluss Tidan wechseln könnten. Schnell waren die benötigten Utensilien zusammen gesucht (Kanu, wasserfeste Tonne, Paddel, Schwamm, Axt und Säge) und wir konnten schon in See stechen. Der Einstieg verlief etwas holprig, sodass wir über die Hilfe zweier Schweden überaus dankbar waren. 

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 Nach der ersten Biegung genossen wir nach der langen Autofahrt die Stille und die malerische Landschaft Schwedens. Zunächst waren wir etwas erschrocken, da am Rand des Sees viele Häuser standen, jedoch nahm nach kurzer Strecke die Natur wieder überhand und wir setzten unseren Weg über den überaus klaren See fort. Schnell wurde es abends und wir suchten mittels der Karte einen der vielen Lagerstätten aus. Zu unserer Verwunderung waren wir die einzigen vor Ort. 

 Das Zelt war schnell aufgebaut, Isomatten und Schlafsäcke hineingelegt und wir konnten uns der Verpflegung widmen. Dies stellte sich jedoch als äußerst unproblematisch heraus, da wir wie gewohnt Essen mittels Gaskocher erhitzen konnten und wir somit auf kaum etwas verzichten mussten. Ein warmer Tee am selbstentfachten Lagerfeuer ließ uns den ersten Tag mehr als gebührend ausklingen. Da uns der See mit seiner Weitläufigkeit und Ruhe so gut gefallen hatte, entschieden wir uns für den Rest der Woche auf diesem zu bleiben.

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 Tag 2 – Die Fahrt ins Ungewisse

 Der zweite Tag unserer Reise begann mit einer kleinen Sporteinheit. Ein Waldlauf und ein anschließender Sprung ins durchaus kühle Wasser ließen uns erst richtig aufwachen. Es herrschte eine bemerkenswerte Stille. Nach dem ersten Frühstück (Müsli mit Milch, Brot und Tee) setzten wir unsere Tour fort. Wir hatten uns mittlerweile gut aufeinander abgestimmt, sodass wir beim Paddeln deutlich schneller vorankamen. Auch wurden wir mutiger und legten öfter an kleineren Inseln und Strandpassagen an, um mehr von der Natur bewundern zu können. Selbst ein umgestürzter Baum unter einer Brücke konnte uns nicht aufhalten. Gegen Abends suchten wir anhand der Karte abermals eine neue Lagerstätte auf. Diese war aufgrund ihres Sandstrandes und einem dortigen Floss (treibend auf alten Kanistern) sehr angenehm und man hatte kurzzeitig das Gefühl, man wäre im Sommerurlaub im Mittelmeerraum. Da an diesem Lagerplatz kein Holz bereitgelegt war, war es an uns, dieses im Wald zu sammeln und größere Holzstämme selbst mittels Axt und Säge zu zerkleinern. Hierbei gilt es jedoch zu beachten, dass lediglich bereits „totes“ Holz verwendet wird, sodass die Natur nicht zerstört wird. Am Lagerfeuer entspannten wir uns, genossen den Sonnenuntergang und dazu gab es eine schöne Tasse Tee. 

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 Tag 3 – Das Boot läuft voll

 Schon fast routiniert begannen wir den nächsten Tag, indem wir zunächst etwas Sport machten, anschließend unser Frühstück zu uns nahmen, unsere Ausrüstung zusammen packten und im Kanu verstauten. Wir wählten für die Fahrt Badekleidung, da es bis zu 28 Grad werden sollten. Nach der Karte hatten wir bereits mehr als die Hälfte des Sees geschafft und wir planten bis zum Ende zu fahren, wo uns ein Badestrand erwarten sollte. Während der Fahrt kamen wir an vielen naturgeschützten Inseln vorbei, sahen ausnahmsweise sogar einige Vögel und bemerkten schlussendlich, dass das Kanu voll Wasser lief?! Es war nicht viel, jedoch könnte es bei Nichtbeachtung zu einer Umverteilung des Gleichgewichts kommen und ein Kentern wäre mehr als wahrscheinlich. Zum Glück hatte uns der Mann zu Anfang einen Schwamm mitgegeben. Mit diesem konnte ich das Wasser mehrfach aufsaugen und über dem See auspressen. Den Vorgang musste ich leider diverse Male wiederholen, was bei gebrauchten Kanus jedoch vermutlich meist der Fall ist. 

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 Letztlich kamen wir an eine Bucht und der Badestrand war von weitem aus schon gut ersichtlich. Wir wunderten uns wie schnell wir ihn erreichten, nichtsdestotrotz freuten wir uns sehr auf unser Mittagessen. Zu unserer Überraschung gab es eine Art Stegkonstruktion, die etwa zehn Meter in den See hineinragte und am Ende auf einem Plateau ein Picknicktisch bereitstand. Der Rückweg führte uns zu unserem vorherigen Lagerplatz, da es uns dort so gut gefallen hatte. Hierbei begegneten wir einigen Motorbooten, welche für Kanus eine echte Gefahr darstellen können. Je nach Rücksichtnahme fuhren die Boote schneller oder langsamer, näher oder weiter entfernt vorbei. Die entstandenen Wellen hatten es wirklich in sich, sodass wir uns stets gegen diese stellen mussten, damit ein Aufschaukeln verhindert werden konnte. 

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 Tag 4 – Verlust der Karte

 Wir hatten uns gegen eine Abholung durch Scandtrack entschieden, da ansonsten die Wegstrecke zu kurz für uns gewesen wäre. Wir fuhren somit die selbige Strecke zurück. Einige Wegpunkte kamen uns bekannt vor, jedoch schien der See aus anderer Richtung dennoch völlig anders. Zum Glück hatten wir nun Rückenwind. Dieser wurde uns jedoch im Laufe der Fahrt zum Verhängnis. Kurz nicht aufgepasst und schon hebte sich durch den Wind unsere Plane, welche als Unterlage zum Wäschetrocknen diente. Darauf befindlich war unsere Karte, welche kurzerhand davon geweht wurde. Nach der Schrecksekunde führten wir ein Wendemanöver durch und was soll ich sagen? Wir sind nicht dabei gekentert! Die Karte konnte nass aber unversehrt aus dem Wasser gefischt werden und wir kamen mit dem Schrecken davon. Die letzte Nacht verbrachten wir an einem schönen Steinstrand, der aufgrund eines Vorsprungs uns direkt am Wasser zelten ließ. Die untergehende Sonne ließ und die Reise noch einmal Revue passieren und wir kamen beide zu dem Entschluss, dass es nicht die letzte Unternehmung dieser Art gewesen sein sollte. Bislang hatten wir großes Glück mit dem Wetter gehabt, dies änderte sich in der Nacht jedoch schlagartig. Es regnete in Strömen, ein Gewitter ließ die Nacht hell erleuchten und der Donner erhallte so laut wie noch nie. Die Sachen waren zum Glück alle in wasserfesten Seesäcken verstaut, sodass lediglich unsere Wäscheleine samt Inhalt durchregnete. 

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 Tag 5  - Das Ende

 Für das letzte Stück hatten wir uns nur etwa zwei Stunden Fahrt eingeplant, da wir ganz gemütlich zurückpaddeln und anschließend in unser Hotel in Jönköping fahren wollten. Noch einmal die letzten Biegungen des Sees umfahren und dann war es auch schon geschafft. Glücklich, aber auch erschöpft, zogen wir gemeinsam das Kanu aus dem Wasser, verfrachteten dieses auf den Kanuwagen und brachten unsere Sachen in unser Auto. Die ganze Reise war eine sehr spannende Erfahrung und die nächste Kanutour folgt bestimmt bald. 

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Autor: Merlin H., 07. September 2015