Berichte letzte
Saison

In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren! 

Berichte letzte
Saison

In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren! 

Autor: Leon S., 07. November 2023
Mit dem Kajak durchs Dalsland

ERSTER TAG

 

MIT DEM BUS GEN SCHWEDEN

 

Unsere Reise ins Outdoorland Schweden begann zunächst mit einer Zug-fahrt. Mein Bruder Bennet, sein Kumpel Nils und ich starteten von Hude aus. Es ging über Rotenburg, wo wir Leo (bekannt aus vorangegangenen Blogs) einsammelten, nach Hamburg, von wo aus wir per Bus nach "Bengstfors", im Dalsland gelegen, gebracht werden sollten. Der Einstieg in den Bus erwies sich als komplizierter als zunächst angenommen. Denn der Bus der erschien, hatte als Destination "Lennartsfors" eingeblendet und nicht "Bengstfors". Nachdem wir dann endlich mal den Busfahrer zu packen be-kommen hatten, stellte sich aber heraus, dass wir richtig waren. Der Bus sollte über "Bengstfors" nach "Lennartsfors" fahren. Zusammen mit nur wenigen anderen, die auch "Bengstfors" als Start gebucht hatten, konnten wir unser Gepäck in den Skianhänger des Busses laden. Dann ging es, um ca. 22.30 los. 

Zunächst nach "Puttgarden" von wo aus uns eine Fähre nach "Rödby" über-setzte. Auf der Fähre machte sich, obwohl es mittlerweile schon Mitternacht war, langsam der Hunger breit. Die Hälfte der Reisenden bestellte im Bordrestaurant Pommes/ Currywurst. Nils und Bennet bedienten sich im Kiosk. Leo und ich studierten zunächst das Angebot des Restaurants, die hohen Preise schreckten uns allerdings ab. Somit fanden wir uns wenig später auch im Kiosk wieder. Die Auswahl die wir dort trafen, war allerdings nicht minder teuer und vor allem längst nicht so nahrhaft wie Pommes/ Currywurst. Dafür sollte unsere Entscheidung für viele Lacher und einen Running Gag sorgen. Unser nächtliches Mahl bestand aus: zwei Dosen Cola, zwei Packungen Nüssen und fünf Kurzen, die wir im Angebot (5 für 15€) erstanden hatten. Eine typische Leo/ Leon Aktion. Leicht angeheitert stiegen wir wieder in den Bus, der uns zur nächste Fähre, von Dänemark nach Schweden brachte

 

ZWEITER TAG

 

WILLKOMMEN IM REGEN

 

Nach einer doch recht kurzweiligen Nachtfahrt erreichten wir unser Ziel. Den kleinen Ort "Bengstfors", in dem unser Startpunkt das "Bootshaus" lag. Dort bestätigten sich unsere Befürchtungen: Das Wetter war scheisse... Nieselregen, kein Zeichen von Sonne und etwas Wind. Aber egal. Wir nahmen unsere Ausrüstung entgegen und begannen die Kajaks zu beladen. Hier zeigten sich erste Schwierigkeiten. Ein voller Packsack passt nicht durch die Luke ins Kajak. Zumindest bei mir nicht, die anderen waren offenbar etwas geschickter. Also alles in kleinere Packstücke aufgeteilt. Nach etwas Tetris spielen passte alles hinein und wir waren bereit aufzubrechen. Naja fast... Mal wieder stellten wir uns die Frage, die wir uns schon oft gestellt hatten und die wir uns noch oft stellen sollten: Wo ist eigentlich Nils? Nach einer geraumen Zeit tauchte er aus dem Nichts wieder auf und wir konnten uns an den ersten Einstieg in die wackeligen Kajaks wagen. Leo war der Erste und schaffte den Einstieg, wie erwartet, ohne Probleme. Der zweite Kandidat war Nils. Er hatte sichtlich Probleme, was auch seinen langen Beinen geschuldet war. Und dann passierte das Malheur. Platsch und er lag im Wasser. Die Mitarbeiterin vom „Bootshaus“ meinte noch: "Gerade wollte ich sagen, am Steg ist mir noch nie einer ins Wasser gefallen, aber das ist jetzt auch hinfällig." Mit einem Lachen stand Nils dann aber wieder auf und der zweite Versuch gelang. Bennet und ich schafften es mit einigem Wackeln dann auch und los ging die wilde Fahrt. Immer noch im leichten Regen und völlig ohne Plan wohin es gehen sollte. Nach einer Weile paddeln mussten wir feststellen, dass die Ruder am Kajak nicht so einfach zu bedienen waren, wie wir es uns vorgestellt hatten, was das ganze Unterfangen sehr anstrengend machte. Dazu kam noch, dass sich nach nicht einmal einer Stunde auf dem Wasser, mein Bein so schlimm verkrampfte, dass ich kein Gefühl mehr darin hatte und kaum noch steuern konnte. Bennet und Nils hatte das gleiche Schicksal ereilt. Nur Leo paddelte munter umher. Um den Beinen etwas Freiheit zu gönnen steuerten wir eine größere Insel an, die in der Mitte des Sees lag. Nachdem wir erfolgreich angelandet waren und einen Blick auf die Karte geworfen hatten, fanden wir heraus, dass sich auf dieser Insel ein offizieller Rastplatz befand. Man konnte hier also ohne Probleme Feuer machen, es gab eine Müllstelle, ein Plumpsklo und eine Schutzhütte. Die Hütte war schon belegt, was uns aber nicht störte. Wir hatten einen schönen Platz auf dem Hügel der Insel gefunden. Da alle erschöpft von der langen Busfahrt waren, entschieden wir uns zu bleiben. Voller Euphorie schnappten sich Leo und Nils ihre Angeln und versuchten ihr Glück. Währenddessen errichteten Bennet und ich die Zelte. Dabei fiel mir auf, dass ein Zelt für Leo und mich locker reichte. Wir hatten zwei mitgenommen und ich ärgerte mich über die Platzverschwendung. Was aber noch viel ärgerlicher war, wir hatten im Ort nicht mehr eingekauft. Es hatte zwar jeder Verpflegung für drei Tage dabei, allerdings nur Kaltverpflegung, sprich Brot, Aufschnitt und einige wenige Konserven. Der nächste Laden lag in "Bengstfors", der Richtung aus der wir gerade gekommen waren... Zwar war die Strecke nicht ewig weit, aber der Wind hatte sich mittlerweile gedreht und sehr stark zugenommen. Bennet wollte unbedingt mit Nils einkaufen paddeln, wir konnten ihn aber von seinem Vorhaben abbringen. Das Wetter war für Anfänger zu rau, um sicher ans Ziel zu kommen. So gab es zum Abendessen nur Brot, angebratene Edelsalami, Instantnudeln und zwei Konserven. Aufgrund des starken Windes kauerten wir uns hinter einen Felsen, sodass unsere Kocher nicht ausgepustet wurden. Immerhin gab es auch noch Kaffee, der die Moral etwas hob. Um noch etwas mehr Windschutz zu erhalten, versuchten wir eine Plane zwischen zwei Bäumen aufzuspannen. Der Wind war aber so stark, dass uns hier gleich eine Öse riss. Später flaute der Wind etwas ab und wir wurden mit einem schönen Sonnenuntergang etwas entschädigt. Auch ein Lagerfeuer konnten wir entzünden, auf dem wir Stockbrot machten. Der um Mitternacht aufkommende Regen konnte uns dann die Laune auch nicht mehr vermiesen. Voller Erwartungen legten wir uns schlafen.

DRITTER TAG

 

WIR GEGEN DIE NATURGEWALTEN

 

Der zweite Tag ist angebrochen. Wider Erwarten ist das Wetter nicht ganz so schlimm, wie am gestrigen Tag. Es ist zwar sehr windig, aber es scheint ab und zu die Sonne durch die Wolkendecke. Ich sitze auf einem Felsen und habe die letzten beiden Tage des Reiseberichts nachgeholt. Leo ist mit dem Kajak und seiner Angel auf den See hinausgepaddelt und versucht den ersten Fisch zu fangen. Nils und Bennet schlafen noch. Mal schauen, was wird... Auf einem kurzen Rundgang über die Insel habe ich ein Trio aus Köln kennengelernt. Die drei haben sich, aufgrund einer Gewitterwarnung, dazu entschieden, die Insel heute nicht mehr zu verlassen. Auch uns kam der Gedanke, aber wir brauchen vernünftiges Essen... Wir haben uns entschlossen, es zu wagen, auch wenn das Wasser sehr aufgewühlt ist. Unser Plan ist es, bis zum gegenüberliegende Festland zu fahren und von dort zu Fuß zum Supermarkt zu laufen. Wir wollen so wenig Zeit auf dem Wasser verbringen wie möglich. So rau ist das Wasser. Aufgrund der ziemlich starken Brandung und unserer nicht vorhandenen Vorerfahrungen beim Kajakfahren, gestaltete sich schon der Start sehr schwierig. Nils und ich kippten im seichten Wasser um. Ich schaffte es dann irgendwie und auch nur mit viel Wasser, welches durch den Wellengang in mein Boot gespült worden war, zu starten. Leo hatte kaum Probleme. Ich paddelte schnell los, da ich nicht kentern wollte. Leo folgte mir. Nils und Bennet brauchten länger.

Wir waren schon am anderen Ufer angekommen, da waren beide noch nicht einmal los. Bennet erzählte uns später, dass er gekentert ist und mit dem Kajak wieder an Land schwimmen musste. Dort trugen sie die Boote um und starteten von einem ruhigeren Fleck der Insel aus. Währenddessen hatten Leo und ich einen Landepunkt gesucht. Leider lagen wir vor einer steilen Felsküste. Wir konnten zwar anlanden und unsere Boote "entwässern", aber es wurde schnell klar, dass wir von hier aus nicht loswandern konnten. Also wieder rein in die Kajaks und auf dem Seeweg weiter in Richtung "Bengstfors". Erst hatten wir noch Windschutz durch eine kleine Landzunge, doch sobald diese passiert war, schlug uns der Wind mit voller Kraft entgegen. Dazu mischte sich ein ständiger Regen. Sobald man aufhörte zu paddeln, trieb einen das Wasser wieder zurück. Ständig hielt ich Ausschau, ob wir irgendwo anlanden können. Immer wieder wurden wir enttäuscht. Irgendwann, nach einer gefühlten Ewigkeit, entdeckte ich eine private Bootsanlegestelle. Kurzerhand landeten wir an.

Nach diesem kräftezehrendem Kampf gegen die Naturgewalten wollte keiner von uns weiter paddeln. Also fragten wir Anwohner, ob wir auf deren Gelände für diese Nacht zelten dürften. Kein Problem. Die Dame bedankte sich sogar noch, dass wir gefragt hatten. Das Gelände war direkt am See und auch noch weit weg vom Haus. Wir fanden ein schon lange nicht mehr benutztes Bootshaus mit einer überdachten Veranda. Dort hingen wir unsere klitschnassen Sachen zum Trocknen auf. Danach machten wir uns auf den Weg ins Dorf. Der Weg war recht lang und müßig. Aber mit dem Ziel vor Augen, gleich eine Pizza schnabulieren zu können, war der Marsch erträglich. Nach dem stärkenden Mahl, in einer doch recht einfachen "Pizzeria", ging es weiter ins Dorf. Mal wieder völlig ohne Plan marschierten wir in den Supermarkt. Es war Sonntagabend, dementsprechend waren wir fast die einzigen Kunden. Völlig übermüdet kauften wir ein und vergaßen gefühlt die Hälfte. Zum Schluss kamen wir noch an der Bierabteilung vorbei. Leo und mein Kryptonit... In Schweden dürfen nur die staatlich regulierten Schnapsläden hochprozentigen Alkohol verkaufen, was wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wussten. Daher hatte das Heineken, welches in unserem Einkaufskorb lag, auch nur läppische 3,5%. Aber egal. Der Großteil des Einkaufs kam in unseren Packsack, der Rest in eine Papiertragetasche. Das sollte sich später noch als Problem herausstellen... Wir trennten uns in zwei Gruppen. Bennet und Nils gingen zurück und Leo und ich versuchten noch Fusel, für unsere Flachmänner, an der Tanke zu besorgen. Leider ohne Erfolg. Auf unserem Rückweg entschied sich das Wetter dann, nochmal richtig fies zu werden. Der nun folgende Regen zwang unsere Papiertasche in die Knie und der Einkauf ging zu Boden. Es war zum Glück nicht viel und auch nichts zerbrechliches. Wir stopften den Rest in unsere Jackentaschen. Um den Rückweg ertragen zu können, mussten wir den ersten Sechserträger Bier vernichten und so kamen wir nur noch mit ein paar Bananen, zwei Zwiebeln und den restlichen sechs Bier im Lager bei den anderen an. Eine klägliche Ausbeute. Nun sitzen wir auf der Veranda. Wir trinken die übrigen Bier, quatschen und ich schreibe. Bennet ist traumatisiert durch sein Kentern und Leo schnackt vor sich hin. Ich bin froh, dass wir den Tag hinter uns haben. Morgen kann es nur besser werden.

VIERTER TAG

 

DER WIND, DER WIND, DAS HIMMLISCHE KIND

 

Der dritte Tag beginnt mit ein paar Sonnenstrahlen und Kaffee. Der Gaskocher, den Nils mitgenommen hat ist goldwert. Die Spirituskocher brauchen leider ewig, bis endlich mal das Wasser kocht. Wir sind alle guter Dinge, dass es gleich gut voran geht. Ich sitze hier schon in meinen nassen Sachen. Trockene lohnen sich nicht, da wir im Kajak eh wieder nass werden. Heute sind sogar alle eher wach. Hatten Bennet und Nils gestern noch bis 11 Uhr geschlafen, waren heute alle um 9 Uhr auf den Beinen. Bei Bennet lag es vor allem daran, dass er, wie er sagt, seine Schlafmaske nicht gefunden hat. Na wenn er sonst keine Probleme hat... Die erste Etappe der heutigen Tour ist geschafft. Das Einschiffe hat ohne große Probleme funktioniert. Der Wind macht uns immer noch zu schaffen, aber die Sonne ist endlich rausgekommen. So langsam lohnt sich sogar die Sonnencreme. Leider sind Bennet und meine Probleme mit den einschlafenden Beinen noch immer präsent, was eine weite Strecke ohne Pause unerträglich macht. Daher haben wir an einem kleinen Strand Halt gemacht. Dort sitze ich gerade auf einem umge-stürzten Baum und fasse das Geschehene zusammen. Beim Ausstieg hatte ich keinerlei Gefühl mehr im Bein und landete fast im Wasser. Bennet, dem es genau so erging, legte eine Bruchlandung hin. Da wir so oder so nass durch den Wellengang waren, tangiert uns das aber nicht sonderlich. Wir ruhen jetzt etwas während Leo und Nils wieder auf der Jagd nach dem berüchtigten Hecht befinden. Leo meint ja ständig: "Da steht der Hecht." Naja, bisher gab es dafür noch keinen Beweis aber nun gut. Als wir wieder aufbrechen wollen, macht uns der Wellengang mal wieder das Leben schwer. So einfach das Anlanden durch die Kraft des Wassers war, so schwierig ist das Ablegen. Leo und ich haben Bennet und Nils zu Wasser gelassen, die beiden sind schon los. Mit Hilfe war das auch kein Problem. Da wir nun aber alleine dastehen, gestaltet sich das sehr kompliziert. Mit jeder Welle läuft das Kajak voller. Keine Chance das schützende Kapell überzuziehen. Dazu steht das Boot nach wenigen Augenblicken parallel zum Ufer. Nach einigen erfolglosen Versuchen tragen wir um. Die andere Seite der kleinen Landzunge ist nicht ganz so vom Wind angegriffen, einfach ist es dennoch nicht. Irgendwann schaffen wir es, allerdings mit einer nicht uner-heblichen Menge an Wasser im Kajak. Der restliche Weg ist zum Glück nicht weit, also halb so wild. Nach 20 Minuten, die sich ewig anfühlten, er-reichten wir unser Ziel. Der vermeintliche Rastplatz 58. Später fanden wir heraus, dass wir eine Landzunge zu früh angehalten waren, was auch die nicht vorhandene Schutzhütte erklärte. Dennoch gab es genug Platz und auch Feuerstellen. Es waren schon drei Gruppen hier. Die drei Kölner von unserer ersten Insel, eine Familie mit Kanus, die wir auch schon zuvor getroffen hatten und zwei Outdoorspezialisten. Alle deutsch. Die Familie und die beiden Survivalexperten hatten sich ein Lager auf dem etwas windge-schützteren Hügel errichtet. Die Kölner sind mit uns an der Anlandestelle, die sich wie eine Rampe zum Hügel hin erhebt. Dementsprechend ist der Windzug extrem stark, was es uns nicht möglich macht, die Zelte hochzuziehen. Beim Versuch mit der Plane einen Windschutz zu basteln, rissen uns wieder Ösen ab. Weiter können wir aber auch nicht. Alle sind erschöpft und wollen nicht mehr paddeln. Immerhin trocknen bei dem Wetter unsere Sachen. Wenigstens ein Vorteil des Windes... Es scheint so, als seien wir mal wieder gestrandet. Dieses Mal wenigstens mit ausreichend Proviant. Außer-dem scheint die Sonne vermehrt durch die Wolkendecke, was die Moral aber auch nicht sonderlich zu heben vermag. Die letzten Tage haben sehr geschlaucht und wir wollen endlich mal ruhen können. Aktuell können wir nur hoffen, dass der Wind nachlässt. Es ist 22 Uhr. Der Wind bläst noch, aber nicht mehr so gnadenlos wie zuvor. Die Zelte stehen, müssen sich aber noch gegen den Wind stemmen. Leo und ich haben eine Expedition den Hang hinauf gemacht und sind auf leckere Blau- und Himbeeren gestoßen. Auch am Schnitzen haben wir uns versucht. Leo fertigte eine steinzeitliche Axt und ich einen Wanderstab. Zurück ging es ans Essen machen. Als klei-nen Appetizer rollten wir Edelsalamistückchen und den übriggebliebenen Stockbrotteig und diese dann in Alufolie. Diese Gebilde legten wir in die Glut des selbstgebauten Ofens unserer Nachbarn. Dabei haben wir leider die Hitzeentwicklung etwas unterschätzt und so wurden die meisten zu Briketts. Die vier die gelangen waren aber sehr lecker!! Zum eigentlichen Abendessen stand Spaghetti Carbonara auf dem Speiseplan. Es war ein Gaumenschmaus. Während Bennet und Nils abwaschen, schmieden Leo und ich einen Schlachtplan für den nächsten Tag. Da wir gehört hatten, dass an der Westseite des Sees nicht so raue Bedingungen herrschen sollten, wollen wir übersetzen. Noch einmal durch die Wellen kämpfen und dann Ruhe haben. Während ich hier schreibe, versuchen unsere Angelprofis mal wieder etwas zu fangen. Ich befürchte allerdings, dass der einzige Fisch, den wir verspeisen werden, Thunfisch bleibt... PS: Der Hecht stand doch nicht da. Ich korrigiere. Gerade kommt mir Leo mit einem kleinen Barsch am Haken entgegen. Der erste Fang des Trips, leider zu klein zum Essen. Ein zweiter Biss blieb Leo verwehrt.

 

FÜNFTER TAG

 

LE LAGOON

 

Neuer Tag, neuer Wind. Dieses Mal aus einer anderen Richtung und zwar aus der, in die wir wollen. Alle sind wach. Bennet mussten wir dieses Mal wecken, er hatte seine Schlafmaske auf... Das Wasser ist alles andere als ruhig und Bennet starrt mit wenig begeistertem Blick auf den See. Auch ich muss sagen, so richtig überzeugt bin ich auch nicht. Aber was solls. Frühstück, Sachen packen und auf ins Abenteuer. Geschafft! Wir haben die Westseite des "Lelang" erreicht. Die Überfahrt war erstaunlich einfach und kurz. Unser eigentliches Ziel, Rastplatz 59 war schon belegt, aber wir erblickten einen Strand in der angrenzenden Bucht, der sich als absoluter Glücksgriff herausstellen sollte. Ein nicht allzu kleiner Sandstrand, der perfekte Bedingungen zum Anlanden und Ablegen bietet. Auch der Grund des Sees ist die ersten 50m nur mit Sand bedeckt. Am Strand steht eine große, selbstgebaute Bank, die gleichzeitig Windschutz für eine Feuerstelle dahinter bietet. Im angrenzenden Wald gibt es genug Platz, um unsere Zelte aufzubauen. Die Sonne scheint, kein Wind der uns mehr nervt. Es scheint, als wären wir im Paradies. Später sollte Leo diesen Rastplatz "Le Lagoon" taufen. Auf einem Felsen im See können Leo und ich unsere Klamotten waschen. Wir spielen Ball im Wasser. Jetzt sitze ich auf der Bank und schreibe mal wieder. Leo und Nils angeln und Bennet spricht mal wieder davon, einkaufen zu fahren. Also alles wieder normal. Die Zelte haben wir zum allerersten Mal ohne Wind aufgebaut. Ein unbekanntes Gefühl. Als Mittagsmahlzeit gab es Chili con Carne aus der Dose und Buchstabensuppe. Das Chili schmeckte genauso wie die anderen Konserven auch. Mein Tipp, investiert in hochwertige Konserven! Bisher sind wir noch alleine. Es ist zwar gerade ein Pärchen angelandet, da aber kein Platz mehr frei ist, sind sie weiter. Ich hoffe die Ruhe bleibt. So habe ich mir den Urlaub vorgestellt. Wie Leo und ich sagen würden: " Det is Urlaub." Leo hat einen zweiten Barsch gefangen! Dieses Mal groß genug, dass wir ihn gleich auf dem Feuer grillen werden. Dazu gibt es Stockbrot. Das eigentliche Abendessen, welches wir gerade verdauen, war Reis mit scharfer Tomatensoße, verfeinert mit der Delikatesse und Allzweckwaffe Edelsalami. Außerdem hat Bennet 2h lang Blaubeeren gepflückt, aus denen er eine köstliche Marmelade gezaubert hat. Das Feuer brennt. Fisch und Stockbrot garen schon über den lodernden Flammen. Leo und ich nehmen unseren abendlichen Schluck aus dem Flachmann. Das Leben ist schön. Einen Rückschlag gab es heute dann aber doch. Wir haben das Kaffeepulver am letzten Rastplatz liegen gelassen. Aber selbst das kann uns diesen Ort nicht vermiesen.

SECHSTER TAG

 

EIN NEUER TAG IM PARADIES

 

Wir haben alle ausgeschlafen. Zumindest Nils und Bennet. So schön der Ort ist, so schlecht kann ich hier schlafen. Der Boden ist leicht abfällig und von Wurzeln durchzogen. Leo wurde durch mein Schnarchen um 7 Uhr aus dem Zelt gejagt. Als dann alle wach waren, hüpften wir ins Wasser. Eine Wohltat. Jetzt gibt es gleich Essen. Leo und ich wollen uns eine Thunfischbowl kredenzen, bestehend aus zerbröseltem Brot und Zwiebel. Mal schauen, was das wird. Nach dem Mahl konnten wir eine Gruppe Kanus beobachten, die sich dem Rastplatz 200m östlich von uns näherten. Wir zählten sechs Kanus mit 13 Leuten. Da wir die schroffen Felsen an der Anlegestelle gesehen hatten, wollten wir uns das Spektakel anschauen. Als wir den Rastplatz erreichten, lagen allerdings schon alle Kanus an Land. Was wir aber entdeckten war ein riesiger Berg an Wassertonnen, voll mit Verpflegung. Da sah ich unsere Chance. Ich unterhielt mich mit den Ankömmlingen und fragte beiläufig nach etwas Kaffeepulver. Siehe da, auch diese Gruppe brauchte etwas. Spiritus. Da wir davon mehr als genug hatten, kam ein Tauschgeschäft zustande. 1L Spiritus gegen ein halbes Pfund Kaffee. Ein guter Deal für uns und teurer Spiritus für die anderen. Die Guides der Reisegruppe luden uns sogar noch auf einen abendlichen Espresso ein. Sehr nette Leute, wie alle die wir bisher getroffen haben. Leos Laune verbesserte sich schlagartig, als ich mit dem ertauschten Kaffee zurückkehrte und es wurde sofort einer aufgesetzt. Es ist ein guter Tag. Den Rest des Tages verbrachten wir mit einer kleinen Wanderung und spontanen Pilzsuche. Wir fanden, so hoffen wir zumindest, Steinpilze. Die Survivalexperten von vorgestern hatten uns erklärt, dass man Steinpilze an dem schwarzen Netz erkennt, welches sich über den Stiel spannt. Wir stempelten also alle Pilze mit schwarzem Netz als essbar ab. Angemacht mit etwas Knoblauch und viel zu viel Zwiebel schmeckten die echt gut. Dazu gab es Nudeln mit Pesto und, dreimal dürft ihr raten, angebratener Edelsalami! Wie immer ein Gaumenschmaus. Rückblickend muss man sagen, hätten wir etwas vielfältiger einkaufen sollen, um etwas Variation in den Speiseplan bringen können. Apropos einkaufen. Mal wieder werden unsere Vorräte knapp. Acht Scheiben Brot, eine Edelsalami, eine Dose Thunfisch, unsere selbstgemachte Marmelade, etwas Mehl und immerhin 1,5kg Reis. Wir werden nicht verhungern, aber der Speiseplan wird noch eintöniger ausfallen, als bisher schon. Es sei denn, Leo fängt jetzt den ersehnten Hecht. Aktuell pirscht er sich im Kajak in vielversprechenden Gefilden an die vermutete Beute heran. Ich frage mich was er macht, wenn mal ein großer anbeißt. Nils meint, er wird dann zum Motorboot. Ich glaube, er geht einfach baden... Ich habe mich Leo angeschlossen. Zwar ohne Angel, aber mit Kajak. Jetzt so ohne Wind hat das Paddeln richtig Spaß gemacht. Gemeinsam umrundeten wir die Landzunge, während Leo immer wieder den Köder auswarf. Leider ohne Erfolg. Aber dafür wurden wir mit einem Moment völliger Ruhe belohnt. Kein Wind. Kein Regen. Ein orange leuchtender Sonnenuntergang, halb verborgen hinter Wolken. Absolute Stille. Nur das Plätschern des Wassers, welches an die Felsen schwappt. Ich habe selten einen friedlicheren Moment erlebt. Jetzt haben wir die komplette Schwedenerfahrung bekommen. Den Abend lassen wir nun mit Kartenspielen und Lagerfeuer ausklingen. Morgen soll es nach dem Ruhetag weitergehen. Wenn das Wetter so bleibt, wird das ein Kinderspiel.

SIEBTER TAG

 

IM REICH DER AMEISEN

 

Als ich heute aufwachte hörte ich... nichts. Nicht einmal das Wasser. Völlige Windstille, nur ab und an eine leichte Brise. Blauer Himmel mit ein paar weißen Wolken. Leo hat schon Kaffee gemacht und wir genießen die Sonnenstrahlen. Wir haben gegessen, gepackt und jetzt wird Holz gemacht, für den Fall, dass es am nächsten Rastplatz keines gibt. Das Wetter ist unverändert schön und ich freue mich schon aufs Paddeln. Leo und ich sind mittlerweile richtige Profis geworden und paddeln ohne Weste und Kapell. Das hat auch für mich den Vorteil, dass ich meine Beine hochstellen kann und die wieder durchblutet werden. So können wir ohne Pause reisen. Auch Bennet wendet diesen Trick an. Nach nur einer Stunde auf dem Wasser haben wir schon den nächsten Rastplatz gefunden. Wieder eine Bucht mit Sandstrand. Einer bereits angelegten Feuerstelle, umrundet von Bänken. Einem großen Felsen, von dem aus man einen schönen Blick über den See hat. Und Ameisen. Überall Ameisen. Wir müssen uns mit den Ureinwohnern hier wohl arrangieren. Die nächsten Tage soll das Wetter wieder kippen. Daher haben wir uns einen Rastplatz in der Nähe des "Bootshauses", unserem Endpunkt, gesucht. Damit wollen wir sicherstellen, dass wir am Abreisetag nicht noch wieder ewig gegen den See ankämpfen müssen. Leo und ich machen uns jetzt mit leergeräumten Kajaks auf den Weg ins Dorf, um unsere Vorräte aufzustocken. Währenddessen errichten Bennet und Nils das Lager.

Guter Laune paddeln wir also los. Der Weg ist weit, weiter als der bisherige und quasi die halbe Strecke unserer Route, die wir die letzten Tage über hinter uns gebracht hatten. Allerdings waren wir insgesamt nicht sehr weit gekommen, was auch bedeute, dass wir auch jetzt keine Ewigkeit brauchen würden. Nach 45 Minuten waren wir Höhe "Bootshaus" und nach einer Stunde im Ort. Dort "parkten" wir unsere Kajaks am Rande des Parks und liefen in den Ortskern. Dort kauften wir für die nächsten Tage ein und aßen beim Imbiss eine Portion "Köttbullar". Danach ging es wieder zurück. Auf dem Weg machten wir Rast auf der von uns getauften "Bierinsel" und genossen ein kühles Blondes. Naja, weniger kühl, dafür durchgeschüttelt. Aber es mundetet dennoch sehr. Vor allem war das endlich ein richtiges Bier mit 5%, was Leo gleich mit: "Oh das riecht gut. Und das hat sogar richtig Leistung," zufrieden kommentierte. Zurück im Lager präsentierten wir unsere Ausbeute. 31 Dosen Heineken, eine Flasche Wein, eine Flasche Ouzo, Snacks, Steaks, Hühnchen und etwas Brot. Im Dorf waren wir schon von einer deutschen Touristin angesprochen worden, ob wir nur Bier gekauft hätten. "Nein, wir haben auch Steaks." Um unser Bier kalt zu halten, errichtete Leo eine Bierbucht. Dank des kurzen Seewegs zum "Bootshaus" wollen wir auch den morgigen Tag hier verbringen. Auch wenn das Paddeln heute viel Spaß gemacht hat, nach der Strecke sind Leo und ich erschöpft. Das wir überhaupt eine so weite Strecke zurücklegen konnten, war nur dem Wetter zu verdanken. In unseren ersten Tagen, in denen wir nur wenige Kilometer geschafft hatten, hatte sich der See auch weniger wie ein stilles Gewässer angefühlt, als wie das offene Meer. Die Wellen hatten den Bug des Bootes regelmäßig verschlungen und uns hin und her geschubst. Das war für uns Anfänger nicht einfach gewesen. Es steht und fällt alles mit dem Wetter! Nun geht es ans Essen machen. Noch ist die Pfanne von Bennet und Nils belegt, danach kommen Leo und meine Steaks aufs Feuer. Das wird ein Fest. Wie erwartet ein Gaumenschmaus. Seit einer Woche das beste Essen, was wir auf dem Teller hatten! Und jetzt ein seegekühltes Heineken. Lecker. Zusammen mit Leo und den Ameisen. Die sind wirklich überall, sogar hier auf den Felsen. Besonders für Leo mit seinen geländetauglichen Trekking-Adiletten, ist es ein sehr spannendes Erlebnis hier. Aber abgesehen davon bin ich schwer begeistert von diesem Ort. Ein wirklich schönes Ende für den sehr ereignisreichen Urlaub. Für morgen ist mal wieder Regen und Gewitter angekündigt. Hoffen wir, dass das ausbleibt und wir den letzten Tag in Sonnenschein verbringen dürfen.

 

ACHTER TAG

 

ALLES HAT EIN ENDE. ABER NOCH NICHT HEUTE

 

Sonnenstrahlen wecken uns an diesem Morgen. Kein Regen, kein Gewitter. Blauer Himmel. Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben, aber mit dem Start in den Tag hatte der Wetterbericht schonmal unrecht. Es ist mittlerweile 14.30 und wettertechnisch hat sich nichts geändert. Sonne, ein paar harmlose Wolken. Ein schöner letzter Tag. Heute haben wir zum Abschluss mal ein richtiges Frühstück mit Rührei (verfeinert mit unserer geliebten Edelsalami), Müsli, Milch, Brot, Gurke und Kaffee. So etwas reichhaltiges war aufgrund der limitierten Lagerkapazitäten auf der Reise nicht möglich gewesen. Daher ein willkommener Abschluss. Anschließend ging es ein letztes Mal in den kalten See. Nochmal waschen, damit wir am nächsten Tag nicht wie frisch aus dem Pumakäfig duften würden. Leo und ich suchten auch noch einen Felsen, von dem aus wir ins Wasser springen wollten. Leider ist das Wasser zu flach und voll mit Steinen, sodass uns ein Sprung zu riskant erscheint. Nun gut, muss ja auch nicht. Während Bennet schnitzte und Nils die Seele baumeln ließ, schwangen Leo und ich uns nochmal in die Kajaks. Ausgerüstet mit zwei Bier ging es rüber zu der Insel, auf der wir die erste Nacht verbracht hatten. Diese war nur knappe 15min paddeln entfernt. Witzigerweise hatten sich die Wetterverhältnisse dort kaum verändert. War es in unserer aktuellen Bucht ziemlich windstill, pfiff uns hier auf der Insel der Wind um die Ohren und machte uns das Paddeln schwerer als erwartet. Die Ostseite des "Lelang", an der auch die Insel liegt, scheint mir nicht empfehlenswert für eine Paddeltour zu sein. Zumindest nicht für Anfänger. Zurück im Lager setzte Leo einen Kaffee auf und wir holten die Kekse raus. Nun sitze ich wieder mit Buch, Stift und den Ameisen auf einem Felsen, schreibe und genieße das gute Wetter. Nach einer kurzen Wanderung, auf der wir das Anwesen eines Ameisenclans entdeckten, bereiteten wir fleißig Feuerholz für den Abend vor. Dabei sägte sich Leo nochmal schön in den Daumen. Blutet wie sau. Aber egal, Pflaster drüber und weiter geht's. Der zähe Hund ist da nicht so. Zum Abendessen gab es eine Thunfisch-Pilz-Pfanne (diesmal mit unbedenklichen, gekauften Champignons) und Reis. Gerade packen wir alle unsere Sachen, damit wir morgen nur noch die Zelte haben, die abgebaut und eingepackt werden müssen. Dem Macker vom Wetterbericht würde ich übrigens ganz gerne mal meine Meinung sagen. Der scheint die letzten Tage völlig betrunken gewesen zu sein. Jede seiner Angaben war falsch. Hat man sich auf Sonne und Windstille eingestellt, kam Platzregen und orkanartige Böen. War Gewitter angesagt, schien den ganzen Tag die Sonne. Für morgen ist trockenes Wetter angesagt. Wollen wir wetten es regnet?! Gleich wird das letzte Feuer unseres Schwedenurlaubs entzündet. Ich blicke mit gemischten Gefühlen dem morgigen Tag entgegen. Einerseits freue ich mich auf auf meine Liebsten, mein Bett, meine Dusche und auch meine Toilette. Andererseits werde ich diesen Ort, an dem wir in den letzten sieben Tagen so viel erlebt haben, schmerzlich vermissen. Aber das ist morgen. Heute wird noch etwas gefeiert und ich lese den Jungs ein letztes Mal vor, was ich diesen Tag niedergeschrieben habe.

NEUNTER TAG

 

WIEDER AM ANFANG

 

Der letzte Morgen ist angebrochen. Noch einmal setze ich mich im Lager nieder und schreibe. Es ist 7 Uhr. Alle sind ruhig und packen fleißig ihre Sachen. Das Wetter ist gut. Glattes Wasser. Blauer Himmel. Die Überfahrt wird ein Kinderspiel. Dann müssen wir nur noch den ganzen Tag im Dorf ausharren. Das wird deutlich anstrengender. Die Überfahrt war ruhig und ein schöner Abschluss des Paddelns. In Ruhe konnten wir alles auspacken und die Kajaks sauber machen. Just als wir alles fertig hatten, fing es an zu regnen. Pech für alle Neuankömmlinge, die gerade die Kajaks beluden, die wir wieder abgegeben hatten. Da wir nicht den ganzen Tag im "Bootshaus" bleiben wollten, schlenderten wir ins Dorf und verbrachten dort einige Stunden mit essen, Sightseeing und Bier trinken. Gezwungen durch den Regen setzten wir uns in eine Bushaltestelle. Bis auf Bennet alle mit einem Bier in der Hand. Um etwas Spannung in die Situation zu bringen, erfanden wir ein kleines Trinkspiel. Bei jedem Auto, welches zusätzliche Scheinwerfer am Wagen montiert hatte, tranken wir einen Schluck. Nach knappen 15 Minuten waren 2 Halbe Bier leer... So ziemlich jedes Fahrzeug in Schweden hat diese Zusatzscheinwerfer montiert. Als der Regen dann nachließ machten wir uns leicht angetüdelt auf den Weg zum "Gammelgarden", einer historischen, schwedischen Siedlung auf einem Berg über "Bengstfors" gelegen. Nett anzusehen und es gab ein Cafe mit einem atemberaubendem Ausblick über das Umland. Auf dem Rückweg fing es dann leicht an zu nieseln. Sobald wir dann das "Bootshaus" erreicht hatten, öffnete der Himmel seine Schleusen. Zum Glück waren wir wieder im Trockenen. Von den Abenteurern, die sich heute Morgen auf den Weg gemacht hatten, war nur noch eine Familie mit zwei jungen Kindern vor Ort. Der Regen hatte sie wohl am Losfahren gehindert. Das ist natürlich ein super Start in den Urlaub. Die Kinder blicken auch sehr verdrossen drein und auch der Vater hat seine anfängliche Euphorie verloren. Ich wünsche den Vieren das Beste. Für uns soll es in einer Stunde losgehen. Die Busfahrt dauert dann 10h + 2h von Hamburg aus mit dem Zug heim. Prost Mahlzeit. Wir freuen uns alle auf Zuhause. Der Regen und die Müdigkeit lässt uns den Abschied nicht schwer fallen. Die nächsten Tage hier, sollen so verregnet sein wie heute. Mein Beileid an alle, die heute aufgebrochen sind. Aber wir wissen ja, wie zuverlässig der Wetterbericht ist. Nämlich gar nicht. Rückblickend hatten wir, abgesehen von den ersten drei Tagen, perfektes Wetter. Man muss auch mal Glück haben. Das wars mit Glück. Einer der drei Busse ist noch am Abfahrtsort abgeraucht. Zwar nicht unserer, aber die anderen Busse fahren auch noch nicht los. Wenn die Busse dann aufbrechen sollten, brauchen sie noch 40 min bis hier her. Aktuell ist es 20 Uhr. Alle sind müde und wollen endlich los. Immerhin gibt es Kaffee. Ich hoffe wirklich sehr, dass die Verspätung der Busse nicht mit den Abfahrtszeiten der Fähren kollidiert. Um 21.30 Uhr kommt der Bus. Für den ausgefallenen Bus hat der Reiseveranstalter einen schwedischen Ersatzbus organisiert. Dem werden wir zugeteilt. Von außen ähnelt dieser eher unserem alten Schulbus, als einem Reisebus. Das Innere ist dann aber doch sehr geräumig und jeder von uns hat einen 2er für sich. 

Nach einigen Komplikationen, die Scandtrack allerdings bestmöglich gelöst hat, kommen wir wieder in Hamburg an. Nach einer katastrophalen Zugfahrt erreichen wir dann mit enormer Verspätung Bremen, von wo aus wir per Auto endlich nach Hause fahren.

 

ZUHAUSE

Jetzt bin ich auf jeden Fall froh, zuhause zu sein. Das hier ist das letzte Mal, dass ich etwas in den Bericht schreibe. Ich werde es sehr vermissen, jeden Tag schriftlich festzuhalten. Diese Reise hat uns viel gegeben. Angefangen mit vielen Unwägbarkeiten, die wir alle als Team gemeistert haben und an denen jeder von uns gewachsen ist. Über viele witzige und spannende Geschichten, die zum Teil hier festgehalten sind. Bis hin zu wunderschönen Momenten in der friedlichen, schwedischen Natur, die zumindest ich noch nie so erlebt hatten. Ein weiteres Abenteuer, welches ich meiner Liste hinzufügen kann. Danke an Leo, Bennet und Nils, dass ihr dieses Erlebnis zu dem gemacht habt, was es ist. Jetzt bleibt mir nur noch zu sagen: "Mal schauen, was wird

Autor: Leon S., 07. November 2023