In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren!
In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren!
In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren!
Nordmarken 2022- eine abenteuerliche Reise
Am 22.07.2022 startete der lang ersehnte Trip nach Schweden. Ich hatte im Vorfeld einige Reiseberichte gelesen und war voller Vorfreude bereits im Bus Gleichgesinnte zu treffen. Am Flughafen Leipzig ging es dann los. Man sah den Wartenden schon an, dass sie die gleiche Destination haben. Vollgepackt mit Rucksack, Schlafsack und Isomatte war kaum noch was vom Menschen selber zu sehen. Nach kurzem Check In ging es dann auch schon los.
18 Stunden Busfahrt- puhh. Die Zeit verging schneller als gedacht. Unsere tollen Busfahrer Kalle und Thomas hielten uns mit Updates zur Fahrtzeit immer wieder auf dem Laufenden und sorgten mit dem ein oder anderen witzigen Spruch für Lacher an Board.
Am nächsten Morgen 10 Uhr war es dann endlich soweit- Ankunft im Camp. Die Sonne strahlte für uns. Endlich lernte ich die Gruppe der Morninglight Kanutour kennen. Nach kurzem Warten waren alle 14 Personen versammelt und unser Guide Ole konnte uns die ersten Infos zum weiteren Verlauf geben. Nun ging es endlich los, also fast. Wir mussten schließlich erst noch unseren Proviant sowie Material abholen und unsere Sachen in wasserdichte Packsäcke umpacken. Nach dem Beladen der Kanus stachen wir in See. 7 Kanus vollgepackt mit schönen Sachen, die uns die nächsten Tage in der Wildnis überleben ließen.
Nach ca. 2 Stunden paddeln waren wir am Rastplatz angekommen und die Kanus wurden wieder entladen, wir verschafften uns einen Überblick über unseren Proviant und bauten unser Nachtlager auf. Im Anschluss gab es unser Abendessen, einstimmig entschieden wir uns für Spagetti mit Tomatensoße- die erste Mahlzeit in der Gruppe. Wir machten uns auch gleich einen Plan über den Reiseverlauf für die nächsten 2 Tage, denn das Wetter sollte etwas unbeständiger werden.
Nach einer erholsamen Nacht, einem tollen Frühstück und dem Zusammenpacken unseres Lagers brachen wir gegen 10 Uhr zum nächsten Ziel auf. Unsere Mittagspause verbrachten wir auf einer bildschönen Insel im Sonnenschein am wundervollen Sandstrand.
Wir genossen es in vollen Zügen, dies war vorerst das letzte Mal Sonnenschein. Aber wir waren gut vorbereitet und hatten einen Plan.
Am Ende des Nachmittages kamen wir am leicht versteckten Rastplatz an, schlugen unser Lager auf, bereiteten uns auf den Regen vor indem wir Tarps aufspannten und kamen zum Abendessen alle am Feuer zusammen. Es gab Bohneneintopf und die Reste vom Vorabend. Für die Abendunterhaltung sorgte ein witziges Kennenlernspiel, welches uns interessante Fakten über den anderen verraten sollte. Auch das Werwolfspiel sorgte für gute Unterhaltung am Abend. Mir taten zu dem Zeitpunkt schon die Wangen weh vom vielen lachen. Was für eine tolle Gruppe.
Der nächste Morgen wurde etwas feucht. Nach dem Frühstück bauten wir unser Lager wieder ab, mittlerweile funktionierten wir hervorragend als Team. Nach ca. 20 min erreichten wir unseren nächsten Rastplatz und bauten alles wieder auf, geschützt und gesichert, dass der bevorstehende Regen dem nichts anhaben konnte. Dann machten wir uns mit den Kanus auf den Weg in ein nahegelegenes Einkaufszentrum, um den großen Regenguss zu überstehen. Ole`s Planung war perfekt: wir kamen rechtzeitig dort an und standen im Trockenen, als der Himmel zusammenbrach. Nach drei bis vier Stunden Aufenthalt vor Ort, gestärkt mit Burgern, Pommes und Kötbullar sowie Bier, diversen Knabbereien und gefühlt 10 kg Süßigkeiten in jeglichen Gummibärenvarianten, machten wir uns wieder auf dem Rückweg zum Lagerplatz. Der Wind machte es zu einer kleinen Herausforderung, glücklicherweise sind wir alle ohne zu kentern und halbwegs trocken wieder angekommen. Alle Zelte standen noch. Wir bauten einen Kühlschrank für unser Bier und machten uns ans Abendessen. Es gab eine Nudelsuppe, die uns alle von innen her wärmte und als Nachtisch die grandiose Idee, Elchköttel zu machen- klingt seltsam, war aber lecker. Eine Kombination aus Hefeteig in der Pfanne gebraten mit heißer Nutella überzogen- was für ein Genuss. Genau das richtig für den Abend. Es gab auch noch einige wilde Kreationen an dem Abend- vielleicht etwas dem Bier geschuldet- Elchköttel mit Nutella und Leberwurst.
Am Dienstagmorgen wieder das gleiche Procedere- Frühstücken, Zelte abbauen, Lager zusammenräumen, Kanus beladen und nächsten Rastplatz finden. Als Zwischenstopp wollten wir uns eine Bunkeranlage anschauen, leider haben wir den Eingang dazu nicht gefunden. Dennoch hatten wir Glück, denn auf der Suche nach dem Eingang haben wir zahlreiche Pfifferlinge gefunden. Nach unserer Mittagspause und der Plünderung der Snackbox, machten wir uns an das letzte Stück Weg bis zu unserem Rastplatz. Die Wellen schlugen hoch und nässten die ein oder andere Hose der furchtlosen Kanuten durch. Als so langsam die Kraft schwand, kamen wir an und schlugen unser Lager auf. Leider mussten wir uns die Insel mit anderen Wildlingen teilen und hatten zum ersten Mal keine Feuerstelle. Also kochten wir unseren Pilzreis mit frischen Pfifferlingen über den zur Ausrüstung gehörenden Spirituskochern und ließen es uns schmecken. Als Vorspeise gab es noch einen leckeren Tomaten- Gurken- Salat. Den Abend ließen wir bei einem schönen Spaziergang über die Insel ausklingen inkl. einer wundervollen Aufnahmesession mittels Drohne, die die zauberhafte Insel in ihrer vollen Schönheit einfing.
Nach einer erholsamen Nacht hieß es wieder Frühstück, Aufbau, Zusammenräumen und Kanus beladen. Für die nächsten Tage stand wieder Sonne auf der Agenda und wir entschieden uns für eine Insel mit westlicher Ausrichtung, um am Abend einen wundervollen Sonnenuntergang zu erleben- dazu später mehr.
Um die Mittagszeit sind wir auf unserer auserwählten Insel gestrandet. Nach unserem Lageraufbau hatten wir ausreichend Zeit zum Sonnenbaden und die Insel zu erkunden. Am Nachmittag gab es mein persönliches Highlight- eine Kenterschlacht. Alle machten sich auf dem Wasser übereinander her und versuchten den anderen zum Kentern zu bringen. Mir taten schon wieder die Wangen weh vor Lachen. Doch wenn es am schönstens ist, muss man aufhören bevor es eskaliert und alle übermütig werden. Ohne Verletzungen und gut abgekühlt sind wir wieder zurück zum Rastplatz und wärmten uns in der Sonne.
Zum Abendessen stand Kartoffel Kohl Suppe auf dem Plan, fantastisch zubereitet von unseren Köchinnen Christine und Henriette, die sich der Aufgabe mit Freude tagtäglich widmeten. Als Überraschung stand heute ein Dessert auf dem Speiseplan. Es gab selbstgemachte Zimtschnecken, ein Traum jedes Feinschmeckers und Alptraum jeder Diät. Wir ließen uns die süßen Teilchen auf der Zunge zergehen und schwärmten in vollen Zügen.
Dann war es endlich soweit. Die Sonne näherte sich dem Horizont, man hatte das Gefühl, das Zischen zu hören als die Sonne auf das Wasser traf.
Was für ein traumhaftes, wundervolles und unbeschreibliches Bild, das sich hoffentlich für immer auf meine Festplatte gebrannt hat. Ich entschied mich diese Nacht unter freiem Himmel zu schlafen. Eine einmalige Erfahrung, die ich trotz Kälte und etwas Wind nicht bereue.
So langsam näherte sich unsere Reise dem Ende. Am nächsten Morgen wieder- ihr kennt mittlerweile das Spiel- Frühstück, Zelte abbauen, Lager zusammen räumen, Kanus beladen und auf zum neuen Rastplatz. Unseren Zwischenstopp machten wir auf einem alten Autofriedhof, ein Lost Place, wo die Natur sich allmählich zurückholt was ihr gehört.
Dann ging es weiter durch einen wundervollen Kanal zu unserem vorletzten Rastplatz.
Heute hatten wir wieder viel Zeit um die Insel zu erkunden, Sonnen zu tanken, erfolglos zu Angeln oder seltenen nackten Wildlingen beim Baden zu zusehen. Die Zeit verging wie immer viel zu schnell. Abends wurde wieder fleißig gekocht. Es gab gefüllte Paprika mit Tomatensoße und Reis, dazu Couscous Salat mit Gurke und Tomate. Für unsere Veggies gab es Tortellini mit Käsesoße. Nach 6 Tagen paddeln gab es zahlreiche Verspannungen im Rücken der mutigen, ausdauernden Kanuten sodass wir unser Camp kurzfristig in eine Physio-Station umwandelten und zahlreiche Massagen verteilten, glücklich und zufrieden fielen wir alle in einen wunderbaren Schlaf.
Früh wurde wieder gemeinsam gegessen, Zelte abgebaut, Kanus beladen und wir machten uns auf zu unserem letzten Rastplatz, welcher auch der erste war. Dort wo alles begann, sollte unsere Reise auch ein Ende nehmen. Aber bevor wir uns mit dem Gedanken beschäftigen mussten, gab es noch einen Abstecher nach Norwegen. Nachdem wir uns den Rastplatz sicherten und unsere Kanus entladen hatten, paddelten wir zur Grenze und machten uns auf der Insel auf die Suche nach dem Grenzstein. Nach einer kurzen Wanderung über Stock und Stein hatten wir diesen auch gefunden und stellten uns zum letzten Gruppenfoto auf, genossen den traumhaften Ausblick und den wundervollen Moment in der Natur.
Bevor es zum Lager zurückging, sind wir über die Snackkiste hergefallen und haben uns für den letzten längeren Paddeltrip gestärkt. Wir genossen die Rückfahrt mit einer Schweigeauszeit um unseren Aufenthalt in Schweden zu reflektieren und uns am Abend darüber auszutauschen.
Nach unserer Ankunft wurden schon mal alle Kisten und Provianttonnen gesäubert und sortiert, die Zelte auf Vollständigkeit überprüft und die Tarps auf Löcher gecheckt. Nachdem die Pflicht erledigt war, gab´s das letzte Abendmahl. Lecker Kartoffelsuppe mit Würstchen, zum Nachtisch Milchreis mit frisch gepflückten Heidelbeeren (ein Träumchen) und zu guter Letzt Stockbrot am Lagerfeuer - 3 Gänge zum Abschied sind völlig in Ordnung. Als krönenden Abschluss hatten wir auch diesen Abend einen wundervollen Sonnenuntergang und wessen Speicherkarte nicht schon voll war, hatte den Speicherplatz spätestens jetzt ausgereizt.
Am nächsten Morgen ging es zurück ins Basis Camp. Die Stimmung war etwas getrübt. Nachdem alles zusammengepackt und verstaut war, konnten wir das liebgewonnene Schweden noch ein letztes Mal auf dieser Tour für ca. eine Stunde genießen. Die wundervolle Landschaft, das plätschernde Wasser, die Natur in ihrer Vollkommenheit bevor es zurück in die Zivilisation ging.
Zurück im Camp haben wir die Kanus gesäubert, unsere Ausrüstungen zurückgegeben, Sachen wieder umgepackt und eine warme Dusche genossen. Bevor uns unsere Busse am Abend wieder zurück nach Deutschland brachten, hatten wir noch etwas Zeit und beschlossen als Gruppe noch ein letztes Mal gemeinsam, im ortsansässigen Imbiss zu essen. Dann brachen die Ersten auf und so nach und nach stieg auch jeder in seinen Bus.
Für mich war es ein traumhaftes Erlebnis und jeder in der Gruppe hat seinen Teil dazu beigetragen. Wir haben zusammen viel gelacht- meine Wangen schmerzen immer noch, tolle Gespräche geführt, atemberaubende Plätze gesehen und unvergessliche Erinnerungen geschaffen. Vielen Dank an alle. Ein ganz besonderer Dank geht auch an unseren Guide Ole, der uns souverän durch dieses Abenteuer geführt hat und uns stets ein perfekter Guide war.