Berichte letzte
Saison

In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren! 

Berichte letzte
Saison

In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren! 

Autor: Stefan M., 14. Oktober 2013
Paddeln auf dem Foxen

Freitag, 12.07.13 Auf nach Schweden!

 Der Rucksack ist gepackt. Nach kurzen Zwischenstopp bei meiner Schwester um meine Nichte Jenny abzuholen ging es zum Busbahnhof nach Dortmund.

 In Dortmund warteten bereits etwa 10 Leute mit typischer Paddelausrüstung. Mit etwa 15 minütlicher Verspätung traf der Bus ein. Durch die Bus-Crew gab es eine kurze zackige Einweisung für das Einchecken und los ging‘s.

 Gegen 23:00 Uhr war es schon ruhig im Bus. Ach ja, der kam aus Köln. Wir haben dann noch eine Hand voll Leute in Bielefeld eingesammelt und sind dann nach Hannover gefahren. Dort haben die Fahrer gewechselt. Bei Puttgarden sind dann noch in der Nacht ein paar Leute dazu gestiegen. Das war‘s, der Bus war jetzt voll!

 Beim Runterfahren von der Fähre sagte unser Busfahrer, dass jetzt alle drei Busse da seien. Drei Busse à mind. 30 Personen, auf den Seen wird‘s voll werden!

 Samstag, 13.07.13 Strecke: 3,5km

 Nach mehreren Episoden-Nickerchen bricht nördlich von Göteborg der Tag an.

 Gegen 10:30 Uhr kommen wir im Camp an. Ein kleine Stärkung und dann los zum Empfang der Ausrüstung. Wir gehören mit zu den ersten und müssen daher kaum warten. Schön, dann kommen wir auch früh los.  

 Ausrüstung gecheckt und dann los zum Kanu. Halt, wir brauchen noch einen Kanu-Wagen. Noch 20 Minuten, dann macht der Camp-Shop auf und ich kann den Kanu-Wagen mieten. Eigentlich sollte der Verkauf um 12:15 Uhr starten, los ging es aber erst um 12:45 Uhr. Schade, leider viel Zeit verloren.

 Jenny hat solange unsere Ausrüstung bewacht. Am Steg haben wir nach der kurzen Einweisung unser Boot gepackt und sind in Richtung Süden los.

 Toll, die Schleusenampel ist noch Grün. Also kräftig paddeln, noch etwa 100m, da spring si auf Rot. O.K., kurze Pause. Der nächste Skipper ruft den Schleusenwärter an. Schöne Sch...., etwa eine Stunde warten. Zum Umtragen müssten wir das Boot wieder ausräumen und aus dem Wasser holen. Dazu haben wir keine Lust und warten. Nach drei Schleusenden sind wir auf dem Lelang. Entgegen der Auskunft im Camp haben wir keinen Wind aus Nordost, sondern aus Südwest, Gegenwind. Auf Grund des Windes geht es erstmal am westlichen Ufer gen Süden.

 Um etwa 16:00 Uhr sind wir dann auf unserer nicht einsamen Insel angekommen. Die Hütte ist schon belegt, aber wir können unser Lager an der zweiten Feuerstelle aufbauen. Nach dem Abendessen, es gab Nudeln mit Käsesoße, haben wir uns am Lagerfeuer noch Stockbrot und Marshmallows gegrillt.

 Das Plumpsklo roch zwar streng, war aber erstaunlich sauber. Zur Erfrischung nach der langen Reise und dem ersten Tag „auf See“ sind wir noch schwimmen gewesen.

 Sonntag, 14.07.13 Strecke: 18 km/ 1,8km umtragen

 Gegen 04:00 Uhr werde ich durch den Regen wach. Schnell die Handtücher von der Leine. Für die Ausrüstung, vielleicht auch für das Frühstück, mit dem Tarp noch einen Unterschlupf errichtet. Aber bereits vor dem Frühstück hatte es schon wieder aufgehört zu regnen. Jenny hat nichts mitbekommen und seelenruhig weitergeschlafen.

 Nach dem Frühstück flaut der Wind immer mehr auf, es sind bereits Schaumkronen draußen auf dem See zu erkennen. Wir sind gegen 11:30 Uhr losgefahren, der Wind wehte nicht mehr so kräftig, kam jetzt aber querab aus Nordwest. Am östlichen Ufer fuhren wird bis zur Umtragestelle. Nachdem wir das Boot leer geräumt hatten, machten wir uns auf den Weg. Laut Karte musste etwa 800m umgetragen werden. Es waren aber etwa 1800m, die eins ist wohl irgendwann verloren gegangen. Auf dem Nedre Blomsjön geht es nach Norden, also wieder Gegenwind. Am westlichen Ufer entlang konnten wir dem Wind trotzen. Auf Grund der ungünstigen Windverhältnisse kamen wir erst gegen 15:30 Uhr bei dem Rastplätzen 30 bzw. 31 an. Der erste Platz war schon besetzt, aber der Zweite, die Hütte hoch oben auf einen Felsen, scheint unbesetzt, auch kein anderes Boot nähert sich. Toll, bald Feierabend. Dann kommt doch eine Person den Felsen hoch. Der Platz ist also auch schon besetzt. Auf Grund der Lage wird dort auch kein Platz für unser Zelt sein. Wir entscheiden uns weiter zufahren. Jenny macht uns Mut: Wir schaffen das!

 Nach weiteren zwei Kilometern kommen wir am Rastplatz 32 an. Wie bei Olav Trygvason: „ohne Zugang schien das Land“. Nur Felsen keine Möglichkeit an Land zu kommen. Doch da, ein Stück Sand, groß genug zum anlanden.

 Der Platz ist noch unbesetzt, wir machen es uns in der Hütte gemütlich. Für‘s Lagerfeuer zersäge und hacke ich schon mal das Holz und Jenny kümmert sich um das Essen.

 Zum Abendessen gab es Bratkartoffeln mit Speck. Wir mussten sehr hungrig sein. Erst bei der zweiten Portion merken wir, dass die Gewürze fehlen. Als Belohnung für die lange Etappe gibt es als Nachtisch die Doppelkekse aus der Tonne und die Cola von meiner Frau. Da wir wieder ein Netz haben, rufen wir kurz zu Hause an.

 Gegen Abend konnte sich die Sonne durchsetzten und es wurde ein schöner, sonniger Abend am Lagerfeuer.

 Montag, 15.07.13 Strecke: 13,9km/ 2,9km umtragen

 Heute sind wir um 08:00 Uhr aufgestanden. Es ist wieder windig, aber wir haben Rückenwind. Nach etwa 400m müssen wir bereits wieder umtragen. Es sind aber nur etwa 300m, aber bergan über Wurzeln. Auch die nächste Etappe ist nur kurz, dann müssen wir wieder umtragen. Dieses Mal sind es 2,7km. Es ist 12:00 Uhr, daher machen wir erstmal eine Pause. Das Umtragen ist recht schnell geschafft, da der größte Teil über eine Straße ging. Die Beschilderung vor Ort weicht aber leider von der Karte ab.

 Auf dem Store Le (Schweden) angekommen hatte der Wind gedreht und wir mussten gegen den Wind anpaddeln. An allen Rastplätzen waren schon Leute. Ein kleines „Rennen“ zum letzten möglichen Rastplatz konnten wir zwar für uns entscheiden, aber auch dort stand schon ein Zelt. Da es aber bereis 16:00 Uhr war, gingen wir als „Untermieter“ an Land. Wir sind wohl bei einer größeren Gruppe gelandet, ein großes Zelt und der Unterstand war auch schon belegt. Aber oberhalb war noch ein Plätzchen frei. 

 Auf Jenny‘s Idee hin holten wir dieses Mal das Seewasser mit dem 12-l-Eimer ins Boot/ Camp.

 Heute ist nicht mein Tag! Beim Abkochen fällt mir der Kochtopf aus der Hand und zum säubern kam ich auf die glorreiche Idee, den Eimer dafür zu nehmen. Also noch Mal raus, neues Wasser holen.

 Am Nachmittag kam noch ein Motorboot zum Rastplatz, die Putzkolonne. Sie haben das Plumpsklo geputzt und nach dem Rechten gesehen. Auch einen kleinen Plausch konnten wir führen, einer der Mitarbeiter ist aus Deutschland ausgewandert.

 Zum Abendessen haben wir uns Kartoffelpüree mit Bockwürsten und Gurkensalat gemacht. Mit dem Abkochen bin ich es jetzt leid, ich trinke das Wasser jetzt so. Jenny wartet erstmal ab, wie ich das vertrage.

 Dienstag, 16.07.13 Strecke: 9km

Das Aufstehen fiel heute schwerer, da es regnete. Nach dem ich mich überwunden hatte und das Zelt verlassen hatte, stellte ich fest, dass es nur ein paar Tropfen waren. Während des Frühstücks kamen immer mal wieder ein paar Tropfen herunter. Mit dem Kanu ging es erstmal Richtung Süden . Der Wind bläst heute eher schwach. Wir sehen jetzt immer mehr Kanuten, ich befürchte, heute werden wir wieder keinen Feuerplatz bekommen.Im Flote Fjorden geht‘s wieder nach Norden. Hier sind wir wieder alleine. Bei Viker müssen wir eine kurze Strecke umtragen. Beim Einsteigen ist es sumpfig und wir müssen das Kanu vom Wagen nehmen und das letzte Stück tragen. Alles ins Boot packen und los geht‘s. Über eine kleinen See fahren wir weiter in Richtung Norden. Um auf den Foxen zu kommen brauchen wir nicht wie befürchtet umzutragen, sondern können unter der Straße durchfahren. Schön, da haben wir das umtragen gesperrt. Halt!! Wo ist der Kanu-Wagen? Den haben wir beim letzten Umtragen vergessen. Also wieder zurück um das gute Stück zu holen. Den Wagen eingeladen und rückwärts raus aus dem Sumpf.

 Es wird wieder voller. Überall stehen schon wieder/ noch Zelte. Die Insel Bärön liegt vor uns, sie ist zwar groß, aber es stehen einige Zelte und Leute laufen herum. Diese tragen ihre Ausrüstung aber runter zu den Booten. Sie fahren jetzt (13:30 Uhr) erst los. Schön für uns. Zeitgleich mit uns kommt noch ein anderes Boot an. Ich frage die  abreisenden nach dem Unterstand. Er sagt mir, dass dieser etwa 50m den Berg hoch liegt. Die mit uns angekommenen haben auch mit gehört, zeigen aber keine Regung. wir trotten gemütlich den Berg hoch und finden einen leeren Unterstand vor. Schnell in beschlag genommen und dann die restliche Ausrüstung hoch schleppen. Die letzten Bewohner sind noch nicht lange weg, die Asche ist noch warm.

 Der Rastplatz liegt direkt an der Klippe, die Aussicht ist wunderbar. Wir gehen jetzt erstmal schwimmen. Nach einiger Überwindung ist das Wasser sehr angenehm. Unsere Mitbewohner von letzter Nacht treffen auch ein. Sich möchten gerne an eine offizielle Feuerstelle. Wir bieten ihnen an, das sie bei uns mit ans Feuer können. Sie fragen aber nach einer Karte, se selbst haben keine dabei. Gerne können sie auf unsere schauen. Sie beratschlagen kurz und erklären dann, dass sie noch weiterfahren werden.

 Wir werden uns heute Abend eine Pizza machen. Jenny sah meine Mundorgel und fragte danach, gerne. Wir haben sogar ein paar Lieder angestimmt. Ab deshalb keiner mehr sein Zelt bei uns aufstellte sei mal dahin gestellt.

 Mittwoch, 17.07.13 Strecke: 16,5km

 Eigentlich sollte es heute regnen. Aber wir haben strahlenden Sonnenschein. Unser heutiges Etappenziel ist der Rastplatz 12. Da wir aber bereits um etwa 13:00 Uhr da waren, beschlossen wir noch weiter in Richtung Norwegen zu fahren. Am gegenüberliegenden Ufer angekommen sehen wir sich etwas durch das Wasser schlängeln, eine Wasserschlange, etwa 50cm lang.

 Da die Plätze 11 und 10 auch schon belegt sind, fahren wir weiter in Richtung Süden/ Norwegen. Den Platz 9 finden wir nicht und schon sind wir in Norwegen. Also noch das kurze Stück zur Grenzinsel Trollön. Auch diese Insel ist schon gut belegt, aber wir finden noch ein Plätzchen. Verzweifelt versuche ich das Tarp aufzustellen, aber keine Version gefällt mir. Als es endlich steht, stellen wir fest, dass wir keinen Platz zum sitzen haben. Daher habe ich das Tarp wieder abgebaut. Sicherlich eine gute Show für die anderen Kanuten.

 Zum Abendessen machen wir uns die restlichen Nudeln und die Tomatensoße von gestern. Ein bisschen mit „Paprika scharf anbraten“ und es schmeckt. Mit auf der Insel war auch die „Trapp-Familie“. So konnten wir den Abend mit Musik unplugged genießen.

 Heute trafen wir noch mal auf die Putzkolonne. Auch hier kam es wieder zu lockeren Gesprächen zwischen den Campern und ihnen. Die Kinder aus dem Nachbarzelt enterten erstmal das Motorboot.

 Donnerstag, 18.07.13 Strecke: 7km

 Da wir für heute nur eine kurze Etappe geplant haben, ignoriere ich den Wecker und wir bleiben noch bis um 09:00 Uhr liegen. Nach dem Frühstück ging‘s zurück Richtung Norden. Mit leichten Rückenwind kamen wir gut und bequem vorwärts. Die angestrebten Rastplätze 10 und 11 waren schon belegt, sodass wir uns entschlossen zum Rastplatz 17 zu fahren. Direkt am Unterstand war kein Platz mehr für unser Zelt. Also haben wir zu Fuß die Insel erkundet. Am Westufer haben wir noch einen guten Platz gefunden. Also schnell zum Boot zurück und rüber gepaddelt. Ausrüstung raus und das Zelt aufgebaut. Der Wind wurde immer heftiger.

 Zum Abendessen wollten wir uns den Jägerhackbraten mit Kartoffeln und Erbsen/Möhren kochen, ein Turmbau zu Babel mit nur einer Flamme.

 Freitag, 19.07.13 Strecke: 5,2km

 In der Nacht hat der Wind, wie sonst üblich, nicht nachgelassen. Aber er blies jetzt in Richtung Süden, also Rückenwind für uns. Die Wellen sind nördlich von uns schon teilweise mit Schaumkronen, südlich aber nicht mehr. Wir konnten also in Richtung Endpunkt starten. Wir hatten die Strecke bis zur nächsten Insel fast geschafft, als der Wind wieder an Stärke zunahm. Auf Grund der höher werdenden Wellen mussten wir wieder mit oder gegen die Wellen paddeln. Um es noch schwerer zu machen kam der Wind anscheinend noch aus einer anderen Richtung. Ich war fast nur noch am steuern während Jenny alleine für den Vortrieb sorgte. Die Wellen werden immer höher, um nicht parallel mit ihnen zu laufen, mussten wir weiter raus auf den See. Nach der nächsten Wende konnten wir direkt vor den Wellen herlaufen. So mussten wir nicht mehr so schwer paddeln. Allerdings konnte ich gegen den Wind und die Wellen den Kurs kaum halten. Zeitweise paddelten wir auf einer Seite um noch so halbwegs die Richtung zu halten. Dann passierte es doch: Kurz vor Trane kommt eine Welle schräg zum Boot und läuft ins Boot. Schnell das Kanu mit den Wellen ausgerichtet. Wir brauchten noch etwa 150m bis zur nächsten Landzunge und den dahinter befindlichen deutlich ruhigeren Gewässern. In die nächste geschützte Bucht rein und das Wasser aus dem Bott schöpfen. Wir hatten gute 10cm Wasser im Boot. Die Packsäcke und die Tonne haben ihren Zweck erfüllt, alles ist trocken geblieben. Jetzt geht es noch ein Stück weiter und wir sind am Campingplatz.

 Unser Zelt stellten wir in der ersten Reihe auf, mit Blick auf den Foxen. Es war sehr warm. Beim Platzwart haben wir noch Münzen zum Duschen gewechselt. Der Platz und die Sanitäreinrichtungen sind, sagen wir mal, rustikal. Auf dem Platz waren, insbesondere bei den Hütten, Scandtrack-Utensilien zu sehen.

 Zum Abendessen haben wir uns nochmals Bratkartoffeln gebraten.

 Abends haben wir noch Karten und Vier-Gewinnt gespielt.

 Samstag, 20.07.13

 Die Erlösung naht, ab zum Duschen. Eine Wohltat!

 Gegen Mittag sortierten wir unsere Sachen und brachten unsere Taschen zum Abreiseplatz. Das Boot brachten wir zum Scandtrack-Anleger. Dann noch die Ausrüstung zurückgeben und fertig! Die Zivilisation hat uns wieder.

 Vor der Busfahrt ging‘s noch Mal unter die Dusche.

 Nach dem Essen warteten wir auf die Abfahrt der Busse. Auch die Rückfahrt verlief ohne Probleme. 

 Fazit:

 Insgesamt haben wir eine Strecke von 73 km zurückgelegt, meistens bei Gegenwind. Die angekündigten Mücken blieben zum Glück aus, wir haben sie aber auch nicht vermisst. An allen Rastplätzen waren die Toiletten in einem sauberen Zustand und es war überall genug Brennholz vorhanden, man musste es nur noch zersägen und spalten. Auch ohne Angelschein konnten wir unseren Vorrat von 17 Heringen auf 21 erhöhen. Augen auf beim Zeltabbau! 

 Das Scandtrack hat den Ablauf rationalisiert und gut organisiert. 

 Die Verpflegung ist gut und reichlich, was man wirklich nicht braucht/ mag sollte man bei der Abfahrt bereits im Camp lassen. Die Ausrüstung ist OK. Uns hat es viel Spass gemacht und wir werden es noch Mal machen!

 Trotz der vielen, nur allein von Scandtrack hergebrachten, Leuten ist es beim paddeln nicht überlaufen und man konnte immer noch ein ruhiges Plätzchen finden.

Autor: Stefan M., 14. Oktober 2013