Berichte letzte
Saison

In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren! 

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In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren! 

Autor: Lars K., 22. Oktober 2024
Reisebericht: Kanutour in Schweden – Zwei Wochen Abenteuer!

Mitte August starteten wir zu einer zweiwöchigen Kanutour in Schweden. Das Land der tausend Seen und tiefen Wälder versprach Abenteuer, Ruhe und Natur pur. Wir, meine Freundin und ich, hatten, Scandtrack sei Dank, alles dabei, was man für eine solche Tour benötigt – Zelt, Campingausrüstung, Lebensmittel für 14 Tage und vor allem unser Kanu, das uns in den kommenden zwei Wochen über die Seenlandschaft tragen sollte. Was wir jedoch nicht wirklich auf dem Schirm hatten, war das Wetter, das uns vor einige Herausforderungen stellte.

 

Woche 1: Ein stürmischer Start

Unsere Reise begann mit einer klassischen Wetterüberraschung, für die Schweden in seiner Spätsommerzeit bekannt ist. Bereits am zweiten Tag fing es an zu regnen, und das mit einer Intensität, die uns deutlich zeigte, dass wir nicht in einem mediterranen Urlaubsland waren. Die Temperaturen fielen merklich, und das Thermometer blieb an manchen Tagen unter 10 Grad hängen. Mehrere Male erreichten uns sogar Sturmwarnungen, bei denen davon abgeraten wurde, aufs Wasser zu gehen. Die ersten Tage bestanden also aus einigen Stunden Lesen im Zelt und Backgammon spielen, während der Regen aufs Dach trommelte und der Wind durch die Bäume pfiff, kleinen Wanderungen im Regen und auch verregneten Stunden am Lagerfeuer, um wenigsten ein bisschen auf Temperatur zu kommen.

Es war eine Geduldsprobe, vor allem, weil die Tour erst angefangen hatte und unsere Motivation, die Natur zu erkunden, zu paddeln und zu schwimmen riesig war. Doch bei dem kalten Schmuddelwetter blieb es in den ersten Tagen bei nur zwei sehr kurzen Badeeinheiten und sehr vielen Litern heißem Tee. Zu unserem Glück hatten wir jedoch zwei Wochen gebucht, und mussten nicht nach 7 Tagen bibbern unerledigter Dinge wieder abreisen.

 

Die Elchbegegnung – Ein Highlight dem Wetter zum Trotz

Am dritten Tag passierte jedoch etwas, das uns den Regen schnell vergessen ließ. Während wir gerade unser Lager auf einer kleinen Insel aufgeschlagen hatten und uns auf einen weiteren nassen Abend einstellten, sahen wir am gegenüberliegenden Ufer das Wasser aufspritzen. Erst dachten wir, es seien hartgesottene Schwimmer, die sich nichts aus Kälte und schlechtem Wetter zu machen schienen und von einem Felsen ins Wasser gesprungen waren, doch durchs Fernglas erkannten wir den großen Kopf eines schwimmenden Tieres – ein Elch! Genauer gesagt, eine Elchkuh, die vom Festland direkt auf unsere kleine Insel zusteuerte.

Es war ein beeindruckender Moment, als das mächtige Tier etwa 50 Meter von uns entfernt aus dem Wasser lief und im Unterholz verschwand. Ich hatte im Vorfeld gelesen, dass Elche hervorragende Schwimmer sind, aber ich muss zugeben, ich hatte keine Vorstellung! Der Anblick dieses majestätischen Tieres in der freien Natur blieb uns noch lange in Erinnerung und war eines der Highlights der gesamten Reise.

 

Woche 2: Aufatmen und Genießen

Nach einer Woche voller Regen und Stürme änderte sich das Wetter schlagartig in der zweiten Woche. Es wurde wärmer, die Sonne zeigte sich häufiger, und der Wind legte sich zumindest so weit, dass das Kanufahren wieder angenehmer wurde. Zwar blieb es immer noch oft windig, aber das war kein Vergleich zu den stürmischen Tagen der ersten Woche. Nun konnten wir die schwedische Natur in vollen Zügen genießen.

Die wärmeren Temperaturen luden uns regelmäßig zum Schwimmen ein. Wir entdeckten malerische Buchten und gelegentlich sogar klitzekleine Sandstrände, die wie für uns geschaffen schienen. Das Wasser war kühl und erfrischend, genau das Richtige nach langen Stunden im Kanu. Doch es gab noch mehr zu entdecken: Schweden ist im Spätsommer ein Paradies für Pilzsammler, und so fanden wir reichlich Pfifferlinge – die goldgelben Edelpilze, die fast überall wuchsen. An einem besonders erfolgreichen Tag stießen wir sogar auf einen prächtigen Steinpilz, der unser Abendessen wunderbar bereicherte.

 

Angeln und Kochen in der Wildnis

Ein weiteres Abenteuer ergab sich durch eine neue Freundschaft, die wir während der Reise schlossen. Unsere neuen Bekannten waren passionierte Angler und boten uns an, ihnen beim Fischen Gesellschaft zu leisten. Obwohl wir selbst keine großen Erfolge beim Angeln verzeichnen konnten, war es eine interessante Erfahrung, die uns die lokale Kultur und Lebensweise näherbrachte.

In puncto Kochen lernten wir ebenfalls etwas dazu. Ursprünglich hatten wir einen klassischen Spirituskocher dabei, der zwar zuverlässig und sicher, aber extrem langsam war. Nach einigen Tagen des Frusts über das Warten auf heißes Wasser, durften wir den Gaskocher unserer neuen Freunde ausprobieren. Das machte einen riesigen Unterschied. Besonders bei kaltem und nassem Wetter war es ein Segen, wenn das Wasser für Tee, Kaffee oder Essen innerhalb von Minuten heiß war. Für die nächste Tour steht ein kleiner Gaskocher definitiv auf der Packliste – vielleicht sogar ein Jet-Boil-Brenner, der einen Liter Wasser in weniger als einer Minute zum Kochen bringt.

 

Fazit: Eine Reise voller Kontraste

Unsere Kanutour durch Schweden war ein Abenteuer voller Höhen und Tiefen. Das Wetter in der ersten Woche forderte uns heraus, aber die Erlebnisse, wie die Elchbegegnung, machten all das mehr als wett. Die zweite Woche mit besserem Wetter ließ uns die Schönheit der schwedischen Natur noch intensiver erleben. Schwimmen, Pilze sammeln und die Ruhe der Seenlandschaft boten uns eine einmalige Gelegenheit, dem Alltag zu entfliehen und die Natur in ihrer reinsten Form zu genießen.

Schweden hat uns trotz oder gerade wegen der wechselhaften Wetterbedingungen eine unvergessliche Reise beschert – und wir werden definitiv wiederkommen

Autor: Lars K., 22. Oktober 2024