In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren!
In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren!
In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren!
Reisebericht Schweden – Kanutour 2022
Anreise (Freitag-Samstag)
Los ging es für uns freitags um 14 Uhr in Köln. Mit dem Bus nach Schweden. Machen wir uns nichts vor. 22 Stunden sind eine verdammt lange Busfahrt. Da man jedoch immer auch eine Nacht im Bus sitzt, verschläft man ohnehin große Teile der Fahrt. Ein gutes und bequemes Nackenkissen ist, neben einem guten Buch, ein absolutes Must-have. Auch die beiden kurzen Fahrten mit der Fähre bieten eine willkommene Abwechslung. Zu behaupten, die Fahrt wäre schnell vorüber, wäre gelogen, nichtsdestotrotz hatte ich es mir wesentlich schlimmer vorgestellt. In Anbetracht des Klimawandels, ist die Anreise mit dem Reisebus, mit Abstand die beste aller möglichen Alternativen.
1. Tag (Samstag)
Raus aus dem Bus und rein in die Schlange. Das Abholen der ganzen Ausrüstung ist mit Warten verbunden. Zum Glück gibt es aber gratis Kaffee um die Zeit ein wenig zu überbrücken. Nach der langen Busfahrt kommt einem etwas Warmes zu trinken sehr gelegen. Wenn alle Ausrüstungsgegenstände beisammen sind, können die eigenen Sachen in wasserfeste Packsäcke umgepackt werden und nach einer kurzen Einführung, kann es dann bereits los gehen.
Nur wir beide, das Boot und die Natur um uns herum. Und das für 7 volle Tage. Abends gibt es Bratkartoffeln mit Speck und ein kleines Lagerfeuer und auch die Abendsonne schaut noch mal vorbei und wir können mit unseren Büchern auf einem Felsen unmittelbar am Wasser vor dem Schlafengehen noch ein bisschen Wärme tanken. Der Sonnenuntergang ist absolut krass. Man könnte dem Gedanken erliegen, dass das der schönste Sonnenuntergang des Urlaubs sein würde. Doch weit gefehlt! Ihr werdet sehen…
Das Einzige, das bei alldem ein wenig stört, sind die Mücken. Den Punkt „Mückenspray“ auf der Packliste sollte man definitiv ernst nehmen. Alternativ hilft aber auch immer ein kleines Lagerfeuer. Das vertreibt die Biester und ist außerdem gemütlich.
2. Tag (Sonntag)
Den Vormittag verbringen wir mit einem entspannten Frühstück und einem leckeren Kaffee. Heute hat es ordentlich Wind und auch ziemlichen Wellengang. Natürlich genau aus der Richtung, in die wir fahren wollen. Dennoch paddeln wir ein paar Kilometer gegen die Wellen an und schlagen unser Lager auf einer kleinen, bewaldeten Insel in Ufernähe auf. Der Zeltaufbau dort geht bereits wesentlich schneller und besser als am ersten Abend. Außerdem können wir an den Bäumen der Insel unsere Hängematten in der Abendsonne aufhängen und den Tag ganz entspannt ausklingen lassen. Zu Abend kochen wir uns Nudeln in Tomatensauce und backen Stockbrot über dem Feuer.
3. Tag (Montag)
An diesem Morgen bin ich mit – genauer gesagt kurz vor – der Sonne aufgestanden, um den Sonnenaufgang zu fotografieren. Dieser war zwar selbst nicht so spektakulär, wie erhofft, aber die Farben, in die er die Umgebung getaucht hat, waren der Hammer.
Da wir im Urlaub sind, uns die kleine Insel sehr gut gefällt, und auch das Wetter mitspielt, haben wir beschlossen, hier einen ersten Ruhetag einzulegen. Den ganzen Tag über in der Sonne lesen, im See baden und genießen. Eine kleine Paddeltour ohne Gepäck um in der Mitte des Sees neues Trinkwasser zu holen und ein wenig zu fotografieren. Außerdem zeigt sich die Tierwelt. Allerlei Vögel sind zu sehen und zwei im Besonderen auch zu hören: Buntspecht und Kleiber statten uns allerlei Besuche ab. Hier merke ich, dass lediglich zwei Akkus für die Kamera, doch etwas optimistisch waren. Ab diesem Tag muss ich ein wenig Kamera Akku sparen. Wie gut, dass ich neben meiner Digitalkamera auch eine analoge Kamera mit im Gepäck habe. Natürlich muss man hier ein wenig sorgfältiger seine Motive auswählen, da Film auch nicht unbegrenzt vorhanden ist, dafür braucht man sich über Akkus keine Sorgen zu machen. Meine Analogkamera braucht zwar auch eine Batterie um zu funktionieren, diese hält jedoch ohne Probleme ein halbes Jahr durch. Ach die gute alte Technik…
Aus dem eben genannten Grund, sind einige meiner Fotos in Schwarzweiß.
4. Tag (Dienstag)
Nach entspanntem Frühstück und gutem Kaffee, geht es mit dem Kanu weiter. Die Handgriffe sitzen mit jedem Tag ein kleines Bisschen besser. Auch heute steht der Wind leider wieder gegen uns. Wir haben aber aus den vorangegangenen Tagen gelernt, und überlegen uns von Anfang an die beste Route, um dem Wind so gut es geht aus dem Weg zu gehen. Unser Ziel ist erneut eine kleine Insel. Dort angekommen, kümmern wir uns erst mal um Feuerholz. Ein durch die Ranger bereitgestellter Baumstamm will gesägt und gespalten werden. Häufig sind die Stämme gerade außen noch ein wenig feucht. Es lohnt sich also mit dem Holz aus der Mitte anzufangen, und die äußeren Teile erst nachzulegen, wenn schon ordentliche Hitze vorhanden ist. Zu essen gibt es eine ordentliche Portion Gemüsereis vom Feuer.
Die Aussicht ist, da wir ganz vorne auf der Insel unser Lager aufgeschlagen haben, absolut spektakulär. In beinahe alle Richtungen sieht man hunderte Meter Wasser. Sonne und Wolken spielen an diesem Abend mit und bescheren uns einen der schönsten Sonnenuntergänge der ganzen Reise. Auch der Sternenhimmel in Schweden ist sehr viel imposanter, als der in Deutschland, und wer ein wenig Geduld mitbringt, wird sicher die eine oder andere Sternschnuppe zu sehen bekommen.
5. Tag (Mittwoch)
Nach einer angenehmen ruhigen, wenn auch sehr kalten Nacht, beschließen wir, auf dieser Insel erneut einen entspannten Ruhetag einzulegen, da wir an Tag 5 eigentlich schon auf dem Rückweg seien müssten, weiterfahren also wenig Sinn ergibt, die Strecke für den Rückweg aber bisher noch recht überschaubar ist. Bei Windstille und absolut blauem Himmel lassen wir die Seele baumeln und genießen den Tag am und im Wasser. Mit unseren Isomatten machen wir es uns auf einem flachen Felsen gemütlich und dösen in der Sonne. Die Steinkonstellationen am Ufer sehen aus, als wären sie fake, so schön sind sie.
Zu essen gibt es heute gefüllte Paprika aus der Dose mit grünen Brechbohnen und Folienkartoffeln aus dem Feuer. Da wir bei unserem Spirituskocher anfangs scheinbar etwas verschwenderisch waren, müssen wir nun ein wenig besser haushalten. Hierfür kommt uns die große Dose sehr gelegen. Mithilfe des Grillrosts ist damit über dem Feuer schnell eine ordentliche Menge Wasser für Tee oder Kaffee gekocht.
6. Tag (Donnerstag)
Auf der anderen Uferseite des Sees geht es nun grob wieder in Richtung Ausgangspunkt. Dieses Mal spielt auch der Wind mit und wir gleiten durch beinahe spiegelglattes Wasser. Der Tag ist wahrlich ein Geschenk, die Sonne scheint und wir können noch ein wenig Farbe sammeln, bevor es zurückgeht. Da inzwischen die Brutzeit der Vögel vorbei ist und wir auch die kleinen Inseln anfahren dürfen, die als Vogelschutzgebiete deklariert sind, beschließen wir, unser Lager erneut auf einer Insel zu errichten. Da die Insel so klein ist, kann man jederzeit auf eine sonnenzugewandte Seite wechseln. Wir können also wieder einmal die Sonne genießen und noch einmal ins kühle Nass springen. Zum Abschluss des Tages gibt es Linseneintopf in Hülle und Fülle, dazu Stockbrot und auch eine kleine, mit Stockbrotteig improvisierte Pizza.
7. Tag (Freitag)
Der letzte ganze Tag steht an und wir müssen ein paar Kilometer abrocken, damit uns die Entfernung am letzten Tag keinen Strich durch die Rechnung macht. Wir stehen also früh auf und brechen unser Lager ab. Auf unserer kleinen Insel noch einen letzten Kaffee und los geht es. Gefrühstückt wird später auf dem Wasser. Der Wind hat inzwischen gedreht und kommt, wer hätte das gedacht, natürlich wieder aus der Richtung, in die wir fahren. Wir kämpfen uns also so dicht es geht am Ufer entlang. Dort haben wir eine kurze Begegnung mit einem kleinen Otter, der extra für uns noch eine kleine Schwimmsession einlegt. Zuckersüß, für meine Kamera aber leider zu schnell…
Nach einigen Stunden des Paddelns, mit einer kurzen Kaffee- und Toilettenpause erreichen wir schließlich unser Tagesziel. Es liegt erneut auf einer der vielen kleinen Vogelschutzinseln, die man nur außerhalb der Brutzeit anfahren darf.
Unser Lagerplatz ist dieses Mal perfekt. Die Nacht wird vermutlich sehr kalt, da sternenklar, unser Zelt steht im Windschatten des Waldes aber gut geschützt und wir haben einen schönen Wärmepuffer um uns herum. Unsere Kochstelle hat eine wunderbare Aussicht über das Wasser und es geht ein leichter gleichmäßiger Wind. Er ist gerade stark genug, um die Mücken zu vertreiben, aber leicht genug, um einen nicht übermäßig auszukühlen. Es gibt die letzte Mahlzeit aus dem Camping-Kocher und dann gehen wir früh ins Bett, da es am nächsten Morgen noch die letzten Kilometer zu bewältigen gilt und das Boot sowie die Ausrüstung bereits um 9 Uhr abgegeben sein müssen.
8. Tag (Samstag)
Der Tag begrüßt uns mit Regen. Der einzige Tag, an dem es regnet, ist der Letzte. Fast so als würde Schweden jetzt schon weinen, dass wir wieder gehen müssen. Also schnell alles einpacken und rein ins Boot. Es geht die letzten Kilometer durch kleine Nebelfelder auf dem Wasser. Der Nebel ist leicht genug, dass man nicht die Orientierung verliert und doch ein atemberaubendes Naturschauspiel.
Die Rückgabe der Ausrüstung ist sehr unkompliziert, man braucht nur ein wenig Geduld, da nicht nur viele andere zeitgleich ihr Boot abgeben wollen, sondern auch die nächsten Paddler in ihre Tour starten wollen. Eile haben wir aber so oder so nicht. Der Bus, mit dem wir zurückreisen, fährt erst gegen Abend. Wir haben also noch den ganzen Tag Zeit, das nahegelegene Dörfchen unsicher zu machen.
Rückreise (Samstag-Sonntag)
Nach einer kleinen Shoppingtour im Supermarkt, sind wir bestens auf die Rückreise vorbereitet. Die Reste aus unserer Lebensmitteltonne haben wir mit ein paar weiteren Snacks ergänzt. So sind wir auf der langen Fahrt gut versorgt.
Wir trinken noch einen Kaffee und essen feinstes Schwedisches Gebäck und vertrödeln den Tag mit Lesen und Spazieren. Gegen Abend noch eine Pizza und dann geht es in den Bus.
Für die Rückfahrt kann es sich lohnen, sich ein sehr fesselndes Buch aufzusparen. So sind die ersten Stunden der Fahrt schnell vorbei und bevor man anfängt sich zu langweilen, ist man eingeschlafen. Der nächste Tag und somit das Ende der Fahrt zieht sich dann trotzdem ein bisschen. Angenehm ist aber, dass man bereits gegen Nachmittag ankommt und nicht erst am Abend. Man kann also noch im Hellen seine Tasche auspacken und vielleicht die erste Waschmaschine anstellen. Außerdem hat man im Bus jede Menge Zeit, die Erlebnisse noch einmal sacken zu lassen. Kaum zu glauben, wie schnell die Woche rum war. Schweden ist wahrlich ein Land zum Träumen. Und für uns steht fest: Wir kommen wieder!