In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren!
In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren!
In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren!
Ich war mit meinem Sohn das erste mal in einem Outdoor-Urlaub, also waren wir sehr sehr gespannt auf die Zeit in Schweden.
Im Camp konnten wir es kaum erwarten, loszulegen, aber erst erhielten wir unsere Tonne mit Proviant, Zelt, Kiste mit Utensilien, die Seesäcke und das Kanu. Das Allerwichtigste für meinen Sohn besorgte ich im Campshop – Fiskekort, die Angelkarte.
Und dann endlich in den See stechen. Klares Wasser, das Unbekannte am Horizont und unser neues Fortbewegungsmittel sorgten ordentlich für Euphorie. Sogar so stark, dass wir recht orientierungslos waren, und fast jede kleine Insel für unsere hielten. So war unser erster Halt eigentlich keine Insel, sondern ein größerer Felsen, mit etwa 15 Meter Durchmesser. Weiter auf die Suche waren wir schon zielgerichteter, da Paddeln bei der Wärme auch anstrengend war.
Gerade auf unserer Insel angekommen, waren wir sofort geflasht vom super klaren Wasser und mussten gleich baden. Der See war kalt, aber sehr erfrischend bei Temperaturen um die 28 Grad.
Ein guter Platz für unser Lager war direkt bei der Feuerstelle. Nachdem schnellen Zeltaufbau und machten uns daran, unsere Insel zu erkunden. Am besten beschreibt man sie als klein, aber fein. Im Osten hatte sie Steinklippen, im Süden war unsere Anlege- und Badestelle, weiter am Ufer richteten wir unsere „Küche“ ein.
Ein kleiner Wald war das Herz der Insel. Die Hänge waren mit moosartigem Gewächs bedeckt, aus Tannenzapfen holten wir manchmal zum Knabbern die Samen raus. Bear Grylls empfiehlt aus Tannennadeln einen Tee zu machen. Das hatten wir auch vor, bis wir entdeckten, wie lange es dauert, bis das Wasser mal kocht.
Mein Sohn bereitete die Angelausrüstung vor. Für die erste Session entscheid er sich für einen Wobbler. Ich habe vom Angeln überhaupt keine Ahnung, das ist alles ein wenig wie schwarze Magie für mich. Um so faszinierender fand ich seine Hingabe.
Nach dem Angeln (was fast nur daraus bestand, den Köder immer wieder zu wechseln) bauten wir aus der Plane und Schnur eine gemütliche, aber nur für kurze Zeit stabile Hängematte. Ein toller Leseplatz!
Auf der Suche nach einem perfekten Angelplatz, erkundeten wir die Nachbarninseln. Während mein Sohn sich mit dem enttüdeln der Angelschnur beschäftigte, konnte ich mich mit der Natur in Einklang bringen, und einfach entspannen. Ohne esoterisch zu sein, fand ich die Ruhe sehr wohltuend. Und dann klaute mein Sohn das Kanu und fuhr allein raus.
Seltsame Steinskulpturen scheinen ein Volkssport in Schweden zu sein, wir haben einige davon auf vielen Inseln gesehen.
Leider, leider durften wir kein Feuer machen – wegen extremer Trockenheit wurde ein Feuerverbot in gesamter Region verhängt. Aber wir ließen uns nicht davon abhalten, Folienkartoffeln und Marshmallows zu machen, in unserem Spirituskocher natürlich. Spoiler: Marshmallows gehen besser als Kartoffeln.
Eigentlich überlegten wir, uns von den vielen, vielen Fischen zu ernähren, die wir fangen würden. Den Plan gaben wir aber relativ schnell auf. Zum Glück hatten wir die wohl am längsten haltbaren Müsliriegel im Universum: danke Edeka!
Auf unserer Insel fanden wir neues Nahrungsmittel: Blaubeeren! In den Expeditionen auf die benachbarten Inseln, konnten wir eine ganze Handvoll davon sichern. Nach einem Rezept aus dem Outdoor-Kochbuch machten wir Blaubeer-Pancakes. Sie sahen etwas grob aus, schmeckten aber fantastisch!
Die tolle Natur in Nordmarken wirkte immer entspannend. So war auch Wasser holen (etwas weg vom Ufer rausfahren, da ist es reiner) eine schöne Sache.
Erst nach ein paar Tagen fiel uns auf, dass wir unsere Anlegestelle mit vielen Mini-Fröschen teilten. Fast unsichtbar auf (und unter) den Steinen, sie waren so witzig und sehr schnell.
Manchmal bekamen wir Besuch vom Pirate Supermarked. Das Boot hörte sich an wie eine Dampflok, und sah auch ein wenig so aus. Die Jungs fuhren alle Inseln an, und boten per Lautsprecher alles, was man so braucht. Bier, Toilettenpapier, Spiritus; Skittles, die erst seit vier Jahren verfallen waren.
Die Abenddämmerung war immer magisch. Absolute Ruhe, die nur manchmal von unserem Flüstern oder dem Plätschern eines Fisches unterbrochen wurde. Richtig dunkel wurde es wahrscheinlich nie, und wir machten auch noch bis spät in die Nacht Angelausflüge.
Manchmal bekamen wir auch Besuch in Form von Raupen in den Schuhen. Die Leute, die weiter nach Norden gefahren sind, haben sogar einen Elch gesehen, da waren natürlich alle neidisch.
Als es sehr windig wurde, funktionierten wir unsere Hängematte in einen Windschutz um. So eine Plane ist sehr vielseitig, super dass sie bei der Ausrüstung dabei war.
Dann kam das Highlight: ich, der wahrscheinlich zum dritten Mal im Leben angelte (mit Unterbrechung von fast 30 Jahren) hatte gleich nach ein paar Mal Auswerfen einen Fisch an der Angel! Ich dachte erst, der Köder verfing sich wieder in den Steinen am Grund (was oft der Fall war, und die Rettungsaktionen waren aufwendig und komisch zugleich – mein Sohn gab mir Anweisungen und ich steuerte das Kanu in Kreisen um die Stelle druhmherum). Aber es war tatsächlich ein kleiner Barsch, der einen ziemlichen Zug hatte! Sogar die Nachbarn von der Insel gratulierten, und wir waren so überrascht, dass wir gar nicht wussten, was wir machen sollten. Die Nachbarn schlugen vor, eine Zange zu holen, um den Fisch vom Haken zu lösen, und während sie das taten, machte mein Sohn das, was Kinder so machen: er hielt den Fisch ins Wasser, damit er nicht austrocknet. Der Barsch ließ sich nicht zweimal bitten, als ich den Haken rausholte, war er weg.
Am Abend waren wir immer noch geflasht vom Fischen, und als ein kleiner Regen sich ankündigte (perfektes Angelwetter angeblich) wollten wir wieder unser Glück versuchen. Da ich auf der Ostseite Fotos machte, holte mich mein Sohn mit dem Kanu ab. Als ich von der etwas steilen Klippe ins Kanu steigen wollte, schoß mir ein Gedanke in den Kopf, dass man genau so etwas nicht macht – und rutsche ins Wasser. Mit einem Bein im Kanu, einem im Wasser versuchte ich wieder auf die Klippe zu klettern, während ich auch noch die Kamera hielt. Kaum zog ich mich etwas raus, um erleichtert darüber zu lachen, rutschte ich wieder ins Wasser, diesmal bis zum Hals inklusive Kamera. Es sah wohl urkomisch aus, mein Sohn konnte sich nicht einkriegen vor Lachen, und ich eigentlich auch. So angelten wir weiter – ich nass bis zum Hals, mein Sohn kichernd und alle Fische waren wohl woanders.
Nach einem Tag in der Sonne ging meine Kamera wieder, und wir versuchten uns in Haute Cuisine – eine Outdoor-Pizza stand auf dem Menü. Nur sind wir beide keine Köche, und so wurde der Teig ein wenig anders als geplant. Als wir vom Regen überrascht wurden, und unsere Vorräte ins Trockene schaffen wollten, passierte das, was passieren musste – die Pfanne plumste auf den Boden, mit dem Teig zuerst. So sind das nicht etwa Pilze auf dem Bild, es sind ganz leckere, hausgemachte Steine. Hungrig waren wir trotzdem nie – in der Essenstonne war mehr als genug da.
Die letzte Nacht verbrachten wir in einem Dano-Häuschen auf der Insel gegenüber. Es ist einfach ein tolles Gefühl, als letztes vor dem Einschlafen und als erstes nach dem Aufwachen die Natur zu sehen. Die Zeit in Schweden bleibt uns auf jeden Fall in Erinnerung als ein lustiges, kurzweiliges, schönes Abenteuer!