In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren!
In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren!
In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren!
Fast schon routiniert haben wir uns auf unsere sechste Tour mit dem Canu über die schwedischen Seen vorbereitet. Um nicht mit den großen Massen unterwegs zu sein und außerdem ohne viel Chemie den Mücken zu entgehen haben wir diesmal einen besonders frühen Reisezeitraum gewählt. So machten wir uns zu zweit am 25.05.2024 ab Frankfurt mit dem Bus auf den Weg nach Schweden.
Der Wetterbericht ließ zunächst einen kalten, dann einen eher sommerlichen und schließlich einen typisch schwedischen Wettermix erwarten. Sonne, immer ein laues Lüftchen und hin und wieder auch ein Schauer. Dass es jeden zweiten Tag auch gewittrig sein würde, das hatten wir so früh im Jahr nicht erwartet. Auch waren uns die Mücken durch den milden Frühling bereits voraus und haben uns erwartet.
Aber was wäre ein gelungener Urlaub mit dem Canu in Schweden ohne solche Herausforderungen. Gegen die Mücken hatten wir bereits mit Mückenschutzhüten vorgesorgt. Beim Essen etwas doof, beim Kochen oder Genießen des Sonnenuntergangs aber Gold wert. Und wurden wir doch mal gestochen half regelmäßig der Sprung ins kühle (ca. 15-18C°) Nass der Seen.
Da wir einen Kanuwagen gebucht hatten, haben wir uns für eine Runde in Anlehnung an unsere erste Canutour 2015 entschieden. Nicht zu lang, falls das Wetter uns mal einen Tag festsetzt und dennoch sehr abwechslungsreich und etwas ab vom Schuss.
Bei bestem Wetter konnten wir am Samstag noch unseren Lieblingsübernachtungsplatz am Ostufer des Foxen ansteuern. Einfache Anlagestelle, gute Bademöglichkeiten, super Felsen, um den Sonnenuntergang zu genießen und den Sonnenaufgang zu erwarten. Windgeschützt, kleine Feuerstelle und nahezu ebener Aufstellplatz für das Zelt. … Also ein richtig guter Ausgangspunkt für eine tolle Tour. Den Gewittern an diesem Abend durften wir aus der Ferne beim Vorbeiziehen zuschauen, auch das sieht mit den weiten Blicken über das Land und die Seen toll aus.
Nach einer Umrundung des Foxen und dem Besuch des alten Schrottplatzes von Bastnäs trugen wir am Nachmittag auf den Lelang um und verbrachten die zweite Nacht an der Stelle, an der wir unsere erste Nacht in Schweden vor rund neun Jahren verbracht haben. Sie hatte von Ihrem Charme nichts eingebüßt.
Als Nächstes stand die Umtrage in den Nedre Blomsjön mit seinen markanten steilen Felsformationen an. Weil für den Nachmittag recht zuverlässig vor Gewittern gewarnt wurde, suchten wir einen befestigten Dano auf. Dort konnten wir das Gewitter in Ruhe erwarten und an uns vorbeiziehen lassen. Vorher und nachher sprangen wir natürlich auch hier wieder ins Wasser.
Nach dem Trubel des ersten Tages haben wir am Sonntag auf dem Foxen noch rund fünf Canus gesehen, im Lelang noch drei, auf dem Nedre Blomsjön noch eines und am Folgetag waren wir auf dem Övre Blomsjön den ganzen Abend für uns alleine. Der nach Norden ausgerichtete Unterstand des dortigen Dano erwies sich bei dem von Süden kommenden Gewitter als richtiger Glücksfall. So konnten wir auch dieses entspannt und trocken überstehen. Unsere einzige Sorge an diesem Nachmittag, ob die Urlaubslektüre wohl ausreichen werde. Nach dem Gewitter konnten wir noch einen schönen Abend auf den Felsen vor der Hütte verbringen, dort essen und im Anschluss auch nochmals Baden gehen.
Mit der nächsten Umtrage gelangten wir bei Fellingsed wieder in den Stora Le. Dort ganz im Norden des Seengeflechts suchten wir nach der Insel, auf der wir bei dieser Tour vor neun Jahren übernachtet haben. Erst beim vierten Anlauf waren wir uns sicher, dass wir die richtige Insel besser gesagt Landzunge gefunden hatten. Den Sonnenuntergang genossen wir zum wiederholten Mal an diesem Abend von einem Felsen am gegenüberliegenden Ufer.
Der nächste Tag sollte regnerisch werden. Wir beschlossen aber frühzeitig loszufahren, um den neuen Übernachtungsplatz vorher bereits erreicht zu haben. Um es vorwegzunehmen: Das hat nicht geklappt. Dafür ist uns aber zum ersten mal die Sichtung einer Elchkuh gelungen, wie Sie sich in Ufernähe aufhielt. Nach einem intensiven Blickkontakt und einigen verwackelten Fotos trottete Sie gemächlich davon. Mindestens für uns war dies einer der großartigsten Momente dieser Tour und wir sind froh sie nicht erschreckt zu haben.
Den Rest des Tages hat die Natur mit Schauern bestimmt und entschleunigt. Einmal unter dem kurzfristig aufgespannten Tarp, das wir immer im Tagesgepäck dabeihaben und einmal am Übernachtungsplatz, an dem durch die ständigen Schauer auch tagsüber viele Mücken unterwegs waren. Aber ein schön ausgerichteter Zeltplatz und ein toller Blick durch das Mückengitter, ein Kaffee und ein schönes Buch, lassen auch das gut ertragen.
Für den letzten Tag liefen wir wieder unseren Lieblingsübernachtungsplatz an, an dem wir bereits die erste Nacht verbracht hatten.
Am letzten Tag wollte uns nochmals ein Gewitter an der Nase herumführen. Es sollte bis elf Uhr durch sein, weshalb wir erst entschieden, dieses abzuwarten und dann erst das Basiscamp anzusteuern. Dann hieß es es habe sich verlangsamt und wäre erst gegen 14 Uhr durch. Also beschlossen wir zumindest abzubauen und eine erste Etappe zu fahren. Auf der Hälfte der Strecke spannten wir also nochmals das Tarp auf und machten eine kleines Nickerchen bei Nieselregen. Doch das Gewitter ließ weiter auf sich warten. Als es dann hieß, es würde sich kaum nähern, beschlossen wir kurzerhand an seiner Flanke entlang zum Basiscamp zu fahren. Dies hatten nun wohl auch viele andere beschlossen. Denn plötzlich sah man aus allen Richtungen die Canus der Mitreisenden in Richtung Basiscamp aufbrechen.
Neun Jahre nachdem wir diese Tour gefahren sind, konnten wir feststellen, dass diese Tour weiter sehr reizvoll ist, man sich an der schwedischen Natur kaum sattsehen und mit der richtigen Kleidung und Lektüre auch viele Wetterkapriolen wegstecken kann. Mit dieser Erfahrung sind wir optimistisch auch für die nächsten Jahre noch genügend Touren ausprobieren oder wiederentdecken zu können. Getreu unserem Motto „solange es der Rücken mitmacht“ wird es wohl nicht unser letzter Schwedenaufenthalt gewesen sein.
Michael und Kathrin