Berichte letzte
Saison

In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren! 

Berichte letzte
Saison

In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren! 

Autor: Enrico R., 07. November 2023
Schweden 2023

Jeder Mensch sollte einen Sehnsuchtsort haben. Wir haben ihn gefunden......

 

Leider ist unser Urlaub schon ein paar Wochen vorbei. Die Eindrücke sind noch präsent und wir zehren von den schönen Stunden in Schweden. Wir möchten uns ganz herzlich bei dem Team von Scandtrack bedanken, für die Professionalität, die Vorbereitung sowie das Lächeln in den Gesichtern der Mitarbeiter trotz Stress und viel Arbeit. Besonderen Dank gilt Jens für das nette Gespräch am Ende unserer Reise.

 

Hier ist unser Reisebericht.

 

Am 16.06.2023 durften wir zum sechsten Mal mit Scandtrack nach Schweden fahren. Meine Frau und ich waren wie immer aufgeregt und die Vorfreude war groß. Wir stellten uns wieder die Frage, wie wird es diesmal sein oder wie wird das Wetter. Am Freitag gegen 13:00 Uhr kamen wir mit dem Zug am Flughafen ‘‘ Leipzig/Halle’‘ an. Wir mussten noch ein paar Stunden auf den Bus warten, aber das war uns egal, wir waren mit unseren Gedanken schon weit weg in Schweden. Zum Glück war unser Bus pünktlich und die Reise konnte beginnen.

Gegen 09:00 Uhr am Samstag kamen wir im Camp an. Wie immer ein Gewusel, das Wetter war sonnig und es war warm. Die netten Mitarbeiter von Scandtrack fertigten uns schnell ab. Wir nahmen unser Proviant und all die Utensilien und machten uns auf den Weg das Kanu in Empfang zu nehmen.

Nach etwa zehn Minuten waren wir endlich auf dem Wasser, voller Vorfreude paddelten wir unserem Ziel entgegen.

Ein Jahr zuvor hatten wir das Dano 10 gefunden und da wollten wir auch wieder hin. Wir sahen Gänse mit Ihren Küken und Seeadler, die am Himmel ihre Runden drehten. Nach etwa einer Stunde hatten wir unser Ziel erreicht.

Wir beschlossen, das Kanu noch nicht zu entladen, sondern uns auf ein Stein zu setzen und die Natur sowie die Ruhe zu genießen. Die lange Fahrt im Bus hat geschlaucht und wir merkten, dass wir ganz schön müde waren. Wir schlugen unser Lager auf. Das Zelt blieb eingepackt, da wir im Dano schlafen wollten.

Als wir in unseren Schlafsäcken lagen, hörten wir die Stimmen von zahlreichen Vögeln, das Summen von Bienen und das Laub der Bäume. Eine Maus traute sich aus ihrem Loch und raschelte im Gebüsch herum. Neugierig schaute sie zu uns herüber, bis sie im Unterholz verschwand.

Gegen 2:00 Uhr Nachts wachten meine Frau und ich aus unerklärlichen Gründen auf. Wir waren hellwach und merkten die absolute Stille um uns herum. Kein Tier, kein Laub oder irgendein anderes Geräusch, das wir hörten. So eine Stille hatten wir noch nie erlebt. Wir waren erstaunt und flüsterten, dass wir aufstehen sollten, um diesen magischen Moment mit Bildern und Videos einzufangen.

Im Stora Le spiegelten sich die Wolken und langsam stieg Nebel auf. Wir waren immer noch überrascht. Ist die Natur zur Ruhe gekommen und schläft?

Wir setzten uns auf einen Stein und beobachteten den See, dabei merkten wir gar nicht, wie schnell die Zeit verging.

Und dann? Nach etwa einer Stunde und wie ein Fingerschnipp merkten wir ein Luftzug im Gesicht, Blätter bewegten, sich, die Bienen summten. Tiere erwachten aus ihrem Schlaf. Die Natur hat ihre Ruhe beendet. Jetzt waren wir total erstaunt. Konnten nicht begreifen, was geschehen war. Wir lagen in dieser Nacht noch lange wach. Jeder in seinen Gedanken versunken.

Am Morgen des darauf folgenden Tages redeten wir über unser Erlebnis. Wir beschlossen, dass dieser Moment, der über eine Stunde ging, ein magischer Moment war. Dieses Ereignis werden wir nicht wieder vergessen.

Im Nachhinein haben wir das schönste Bild auf eine Leinwand verewigen lassen. Dieses Bild hängt nun in unserem Wohnzimmer.

 

Die Tage in Schweden vergingen wie im Flug, das Wetter war warm und wir konnten jeden Abend baden. Am Dienstag beschlossen wir, uns nochmal Båstnäs

anzuschauen. Wir hatten diesen Lost Places schon vor Jahren entdeckt und waren von diesem Ort sehr beeindruckt. Ein Autofriedhof der besonderen Art. Eine Sehenswürdigkeit aus der Vergangenheit.

Hier entstand die beeindruckende Schrottansammlung durch zwei Brüder, die nach dem Zweiten Weltkrieg Autoteile nach Norwegen verkaufte. Man umging Einfuhrverbote und Importzölle für Pkws, indem man sie auf schwedischer Seite auseinander baute, dann in Einzelteilen über die Grenze brachte und in Norwegen wieder zusammensetzte. Dies lohnte sich bis 1986. Damals wurde die Werkstatt geschlossen. Dennoch stellten die Leute weiterhin Wracks auf ihrem Gelände ab. Etwa eintausend, es können auch mehr sein.

Wir verbrachten in Båstnäs den ganzen Nachmittag.

 

Wie schon geschrieben, vergingen die Tage wie im Flug. Schneller als gedacht war es wieder Samstag und unser Urlaub in Schweden ging zu Ende. Gegen 10:00 Uhr kamen wir im Camp an und gaben unser Ausrüstungspaket ab. Da wir schon Erfahrung mit einem Samstag im Camp hatten, wussten wir, wie wir die Zeit bis zur Abfahrt verbringen werden. Diesmal wollten wir die verlassene Hütte in Bråten besuchen. Seit Jahren wollten wir zu diesem Ort und diesmal sollte es klappen.

Mit ein paar Umwegen fanden wir mitten im Wald diese kleine Hütte. Versteckt hinter Gebüsch und Bäumen stand es, dieses seltsame Häuschen.

Da die Tür nicht verschlossen war, gingen wir in das Haus. Ehrfürchtig vor diesen Ort sprachen wir leise und tauchten in die Vergangenheit ein. Das Wohnzimmer war bestückt mit alten Möbeln. Familienbilder hingen an der Wand und alles stand da, als ob niemand das Haus verlassen hat.

Später, als wir zu Hause waren, recherchierte meine Frau zu diesem Ort und fand heraus, dass eine Familie Eriksson bis in den frühen 1950er Jahren hier lebte. Ferdinand Eriksson kümmerte sich um den kleinen Bauernhof, auf dem es Kühe und Schweine gab. Als Ferdinand starb, zogen seine Hinterbliebenen aus Bråten aus.

Wir trugen uns in ein Gästebuch ein und verließen diesen geheimnisvollen Ort voller Andacht.

 

Als wir wieder im Camp waren, wurde uns langsam bewusst, dass unser Urlaub 2023 zu Ende ging. Wir haben wieder viel erlebt. Die schönsten Sonnenuntergänge, geheimnisvolle Orte und nette Menschen, die uns begegnet sind.

Wir freuen uns auf 2024.

 

Sylvia und Enrico Reif 

Autor: Enrico R., 07. November 2023