Berichte letzte
Saison

In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren! 

Berichte letzte
Saison

In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren! 

Autor: Philipp S., 27. August 2021
Schweden - Mehr als nur IKEA!

Schweden – Eines der Länder mit den glücklichsten Einwohnern der Welt und mehr als nur IKEA?!

Immer wieder liest man darüber, dass die Menschen im Norden Europas zu den glücklichsten Völkern der Erde gehören und Schweden ist eines davon – aber warum? Über Schweden hört man nicht viel - keine Erwähnungen in der Tagesschau, kein „aufploppen“ im Google Newsfeed, maximal hört man etwas über das hiesige Königshaus. In Deutschland kennt man gefühlt nur IKEA und Knäckebrot als schwedische „Renner“ und von Gesetzen wie dem einzigartigen „Jedermannsrecht“ hat man noch nie etwas gehört. Traurig - denn Schweden hat so viel mehr zu bieten als Möbel und zu lang gebackenes Brot, dass durften wir in unserer Abenteuerwoche bei scandtrack im Naturreservat Glaskogen erfahren…

Mal wieder einen richtig schönen Urlaub machen, abschalten, die Hektik des Alltags vergessen und einfach den Moment genießen. Da gibt’s nur ein kleines Problem – naja, was heißt klein, die größte Gesundheitskrise der aktuellen Zeit ist wohl kein kleines Problem. Auch das Jahr 2021 steht ganz im Zeichen der Covid-19 Pandemie. Ständig wechselnde Bestimmungen, Quarantäne hier, Quarantäne da – plane bei dem ganzen Durcheinander mal einen vernünftigen Urlaub, der auf der einen Seite kein Ansteckungsrisiko bietet und der mit hoher Wahrscheinlichkeit auch stattfinden kann, auch wenn man ein halbes Jahr zuvor bucht.

Und irgendwie sind wir dann bei unserer Suche auf der Homepage von scandtrack gelandet. Schweden? Warum eigentlich nicht? Und um dem ganzen dann noch die Krone aufzusetzen – warum eigentlich nicht einfach eine 9-tägige Kanutour, obwohl die einzige bisher gemachte Outdoorerfahrung der halbtägige Waldausflug im Kindergarten war?! Perfekt, das Ding war gebucht. Freude groß, Informationshunger riesig. Was braucht man alles? Wie lange kann ich ohne Wasser überleben? – natürlich nur ein kleiner Spaß. Die knapp einen Monat vor Reisebeginn erhaltenen Unterlagen haben kaum Fragen offen gelassen und falls doch, war der scandtrack Support per E-Mail super schnell und freundlich.

Sachen gepackt, per Busreise bequem und klimafreundlich von Hannover nach Schweden und ab ins Abenteuer.

Vor Ort ist alles genau so organisiert wie durch die Reiseunterlagen vermittelt wurde. Das scandtrack-Team ist super freundlich und hilfsbereit. Alles ist zeitlich gut geplant und man ist viel schneller bei der Ausgabe der Ausrüstung als gedacht. Kurze Paddeleinweisung, Packtipps fürs Kanu und Abfahrt…

Övre Gla und Stora Gla – nein, dass sind keine Knäckebrotsorten, sondern die zwei Hauptseen im Glaskogen Naturreservat. Mit ihrem glasklaren Wasser und den unzähligen Buchten und Plätzen zum verweilen, warteten Sie im gleißenden Sonnenlicht nur darauf von uns erkundet zu werden.

Das Areal ist mit dem Kanu viel schneller durchquert, als man am Anfang vielleicht dachte. Die, auf der im Voraus erhaltenen Karte, markierten Zeltplätze und Windschutzhütten sind immer gut erreichbar gewesen und man kommt bei halbwegs durchdachter Tagesplanung nie in die Bredouille, sitzend im Kanu übernachten zu müssen. Das besondere im Glaskogen ist, dass das Eingangs angepriesene „Jedermannsrecht“ hier leider nicht gilt. Um das Reservat zu schonen ist es also verboten, woanders als an den dafür vorgesehenen Plätzen zu übernachten und Feuer zu machen.

Nach dem ersten, noch etwas hektischen Tag, hatten wir am zweiten Tag das Gefühl in unserem Urlaub angekommen zu sein. Morgens wurden wir im Zelt von den ersten Sonnenstrahlen geweckt und starteten mit einem ausgiebigen Frühstück in den Tag. Gemeinsam planten wir unsere Tagesroute und machten uns auf den Weg. Wir paddelten entlang der Westküste des Övre Gla bis zum ersten Kanuumsetzpunkt in Lennungshammar. Wie auf jeder Reise wurde natürlich ein wichtiges Reiseaccesoires vergessen – Wir erstanden am Campingkiosk noch schnell eine Sonnencreme.

Mit nun ausreichend Sonnencreme bewaffnet beendeten wir die erste Fußetappe und setzten in den Stora Gla über. Größerer See, mehr Wind und noch beeindruckender als der Övre Gla. Unser Ziel war es heute, eine der begehrten Windschutzhütten zu ergattern. Auch hier ging es mit einem kurzen Badestop weiter die Westküste entlang, bis zum DANO Nr. 8. Wir richteten uns ein, machten ein Feuer, suchten einen geeigneten Platz für unsere Hängematte und verweilten gleich zwei Nächte an diesem wunderschönen Ort. Den paddelfreien Tag nutzten wir zum Blaubeeren sammeln und testen einige Rezepte wie z.B den Apfelkuchen sowie das eigene Stockbrot aus dem Outdoor-Kochbuch von scandtrack. Vielleicht habt ihr selbst schonmal eine Nacht unter freiem Himmel verbracht oder werdet selber mal eine Nacht in einem DANO verbringen – Die Erfahrung ist abenteuerlich und die erste Nacht war wirklich aufregend. Probiert es doch einfach mal aus…

Von hieraus planten wir dann eine größere Tour für den nächsten Paddeltag. Von DANO 8 ging es runter bis Rämäna und von dort folgte eine 7 bis 8 km lange Wanderung zu den Seen Kolsjön und Glaakern – das ganze bei ungewöhnlich hohen Temperaturen im schwedischen Nadelwald, sowie mit Kanu, Provianttonne und Ausrüstung bepackt. Wir kamen am diesem Tag ganz schön ins schwitzen, wurden Abends allerdings mit einer einzigartigen Übernachtungsstelle auf unserer eigenen Insel belohnt. Der nächste Tag startete mit einem kurzen Sprung ins kühle Nass und anschließend einem frisch aufgebrühten Kaffee zum aufwärmen. Danach packten wir kurzerhand unsere Sachen zusammen und paddelten wieder in Richtung Stora Gla. Wieder auf dem Stora Gla angekommen entdeckten wir nach einer kurzen Paddeletappe das etwas versteckte DANO Nr. 12 und verbrachten auch hier zwei Nächte. Diese Windschutzhütte können wir Reisenden besonders empfehlen, sie ist sehr ruhig und etwas erhöht gelegen, ihr seid bis auf wenige Ausnahmen ganz allein und habt einen Blick auf den See.

Von Tag zu Tag probierten wir uns durch die gut zusammengewürfelte Provianttonne in der für jeden Geschmack etwas dabei ist. Manche Rezepte konnten wir sogar über unserem eigenen Lagerfeuer zubereiten und beim Sonnenuntergang genießen.

Da wir uns nach einer Nacht noch nicht vom DANO Nr. 12 trennen konnten, war am nächsten Tag eine größere Paddelstrecke nötig. Mit geschmierten Broten machten wir uns auf den Weg von DANO Nr. 12 in Richtung Ausgangspunkt im Norden vom Övre Gla (Entfernung ca. 10 km Luftlinie). Kurz vor dem Ziel trafen wir auf eine mit uns gestartete Gruppe, sodass wir uns kurzerhand entschieden, bei ihnen unser Zelt aufzubauen und uns das Camp zu teilen. Gemeinsam verbrachten wir einen geselligen Abend vor dem Lagerfeuer und aßen reichlich Stockbrot.

Plötzlich war er auch schon da, der letzte Morgen im so unglaublich stillen Naturreservat und mit „still“ meinen wir auch still, man hört an windstillen Tagen absolut nichts – keine Wellen, die ans Ufer platschen, keine Tiere, nichts, absolut nichts. Wir bauten das letzte mal unser Zelt auseinander und verstauten alles im Kanu. Nun ging es gemeinsam zurück ins Basiscamp, wo wir auch schon vom scandtrack Team in Empfang genommen wurden und die geliehene Ausrüstung zurückgeben konnten. Ein Reisebus brachte uns zurück ins Basiscamp, wo wir die Wartezeit auf den abendlichen Rücktransport mit einem Spaziergang durch die Stadt überbrückten und uns mental auf die Rückreise per Bus vorbereiteten.

Die Rückfahrt verlief ebenso reibungslos wie die Hinfahrt.

Nun also wieder in der Heimat – mit tollen Fotos und noch besseren Erinnerungen an diesen wunderschönen Urlaub.

Wir bedanken uns bei scandtrack für die einwandfreie Organisation und können diesen Trip wirklich jedem empfehlen, der dem lauten Alltag entfliehen möchte und echte Ruhe zu schätzen weiß.

Wir hoffen, dass in den vergangen Zeilen rübergekommen ist, dass dieser Urlaub bei scandtrack nicht unser letzter gewesen sein wird.

Ein besonderer Dank geht an dieser Stelle an den schwedischen Wetterfrosch raus, der uns den kompletten Aufenthalt mit perfektem Wetter beschenkt hat – Danke.

Einen Wermutstropfen hatte die ganze Reise allerdings für uns – wir haben leider keinen Elch sichten können :( . Vielleicht klappt es ja beim nächsten mal :)

Bis bald, Philipp und Lisa ❤️

Und hier noch unsere persönlichen Must-Haves, die uns die Reise noch angenehmer und einfacher gestaltet haben:

- Tütenverschließungsklipps (oder wie auch immer die Dinger heissen)

- Kissen (Sitzkissen bei Tag fürs Kanu und Kopfkissen bei Nacht)

- Thermobecher

- Hängematte

- Wasserschuhe (leider selber nicht dabei gehabt, aber nach ausgiebiger Sondierung für mehr als sinnvoll erachtet)

- Kosmetiktücher (für die Katzenwäsche und falls das Wasser mal nicht die gewünschte Temperatur hat)

Autor: Philipp S., 27. August 2021