Berichte letzte
Saison

In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren! 

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In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren! 

Autor: David S., 22. Oktober 2024
Schweden Mittsommer 2024 - 2 Wochen mit dem Kanu

Reisebericht - Schweden Mittsommer 2024

 

Im vergangenen Jahr trat ich nach langer Überlegung mein erstes eigenes Abenteuer auf eigene Faust in Nordmarken Schweden an. Diese eine Woche alleine auf dem Wasser in dieser atemberaubenden Landschaft war einfach episch.

 

Nun ja, wie soll ich sagen. Ich hatte dem Foxen ein Versprechen gegeben, im Jahr darauf wieder zurückzukehren. Ob nun Allleine, oder mit einem meiner besten.

 

Und da waren wir nun. Voller Abenteuerlust und mit dem besten Equipment welches man sich für zwei Wochen in der Natur wünschen kann. Nach einigen Monaten der Planung standen wir am 14.06.2024 nun in voller Montur am Bahnhof in Dortmund auf dem Weg nach Schweden.

 

Die Anreise war so wie im letzten Jahr trotz der langen fahrt echt angenehm und mit den Mitreisenden auch echt nicht langweilig. Im Camp Höglund angekommen gab es erstmal Kaffee für alle und später auf der Adventure Road die restlichen Meter zur Ausgabe bevor es auf das Wasser ging.

 

Mein Buddy (Bjarne) und ich hatten uns für dieses Abenteuer extra zwei Kanus gemietet. Somit konnten wir auch mal unabhängig voneinander Rudern. Und sind resultierend daraus in den zwei Wochen auch nicht einmal aneinander geraten. Er konnte Angeln und ich mich auf Aufnahmen konzentrieren und die Ruhe genießen. War wirklich eine feine Sache!

 

Tag 1

 

Am Anreise Tag (Samstag) sind wir zuerst 4,5 Kilometer bis zur Bucht im Norden der Insel Skömsnäs auf dem Foxen gerudert, da der Wind aus Süden bzw, Südwesten nicht ohne war. Es war ein Spot welchen ich aus dem vergangenen Jahr schon kannte. Er war perfekt geschützt und somit bauten wir unser erstes Lager auf. Das Wetter war ziemlich wechselhaft in der ersten Woche aber mit zwei guten Tarps im Schlepptau ist das absolut kein Thema. Nachdem wir die Insel etwas erkundet hatten und es auch geangelt wurde, sind wir nach dem Abendessen gegen halb 12 in die Schlafsäcke entschwunden. Wir waren wohlgemerkt auch schon über 30 Stunden auf den Beinen mit der Anreise.

 

Tag 2

 

Am Sonntag war ich zum Sonnenaufgang schon auf den Beinen und hab mich mit einem Kaffee erstmal auf das Wasser begeben. Wenige Stunden später und einer zusätzlichen Mütze schlaf, waren wir dann beide fit. Frühstück bei teils starke Regen war unterm Tarp echt ne feine Sache. Das schlechte Wetter hatte einen schönen Vorteil. Und zwar sind bei uns zwei echt coole Socken angelandet mit welchen wir gegen Ende der Woche zwei wunderbare Abende verbringen sollten.

Da das Wetter nicht das beste war, sind wir vorerst in den Seitenarm Richtung Osten gerudert. Nachdem wir dann einen schönen Ort gefunden hatten, wurde erstmals alles aufgebaut und sich am Feuer breit gemacht. War auch der erste Abend an dem wir Feuerholz gefarmt haben. Lag aber zu weit entfernt, weshalb wir kurzerhand mit dem Boot dort angelegt haben um das Holz nicht schleppen zu müssen. Es wurden Schuhe, Socken getrocknet, geangelt, gekocht und einfach diese Abgeschiedenheit und ruhe in dieser Landschaft genossen.

 

Tag 3

 

Am Montag haben wir es entspannt angehen lassen und sind etwas später wieder auf den Foxen hinaus um einen wunderbaren Spot für einen grandiosen Sonnenuntergang und den Mittsommer Abendhimmel zu finden. Es ist einfach etwas Wunderbares dort auf dem Wasser unterwegs zu sein, die Sonne und die Landschaft zu genießen während der beste Buddy nebendran ebenfalls im Boot sitzt und man gemeinsam jeden Tag ein Ziel hat. Und das für 16 verdammte wunderbare Tage! Abends saßen wir wieder am Feuer mit einem wirklich traumhaften Sonnenuntergang, haben uns über die Lebensmitteltonnen hergemacht und einfach nur die Ruhe und die Landschaft genossen. Ich sage nur Lagerfeuer, Dosenbier, Foxen, gute Gespräche und Mittsommer Abendhimmel.

 

Tag 4

 

An diesem Tag wachten wir bei Wind, Regen und stabilen Wellengang auf. Wir waren direkt mit unserem Spot und dem See vor der Tür dem Wind aus Südwesten ausgeliefert. Nachdem wir dort bis etwa 17 Uhr die Zeit hinterm Tarp verbracht hatten, sind wir aufgebrochen.

Das Ziel war es bis zum Ende vom Foxen in den Bereich von Dano 20 bis 22 zu gelangen, wo wir besser Windgeschützt wären. Somit brachen wir gegen 18 Uhr auf und waren nach einer Pause auf der Insel Bärön gegen 22 Uhr an der Brücke angelangt. Die Wolken brachen am Horizont auf nach dem wir nur Wind, Wellen und Regen hinter uns hatten. Wir lagen windgeschützt hinter der Insel kurz vor Brücke für eine Pause. Und als wir die Brücke erreichten kam der Regenbogen raus und der Sonnenuntergang überm See erwartetet uns 200 Meter voraus links um die Kurve. Es war einfach ein solch epischer Moment für uns beide. Mein Buddy sagte einfach nur. „David wo sind wir hier?!“

Dano 22 war belegt also entschieden wir uns für das Stealth Dano 21, welches man aber auch erstmal finden musste. An diesem Tag hatten wir nach einem Abenteuer von fast 14 Kilometern auf dem Wasser so hart ein Dano mit Feuer und was zu futtern nötig. Kann man sich nicht vorstellen. Die Flache Rum kam da auch echt Sahne.

 

Tag 5

 

Ja, Tag 5 bestand im Grunde daraus mal die Akkus aufzuladen. Sowohl via Solarpanel die Powerbanks für die Drohne, GoPro und Handy als auch die eigenen Akkus. In diesem Fall berufen wir uns mal auf das Jedermannsrecht, mit welchem man auch mal zwei Tage an einem Spot verbringen kann. Natürlich hätten wir am zweiten Abend das Dano auch abgegeben und wären zur nächsten Ecke gezogen aber wir hatten diesen Spot tatsächlich komplett für uns alleine. An dieser Stelle empfehle ich einen Ultra leichten Campingstuhl. Gerade bei zwei Wochen ist ein Stück Glamping einfach unerlässlich. Wir verbrachten den Tag fast nur am Wasser in der Sonne. Später kamen die beiden vom zweiten Tag vorbei gerudert. Sie hatten sich definitiv besseres Wetter ausgesucht, um den Foxen zu verlassen. Abends klopften sie an, um uns zum Angeln einzuladen. Bjarne konnte sich das natürlich nicht zweimal sagen lassen. Somit kümmerte ich mich um das Feuer und flog ein wenig Drohne bis er später zurückkam. Hatte wohl einen epischen Moment in einer versteckten Bucht mit Nebel verpasst.

 

Tag 6

 

Wir brachen gegen 12 Uhr Richtung Töcksfors auf um etwas unsere Vorräte aufzustocken. Auf diesem weg wollten wir beide noch die zwei am Dano 22 besuchen. Bjarne hatte aus Kiefernharz einer Dose und Hanfschnurr auf dem Feuer Anzünder gecraftet. Sollte ein kleines Abschiedsgeschenk sein aber sie waren leider schon unterwegs. Kurz vor der Schleuse bei Töcksfors dann die Überraschung. Da waren die beiden mit dem selben Ziel wie Bjarne und ich.

Auf dem Weg in das Einkaufszentrum entschlossen wir uns dazu den Mittsommer Abend gemeinsam am Dano zu verbringen. Es war einfach ein unheimlicher schöner Abend mit den beiden am Lagerfeuer. Später sind wir nach 12 Uhr mit unseren Kanus auf das Wasser raus um zu Angeln und diese Wahnsinnsatmosphäre zu genießen. Es war einfach unbeschreiblich schön. Später saßen wir beim Sonnenaufgang noch zusammen und haben was gegessen bevor alle in die Schlafsäcke gehüpft sind.

 

Tag 7

 

Wir starteten erstmal gemütlich und sind später wieder auf den Foxen raus bei super Wetter. Ziel war die kleiner steinerne Landzunge, an der ich mit Bjarne am dritten Abend war. Mit drei Buddys und drei Kanus bei Sonnenschein einfach raus über den Foxen zu rudern ist einfach nur ein Traum! Wir ruderten erst zu der Westseite des Sees zu einer Bucht, weil Bjarne sich dort seinen ersten Angel Erfolg erhoffte. Nachdem wir dort angekommen waren, brauchte es keine drei Würfe und der Hecht hing am Haken. War sein erster Angelerfolg in diesem Urlaub und in seinem Leben weshalb er ganz schön aus dem Häuschen war. Nach einer langen Querung des Sees waren wir endlich am Spot und haben es uns einfach nur noch gut gehen lassen. Es war auch der offizielle letzte Abend in Schweden für die beiden. Da war der Spot mit der Aussicht und dem Wetter einfach nur optimal und Lennartsfors lag nicht weit entfernt.

 

Tag 8

 

Nun war der Samstag erreicht, wir frühstückten diesmal bei definitiv besseren Wetter an diesem Ort als Bjarne und ich am dritten Tag hatten. Etwas später verabschiedeten sich die beiden von uns und machten sich wieder auf den Weg nach Lennartsfors. Wir beide waren für die Gesellschaft der beiden in diesen zwei Tagen so dankbar und es hat die Zeit einfach noch unvergesslicher gemacht. So schnell die beiden da waren, waren sie nach diesen zwei Tagen auch wieder weg. Bjarne und ich fühlten uns doch etwas alleine. Auch wenn wir zu zweit waren. Es war keine Trauer aber auch kein Gefühl der Freuden. Irgendwo dazwischen und somit starteten wir bei Wind und Regen mit Ziel noch den Foxen zu überqueren und durch den Seitenarm bis nach Norwegen gelangen. Allerdings hat uns der Wind auf den See dann ganz schön zugesetzt. Ich sage einfach nur Abenteuer und ab durch da. Natürlich mit na gewissen Portion Verstand. Auf der anderen Seite des Sees musste ich erstmal auf Bjarne warten, weil der Wind ihn hinter einer Insel getrieben hatte. Nachdem wir den Seitenarm durchquert hatten, kamen wir an der letzten Insel an. Diese Insel ist zu zwei drittel Schwedisch und einem drittel Norwegisch. Wir haben uns auf der norwegischen Seite im Wald nahe dem Wasser breit gemacht und waren froh als das Feuer mit Feuerschale auf einer alten Feuerstelle endlich am Brennen war und wir im Trocknen saßen. Es war einfach alles Nass durch das Wetter. Zu alt sind wir an diesem Abend auch nicht mehr geworden.

 

Tag 9

 

An diesem Morgen hatten wir besseres Glück mit dem Wetter und sind alles erstmal geschmeidig angegangen. Wir hatten vor Richtung Foxen zurückzurudern da wir noch ins Dalsland wollten. Dieser Seitenarm in Verbindung mit der Sonne war einfach verwunschen und traumhaft schön. Wir waren sicher in der Nähe von Lennartsfors kein Dano zubekommen da wir erst Sonntag hatten aber wir sollten uns hart täuschen. Am Foxen angekommen schauten wir auf die Karte und steuerten einfach eine Insel mit Dano an wo eine kleine etwas verfallenen Hütte steht. Dort angelandet sind wir erstmal losgelaufen, um auf die rechte Anhöhe der Insel zu gelangen. Als wir hinter der Bucht das Dano erblickten welches komplett verlassen war, schauten wir uns an und rannten zu den Kanus. Auf dem Wasser zurück ruderten wir als würden wir um unser Leben rudern und ich fühlte mich wie bei Capture the Flag. Dort angelandet und ich bin ich erstmal offiziell abgeschmiert so ein Traum war dieser Ort. Diese Insel hatte wirklich alles. Einen Kiesstrand, Sandstrand eine Bucht, ausreichend Platz und unglaubliche Ecken zum Aufhängen der Hängematte. Dano 17 ist mit Abstand einer der schönsten Orte, den wir zwei auf dem Foxen in diesen zwei Wochen erleben durften.

 

An diesem fantastischen Ort verbrachten wir wieder zwei Nächte und durften auch wieder echt tolle Menschen kennenlernen.

 

Bevor ich jetzt anfange einen halben Roman zu schreiben. Ja, letztendlich kein Dalsland. Wir sind nochmals komplett hoch nach Töcksfors gerudert da unser Grillrost noch am Dano 22 lag und ich mein Wolfgangs Messer wahrscheinlich an der Schleuse verloren habe. Letzteres ist leider nie wieder aufgetaucht. Diese zwei Wochen waren einfach unbeschreiblich schön. Es war von perfektem Wetter auf dem See bis hin zu starken Wind und Wellengang einfach alles dabei. Und wir sind einfach happy dieses Abenteuer gewagt zu haben.

Eines weiß ich auf jeden Fall, von Schweden und Skandinavien habe ich noch lange nicht genug. Wir werden so oft wieder kommen wie es möglich ist!

 

Vielen lieben Dank Scandtrack für dieses grandiose Abenteuer.

Autor: David S., 22. Oktober 2024