Berichte letzte
Saison

In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren! 

Berichte letzte
Saison

In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren! 

Autor: Corinne B., 14. Oktober 2013
Schweden reloaded LOGBUCH II - 16. bis 25. August

Freitag, der 16.08.2013

 Die Uhr schreibt genau 14:30 Uhr – die Reise beginnt…

 Foto DSCF0772

 …am Omnibusbahnhof Köln…

 Warum Logbuch II? Tja, Logbuch (I) ist bereits im Sommer 2011 geschrieben worden. 

 Ein wenig eng kommt es mir dieses Mal im Bus schon vor. Woran mag das wohl liegen? Das Wetter ist auf jeden Fall besser und so schwitzen mein liebstes Schwesterlein und ich ein wenig aneinander fest.

 Der Fahrer fragte gerade an, ob wir einen „Nachbarschaftsfuchs“ haben – was auch immer das sein mag, wir haben keinen! Aber vielleicht finden wir im Laufe der Reise eine Antwort…

 Aber nun brummt der Motor, der Bus startet um genau 14:36 Uhr – megapünktlich!

 Oh je, soeben weht eine äußert aufdringliche Duftwolke von hinten durch den Bus – ein ganz billiges Männerdeo, wie mir scheint. Aber auf diese Weise wird sich das Klima im Bus bestimmt nicht verbessern. Klimaverbesserung? Wie denn, wenn die Klimaanlage ausfällig ist – bei Außentemperaturen von 25 °C und Innentemperaturen von gefühlten 40°C…

 Aber erst einmal möchte ich unsere kleine Reisegruppe vorstellen: 

 mein Name ist Corinne, 32 Jahre alt. Worauf ich mich in diesem Urlaub am meisten freue? Ganz einfach: Wasser, Ruhe und hoffentlich ganz viel Sonne! Genug Lesestoff hab ich natürlich auch im Gepäck. 

 Eine weitere gute Sache im Gegensatz zur letzten Fahrt: ich reise dieses Mal mit meinem Ausweis! Und auch sonst war die Fahrt vor 2 Jahren insoweit lehrreich, dass wir dieses Jahr viel besser vorbereitet sind, was das Gepäck und die mitgebrachte Ausrüstung angeht. Aber hierzu später mehr!

 Jetzt ist erst einmal Zeit, dass sich auch die besteste Reisebegleiterin selbst vorstellt:

 Also gut, dann stelle ich mich, die Reisebegleiterin, auch mal vor: mein Name ist Aurélie, bin frische und knackige 21 Jahre alt und schreibe zu Corinnes Glück die neuen Stifte ein:

 „Schweden reloaded“!

 Ich bin mal gespannt, was die Reise so für spannende Abenteuer bereithält. Mit an Bord dieses Jahr (ja, wir müssen es unbedingt erwähnen!) sind PuPs. Die P und P’s – Philine (25 Jahre alt) und Philipp (30 Jahre alt).

 Jetzt sind wir schon eine halbe Stunde unterwegs und das Bier in der Kühltruhe, welche sich direkt über der Toilette befindet, schwindet bereits. Es ist so heiß in diesem Bus, dass ich gar nicht in der Lage bin, etwas Sinnvolles zu schreiben… Zurück an Corinne!

 Inzwischen ist Samstag, der 17. August 2013, geschätzte 18 Uhr (geschätzt nach dem aktuellen Sonnenstand!).

 Soeben haben wir vier Reisenden unser erstes selbstgekochtes Outdoorfood zu uns genommen: Bratkartoffeln mit Speck und Zwiebeln. Der einzige Unterschied zum Essen zuhause: ein paar Rußflöckchen und eine Tannennadel musste ich vor dem Austeilen herauspicken. Ansonsten bin ich mit meinem Werk ganz zufrieden. 

 Fotos P1090803 und P1090804

 Oh, kleiner Einwurf: Aurélie versucht gerade, einen morschen Baumstamm  in Feuerholzgröße zu zersägen – ein Bild für die Götter – hier das Ergebnis:

 Und da Philipp das Feuer inzwischen zum Brennen gebracht hat, wird das mit dem Stockbrot ja nun vielleicht auch noch was. 

 Foto DSCF0835

 Philine: Auf zur Stockbrotteigzubereitung!

 Zwischenzeitlich musste ich mal den Stift austauschen, aber nun kann es weitergehen…

 Foto  P1090905

 Der Stockbrotteig ist fertig und ruht vor dem Backen noch ein wenig. Das Feuer prasselt fröhlich, natürlich in der dafür eigens angelegten Feuerstelle!

 Aber wir haben ja noch Einiges zu berichten, nachdem wir ja gestern aus Schwitzigkeitsgründen das Schreiben einstellen mussten.

 Wir sind also heute Morgen nach quälenden 19 ½ Stunden Busfahrt (an dieser Stelle herzlichen Dank an Artur und Ali, dass sie so hart an der Geschwindigkeitsgrenze gefahren sind) im Camp angekommen – Punkt 10 Uhr!

 Einen kleinen Moment: ich muss kurz in mein Stockbrot beißen… Mjamm!! Fehlt nur ein Stückchen Kräuterbutter… 

 Also, nachdem wir also im Camp ankamen, ging es diesmal sehr geordnet zum warmen Frühstück: ein halbes Brühwürstchen im Aufbackbrötchen an Senf und Ketchup. Da läuft einem doch schon beim Zulesen das Wasser im Mund zusammen, nicht wahr Aurélie?!

 Fotos DSCF0778 und DSCF0779

 Nach dem Häppchen hieß es dann wieder Schleppen – weiter durch den dunklen bösen Wald Richtung Bootcamp. Ähm, ich meine natürlich Basiscamp! Dort fand dann die Ausgabe der Ausrüstung und der Futteralien statt.

 Wir waren so zeitig, dass wir bereits als dritte Gruppe an diesem Vormittag „in See stechen“ konnten; der wenigen Zeit und Lust geschuldet ohne die ggfs. doch ganz sinnvolle Paddeleinweisung. Aber die Erinnerung an die „altbekannten“ Schmerzen in der Schulter und dem Oberarm ließ uns schnell vorankommen. Wir paddelten von Lennartsfors los, immer Richtung Norden. Die Sonne im Gesicht, der See ruhig wie ein Spiegel. Und auf einmal, von jetzt auf gleich, schlägt das Wetter um. Der Himmel wird wolkig grau und ein ziemlich heftiger Wind frischte auf. Bis dahin hatten wir uns aber immerhin so eingepaddelt, dass die Kanus nicht mehr zu kentern drohten. Zumindest bis zu dem Moment, als diese sturmgepeitschten Wellen über uns hinweg rollten. Und ja, ich meine tatsächlich ÜBER uns hinweg! Als wir uns dann endlich an ein das rettende Ufer flüchten konnten, standen wir bereits knöcheltief im Wasser, und das INNERHALB des Kanus! 

 Aurélie und ich wollten doch unbedingt nochmal zu unserer „Lieblingsinsel“ von 2011. Aber von wegen: wir haben sie nicht gefunden. Was zwei Jahre doch mit der Natur machen… Wir haben uns irgendwie nicht mehr zurechtgefunden.

 Aber das rettende Ufer, also die Bucht „Nr. 1“, in welcher wir unser erstes Nachtlager aufgeschlagen haben, war auch wunderschön. Ein wunderbar freier Blick auf den See Foxen, ein sanft abflachendes Ufer, eine perfekte Feuerstelle und zwei ausreichend tannenzapffreie Zeltplätze. 

 Foto  DSCF0786

 Nachdem wir also heute Nachmittag hier einfielen und uns häuslich (oder sagt man in diesem Zusammenhang eher zeltlich?!) eingerichtet hatten, habe ich die stinkende, muffige Bande erst einmal ins Wasser getrieben, um den Schweißgeruch der letzten beiden Tage abzuwaschen.

 Leider passierte mir dabei direkt der zweite Unfall für heute: ich rutschte auf einem Unterwasserstein aus und schrabbte mit dem Knie auf dem kiesigen Boden entlang. Die Folge: das Blut lief mir nur so am Knie herab. Aber meine kleine Krankenschwester Philine war ja bestens vorbereitet und vor allem auch ausgestattet nach allen Regeln der Erste-Outdoor-Hilfe-Kunst und hat mich bestens verarztet:

 Foto P1090782

 Also, liebe Mama: eine neue Narbe für mein Knie, die dieses Mal nichts mit Fußballplatzasche zu tun hat! :-)

 Aber wie gesagt, es war schon die zweite Verletzung an diesem Tag. Zuvor waren Aurélie und ich nämlich fast gekentert, nachdem wir auf eine Unter-Wasser-Felsbarrikade aufgelaufen und hängengeblieben waren. Aurélie riss sich buchstäblich die Kleider vom Leib und sprang todesmutig ins kühle Nass, um unser Kanu per Hand wieder freizuschwimmen. Da ihre Kräfte bei der Strömung leider nicht ausreichten, sprang ich kurzerhand hinterher. Dabei blieb ich jedoch erstmal mit einem Fuß zwischen zwei Steinen hängen. Der Schwung des jedoch in diesem Moment wieder freischwimmenden Kanus riss mich jedoch mit, so dass ich – dank des verklemmten Fußes – nun ganz unter Wasser gezogen wurde. Gott sei Dank trug ich jedoch keine größeren Blessuren davon. Einen Fotobeweis hierzu gibt es leider nicht, ihr müsst meinen Worten also einfach schmunzelnd Glauben schenken. :-)

 Sonntag, 18. August, Uhrzeit – mir egal! (= irgendwas am späten Vormittag)

 Die erste Nacht im Zelt liegt hinter uns. Aktuell liege ich allein im Zelt und warte, dass die drei anderen von ihren jeweiligen Toilettengängen zurückkehren. Was die Nacht angeht, muss ich sagen, dass die neue sich selbstaufblasende Isomatte echt hält, was sie verspricht: den Stein unter mir habe ich nicht gespürt. (Das heißt dann aber auch, dass ich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keine echte Prinzessin bin, Stein oder Erbse – ist doch alles gleich )

 Der neue Leichtschlafsack jedoch ist für das nachts doch recht kühl werdende Schweden zu dünn. Meine Füße wurden erst nach einigen gefühlten Stunden und zwei Paar dicker Socken wieder so richtig schlafwarm. Und eingerollt in den Schlafsack galt es dann, eine für die ganze Nacht geeignete Schlafposition zu finden. Als mich der Schlaf dann aber endlich übermannte, ging die Nacht auch verdammt schnell vorüber (gefühlte zwei Stunden).

 Liebenswerterweise hatten PuPs bereits das erste Outdoorfrühstück vorbereitet und sogar bereits Wasser aufgekocht, um uns diesen köstlichen seewasserlöslichen Instantkaffee zuzubereiten. Diesen typischen Seewassergeschmack habe ich kaum noch wahrgenommen. 

 Das Tarp, welches Aurélie und Philipp gestern Abend als Windschutz zwischen die Bäume gespannt hatten, leistete uns bei diesem richtiggehend gemütlichen Sonntagsfrühstück (allerdings ohne Rührei) beste Dienste:

 Fotos  DSCF0789, DSCF0810 und P1090820

 Außerhalb des windgeschützten Bereichs, fiel uns dann aber erstmal auf, wie stürmig es dann doch die ganze Zeit war:

 Foto P1090783

 Da wir noch etwas erschöpft von der doch sehr langen Hinreise waren, entschieden wir vier uns kurzerhand, eine weitere Nacht in der Bucht zu bleiben. Unsere Zelte standen fest und sicher und würden dem heftigen Wind und dem einsetzenden Regen trotzen. Also vertrieben wir uns den restlichen Tag mit Kartenspielen im Zelt. Das etwas beengte und leicht gebückte Sitzen in den Zwei-Personen-Zelten und die Feuchtigkeit im Inneren taten dem Spielvergnügen keinen Abriss. :-)

 Zur Zeit sitze ich hier mit einer spielenden Philine, na ja, eher rätselnden (sie löst Sudokus) im Zelt. Leider muss ich zugeben, dass dieser Stift echt bescheiden schreibt. Also, schnell weg mit dem blauen Tintenroller und neuer Versuch mit dem schwarzen… Soeben kommt Corinne von ihrem Bad in den kalten Fluten zurück und Philipp kroch aus seinem Busch hervor (Mädchenblase!).

 Bevor ich es vergesse zu erwähnen, gestern beim Hölzchensägen war ich meines Erachtens ziemlich gut und bärenstark! Aaaaaarrrrgh! Schließlich habe ich es doch geschafft, zwei Mal ein großes Stück Baum abzusägen (auch wenn ich dabei die Hilfe des unglaublichen Philipps in Anspruch nehmen musste). Das Resultat konnte so Einiges und das Stockbrot war auch nicht schlecht. Das Beste war das letzte Stück, die innere Füllung aus Nussschokolade war schon flüssig und außen war es goldbraun und knusprig. Mmmmmhhh!! :-)

 Aber wieder zurück zum Jetzt. Draußen stürmt und regnet es in unregelmäßigen Abständen, doch das Zelt hält. Was allerdings nicht so lange hält, ist, fürchte ich, die Motivation von Philine bei ihrem Sudoku… Na ja, ich muss jetzt mal aufhören, unsere nächste „Arschloch“-Session fängt an. Mal sehen, ob ich immer noch so oft das „A…“ sein werde, wie bei der ersten Runde…

 Nun ist auch die zweite Session vorbei. Ich muss sagen, in den letzten Runden habe ich oft gewonnen. Like!

 Inzwischen hat es auch mal wieder angefangen zu regnen. Die Nudelsuppe mit „pork flavour“ wurde auch schon vertilgt. Wir sind sogar ein bisschen satt geworden. Mein Rücken schmerzt und meine Schultern auch… Hoffentlich wächst mir kein Buckel… :-)

 Inzwischen wurde das Wetter wieder ein bisschen besser und wir konnten die Umgebung auskundschaften. Aber so wirklich weit sind wir nicht gekommen, es war einfach zu felsig. Und leider haben wir auch keine Hufenfüße und können nicht wie Bergziegen von Fels zu Fels hüpfen…

 Montag, 19. August 2013, Sonnenuntergang/früher Abend (auch heute haben wir uns wieder geweigert, einen Chronometer zu Rate zu ziehen).

 Nach einer weiteren frostdurchzogenen Nacht, haben wir vier heute Morgen dann im strahlenden Sonnenschein unsere Siebensachen gepackt und sind wieder in See gestochen. Das Ziel für heute lautete: Paddeln in den Flötefjorden!

 Hierfür hieß es dann aber zunächst herauszufinden, wo genau wir uns die letzten beiden Tage überhaupt aufgehalten hatten. Aurélie war sich ziemlich sicher, dass wir irgendwo über dem „e“ von Vikenäset gecampt hätten. Die Frage war nur, welches der „e“s?! :-)

 Das Frühstück (Brot mit Käse für Philipp und mich, Schokomüsli für Aurélie und Philine) aufgegessen, die Kanus beladen und die Blasen geleert, konnten wir dann am späten Vormittag endlich starten. Die ersten zwei Kilometer waren echt anstrengend, der Wind hatte zwar abgeflaut, die Wellen schienen dies jedoch noch nicht mitbekommen zu haben, sie schlugen immer mal wieder locker flockig über den Bootsrand. Hochbegabt, wie wir ja alle vier sind, wollten wir den See „triangularisch“ durchpaddeln: bis zur Mitte paddeln, genau gegen den Wellenkamm, dann wenden und dann mit den Wellen im Rücken in die Fjorde einfahren. Aber wie heißt es doch so schön: Theorie und Praxis liegen oft weit auseinander… Weder haben wir es bis zur Mitte des Foxen geschafft, noch haben uns die Wellen im Rücken einen Vorteil beschert. Auch den Eingang der Fjorde haben wir nicht auf Anhieb entdeckt. Wir mussten kurz an einer Bucht anhalten und die dort campenden Kanuten um navigatorische Hilfe bitten. Der junge Mann bestätigte dann aber das, was wir vermutet hatten: wir hatten den Eingang zu den Fjorden bereits erreicht! Aber wenn ein Fremder das bestätigt, hat es ja immer eine ganz andere Wertigkeit, ne?! :-)

 Heute haben wir also den kompletten Flötefjord durpaddelt, d.h. wir haben alles in allem ganze 17,5 km zurückgelegt. Bei schönstem Sonnenschein und nur einer ganz leichten Brise ließ es sich sehr entspannt die Landschaft genießen:

 Fotos P1090849 und DSCF0857

 Vom Hunger gequält, entschieden wir uns dann am späten Nachmittag Rastplatz Nr. 35 (Stora Le) anzusteuern und dort unser heutiges Nachtlager aufzuschlagen. Das Gute an einem solchen „offiziellen“ Rastplatz ist ja, dass es die besten Campbedingungen vorhält: einen sehr einfachen Ein- und Ausstieg am Ufer mit dem dazugehörigen Kanulagerplatz, eine Feuerstelle samt fertig vorbereitetem Feuerholz und ebene Flächen für die Zelte.

 Da wir beim morgendlichen Aufbruch keine Lust mehr zum Spülen hatten, war dieses nun nachzuholen. Aurélie und Philipp stiefelten mit den Sachen also runter zum Wasser, während Philine und ich uns dem Kochen des abendlichen Festmahls hingaben: Eintopf mit Kartoffeln, Tomaten, Speck, Kidneybohnen und natürlich Zwiebeln. Dazu reichten wir dann Seewasser mit Waldfruchtteegranulat. Köstlich!!!

 Nach dem Essen sind wir dann noch nacktschwimmen gegangen. Dabei hat sich diesmal Philine verletzt: beim Rasieren geschnitten! Es sieht echt übel aus, fast so, als ob es hätte genäht werden müssen. Es will aber auch echt nicht aufhören zu bluten…

 Der Plan für morgen sieht dann so aus, dass wir uns auf den Rückweg durch die Fjorde machen wollen und dann auf dieser niedlichen kleinen Insel bei Rastplatz Nr. 40/41 unser nächstes Lager aufschlagen. Immerhin ist wieder wunderschönstes Wetter und das sollte ja wohl ausgenutzt werden!

 Das Wetter war heute in der Tat wieder so schön, dass Aurélie sich sogar einen kleinen Sonnenbrand zugezogen hat.

 Und mich hat sie heute früh ausgelacht, als ich mir den Sunblocker mit Lichtschutzfaktor ‚50‘ geschmiert habe… :-)

 Kommen wir nun zu unserer kleinen „Zaubershow“. Sie heißt „Wer hat denn das Feuer angezündet?“ Tja, das war wirklich eine Überraschung… Beim Kochen habe ich eine der Pappverpackungen in den gemauerten Kamin geworfen. Auf einmal fängt es dann da drin an zu qualmen. 

 Da hatte wohl einer unserer Vorgänger sein Lagerfeuer nicht ordnungsgemäß gelöscht…

 Dienstag, der 20. August 2013, später Nachmittag

 Ich schätze, wir haben 17:30 Uhr. Philine wird gleich die „richtige“ Zeit ablesen… Unseren heutigen Zeltplatz haben wir nach langer und anstrengender Paddeltour auch endlich gefunden…

 Info am Rande: es ist genau 17:42 Uhr!

 Heute hat sich das erste Tief in die Gruppe gemust. Die Stimmung ist ein wenig gedrückt bis gereizt, nachdem wir heute weitere 19 km zurückgelegt hatten, davon einige viele Kilometer natürlich auch wieder gegen den Wind. Aber die Suche nach einem geeignetem Rastplatz sowie der wachsende Ehrgeiz, bei dem wunderschönen Wetter und der größten „Windstille“ der letzten Tage das Paddelpensum etwas zu erhöhen, ließ uns fast ziellos die Kilometer herunterreißen, schließlich und endlich jedoch auf einer kleinen Insel an der zum Foxen hin offenen Uferseite an einem malerischen kleinen Sandstrand Zuflucht finden:

 Foto  P1090917

 Damit hatten wir zwar knapp doppelt so viel Strecke heute zurückgelegt, wie wir für die verbleibenden Tage und das nächste Reiseziel („Trollön“) gestern Abend berechnet hatten, aber leider galt es nun erst einmal wieder Energie und gute Stimmung zu tanken.

 Ein Bad in den kühlen Fluten für mich und ausgedehnte Sonnenbäder für die drei anderen, haben ein kleines Wunder vollbracht. :-)

 Bei dieser Gelegenheit möchte ich nur kurz auf die zunehmende Braunfärbung meiner Haut hinweisen! 

 Philine – jetzt nur noch „die Mama“ genannt (schwanger im 7. Monat!) – ist gerade am Kochen: Gemüsereis mit Erbsen und Möhrchen für die drei anderen und Pilzreis mit Baked Beans für mich. Ist doch schön, wenn die (Gruppen-) Harmonie über so ein kleines Essen wieder hergestellt werden kann. 

 Was uns inzwischen aber leicht besorgt, ist die verbleibende Menge an Brennspiritus für den Kocher: die Hälfte der Urlaubstage ist (leider) schon vorüber, allerdings ist bereits zwei Drittel des Spiritus verbraucht. Aber auf seine allmorgend- und –abendlichen Heißgetränke (Cappuccino, Kakao, Kaffee etc.) will einfach keiner verzichten und das Seewasser muss für ‚Mama‘ ja auch immer schön abgekocht werden. Wir anderen drei sind da ja etwas abgehärteter: Aurélie trinkt es inzwischen sogar ohne Krümelteepulver!  Ob wir etwa in den nächsten Tagen auf eine warme Mahlzeit am Tag verzichten müssen? Nein! Dann machen wir doch lieber einen kleinen Umweg von 8 km (4 hin und 4 zurück) ins Basiscamp in Lennartsfors und besorgen Nachschub! Damit würden wir uns auch die Überquerung des welligen Foxen einsparen, da wir ja so am Ufer hin und zurück fahren könnten. Ja, das klingt doch gut!

 In meinem Reisefüller ist soeben die nächste Patrone leergeworden, die Philipp soeben netterweise in den immer voller werdenden Müllsack zu werfen. Aber Mülltonnen sind hier im Seengebiet ja fast genauso schwer zu finden wie Brennspiritusreserven… 

 Essenspause!

 Essen leer, Bäuchlein voll. So viel habe ich ja schon ewig nicht mehr gegessen, ich fall wohl gleich ins Fresskoma… Uff!! 

 Während ich hier also auf meinem Schreibfelsen hocke, senkt sich die Sonne hernieder, die letzten warmen Strahlen des Tages gilt es noch aufzusaugen. Ich erinnere mich sehnsüchtig an den heutigen Morgen, als ich nach einer mehr als schmerzhaften und unglaublich frostigen Nacht aus dem feuchten Zelt kroch, um dann auf einer Felsspitze die ersten Sonnenstrahlen des Tages ganz für mich allein genießen zu können. Der Frühnebel waberte noch auf dem Wasser, auf dessen spiegelglatter Oberfläche diese kleinen Mückchen tanzten. Ab und an tauchte die eine oder andere Ente auf, nur um Sekunden später wieder in die dunklen Tiefen abzutauchen. Diese Stille und Erhabenheit der Natur ist etwas ganz besonderes und in dieser Intensität kaum anderswo zu erleben. Das sanfte Gluckern und Rauschen der Wellen, die sich am Strand und den Felsen im Wasser brechen, wirken so beruhigend, fast hypnotisierend. Die zwei kleinen Vögelchen, die soeben den insektenreichen Strand aufgesucht haben, erfreuen PuPs fast mehr als jede Sendung auf Animal Planet. 

 Was wird uns die kommende Nacht wohl bringen? Eins steht fest: so feucht wie die vergangene Nacht wird diese hoffentlich nicht werden, da wir unser Zeltlager heute in einem Nadelwald aufgeschlagen haben und nicht wie auf einer Wiese (wie gestern), die vor allem den feucht-kalten Morgentau wie nichts anzieht. Auch das Einpacken der Zeltutensilien wird nicht von klammer Kleidung begleitet werden. 

 Ach ja, wenn ich die anderen so höre, scheint die gute Stimmung mit den definitiv sehr vollen Bäuchlein zurückgekehrt zu sein.  Dann kann ja nun der gemütliche Teil des Abends ja nun starten…

 Mittwoch, der 21. August 2013, abends (es ist dunkel!), um genau zu sein: 21:56 Uhr (laut Philines Digicam).

 Der heutige Tag war wie der gestrige geprägt vom Motto „Willen über Lust“ oder mit anderen Worten „Paddeln was das Zeug hält – gegen Wind und Strömung“.

 Wir sind heute Morgen wirklich sehr früh losgekommen und nach Lennartsfors gefahren. Das war dann aber auch schon fast alles, was wir heute geschafft haben… Den Spiritus haben wir bekommen, hat uns auch nur 45,- SEK gekostet, was nach aktuellem Wechselkurs so um die 6,- € sein sollten, also gaben wir dem Campleiter 7,- € und bekamen 10,- SEK Wechselgeld. Das grenzt zwar fast an Wucher, aber wenigstens brauchen wir uns so keine Gedanken mehr um ausbleibende warme Mahlzeiten oder Getränke zu machen. 

 Heute Mittag sind wir dann gen Norwegen aufgebrochen. Vom Basiscamp aus sind das gerade mal 10 cm auf der Karte, also nur „schlappe“ 20 km. Aber leider bedeutet dies auch, dass uns auf zwei Drittel der Strecke Gegenwind und –strömung erwarten…

 Als wir die Landzunge bei Tranenäset dann endlich umrundet hatten und ein dringend notwendiges Geschäft erledigt hatten, hieß es nur noch paddeln bis der Arzt kommt.

 1 ½ km haben echt noch geschafft, dann verließen uns die Kräfte. Mit letzter verbissener Energie stachen wir noch auf die kanuhohen Wellen ein und erreichten Rastplatz Nr. 10, Hastön:

 Foto P1090937

 Einmal um die Insel herum, klarte der Himmel auf, die Sonne streichelte unsere entnervten Gesichter und tauchte dieses Traumcamp in schönstes Nachmittagslicht.

 Fotos DSCF0925 und DSCF0937

 Gerade als wir unser Lager errichtet und den Staub der langen und anstrengenden Reise von unseren sonnengebräunten Körpern abgespült hatten, paddelten acht andere Kanuten an unserer schönen Bucht entlang. Wie lüstern sie auf unsere lediglich behandtuchten Körper stierten… Als sie dann auch noch drehten und an „unserem“ Strand anlegten, wurde uns jedoch schnell klar, dass sie nicht unsere nackten Leiber begutachtet hatten, sondern vielmehr unseren perfekten Zeltplatz. Dann kamen die acht sogar noch an unser Feuer – vermutlich in der Hoffnung auf ein wenig Mitleid: sie seien wissentlich viel zu spät, aber sähen sich einfach nicht mehr in der Verfassung, jetzt noch einen anderen Campplatz ausfindig zu machen. Die Jungs schoben es wenigstens noch auf ihre Langschläfrigkeit am Morgen und die fehlende Energie, am heutigen Tag mehr als 6km gepaddelt zu haben. Aber die Mädels maulten nur ´rum, wie toll doch die Feuerstelle sei, die Zeltflächen so eben und wie unhöflich wir doch seien, uns diesen Platz einfach „unter den Nagel gerissen“ zu haben. HA HA, war das einzige, was mir dazu nur einfiel. :-)

 Tja, die 8er-Gruppe zeltet nun etwa in 100m Luftlinie „um die Ecke“, dort haben sie sich nun eine eigene Feuerstelle gebastelt. Ein paar haben ihre Angeln ausgeworfen, aber das Fangen der Fische scheint wohl nicht so erfolgreich zu laufen… Aber bitte haltet mich nun nicht für gehässig oder so, ich schildere lediglich meine Beobachtungen!

 Das abendliche Kochen bei uns folgte heute getreu dem Motto „Kochen ist experimentell“: von zuhause hatte mir extra ein outdoortaugliches Stockbrotteigrezept mitgenommen und meinem Reisegepäck sogar die benötigte Trockenhefe beigefügt. Also, auf zum Kneten! Aber einfaches Stockbrot hatten wir ja schon vor ein paar Tagen. Warum also nicht mal sowas wie Stockbrot-Pfannen-Pizza herstellen?! Der Scheibenkäse sollte sowieso dringendst verarbeitet werden, da die Hitze dem Frischbleiben des Käses nicht unbedingt zuträglich war und der Reiseausrüstung keine kühlenden Elektrogeräte beigefügt war. Und was darf auf einer richtigen Pizza nicht fehlen?! Richtig, Zwiebeln! Also haben wir Zwiebeln geschnibbelt, eine pro Person und dann noch eine extra. Als ob die Bohnen und die Erbsen von gestern nicht schon ihren Tribut fordern würden… Aber das Ergebnis war unvergleichlich gut! Noch nie habe ich eine so leckere Pizza in freier Natur verputzt. Mjam, mjam!! Und weil’s so gut war, gab es danach noch eine weitere Portion Teig zum Stockbacken, gefüllt mit Zucker oder Braunkack* (mancherorts auch als Nutella bekannt).

 *die braune zähflüssige süße Masse, wie sie auf dem um den Stock herumgeringelten Brotteig heruntertropft sah nun wirklich nicht mehr so appetitlich aus – zumal einen dieser Anblick aus jedem Outdoortoilettenfallrohr ins Auge springt… (Aber mit geschlossenen Augen ein Hochgenuss!!)

 Philipp, der alte Kokelmeister, hat dann das restliche Feuer und die Glut mit gerade mal 4 Eimern Wasser gelöscht bekommen: der Inhalt des ersten Eimers ist mal ganz einfach verzischt, die beiden folgenden haben gekocht, der vierte hat es dann soweit abgekühlt, dass uns der aufsteigende Dampf nicht mehr die Augenbrauen versengt hat. 

 Donnerstag, 22. August 2013, geschätzte Uhrzeit: 22:10 Uhr, gemessene Uhrzeit: 22:05 Uhr – ich werde immer besser! :-)

 …leider kann ich das von unserem heutigen Zeltplatz nicht gerade behaupten: für ein Zelt wäre dieser Platz super. Da wir aber mit 2 Zelten unterwegs sind, wird es heute Nacht halt ein wenig „kuschelig“. Aber nach den heute insgesamt zurückgelegten sage und schreibe 21km hatte ich irgendwie keiner von uns mehr so richtig Lust und Energie, einen anderen Zeltplatz zu suchen. Wir haben uns also in einer Bucht bei Tranenäset niedergelassen. 

 Die Vorzüge dieser Lokalität liegen jedoch auf der Hand: die schönste Aussicht auf den See:

 Foto DSCF0982

 Heute haben wir auch das bisher ausgewogenste Abendessen gekocht: Nudeln mit Hackbraten und Sauce, dazu grüne Bohnen mit gedünsteten Zwiebelchen und zum Nachtisch frisch gesammelte Heidelbeeren. Eine Outdoorköstlichkeit vor dem Herrn! Und nur 8 Nudeln haben eine Seebestattung erhalten müssen (sie sind einfach beim Abgießen des Kochwassers am Topfdeckel vorbeigeflutscht…).

 Die Reise hierher hat uns, wie angekündigt, heute Morgen zunächst nach Norwegen verschlagen, um genau zu sein nach Trollön. Aurélie und ich konnten jedoch unseren Augen nicht trauen, so sehr hat sich diese Insel in den letzten 2 Jahren verändert. Weite Teile des dichten Waldbestands sind einfach weggerodet. 

 Fotos P1090953 und P1090956

 Und nicht einmal das „Willkommen in Norwegen“-Schild hängt noch an seinem Baum. Aber dank Philines und Philipps sportlichem Einsatz sind wir letztlich doch noch unseren Müll losgeworden (den wir fast schon wieder mitgenommen hätten und die beiden extra nochmal umgekehrt sind und die Mülltonnen besucht haben).

 Foto P1090959

 Freitag, 23.08.2013, Nachmittag (Uhrzeit nicht bekannt – wird auch wegen akuter Fauleritis nicht kontrolliert)

 Heute waren wir nur kurz auf den Wasser (ca. 2 Stunden), bis wir unseren aktuellen Lagerplatz Nr. 12 erreicht haben. Unsere Schwimmbucht ist soeben getestet und für gut befunden worden:

 Fotos P1100026 und P1100060

 Während die drei anderen sich dem „Arschloch“-Spielen hingeben, versuche ich eine ausgewogene Mahlzeit auf den Stein zu bringen. Nach einem großen Fresstonnensturz (analog Kassensturz) bei Ankunft, fiel die Wahl erneut auf ein paar frische, aber verderbliche Nahrungsmittel: Kartoffeln und Zwiebeln! Das Ganze habe ich dann mit gutem Speck, Kidneybohnen und Tomatensauce zu einem echt (wie ich finde und die anderen bestätigt haben) leckeren Eintopf zusammengeschmurgelt. Eintopf ja, aber bis es dazu kam, war bereits alles Geschirr schmutzig. Aber: wer kocht, braucht nachher nicht zu spülen! 

 Dies wird also schon wieder die letzte Nacht in freier Natur. Morgen um diese Zeit sitzen wir vermutlich schon einige Stunden im Bus fest.

 Unser Nachtlager scheint bisher (also im wachen Zustand) wirklich bequem zu werden: ich rutsche keinen Abhang hinunter und Steine oder Wurzeln drücken sich nicht durch den Zeltboden in meine Schlafmatte. Im Zelt nebenan rollen die Kniffelwürfel – das Klackern ist bestimmt noch auf der nächsten Insel zu hören… 

 Von meinen drei eingeplanten Büchern, die ich ja während des Urlaubs lesen wollte, habe ich bisher leider erst Kapitel 17 des ersten Buchs erreicht, Seite 261. Aber wenigstens dieses werde ich noch ausgelesen bekommen! 

 Nach einem ausgiebigen Sonnen- und Seebad schlüpfe ich nun – frisch eingecremt mit der guten After-Sun-Lotion – in meine Nachtwäsche und muss den riesigen Käfer, der sich auf meinem Shirt grade breit macht, todesmutig in die Nacht schnipsen, damit Aurélies angeekeltes Quieken endlich aufhören kann. Das war dann aber auch schon das „schlimmste“ Erlebnis heute. 

 Ach und die ins Wasser gefallenen 8 Nudeln sind wohl des Nachts hungrigen Seebewohnern zum Opfer gefallen, denn als wir heute früh nachschauten, waren die Steine im Wasser wieder genauso blank wie zuvor – ganz so als ob sie nie mit Lebensmitteln in Berührung gekommen wären. 

 Aber à propos Lebensmittel: habe ich bereits von unserem heutigen Frühstück erzählt? Nein? Hmmm, dann hole ich diese verdrängte Erinnerung mal wieder hervor… 

 Also, Aurélie hatte sich am gestrigen Abend ja auf die beschwerliche Suche nach Heidelbeeren gemacht (von denen wir ja bereits ein paar als Nachtisch gefuttert haben), mehr wohl motiviert davon, der Gruppe entfliehen zu können und ein paar Minuten allein sein zu können, ihren iPod auf den Ohren und weg. Nach etwa einer Stunde kam sie dann mit einem Töpfchen Beeren zurück, von denen wir einige – natürlich nur zum Geschmackstest – sofort mit unseren Mündchen aufsaugten. Irgendwer kam dann auf die Idee, das Rezept für Heidelbeerpfannkuchen aus dem Outdoorkochbuch auszuprobieren. Dieses sollte dann zum heutigen Frühstück passieren. Gesagt, getan. Der Teig (ja, man kann Pfannkuchen tatsächlich ohne Eier zubereiten) wurde sogar richtig gut. Philine rührte sich aber auch fast das Handgelenk lahm – wäre auch bestimmt bei einem Mixwettbewerb mit ihrem Ergebnis direkt hinter dem Handmixer auf Platz 2 gelandet. Problematisch wurde es dann eher mit dem Abbacken der kleinen Teiglinge… Die Pfannen, die wir die Tage vorher eigentlich immer nur als Topfdeckel benutzt hatten, hatten einfach zu viele Dellen, als dass man darin noch irgendetwas hätte gleichmäßig braten hätte können. Also nahmen wir einen Topf. Das hätte ja eventuell auch funktionieren können, wenn wir etwas Geeignetes zum Wenden gehabt hätten. Oder aber auch noch genügend Öl… Leider war beides nicht bzw. nicht mehr in ausreichendem Maße vorhanden und so backte jede Stelle des Pfannkuchens am Topfboden fest und verbrannte. Beim Versuch, das Gebäck zu wenden, zerfetzten dann auch noch die „guten“ Teile und zermatschten quasi bis zur Unkenntlichkeit in einer blau-braune pappige Masse. Ich war sowas von abgef*** und enttäuscht und frustriert und überhaupt danach (ich bin ein klein wenig kochperfektionistisch veranlagt), dass ich nicht mal mehr was von dem Essen probieren wollte und mich hungrig auf die lange Reise gemacht habe. Den anderen scheint es wiederum sehr lecker geschmeckt zu haben. Wenigstens etwas!

 Samstag, 24.08.2013, gegen 15 Uhr am sonnigen Nachmittag

 Wir sind in die Semizivilisation (= Basis Camp Höglund) zurückgekehrt. 

 Foto P1100061

 Unsere packsackmuffigen Klamotten sind bereits in die Reisetaschen gepackt und die noch brauchbaren und vor allem transportablen Ausrüstungsgegenstände und Proviant auf die Rucksäcke aufgeteilt.

 Fotos P1100070 und P1100071                                                                                           

 Philipp ist duschen gegangen (es ist grad Männer-Duschzeit), während wir drei Mädels auf die Sachen aufpassen (ich schreiben Logbuch, Philine kocht ein kleines Mittagessen und Aurélie gammelt rum).

 Die letzte Paddelstunde von unserem letzten Camp bis zum Anleger war echt „chillig“. Zwei andere Kanuten meinten dann noch uns überholen zu müssen und paddelten sich fast die Arme aus, aber kaum, dass sie an uns vorbeizogen, verließen sie die Kräfte und so kamen sie letztlich doch erst nach uns an. *lol*

7 Tage Outdoorleben gehen heute zu Ende, da heißt es Resümee zu ziehen:

 Frage Nr. 1, die ich meiner Kanupartnerin Aurélie heute bei der Rückfahrt gestellt habe, war: „Und, hast du den Urlaub ertragen oder genossen?“ Sie gab mir die von einem Lächeln begleitete überzeugende Antwort „Genossen!“  Das kann ich für mich ebenfalls nur bestätigen! Auch wenn meine zu Beginn gesteckten Ziele nicht erfüllt wurden (zumindest was das Lesen angeht), habe ich nichts vermisst. Nicht einmal den Gameboy haben wir in der vergangenen Woche ausgepackt. 

 Auf jeden Fall können wir zusammenfassen, dass wir alle vier die letzten Tage das obermegageile Sommersonnenwetter genossen haben. Dazu kommt, dass wir vier zusammen genommen nur 5 Insektenstiche bzw. –bisse zu verzeichnen haben: 1x Bremse, 4x Mücke. Und das, obwohl mein schwedisches Anti-Mücken-Spray unangetastet in meinem Kulturbeutel liegt.

 Die Ruhe und dringend notwendige Auszeit haben wir bekommen (den kleinen Lagerkoller ausgenommen) und die Technik hat auch keiner vermisst.

 Und die einzigen fliegenden Feinde, gegen die wir uns diesmal wehren mussten, waren Schwebfliegen, Ameisen, kleine Fische und Hummeln. Vor allem den Schwebfliegen hatte es Aurélies pinke geblümte Badehose sehr angetan! :-)

 Fotos DSCF0964 und DSCF0997 Wir kommen wieder!! 

Autor: Corinne B., 14. Oktober 2013