Berichte letzte
Saison

In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren! 

Berichte letzte
Saison

In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren! 

Autor: Linda R., 15. Oktober 2014
Tagebuch Abenteuer

Freitag 22.08.2014 

 15:30

 In nicht mal mehr 30 Minuten sitze ich im Bus Richtung Wildnis, ich warte sehnsüchtig in meiner Küche auf das Geräusch meiner Klingel. Da ist es, Linda, Benni und Dominic holen mich ab um gemeinsam zum Bahnhof zu laufen. Ob ich wohl wirklich an alles gedacht habe. Naja, nun ist es zu spät und wirklich lust meinen Rucksack noch einmal durchzustöbern habe ich auch nicht wirklich.

 Wird schon schief gehen.

 16:30

 Wir sind endlich auf der Straße ich kann es kaum erwarten endlich anzukommen, werde ich wohl noch ausharren müssen noch liegen knapp 15,5 Stunden vor uns. Linda packt erstmal ein Paar Spiele aus, das lässt die Zeit doch deutlich schneller umgehen.

 Samstag 23.08.2014 

 ca. 8.30

 Ich muss ab der dänischen Grenze eingeschlafen sein, denn als ich mich umsehe und in die grinsenden Gesichter der anderen schaue merke ich, dass wir schon eine Weile in Schweden gelandet sein müssen, bald geschafft, ich bin auf einmal wieder hell wach.

 13:00

 Endlich  im Camp angekommen, Falk  (einer aus dem Scandtrackteam) begrüßt uns freundlich und schickt uns erstmal auf eine weitläufige Wiese um uns etwas zu essen zu holen. Ich spare mir das kleine Brötchen und sagen wird mal so ich nenne dieses Mittagessen mal liebevoll eine vegetarische Pleite, an essen kann ich momentan auch nicht wirklich denken, ich will endlich aufs Wasser.

 14:00

 Mit hochgerkrämpelter Hose beladen Linda und ich vom Wasser aus unsere Boote, die Jungs reichen uns den Krempel vom Steg aus an, langsam bekomme ich ein Gefühl für die Wassertemperatur ich kann meine Zehen nämlich wieder spüren.

 Es dauert auch nicht lange da sitzen wir schon im Boot, Dominic und ich paddeln vorneweg Linda und Benni sind direkt hinter uns.

 Die Landschaft haut mich einfach um, felsige Ufer und Wald soweit man blicken kann. 

 Linda und Benni verfolgen uns in Sick Zack Linnen, ich bin mir nicht sicher, ob sie dies mit Absicht tun. Langsam nähern wir uns den Ufern, es scheint hier länger nicht geregnet zu haben, man kann deutlich an den umliegenden Felsen erkennen, dass der normale Wasserstand eigentlich höher ist und überall treffen wir auf Schilfwälder.

 Es ist langsam Zeit mal einen Rastplatz zu finden, außerdem meldet sich langsam meine Blase. Auch die Anderen rufen uns rüber, dass es wird Zeit die Zelte aufzuschlagen

 18:00

 Die Zelte stehen, der Klappspaten wurde ausgepackt, langsam können wir uns um die Abendverpflegung kümmern. Ich durchwühle die Essenstonnen nach dem Mehl, denke es wird auf Outdoorpizza hinauslaufen. Der Teig ist nicht wirklich einfach zu kneten, das Zeug klebt einfach an all meinen Fingern fest.

 Die Pfannen hab ich bereits mit öl eingeschmiert, leider kriegen wir immer nur zwei mini Pizzen auf das Feuer, wird wohl eine langwierige Prozedur werden mit der Kocherei.

 22:00

 Erstmal muss ich jetzt ne Dose Bier aufmachen, hat ziemlich lange gedauert mit den Pizzen, hat sich aber doch gelohnt es sah so aus, als hätte es allen geschmeckt.

 Mit unseren Kopfleuchten gewaffnet sitzen wir unter einem Tarp, welches die Jungs gegen den Regen aufgespannt haben, langsam überkommt mich doch die Müdigkeit. Waren ganz schön viele Eindrücke am ersten Tag.

 Auf den Spirituskochern hört man leise das Wasser vor sich hinköcheln, wir haben beschlossen das Seewasser erstmal abzukochen bevor wird morgen in unsere Trinkflaschen füllen. 

 Dauert aber auch alles eine Weile, da wir immer nur einen Liter auf einmal machen können, denke nicht, dass wir das mit dem abkochen eine Woche lang durchziehen werden.

 So. 24.8.2014

 9:00

 Die erste Nacht bin ich direkt nach dem ins Zelt kriechen eingeschlummert. 

 Benny und Linda sind schon auf den Beinen, als ich den Reisverschluss von unserem Vorzählt aufziehe. Es ist ein wunderschöner Morgen, die Sonne scheint. Gestern war das Wetter eher wechselhaft, hoffen wir mal, dass sich die Sonne hält.

 Dominic ist zwar wach, weigert sich aber vor 10 sein Bettchen zu verlassen, Linda und ich setzten erst einmal Kaffeewasser auf.

 Die Sonne scheint, dann kann ich mich wohl ins Wasser wagen, mit dem Shampoo unterm Arm bewaffnet, hopse ich von Fels zu Fels runter zum Kiesstrand. Einen Zeh ins Wasser gestreckt. Oha, von einer warmen Badewanne ist das aber weit entert. Naja was solle, ich muss ja sauber werden. Als ich bis zur Hüfte im Wasser stehe, bin ich wirklich nicht sicher, ob dies eine gute Idee war. Benny hat sich mir angeschlossen, er scheint mit dem kalten Wasser auch erstmal seine Probleme zu haben.

 Puh, egal. Eins, Zwei drei. Als ich mit dem Kopf wieder auftauche, rauschen mir gefühlte 2 Liter Wasser aus der Nase. Ich war etwas übermütig mit der Tauchaktion. 

 Jetzt schnell einschäumen und in die Sonne legen.

 14:00

 Nach einem ausgiebigen Haferschleimfrühstück. eigentlich war es eher aufgekochtes Milchpulver mit Schokomüslieinlage, für mich und Brot für die Anderen. Sind die Kanus gepackt und wir sind bereit los zu fahren. 

 Ich denke wir versuchen heute mal etwas weiter zu kommen, es liegen zwar leichte Unstimmigkeiten über unseren Standort vor, ich bin mir sehr sicher, dass ich die Karte richtig gelesen hab Bennedikt vertraut mir jedoch nicht so ganz, wir werden sehen.

 15:30

 Wir landen in einer Bucht, geht wohl doch nicht nach links weiter, der Sommer in Schweden war extrem trocken dieses Jahr somit existiert kaum noch ein Seitenarm den wir befahren könnten. 

 Fast wären wir gekentert, Dominic wollte waghalsig, nah an einer Insel unbedingt unter einem Baum durch fahren, die Wassertiefe war nur leider nicht ausreichen und somit krachen wir direkt gegen einen riesigen Felsblock.

 Benni und Linda schippern schmunzelt an uns vorbei.

 16:00

 Nachdem wir kurz rasten mussten, weil Benni und Linda leichte Unstimmigkeiten wegen der Lenkung im Boot hatten, gehts mit neuer Besetzung weiter. Außerdem überfällt uns plötzlich eine Regenwand, in der keiner von uns weiter fahren möchte.

 Linda und ich sitzen nun zusammen in einem Boot,klappt wunderbar.

 17:00

 Mit leichten Rückstand zu den Jungs paddeln wir in eine Bucht,ich bin vollkommen überwältigt von dem Anblick, ein kleiner Wasserfall rauscht die Felsen hinunter, ein riesiger Felsblock erstreckt sich aus dem Waldstückchen auf einer kleinen Landzunge, überall wachsen gelbe Seerosen, es sieht fast so aus, als wären wir in einem Märchen gelandet.

 Die Jungs fahren direkt zum Wasserfall um ihre Getränkeflaschen aufzufüllen, ich bin eher skeptisch, man weiß ja nie wo das Wasser aus dem Wald herkommt..

 Linda und ich legen schonmal an. 

 Es riecht überall nach Moos, wenn man sich etwas in den Wald hinein wagt. 

 Es gibt keinen wirklichen Platz an dem wir nebeneinander Zelten können, somit bauen wir die Zelte diesmal etwas weiter voneinander weg auf. Dominic und ich schlagen unser Lager im kleinen Wäldchen auf, Linda und Benny zelten direkt am Wasser.

 18:30

 Dominic hat schonmal angefangen Feuerholz im Wald fertig zu machen, ich geselle mich zu ihm und Säge Scheite aus einem umgefallenen Baum.

 Holzmachen ist aufjednefall meine neue Lieblingsaufgabe.

 22:00 

 Mit vollgeschlagenen Bäuchen sitzen wir um das Feuer, es gab irgendwas in Richtung Chili. 

 Die heutige Etappe war doch deutlich weiter als gestern und so steigt Müdigkeit durch meine Knochen, den anderen geht es wohl auch ähnlich. 

 Dominic und ich schlagen uns über den kleinen Weg zu unserem Zelt, ich habe natürlich meine Kopflampe in meinem Packsack vergessen und muss deswegen an Dominics Hemdzipfel blind durch den Wald tapsen.

 22:30

 Da alle dann doch nicht so richtig einschlafen können und unsere Zelte doch recht weit auseinander liegen, rufe ich ein Gute-Nachtmärchen durch den Wald, leider sind mir ein Paar Details entfallen aber mit modernen Umwandelungen krieg ich es dann doch auf die Reihe.

 Mo. 25.8.2014

 8:00

 Ich kann einfach nicht mehr schlafen, es sind gefühlte 40 Grad im Zelt und die Sonne lockt mich nach draußen.

 Alle anderen sind noch am schlafen, um mir die Zeit zu vertreiben spüle ich schonmal das Geschirr vom Vorabend. Es hat was unerwartet entspanntes mit den Füßen im Wasser allein auf den Felsen zu sitzen und die kleinen Seifenblasen von der Seife auf dem Wasser zu beobachten.

 9:00

 die anderen sind nun auch fast alle aufgestanden. Dominic weigert sich wie jeden Tag vor 10 sein Zelt zu verlassen. Das Wasser für den Kaffee köchelt, leise auf dem Spirituskocher vor sich hin.

 12:00 

 eigentlich hatten wir uns vorgenommen endlich die Boote zu beladen und weiter zu fahren, ich bestand aber auf eine letzte Zigarette. Natürlich fing es wenige Sekunden später an etwas zu regenen, also heißt es erstmal abwarten, bis es wieder trocken ist.

 Dominic präsentiert uns sein etwas zu kleines Regencape,  steht ihm unheimlich gut.

 13:30

 endlich wieder auf dem Wasser.

 15:30

 die Landschaft ist einfach wunderschön, wir paddeln entspannt zwischen Inseln hindurch und es schallt wilder Gesang durch die Buchten. Es macht um einiges mehr spaß singend mit den Booten durch die Gegend zu fahren und also werden alle Klassiker nacheinander ausgepackt. 

 Wir kommen an so vielen kleinen, schönen Häuschen vorbei, dass ich mich kaum entscheiden kann ich welches ich demnächst am liebsten einziehen möchte.

 Es kommt mir langsam vor als seien wir leicht orientierungslos, eigentlich war der morgendliche Plan eine offizielle Campingstelle anzusteuern, doch so richtig lässt sie sich nicht ausfindig machen.

 18:15

 Nach vergebner Suche nach dem Campingplatzen einigen wir uns mal wieder wild zu campen.

 Auch an diesem Platz ist es wieder sehr schön, langsam plagt mich nur das abschüssige schlafen, für das nächste Mal klebe ich mir Anti-Rutschsocken unter den Schlafsack, damit ich nicht die ganze Nacht wie ein Stück Butter auf einer heißen Kartoffel von der Isomatte rutsche.

 20:30

 Es ist schon ziemlich dunkel als wir unser Lager endlich fertig haben und das Essen fertig ist. Heute gibts Käsenudeln, soll ja jeden Abend abwechslungsreich sein.

 Di. 26.8.2014

 ca 10:00

 Die gestrige Fahrt hat mich doch recht ausgelaugt, es ist bestimmt schon Zehn als ich aus dem Schlafsack krieche.

 Wie immer wird wieder als aller erstes Kaffee aufgesetzt.

 Nach einer kurzen Bestandsaufnahme, zeigt sich, dass wir Käsetechnisch schon ziemlich am Limit angekommen sind und auch unsere Brotbestände scheinen langsam dem Ende entgegen zu gehen.

 Zum Glück scheinen wir nicht weit von einer kleinen Stadt zu sein.

 12:00

 nach einer kurzen Strecke sind wir auch schon an einem Bootsanleger angekommen, die anderen machen sich sofort auf den Weg um einkaufen zu gehen. Ich erkläre mich bereit auf die Boote aufzupassen, ich muss zugeben eigentlich hab ich eher im Sinn die kleine Pause für ein Nickerchen zu nutzen, was ich auch recht schnell in die Tat umsetze.

 13:00

 Puh, die Sonne hat mir doch direkt eine traumhafte röte ins Gesicht gezaubert. Dominic, Linda und Benny kommen von den einkaufen zurück und wir können uns wieder auf den Weg machen.

 Diesmal, müssen wir uns etwas beeilen, da am Horizont eine riesige Gewitterwolke auf uns zukommt. 

 Linda und mir wird langsam mulmig zumute und den Platz den wir diesmal nehmen wollten ist schon von einer anderen Gruppe besetzt. Also heißt es weitersuchen.

 16:30

 Langsam geht uns allen die Puste aus, wir sind seit stundenlang damit beschäftigt einen Schlafplatz zu suchen, vergebens.

 Es fühlt sich an, als würden wir zum dritten mal die gleichen Inseln umkreisen. Langsam schleicht sich bei mir die Angst ein, dass wir im dunkeln immer noch auf dem Wasser sind, was mir die Stimmung etwas verdirbt.

 Die Laune sinkt immer mehr, auch im anderen Boot scheint es nicht anders zu sein.

 Linda und ich beschließen das beste aus der Situation zu machen und öffnen uns erstmal eine Dose Bier auf. Neidische Rufe schallen vom anderen Boot zu uns rüber.

 17:00

 Wir legen an einem Waldstück an, wirklich geeignet zum zelten ist es nicht, der Boden ist unglaublich feucht und matschig, mir ist nur wirklich langsam die Lust am paddeln vergangen, Linda geht es ähnlich. Dominic ist überhaupt nicht begeistert und plädiert dafür den gestrigen Platz wieder anzusteuern.

 Nach einigen Diskussionen, entscheiden wir weiter zu suchen.

 18.00

 Endlich haben wir eine Stelle gefunden, alle scheinen extrem platt zu sein, wir reden nicht mehr viel, es werden die Zelte aufgebaut, Linda und ich spannen schnell das Tarp, damit wir später nicht im Regen sitzen. Das Gewitter scheint zwar an uns vorbeigezogen zu sein. aber man kann ja nie wissen.

 Ich schleppe ein Paar Steine vom Ufer zu unserem Lager und baue schnell eine kleine Feuerstelle auf. Es beginnt zwar langsam zu dämmern aber ich bin nicht bereit ohne Feuer heute Abend am Wasser zu sitzen. Mit der Kopflampe bewaffnet, such ich mir einen Baumstumpf und säge ein Paar scheite zurecht. Leider wird mir immer schnell mulmig im düsteren Wald deswegen muss es bei drei kleinen bleiben. 

 22:00 

 Die gute Laune unter uns hat sich wieder etwas eingependelt, ich denke die schlechte Laune kam auch strak vom, durchdringenden Hunger aller.

 Mi. 27.08.2014

 9:30

 Ich werde plötzlich von einem sehr merkwürdigen Geräusch im Wald geweckt. Ich kann wirklich nicht sagen was es ist, Dominic scheint auch nicht wirklich zu wissen was es sein könnte. Ich beschließe trotz deutlichem Abraten meines Zeltmitbewohners nachzusehen.

 Nichts zu entdecken, naja wahrscheinlich war es nur ein Vogel.

 Wir haben diese Nacht in der Nähe einer Fischzucht gezeltet und einige Fischreierschwärme entdeckt, soviel hab ich noch nie auf einem Haufen gesehen.Könnte sein, dass es einer von denen war.

 Mittlerweile bin ich dann doch den morgendlichen Haferschleim leid, wir haben auch noch einiges an Mehlvorräten. Linda und ich versuchen eine Art Pfannkuchenteig mit dem Milchpulver anzurühren, klappt zwar nicht auf Anhieb aber irgendwann haben wir den dreh für die richtige Konsistenz raus.

 12:00 

 Da wir gestern einen mords Weg hinter uns gelegt haben, wollen wir den heutigen tag eher langsam auf dem Wasser angehen lassen und suchen uns einen recht nahe gelegenen Punkt, den wir ansteuern wollen.

 Die Sonne strahlt wunderbar vom Himmel und das paddeln macht auch wieder richtig Spaß. Ich habe mit Linda Positionen getauscht und bin jetzt für das lenken verantwortlich. Ich hatte mir das die ersten Tage nicht wirklich zugetraut, wenn man aber einmal den Dreh raus hat macht es doch sehr viel Spaß.

 14:00

 Wir haben einen Traumhafen Platz gefunden, es gibt eine kleine Bucht und eine kleine Felsenküste auf der anderen Seite, alles ist etwas höher gelegen und wir haben einen wunderbaren Blick auf den Sonnenuntergang später. Ich bin begeistert.

 Dominic macht es sich auf den Felsen gemütlich Linda hackt in der Sonne Holz und ich genehmige mir erstmal ein Bad im See.

 Bevor ich mich ins Wasser traue muss Dominic mir aber erstmal einen Eimer Wasser über den Kopf schütten, hilft die Kälte zu überwinden.

 Nach einigen Minuten hab ich mich auch an das kalte Wasser dann endlich gewöhnt und zieh ein Paar Bahnen am Ufer entlang. 

 Leider ist es nicht so einfach wieder aus dem Wasser raus zu kommen, durch die Sonne sind an den steilen Felsen kleine, schleimige Algen gewachsen an denen ich bei zahlreichen Versuchen raus zu klettern immer wieder ins Wasser rutsche. 

 Es hat zwar etwas gedorrt aber ich hab es endlich aus dem Wasser geschafft.

 15:25

 Mit ein Paar geschmierten Käsebroten sitzen wir in der Sonne auf den Felsen, Dominic liest uns ein Paar Kapitel aus seinem Buch vor, ich kann mir keinen besseren Ort vorstellen an welchem ich momentan sein möchte.

 18:00

 Linda hat fleißig für Feuerholz gesorgt, so schafft es Benny in kürzester Zeit ein ordentliches Lagerfeuer anzuzündeln.

 Vor dem Essen gebe ich Linda noch eine kleine Einführung in das Dosenstechen, was sich in den letzten Tagen als angenehmes Abendritual für mich rausgestellt hat.

 20:00

 gemütlich sitzen wir mit Wein aus der Thermosflasche ums Feuer und schnitzen und Stöcke zurecht, der Stockbrotteig steht schon bereit, ich freu mich riesig darüber, wie ewig ich schon kein Stockbrot mehr gegessen habe.

 Ein Paar vegetarische Würstchen haben wir auch dabei, dem romantischen Lagerfeuerabend steht also nichts mehr im Wege.

 Aufeinmal zwickt es mich schrecklich am Arm. Ich sehe auf meinen Ärmel hinunter und entdecke einen riesigen funken, der sich gemütlich in meinen Ärmel brennt zum Glück habe ich früh genug reagiert, bis auf einen klitze kleinen roten Flecken, ist mein Arm unversehrt belieben, nur meine Jacke hat es schwer erwischt.

 00.30

 Nach einigen netten Geschichten und ein Paar Becherchen Wein, geh ich vollkommen glücklich und leicht angetüdelt ins Bett.

 Was ein schöner Abend.

 Do 28.08.2014

 9:00

 Ich kann einfach nicht lange im Zelt liegen, außerdem dachte ich mir gestern es sei doch etwas zu dunkel um noch im düsteren Wald pinkeln zu gehen, daher drückt meine Blase ganz schrecklich.

 Zurück aus den Büschen, ich glaube ich kann mich nicht mehr in das stickige Zelt legen. Mit Schlafsack bepackt klettre ich die Felsen hinunter zum Ufer und mummle mich ordentlich in meinen Schlafsack ein.

 10:00

 Stimmen reißen mich kurz aus dem Schlaf, zwei ältere Herren fahren nah am Ufer an mir vorbei, ich grüße freundlich und döse langsam wieder ein.

 10.30

 Linda steht plötzlich neben mir am Ufer und lächelt mich an.

 Ich hätte nicht gedacht, dass es sich so angenehm auf Felsbrocken direkt am Ufer schlafen lässt. 

 Ich nutze den schönen Morgen erstmal direkt für ein Bad im See, die Anderen bauen sich eine richtige Duschkabine zwischen den Bäumen auf.

 14:30

 Es fällt uns schwer diesen tollen Platz zu verlassen, ich denke ich kann für alle sprechen, wenn ich sage hier haben wir uns am wohlsten gefühlt.

 15:30

 Nicht weit von der letzten Stelle schlagen wir alle zusammen unser Lager auf, es ist wieder ein wunderschöner Tag, den wir gemeinsam genießen wollen, Linda brät mit dem Spirituskocher Brote an und überbackt sie mit Käse, die einfachsten Sachen sind doch die besten.

 Um unsere Zelte tummelt sich eine Armee von Pilzen, es ist ein traumhaftes Bild.

 17:00

 Linda und ich haben uns heute völlig beim holzhacken verausgabt, knapp eine Stunde haben wir gesägt und gehackt, Dominic hat auch zwischendurch die Säge übernommen, ich denke wir haben jetzt genug Holz für heute und morgen zusammen. 

 Hoffentlich hab ich morgen keinen Muskelkater.

 22:00

 Wir haben es dann doch heute erfolgreich geschafft all unsere Alkoholvorräte aufzubrauchen, Dominic hat während der Essenenszubereitung ein Hörspiel laufen lassen. Ein sehr entspannter Abend geht langsam zu Ende.

 Fr.29.08.2014

 Der vorletzte Morgen ist angebrochen, die Zeit ging einfach zu schnell rum.

 Wir machen uns auf den Weg in Richtung der Stelle an der wir am ersten Tag gezeltet haben, die Jungs beschließen noch einmal in Richtung Norden den See hoch zu fahren, um an der Stelle mit dem Wasserfall ein Paar Filmaufnahmen zu machen. 

 Linda und paddeln gemütlich den See Richtung Süden herunter, nah am Ufer, damit wir die Gegend noch einmal ordentlich genießen können.

 16:00

 Wir haben die Stelle endlich erreicht und schlagen unser Lager etwas abseits der ersten Stelle auf, da wir zwei andere Camper nicht stören wollen, die auch in der Nähe ihr Lager aufgeschlagen haben, Linda und ich stellen begeistert fest, das eine Gruppe vorher exzessive Arbeit beim Ofenbau betrieben hat den wir heute Abend wunderbar nutzen können. 

 Generell sieht es hier im Wald auch wieder bezaubernd aus, es erinnert mit den weiten Heidekrautbüschen ein wenig an einen kleinen Hexenwald. Überall sind kleinere und große Felsbrocken verteilt und man kann auf den flachen Felsen wunderbar am Wasser entlang schlendern. 

 Da wir nur ein Zelt in unserem Boot dabei hatten, bauen wir dieses gemeinsam schon einmal auf, schmieren uns nach getaner Arbeit noch ein Nutella Brot und müssen nun auf die anderen Beiden warten. 

 Da es bald dämmert und die Sonne noch so wunderbar scheint, nutze ich die Wartezeit um noch einmal schwimmen zu gehen, da entdecke ich auch schon das Kanu der beiden Jungs am Horizont.

 Ich schwimme Benny und Dominic entgegen und begrüße sie freudig. Der Weg zurück zum Camp ist mir dann doch zu weit zum schwimmen, ich hänge mich einfach hinten an das Boot der beiden und lasse mich hierherziehen. 

 20:00

 Wieder dick eingepackt warte ich mit den Füßen durch das Wasser zu einem Felsen der mitten im Wasser zu schweben scheint, es ist unglaublich entspannend sich in den letzten Sonnenstrahlen des Tages den Himmel einfach nur anzuschauen und alles um sich rum zu vergessen. 

 Die anderen sind mit dem Abendessen beschäftigt, wir haben uns heute vorgenommen, möglichst viele übergebliebene Speisen zu verkochen, wird wohl ein Festmahl heute Abend werden, da wir die tage doch versucht haben immer recht sparsam mit dem Essen zu sein.

 Die andern rufen mich zurück zum Camp, da das Essen bald fertig ist.

 22:24

 Im dunkeln sieht man Lichtzeichen einer anderen Gruppe die zu uns rüber leuchten, ich versuche irgendetwas zurück zu leuchten mit meiner Kopflampe, leider hab ich vor dem Urlaub keine Morsezeichen studiert.

 Die Jungs versuchen uns zu ärgern und packen Gruselgeschichten aus, ich bin da aber zum Glück nicht so empfindlich.

 Linda findet die Geschichten eher weniger lustig.

 00:10

 Ich erzähle mal wieder ein Märchen zum einschlafen, diesmal stehen unsere Zelte so dicht beisammen, das es wirkt als würden wir alle zusammen in einem Zelt schlafen, das macht das einschlafen noch einmal extrem gemütlich. Heute wird Rotkäppchen in moderner Auflage zum besten gegeben.

 Sa. 30.08.2014

 10.00

 Langsam müssen wir unsere Sachen zusammen Packen, wir haben noch eine kurze Strecke vor uns, um 15 Uhr müssen wir ja all unsere Sachen abgeben.

 Ich bin ein wenig wehmütig, da die Zeit doch schneller umging als ich dachte. 

 Am liebsten würde ich noch 3 Wochen dran hängen.

 14:00

 Der Weg zum Scandtrackcamp stellte sich doch als ziemlich lang heraus, meine Arme sind ganz schwer und irgendwann, verging mir auch die Lust aufs paddeln, es ist ein sehr windiger tag heute, dass machte die fahrt nicht gerade leichter.

 Bei der Abgabe unserer Outdoorausrüstng können wir einen verlorenen Klappspaten und 17 verlorene geringe verbuchen, da ich grundlegend ein vertrottelter Mensch bin, denke ich, damit können wir leben.

 16:15

 Linda und ich freuen uns schon den ganzen Morgen auf die warme Dusche die wir im Camp bekommen, leider, kann man von warm nicht wirklich reden, die licht lauwarmen Schwälle die gelegentlich, das kalte Wasser durchströmen finde ich nicht wirklich entspannend, aber was solle ich bin kaltes Wasser ja nun gewöhnt.

 17:00

 Jetzt heißt es warten, bis wir unsere Sachen in den Bus packen können, es gibt noch eine Kleinigkeit zu essen, ich bin aber nicht hungrig, hole mir also nur einen Kaffee zum aufwärmen.

 Während die anderen essen tauschen Linda und ich uns ein wenig mit ein Paar anderen Leuten über die vergangenen Tage aus. 

 19:05

 die Sachen sind in den Bus geladen und wir haben uns Plätze gesucht. Es war eine wunderschöne Zeit und so wirklich die Natur verlassen möchte ich auch nicht.

 Im Bus mache ich mir noch einmal Gedanken über die letzten Tage. Es war eine wunderschöne Zeit, mit kleinen Abenteuern und viel Natur, die ich niemals missen möchte.

 Ich war mit den tollsten Menschen unterwegs hatte unbeschreiblich lustige Momente und erwarte schon sehnsüchtig das nächste Jahr, wenn es wieder mit Sack und Pack zum schönen Foxen geht.

Autor: Linda R., 15. Oktober 2014