Berichte letzte
Saison

In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren! 

Berichte letzte
Saison

In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren! 

Autor: Florian W., 18. September 2017
Traumurlaub in Schweden

Woran denkt man als erstes bei einem gelben Kreuz auf blauem Grund und dem Hauptgericht Köttbullar. Nein es ist nicht IKEA. Die heutige Reise soll uns in das Königreich Schweden entführen. Ein Land mit traumhaften Sonnenuntergängen, unendlich weite Seenlandschaften und permanent lächelnden Menschen.

 Ich habe es bisher immer bereut, den skandinavischen Ländern noch nie einen Besuch abgestattet zu haben und auch dieses Mal sollte es eigentlich anders kommen. Aber alles zu seiner Zeit.

 Vor einem halben Jahr ging die Suche nach einem neuen Abendteuer los. Meine Freundin, mein Mitbewohner und ich gehören mehr zu der Generation Roadtrip und Aktivurlaub: let´s go. Bei der Suche nach einer Route für den ursprünglichen Surfurlaub, landeten wir zufällig auf der Website von Scandtrack. Betitelt mit den Worten „Kanutrip auf eigene Faust ab 299€“ blieben wir auf der Homepage hängen. 

 „Kompletturlaub, so billig?“, „Da kommen bestimmt noch Kosten hinzu“, „Wo ist der Haken?“, wurde es heiß diskutiert. Um eines vorn weg zu nehmen, es gibt keinen Haken an der Sache und das Angebot hat unsere Vorstellungen übertroffen. Überwältigt von Reiseberichten und idyllischen Bildern aus Nordmarken, wurde der Trip spontan und voller Vorfreude gebucht. Die Zeit verging und schon konnte die Spätsommerreise losgehen.

 Die Anreise verlief super unkompliziert. Los ging es ab dem Flughafen Halle/Leipzig mit dem Ziel Scandtrack-Basiscamp. Da die Fahrt über Nacht war, vergingen die fünfzehn Stunden wie im Flug. Die Busfahrer und auch die Leute vor Ort waren super nett, lustig und freundlich. Trotz der Vielzahl an Mitreisenden im Basiscamp hat man sich sofort willkommen gefühlt. Ein kleiner Snack, ein bisschen Wartezeit und schon konnten wir unsere Ausrüstung in Empfang nehmen und ab ging die Post. An dieser Stelle ist lobenswert zu erwähnen, wie gut organisiert und entspannt, das Scandtrack-Team die Sache bei der An- und Abreise durchführt. Die aufkommende Wartezeit kann man ganz entspannt mit ein paar Bier überbrücken, die man noch zu moderaten Preisen auf der Fähre kaufen kann.

 Zugegeben stand ein kleines Fragezeichen über unseren Köpfen, als wir die Vielzahl an Leuten bei der Anreise vor uns sahen. Das war es wohl mit der Idylle und den einsamen Stränden. Falsch gedacht! Nach dem wir das Basislager verlassen hatten und unsere erste Nacht in der frischen schwedischen Nachtluft genießen durften, war weit und breit kein anderes Kanu mehr zu sehen.

 Die ersten Sonnenstrahlen kitzelten durch die Zeltwand meine Nasenspitze und es dauerte einige Zeit, bis wir realisierten, dass man einfach liegen bleiben konnte. Keine Arbeit, keine Verpflichtungen und keine Medien denen man sich verschrieben hat. Zugegeben, das bedrückende Gefühl noch irgendetwas erledigen zu müssen, vergrub sich noch eine Weile im Hinterkopf. Doch auch das sollte sich noch geben.

 Nachdem wir uns dann doch den letzten Schlafsand aus den Augen gerieben hatten und aus dem Zelt krabbelten, belohnte uns die Schwedische Natur mit einem unglaublichen Schauspiel. Morgentau auf den Gräsern, zwitschernde Vögel, fleißige Ameisen und Sonnenstrahlen welche die spiegelglatte Oberfläche des Sees, welche nur darauf wartete von einem Kopfsprung durchbrochen zu werden, goldfarben glänzen ließen. Die erfrischende Kälte des Wassers zeigte ihre Wirkung und damit war man nicht nur körperlich sondern auch geistig im Tag willkommen.

 Nachdem wir uns durch die riesige Verpflegungsbox gekämpft hatten, stand dem Gutenmorgenkaffee und einem ausgiebigen Frühstück mit Obst, Müsli und belegten Broten nichts mehr im Weg. Gestärkt wurde das Kanu beladen, die Karte studiert und ein neues Ziel festgelegt: Ein noch schöneres Camp für die nächste Nacht finden. Wir waren uns einig, dass wir mehr Zeit am Land, als auf dem Wasser verbringen möchten. So fuhren wir täglich nicht mehr als zwei Stunden und hatten schon mittags ein neues Lager gefunden. Eine wunderschöne kleine Insel in einem kleinen Seitenarm des Lake Foxen welcher in der Wasserkarte als „Flötejorden“ betitelt wird. Dort sollte jeder von uns auf seine Kosten kommen.

 Meine Freundin als professionelle Hängemattenchillerin, mein Mitbewohner als akribischer Hobbyfotograf und ich als begeisterter Angler. Noch ehe wir das Lager aufgebaut hatten, fand Lisa ihren Platz in der Hängematte, welcher später auch zu unserem romantischen Schlafplatz wurde. Benny erkundete die kleine Insel und probierte sich durch die verschiedenen Funktionen seiner neuen Kamera. Zu guter Letzt konnte ich meine Angelausrüstung ausbreiten und mein Hobby voll ausleben. Der Erfolg blieb jedoch aus. Schlechte Laune wegen ausbleibenden Bissen kam trotzdem nicht auf, ein Blick in die unendliche Weite des schwedischen Naturschauspiels genügt und der Gute-Laune-Pegel schoss in die Höhe. So verging der Tag und gegen Abend hin widmete man sich den täglichen Aufgaben: Feuerholz hacken, Essen vorbereiten und das Camp wetterfest machen, falls es doch regnen sollte. 

 An der Stelle ein paar kurze Worte zu dem Verpflegungspaket. Da wir zu dritt Unterwegs waren, hatten wir vorher eine vegetarische und eine normale Essensbox bestellt. Diese ließen keine Wünsche übrig. Von verschiedenen Sorten Brot und entsprechenden Belägen wie Nutella, Käse, Wurst, Pastete, Marmelade usw. bis hin zu Nudeln, Reis, Kartoffeln, Obst & Gemüse und diversen Beilagen war alles dabei. Wir hätten am Ende locker noch eine weitere Woche bleiben können, ohne zu verhungern. Und mal ganz ehrlich, solang man draußen an der frischen Luft kocht und speist, schmeckt doch eh alles gleich hundertmal besser.

 So saß man abends am Feuer und schaute durch die lichten Baumkronen in einen Sternenhimmel, den ich in diesem Ausmaß nur aus dem Hochgebirge kannte. Unendlich viele kleine helle Punkte zeigten einem, wie winzig man als Mensch doch eigentlich ist. Es wird gewitzelt, rumgeblödelt und vor allem philosophiert. Gespräche über mögliche Lottogewinne, vergangene Jugendtage und die Frage warum man in die Vergangenheit blickt, wenn man die Sterne sieht, wurden solange ausgedehnt, bis die Augenlieder schwer wurden. Meine Freundin und ich haben es uns an dem Tag nicht nehmen lassen, am Waldrand in der Hängematte zu schlafen. Was will man schon mit einem 5-Sterne Hotel, wenn man über eine Million Sterne haben kann. Eine unvorstellbar angenehme Stille legte sich über den Nachthimmel und hüllte uns in die Schlafsäcke. Spätestens das war der Moment, wo man dieses beklemmende Gefühl „noch irgendetwas erledigen zu müssen“ endgültig verlor. Wir waren in Schweden angekommen.

 Am nächsten Tag versteckte sich die Sonne hinter den Wolken und auch der Wind brauste drohend durch die Wälder und über den See. So entschlossen wir uns, nicht aufs Wasser zu gehen und noch einen Tag auf der Insel zu bleiben. Neu motiviert durch das Frühstück, verschrieb ich mich wieder meinem Hobby. Am Tag zuvor hatte ich schon einige meiner Köder erfolglos probiert und sagte meiner Freundin, sie solle mir jetzt endlich den richtigen Gummifisch geben. Bewaffnet mit einem roten Kunstköder stellte ich mich Wind und Wetter und versuchte mein Glück erneut. Schon beim ersten Wurf schepperte die Rutenspitze nach unten – Fisch on. Mein erster schwedischer Fisch war ein Hecht von immerhin 63cm, welcher am Abend auf dem Grill landete. 

 So zogen sich die Tage hin. Essen, Schlafen, Kanu fahren, Angeln, Lesen, einfach mal gar nichts tun und für die Befriedigung der Grundbedürfnisse sorgen. Ist man erst einmal in diesem Trott gefangen, wünscht man sich nie mehr etwas anderes tun zu müssen. Auch das Wetter spielte zum Großteil mit. Jeder Sonnenstrahl wurde begierig von uns aufgenommen und genossen. Es boten sich so einige weitere Highlights. Von unterschiedlichen Spots konnten wir traumhafte Sonnenuntergänge beobachten, welche den Horizont rotgolden erstrahlen ließen und das Wasser zum schimmern brachten. Ob aus dem Zelt oder von oben aus den Kronen der schwedischen Kiefer war egal, dieses Naturschauspiel war jeden Abend aufs Neue verzaubernd. Wenn man ein bisschen durch die Gegend spaziert, gab es auch allerhand zu entdecken. Viele essbare Pilze und Beeren aber auch Spuren von Elchen und Bibern rahmten das Bild von Flora und Fauna ab. Gelegentlich sah man ein altes Schiffskelett am Wasserrand vor sich hin modern oder fand Überreste eines Fisches. Für die Angler unter euch, möchte ich noch erwähnen, dass mir noch ein Kapitaler Barsch von 37cm gegönnt wurde. Mit ganz einfachen Zutaten wie Tomaten, Zwiebeln, Öl und ein paar Gewürze wurde dieser zum leckersten Gericht unserer Reise und ich trauere ein wenig den Fischbissen nach, die wir nicht landen konnten. 

 Leider verging die Zeit viel zu schnell, sodass wir unser Camp für die letzte Nacht suchen mussten. An der Stelle merkte man dann wieder, dass man doch nicht allein Unterwegs war. Die meisten Camps in der Nähe zum Basislager von Scandtrack waren schon belegt und wir mussten eine Weile paddeln, um ein idyllisches Plätzchen zu finden. Aber die Suche hatte sich gelohnt. Auf der Rückseite einer langen Landzunge, fanden wir einen kleinen Strand aus Sand und Steinchen, welcher einen wunderschönen Ausblick in den schwedischen Westen bot. Auch das letzte Mal fieberten wir dem Sonnenuntergang entgegen. Das prächtige Farbenspiel welches sich nahezu minütlich zu verändern schien, rahmte den letzten Tag gebührend ab und es kam ein wenig melancholische Stimmung auf. Aber das gehört wohl mit dazu.

 Am nächsten Tag ging es zurück ins Basislager, um die Ausrüstung abzugeben und auf die Abfahrt zu warten. Ähnlich wie bei der Ankunft haben die Scandtrack Mitarbeiter den Ansturm der An- und Abreisenden super gelöst. Völlig stressfrei und ohne jegliches Hetzen konnten wir den letzten Tag in Schweden ausklingen lassen, um bei der Rückfahrt in Gedanken versunken, den Trip noch einmal innerlich vorbeifliegen zu lassen.

 Meiner Meinung nach ist Schweden für jeden Natur- und Outdoorbegeisterten immer eine Reise wert. Den Weg dabei mit Scandtrack zu bestreiten, bietet sich vor allem für Leute mit wenig Outdoor Erfahrung an. Alles ist wirklich simpel gehalten und man kann für den wirklich günstigen Preis ein tolles Abendteuer erleben.

 In diesem Sinne möchte ich mich verabschieden und hoffe, in einigen von euch die Reiselust geweckt zu haben. Zu dem Reisebericht findet ihr auch noch ein kleines Urlaubsvideo, welches ich für das Scandtrack-Gewinnspiel auf Youtube veröffentlicht habe:

 https://www.youtube.com/watch?v=aJSvI-KfxdI

 https://www.youtube.com/watch?v=opSkCeAld-o

 https://www.youtube.com/watch?v=a9rOZqTNdx0

 https://www.youtube.com/watch?v=ZYd5wd9mhhI

Autor: Florian W., 18. September 2017