Berichte letzte
Saison

In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren! 

Berichte letzte
Saison

In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren! 

Autor: Michael G., 12. September 2013
Zwei Männer, ein Kanu, unendliche Weiten

Mein Bruder und ich haben vom 31.08.13 - 09.09.13 eine Kanutour in Nordmarken "auf eigene Faust" gemacht. Zusammenfassend kann man sagen, dass wir vollkommen begeistert von der Tour waren vor allem die Abgeschiedenheit und wunderschöne Natur waren überragend. Insgesamt sind wir in den sieben Tagen um die 140 km gepaddelt. 

 Erster Tag (Samstag der 31.08.2013):

 Nachdem wir gegen 11 Uhr im Camp bei gutem Wetter angekommen sind haben wir sofort unsere Ausrüstung abgeholt und sämtliche Sachen wasserfest verpackt. Das schwere Gepäck musste dann nur noch runter zum Kanu-Anlegeplatz geschleppt werden. 

 Da wir eine Strecke mit vielen und auch teils langen Umtragewegen geplant hatten, warteten wir noch auf die Öffnung des Shops um uns einen Kanuwagen auszuleihen (der sein Geld auch auf jeden Fall wert war). 

 Dann ging es endlich so um ein Uhr rum los. Wir sind Richtung Süden aufgebrochen mussten also gleich am Anfang an der Schleuse bei Lennartsfors unser Kanu in den See Lelång übertragen, das war an sich nicht schwer und ging auch recht schnell (dank Kanuwagen) von Statten. Leider fing es während des Umtragens an immer stärker zu regnen (das schlug ein bisschen auf die Stimmung, aber zum Glück war es der einzige Regentag während der Tour), also hieß es Regenjacken und Regenhosen an und weiter ging es. 

 Die Orientierung mit Hilfe der Karte fiel uns überraschender Weise sehr leicht, nur das Einschätzen der Entfernungen war am Anfang etwas schwer. So haben wir häufig bis zur nächsten Landspitze, wo wir dachten, dass wir in zehn Minuten da sind eine halbe Stunde gebraucht.

 Zum späten Nachmittag zog sich das Wetter zum Glück wieder hin und wir hatten Sonnenschein. Das Ziel bis zum Abend war der Rastplatz Nummer 62. Die Etappe haben wir auch gut bewältigt, denn nachdem wir nochmal eine Stunde lang "Gas gegeben" haben sind wir so um 1930 angelandet. Das Gute war, dass schon zwei Kanuten am Platz waren, also brannte das Feuer schon. Schnell hatten wir das Zelt aufgebaut und saßen mit Feierabendbier bis spät in die Nacht zusammen am Feuer. Nächsten Morgen wollten wir früh hoch und zusammen in der Gruppe weiter fahren.

 Zweiter Tag (Sonntag der 01.09.2013):

 Um 630 klingelte der Wecker und in morgendlicher Kälte, aber bei Sonnenschein, haben wir uns mit dem Spirituskocher Tee zum Frühstück gemacht. Die Wärme und das Nutellabrot taten uns sichtlich gut, denn um kurz vor neun sind wir mit den beiden anderen Kanuten zusammen aufgebrochen. 

 Im zweier Gespann kamen wir deutlich schneller voran, denn schließlich wollte man nicht hinter dem anderen Kanu zurück fallen :). Die erste Pause haben wir kurz vor Bengtsfors gemacht, zusammen wurde die Kekspackung geleert und dann trennten sich wieder unsere Wege, denn die Anderen wollten mit ihrem Kanu rüber nach Ed. Wir hingegen wollten im See Laxsjön übernachten, das hieß, dass wir noch vier Schleusen "übertragen" mussten (schließlich waren sie ja schon alle geschlossen). Die ersten beiden Schleusen waren kein Problem nur die letzten beiden waren eine Herausforderung, denn wir mussten das Kanu am hohen Anleger hoch wuppen, da es keine flache Anlegemöglichkeit gab. Außerdem konnten wir den Buggy nicht benutzen, denn der Weg war viel zu schmal dafür. Insgesamt hat uns das Umtragen wohl so um die vier Stunden gekostet bis wir endlich an unserem Zielsee ankamen. Von hier aus war es dann nur noch ein kurzes Stück bis zum Lagerplatz Nummer 48. Das warme Abendessen fiel dort aus, denn das Holz war zu feucht um Feuer zu machen und beim Essen machen am Spirituskocher hätten uns die Mücken" zerstochen". Also gings diesmal früh um 22 Uhr zu Bett. 

 Dritter Tag (Montag der 02.09.2013):

 Morgens sind wir wieder zur selben Zeit hoch, und haben uns gleich  -um gestärkt in den Tag zu gehen - Linsensuppe mit Wurst gemacht. Einpacken und es ging wieder hoch Richtung Norden, den Svärdång See entlang. Diesmal haben wir gegen Mittag Rast gemacht und über dem Lagerfeuer Bratkartoffeln zubereitet, die uns noch nie besser geschmeckt haben. Da das Wetter bombastisch war sind wir auch gleich in den See gesprungen. 

 Übernachtungsplatz war diesmal das Lager Nummer 54. Abends haben wir uns dann wieder ein Feuer gemacht und den Tag mit einem Bier entspannt ausgehen lassen. 

 Vierter Tag (Dienstag der 03.09.2013):

 Als wir morgens aufgewacht sind war dichter Nebel und eine nasse Kälte, darum brannte das Feuer zum Tee kochen auch relativ schnell. Über dem Feuer wollten wir dann auch das Wasser für den kommenden Tag abkochen und lernten auf diese Weise, dass man den Topf immer abdecken sollte, sonst schmeckt das Wasser nachher nach kaltem Rauch. 

 Heute ging es in den See Västra Silen, den wir an der Schleuse Gustavsfors verlassen wollten. Vorher haben wir aber erst mal eine Rast auf einer Insel eingelegt und uns Linsensuppe gemacht, das geht so schön einfach. Anschließend sind wir dann im "warmen" See baden gegangen. 

 Angelandet wurde schließlich am Rastplatz 67 auf der Insel Gummenäsön, hier haben wir uns Stockbrot mit Würstchen am wärmenden Feuer gemacht. Gegen ein Uhr Nachts wurden wir durch Geräusche aus dem Schlaf hochgerissen. Nächsten Morgen stellte sich dann heraus, dass es zwei andere Kanuten waren, die einmal "Nachtpaddeln" ausprobieren wollten. 

 Fünfter Tag (Mittwoch der 04.09.2013):

 Heute ging es erst spät los, über einen verschlungenen Fluss kamen wir ziemlich weit ins Landesinnere und mussten dann nur noch ein kurzes Stück bis zum See Veder Blomsjön umtragen. Da der Himmel wieder ohne Wolken war, haben wir ein erfrischendes Bad genossen und uns danach zur Stärkung eine Frühlingssuppe gekocht. 

 Abends am Rastplatz Nummer 32 gab es dann Speck mit Bohnen und Bier. Während des Kochens trafen dann auch noch drei weitere Paddler ein, die glücklicher Weise Marschmallos dabei hatten, die vorzüglich als Nachtisch dienten. 

 Sechster Tag (Donnerstag der 05.09.2013):

 Diesen Tag hatten wir eine lange Umtragestrecke vor uns, nämlich um in den Stora Le überzusetzen. Hier waren wir heilfroh, dass wir den Buggy dabei hatten, denn die zwei Kilometer ohne ihn wären Kräfte raubend gewesen. Nun ging es zügig Richtung Foxen, hier waren die Ufer gesäumt von roten Zelten. Vorher hatten wir uns schon gewundert wo all die andern Kanuten blieben. Diesmal haben wir eine Insel in "Beschlag" genommen und wild übernachtet. Zum Abendessen gab es Reis mit Pilzen und natürlich wieder das Feierabendbier.

 Siebter Tag (Freitag der 06.09.2013):

 Morgens haben wir vor dem Losfahren erst mal auf der Spitze der Insel eine Flagge gehisst. Danach sind wir noch rüber nach Norwegen gepaddelt und haben dort natürlich an einer Insel angelegt um ein Foto mit dem Grenzstein von Norwegen/Schweden zu machen. 

 Auf der Insel Trollön haben wir uns einen deftigen Jägerbraten mit Gemüse zubereitet, hier stießen nochmal zwei Mitabenteurer zum Essen dazu und wir haben das Erlebte ausgetauscht. Übernachtet wurde dann wieder "wild" auf einer Insel an der Spitze von Tranenäsen und das letzte Bier in Schweden bei wundervollem Sonnenuntergang genossen. 

 Achter Tag (Samstag der 07.09.2013):

 Am Abreisetag sind wir früh zum Sonnenaufgang aufgestanden, und bewunderten diesen über dem spiegelglatten See. Nachdem alles gepackt war und wir nochmal gebadet haben sind wir zu einem Lagerplatz übergesetzt und haben Fladenbrot "gebacken". Vollkommen gesättigt sind wir am Nachmittag im Camp angekommen, haben alle Sachen abgegeben und den Tag bei Sonnenschein genossen bis es später mit dem Bus problemlos nach Puttgarden zurück ging. 

 Der Urlaub war eine wundervolle Abwechslung vom Stadtleben. Es wird sicherlich eine Fortsetzung geben...

Autor: Michael G., 12. September 2013