Berichte letzte
Saison

In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren! 

Berichte letzte
Saison

In 30 Jahren haben unzählige unserer Gäste Ihre Kanureise in spannenden Reiseberichten festgehalten. Schau, was sie in Schweden für spannende Abenteuer mit scandtrack erlebt haben und lass dich inspirieren! 

Autor: Elfriede R., 11. Oktober 2015
Zwei Münchner Mädels im Schwedischen Outback

Während unseres letzten Urlaubs mit den Fahrrädern in Schweden beobachteten wir öfters Kanuten in der idyllischen Landschaft, was uns zum Umstieg vom Fahrrad aufs Kanu bewog. 

 Mit Scandtrack war die Planung einfach, weil alles sehr gut vorbereitet und organisiert war.

 Nach 17 Stunden Reise mit Zug, Bus und Fähre wurden wir im Outdoorcamp Höglund in Lennartsfors von den Scandys bei strahlendem Sonnenschein begrüßt. Mit einem Imbiss gestärkt bekamen wir unsere Ausrüstung und zwei Tonnen voller Essen für die nächsten zwei Wochen ausgehändigt.

 Neugierig begutachteten wir die Ausrüstung und den Inhalt der Essenstonnen. Manche Lebensmittel tauschten wir gegen andere ein, nur Süßigkeiten waren leider nicht zum Tausch angeboten . Unser persönliches Gepäck verstauten wir in wasserdichte Säcke und weiter ging’s mit Sack und Pack Richtung Anlegesteg.

 Dort angekommen erhielten wir eine kurze Einweisung in die Paddelkunst. Noch etwas unbeholfen verstauten wir unsere gesamten Sachen in das uns zugewiesene Kanu und los ging das Abenteuer Kanutour auf eigene Faust auf dem Stora Le Richtung Süden.

 Ein Gefühl von Freiheit und Glück überkam uns als wir da so auf den See hinaus paddelten.

 Da es sehr windig war, hatten wir mit Wellen zu kämpfen. Lenken war schwieriger als gedacht, aber schon bald hatten wir den Dreh raus und das Boot fuhr sogar da hin wo wir wollten.

 Unser erster Übernachtungsplatz war eine wunderschöne Stelle mit Privatstrand. Erst mal wieder alles raus aus dem Boot, Sachen sortieren und Zelt aufbauen.

 Zum Abendessen ließen wir uns unsere erste Outdoorpizza schmecken, über dem Lagerfeuer gebacken. Als Nachspeise gab’s vom restlichen Teig Stockbrot mit Nutella.Hier machten wir das erste Mal Bekanntschaft mit den schreienden Eistauchern. Sie schreien sich so lange herzerbärmlich zu bis sie sich auf der Mitte des Sees treffen. Dann schwimmen sie glücklich und zufrieden und vor allem leise zusammen weiter.

 Die nächsten Tage verliefen ähnlich, weil uns das Wetter zum Glück treu blieb. Die Sonne schien, der Himmel war blau und es war warm genug zum Baden. Was will man mehr? Das ist Urlaub pur!!!

 Unser Tagesinhalt mit Arbeit, Terminen und Alltagsstress wurde abgelöst von Kanu fahren, Zeltplatz suchen, Kanu ausräumen, Zelt aufbauen, Essen überlegen, Zutaten für Essen in den Tonnen suchen, Feuerholz vorbereiten, Feuer machen, Essen kochen, Waschen im Freien, Abwaschen im Eimer, Duschen aus dem Eimer, ständiges Suchen von Sachen in den wasserdichten Säcken, Zelt abbauen, Kanu einräumen, erfrischendes Baden im kühlen See, in der Sonne liegen, lesen, paddeln, usw.

 Obwohl dies langweilig und eintönig klingen mag, waren es genau diese einfachen Dinge, die den Urlaub so einmalig und erholsam machten. Ein Tag verging wie im Flug und uns wurde nie langweilig.

 Zum Frühstück gab es geröstetes Müsli oder Brote mit Belag. Obwohl das Mehrkornbrot anfangs sehr gewöhnungsbedürftig war, schmeckte es uns zur Pause belegt mit Salami umso besser.

 Ab dem zweiten Tag klappte das Rudern schon ganz gut, der Wind hatte nachgelassen und so kamen wir auch besser voran. Unser erstes Ziel war Ed, eine Stadt am südlichsten Ende des Sees. So paddelten wir dahin, machten Pausen an wundervollen Plätzen, gingen Baden, genossen die Ruhe und das wunderbare Wetter. Selten, aber ab und zu, kamen andere Kanuten vorbei und man grüßte sich recht freundlich.

 Wir hatten drei Packungen Mehl an Bord, die wir auch in den zwei Wochen restlos aufbrauchten. Unser Lieblingsessen war Pfannkuchen mit Nutella und Beeren. Desweiteren fertigten wir daraus Maultaschen mit verschiedenen Füllungen, Stockbrot, Pizza und Zupfnudeln. Es machte sehr Spaß solche Rezepte aus dem Outdoor-Buch auszuprobieren. Manche Gerichte gelangen richtig gut, wohingegen unsere Blaubeer-Pancakes leider eine Pleite waren. Weil wir so viele Blaubeeren gepflückt hatten, war das Blaubeeren/Teig-Verhältnis zu hoch und ergab eine blaue Pampe. Wir versuchten diese mit Nutella zu retten, was nicht sehr ansehnlich aussah, aber trotzdem noch einigermaßen schmeckte, obwohl es sehr üppig war. 

 Die Kartoffelspalten ließen uns fast verhungern, weil sie so lange brauchten und unsere Outdoorpizza in der zweiten Woche wurde durch den Regen gestört. Dennoch hatten wir viel Spaß beim Kochen, auch wenn das Essen manchmal nicht appetitlich aussah. Einen Fisch hätten wir auch gerne gegrillt, hätte einer angebissen. Aber leider blieben wir beim Angeln erfolglos. Dies hatte einen Vorteil: wir mussten ihn nicht töten und ausnehmen. 

 Auch Elche ließen sich in unserer Gegenwart leider nicht blicken, dafür sahen wir viele verschiedene Frösche und Kröten und natürlich die schreienden Enten.

 Der Gang mit dem Spaten war für uns, wie wahrscheinlich für alle, eine neue Erfahrung, woran man sich aber schnell gewöhnt hatte.

 Die leicht gelbliche Farbe des Seewassers sah nicht sehr appetitlich aus. Trotzdem tranken wir dieses ab dem zweiten Tag schon nicht-abgekocht und haben auch das überlebt.

 Der Sonnenuntergang war jeden Tag (außer an den wenigen Regentagen) immer wieder ein neues Erlebnis. Die Farben am Himmel waren wundervoll und unsere Kameras hatten viel zu tun, um diese schönen Eindrücke festzuhalten. Der Sternenhimmel ist hier viel intensiver als zu Hause.

 Die Mücken kamen zum Glück nur in der Abend- und Morgendämmerung. Da waren sie allerdings ziemlich böse. Sie stachen durch die Socken und flogen uns in Nase und Ohren. Die Räucherspiralen von Globetrotter halfen nur bedingt und Zedan, das wir uns sogar auf die Kleidung sprühten, wirkte nicht hundertprozentig. Hauptsache wir hatten auf dem Wasser Ruhe vor den Biestern und da befanden wir uns ja die meiste Zeit.

 Mücken, die sich trotz Mückengitter in unser Zelt eingeschlichen hatten, wurden ohne Vorwarnung getötet und aus dem Zelt verbannt, so dass wir nachts Ruhe hatten.

 Eine Nacht schliefen wir im Freien auf einem Felsen mit Blick auf den See und den Sonnenaufgang. Es war zwar sehr kalt, aber ein einmaliges Erlebnis mit Geräuschen, die man im Zelt nicht wahrnimmt. Zum Nachahmen empfohlen!!

 An Tag 6 erreichten wir früher als gedacht Ed und stürmten dort sogleich einen Supermarkt. Hier deckten wir uns mit Obsttaschen, Tomaten, Obst, schwedischem Brot und natürlich einer 300 g Tafel schwedischen Schokolade ein. Wir hatten mal Lust auf etwas anderes. 

 Das Wetter war immer noch gut mit uns und da es windstiller als am Anfang unserer Reise war, wagten wir die Rückfahrt auf der anderen Seite des Sees.

 Auf dieser Seite passierten wir mehrere malerische Buchten mit einzelnen, typischen schwedischen Häuschen. 

 Auch nach 6 Tagen genossen wir noch immer die Ruhe, unseren einfachen Tagesablauf und natürlich das Paddeln. Hatten wir mal wieder mit dem Wind zu kämpfen, der sich nicht entscheiden konnte, aus welcher Richtung er wehen soll, versüßten wir uns das Rudern mit Musik aus unserem Kurbelradio von Tchibo und natürlich mit der sehr wertvollen und viel zu wenigen Schokolade oder Prinzenrolle.

 An Tag 10 war vorübergehend leider Schluss mit schönem Wetter. Kaum eine halbe Stunde auf dem Wasser, wurden wir von einer gigantischen schwarzen Wolkenwand verfolgt, die sich in wortwörtlicher Windeseile fortbewegte. Diese wirkte so bedrohlich, dass wir uns ans Festland retten mussten. Wir entleerten eilig unser Boot, sicherten es und bauten zügig unser Zelt auf. Gerade noch rechtzeitig. Dann fing es auch schon zu schütten an. 

 Unser Mittagessen, Müsli und Brot mit Wurst und Käse, verspeisten wir im Zelt. Am Abend gab es eine kurze Regenpause, die uns Gelegenheit bot kurz zu kochen. Aber eben nur kurz! Fast fertig mit Essen kam der Regen zurück.

 Beinahe den ganzen Tag verbrachten wir mit Lesen, Schlafen und Spielen und hofften auf einen besseren morgigen Tag.

 Leider regnete es fast den gesamten Tag bis auf einige wenige Regenpausen, die wir zum Kochen, Essen und Füße vertreten nutzten. 

 An Tag 12 meinte es das Wetter kurzzeitig wieder besser mit uns. Wir beluden zum x-ten Mal unser Boot mit unseren Habseligkeiten und ruderten weiter. Mittlerweile waren wir wieder in der Nähe von Lennartsfors bei Flötefjorden. Wir setzten unsere Reise weiter Richtung Holmerud fort. Dort legten wir an einem offiziellen Lagerplatz an, leider ohne Schutzhütte, was in diesem Fall äußerst ungünstig war wie sich später herausstellte.

 Der Platz war herrlich und wir hackten Holz, machten Feuer und begannen die leckere Outdoorpizza zu backen. Die erste Pizza war fertig. Leider konnte die zweite nicht vollendet werden, weil es mal wieder schlagartig zu schütten begann. Hier wäre ein Regenschirm hilfreich gewesen, den wir natürlich nicht dabei hatten. Ab diesem Zeitpunkt verbrachten wir die meiste Zeit inklusive nächsten Tag im Zelt. Die selbst mitgebrachten Gummibärchen und die Prinzenrolle neigten sich leider auch dem Ende zu, was unsere Stimmung nicht unbedingt hob.

 An Tag 13 hatten wir noch kürzere Abschnitte ohne Regen bevor es wieder sintflutartig zu regnen begann. Und irgendwann kamen vereinzelt Tropfen durch das Außenzelt auf das Innenzelt, was uns ziemlich beunruhigte. Zum Glück hatten wir die große Plane in unserer Ausrüstung, die wir kurzerhand über das Zelt spannten und an den Spannschnüren befestigten.

 Hier hätte uns die Schutzhütte gute Dienste leisten können, wenn sie nur da gewesen wäre.

 Trotz Dunkelheit im Zelt, nur notdürftigem Essen, nassen Klorollen, Leben auf engem Raum, schiefem Sitzen im Igluzelt und anhaltendem Geprassel verloren wir unsere gute Laune nicht, hörten Musik und spielten Phase 10 bis zur Vergasung. Und wir hofften auf einen besseren Tag 14 ohne Regen!!

 Unsere Wünsche wurden erhört und so konnten wir noch zwei schöne restliche Tage bei schönem Paddel-Wetter genießen. Zwar war es kühler und wir hatten gegen manch „hohe“ Wellen anzukämpfen, aber Hauptsache ohne Regen und die Sonne war auch zurückgekehrt. 

 An Tag 14 war dann endgültig die letzte Schokolade verspeist, aber solange die Sonne für uns schien, war diese Tatsache nur halb so schlimm.

 Tag 14 und Tag 15 genossen wir noch in vollen Zügen bevor wir schweren Herzens wieder zum Camp zurückkehren mussten.

 Den letzten halben Tag verbrachten wir noch in aller Ruhe auf einem Felsen in der Sonne, während schon viele Boote an uns vorbei zum Camp zurück paddelten. Wir hatten es nicht eilig und so genossen wir noch ein letztes Bad im jetzt noch kälteren See, eine letzte Dusche aus dem Eimer, die letzten Pfannkuchen mit den letzten Resten Nutella und die letzten schwedischen Sonnenstrahlen. 

 Leider gingen auch diese Stunden zu Ende und wir bestiegen ein letztes Mal das Kanu und ruderten schweren Herzens Richtung Basiscamp.

 Im Camp angekommen, wurden wir freundlich empfangen. Wir entleerten unser Boot, sortierten unsere Sachen, gaben unsere Ausrüstung zurück und packten unser Gepäck zurück in die Reisetaschen. 

 Zum Abendessen gab es einen großen Teller, in dem für jeden abgezählt, 8 Kötbullar, fünf winzige Kartöffelchen und ein Klecks Preiselbeeren zu finden waren. Jeder, der nach ewigem Anstehen einen Blick auf seinen Riesenteller warf, kam mit einem Grinsen im Gesicht zurück. Wer soll denn mit dieser Miniportion satt werden? Das Essen hätte schon ein bisschen mehr sein können, liebes Team!

 Nach dem reichhaltigen Essen ließen wir uns die im Camp erstandene Schokolade schmecken und verbrachten die Wartezeit bis die Busse abfuhren mit Phase 10-Spielen.

 Um 21:00 Uhr ging es dann leider zurück Richtung Hamburg.

 An dieser Stelle möchten wir uns ganz herzlich bei allen mitwirkenden Scandys  für die hervorragende Organisation der Reise bedanken.

 Dieser Urlaub war einer der schönsten, den wir jemals erlebt haben, an den wir uns immer sehr gerne zurück erinnern werden. Völlige Entspannung und viel Freude ist garantiert. Bis auf ein paar Regentage hatten wir natürlich großes Glück mit dem Wetter. 

 Die Ausrüstung war passend zusammengestellt und enthielt alles, was man benötigt. Auch die empfohlene Packliste war sehr hilfreich. Wir haben fast alles verwendet bzw. angezogen, was wir dabei hatten. Warme Kleidung und ein warmer Schlafsack sind eines der wichtigsten Utensilien, weil es nachts sehr kalt werden kann.

 Dieser Urlaub sei allen sehr empfohlen, die einfach mal abschalten wollen!

Autor: Elfriede R., 11. Oktober 2015