Das 28.000 Hektar große Naturreservat Glaskogen liegt im Westen der schwedischen Provinz Värmland in den Kommunen Arvika, Eda, Säffle und Årjäng in Mittelschweden. Die Region bietet sich an für jede Menge Einsamkeit und Ruhe inmitten ausgedehnter Wälder bei Touren mit dem Kanu oder zu Fuß. Es gibt 45 Rastplätze mit Windschutzhütten und Feuerstellen, um die traumhafte Hügellandschaft mit Höhenunterschieden über 170 Meter zu genießen.
Im Glaskogen gibt es fast 80 unterschiedlich große Seen. Dabei wird das Gebiet von den beiden Seen Stora Gla und Övre Gla dominiert. In der Mitte der beiden Seen liegt der kleine Ort Lenungshammar. Der größte See, der Stora Gla, hat eine Fläche von circa 32 Quadratkilometer. Im Naturreservat gibt kleinere schlängelnde Flüsschen und versteckte Seen mit traumhaften Aussichten. Das glasklare Wasser im Stora Gla und Övre Gla hat sogar Trinkwasserqualität.
Bei einer scandtrack Kanutour trägst du dein Kanu mithilfe eines Kanuwagens über Land um, sodass du sowohl die großen Seen als auch die Vielzahl kleinerer Seen auf über 150 Km Kanustrecke entdecken kannst. Hierbei kannst du Canyons und spannende Felsformationen erblicken.
Wanderwege
Das Naturreservat Glaskogen eignet sich auch wunderbar zum Wandern: Es gibt über 300 Kilometer gut ausgebaute und beschilderte Wanderwege. Entlang der orange-markierten Wanderwege befinden sich Rastplätze mit Feuerstellen, Trinkwasser-Spots und Schutzhütten, sodass du hier entlang der Seen variantenreiche, mehrtägige Trekkingtouren machen kannst. Guter Ausgangpunkt für Wanderungen in alle Richtungen ist der Ort Lenungshammar.
Rad fahren
In Lenungshammar kannst du dir direkt ein Mountainbike ausleihen und von dort die Schotterwege, die sich durch die Wälder ziehen, für ausgedehnte Radtouren nutzen. Für eine ca. 30 Kilometer lange Tour um den Stora Gla, die über Schotterwege größtenteils am Seeufer entlangführt, benötigst du circa 4-6 Stunden. Im Besucherzentrum in Lenungshammar erhältst du auch weitere Infos und Tipps für schöne Routen.
Spurensuche
Auf deiner Tour im Glaskogen kannst du dich auf Spurensuche alter Zeiten machen. Du findest hier spannende Überreste aus der Steinzeit und von Siedlungen aus dem 17. Jahrhundert und Schützengräben aus dem 2. Weltkrieg.
Inmitten der beiden Seen Stora Gla und Övre Gla befindet sich der kleine Ort Lenungshammar. Hier gibt es eine Touristeninformation mit einem kleinen Geschäft, sowie Restaurant und einem idyllisch gelegenen Campingplatz inmitten des Waldes.
Geschichte
Bereits in der Steinzeit gab es im Glaskogen schon Wohnstätten und ab dem 17. Jahrhundert bildeten Einwanderer aus Finnland kleine Siedlungen. Zu diesem Zeitpunkt siedelten sich hier auch Industriestandorte an: Sägewerke, Eisen- und Kupferhütten, sowie eine Glasbläserei. Diese blieben bis zum Jahr 1939 bestehen. Im Jahr 1970 wurde der Glaskogen dann schließlich zum Naturreservat erklärt. Zwei Jahre später wurde die dazugehörige Stiftung gegründet, die sich um den Erhalt und die Weiterentwicklung kümmert. Auch heute wird im Glaskogen neben touristischen Aktivitäten noch Forstwirtschaft betrieben.
Sehenswertes
Das Café Carl in Lenungshammer bietet im Sommer in entspannter Atmosphäre neben Kaffee und Kuchen, auch leckere Mahlzeiten und kleine Souvenirs an. Hier startet der Natur- und Kulturlehrpfad mit spannenden geologischen und geschichtlichen Fakten. Dieser ist ca. 5km lang und hat 14 Haltepunkte mit Infotafeln.
Das „Bruksmuseet“, das Glashüttenmuseum in Glava am östlichen Rand des Naturreservates kann auf Anfrage besucht werden. In der früheren Glashütte kann die Handfertigung von Fensterglas nachverfolgt werden und mehrere Ausstellungsstücke wie Türglas, Briefbeschwerer, Glasstöcke und ähnliches bestaunt werden.
Einzigartigkeiten
Als Naturreservat wird hier die Pflanzen- und Tierwelt besonders unter Schutz gestellt und die Region dient gleichzeitig als Erholungsgebiet. Der Glaskogen mit der hügeligen Landschaft und der Vielzahl von Seen und Wasserläufen ist weitestgehend unbebaut und bietet daher traumhafte Einsamkeit.
Der schwedische Ingenieur Oscar Kjellberg wurde übrigens in Arvika nahe des Glaskogen Naturreservates geboren. Er hat die ummantelte Schweißelektrode erfunden und war ein bekannter Unternehmer.
Pflanzenwelt
Der wald- und wasserreiche Glaskogen besteht überwiegend aus ausgedehnten Nadelwäldern, großen und kleinen Seen, hügeligen Landschaften und kleinen Mooren. Je nach Jahreszeit findest du viele Leckereien in der Natur, die deine Outdoorküche verfeinern – so zum Beispiel Blaubeeren, Himbeeren, Brombeeren, Walderdbeeren und eine Vielzahl von Pilzen.
Tierwelt
Im Naturreservat Glaskogen sind eine Vielzahl von Elchen und Dachse beheimatet. Ebenso kannst du im Glaskogen Biber, Hasen, Rehe und Füchse beobachten. Sogar Wölfe und Luchse, die in Schweden sonst eher selten zu finden sind, leben hier.
So manch ein Angler konnte hier bereits einen guten Fang machen. Die Seen sind sehr fischreich und es gibt insbesondere Hechte, Barsche, Zander, Lachse, Regenbogenforellen, Saiblinge und Maränen.